Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 4(1996) 2/3
[ Bestand in K10plus ]

A dictionary of philosophy


Siehe auch die Vorbemerkungen

96-2/3-186
A dictionary of philosophy / Thomas Mautner. - 1. publ. - Oxford ; Cambridge, Mass. : Blackwell, 1996. - XIII, 482 S. ; 26 cm. - ISBN 0-631-18459-7 : œ 25.00, $ 29.95
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Das Lexikon soll ganz auf die Bedürfnisse derjenigen zugeschnitten sein, die sich auf das Abenteuer eines Philosophiestudiums eingelassen haben. Es gibt vor: "to include information that will make it easier for newcomers to come to terms with philosophical texts" (S. V). Wenn daher im Vorwort von "demystification" philosophischer Begrifflichkeit durch Aufweis der Etymologie der Wörter und Wort-Elemente die Rede ist, so ist dies zunächst aus der Sicht des Laien gemeint. Schon die ersten Beispiele zeigen eine unglückliche, jedenfalls inkonsequente Handhabung solcher Reduktionen: absolute, hergeleitet von "Lat. ab from, solutum free, released", wäre einfacher herzuleiten von absolvere, da abstract eben auch auf "Lat. abstrahere to draw away" und nicht auf die Bestandteile ab(s) und trahere zurückgeführt wird. Diesem Programm folgend, wird eine Reihe für den Studienanfänger sicher nützlicher Hilfsmittel angeboten, die jedoch in einem philosophischen Lexikon verzichtbar sind. Das reicht von der Angabe der Lautsprache bis zur Auflistung des griechischen Alphabets nach Groß-/Kleinbuchstaben, Name und Aussprache, Transliteration (S. IV), was schlicht überflüssig ist, wenn in den Einträgen doch nur die transliterierte Form verwendet wird. Gleichfalls überflüssig sind Einträge etwa zum Gebrauch von "quotation marks". Wenig informativ sind Einträge diesen Typs: "gynocracy 1 a form of social organisation in which women have ruling power. 2 a society in which women have ruling power."

Nützlich kann die Liste normalsprachlicher Wörter (S. VI) sein, die im Kontext philosophischer Theorien einem Bedeutungswandel ausgesetzt sind: so muß z.B. without bei Locke im Sinne von "outside, external to" verstanden werden. Von Vorteil ist auch die knapp kommentierte "short list of books" im Anhang. Wirklich von Bedeutung für das Fachpublikum sind jedoch allein die Selbstporträts einiger prominenter Vertreter der Zunft, etwa Quine, Rorty und Searle. Es ist allerdings ganz und gar unverständlich, warum sonst nicht einmal die Lebensdaten sorgfältig recherchiert sind, hier einige Beispiele: das Geburtsjahr von Franz Brentano und Emmanuel Lévinas wurde jeweils um ein Jahr, das von Heinrich Rickert um sieben Jahre verfehlt, das Todesjahr von Leonhard Nelson um drei, das von Maurice Blondel um acht Jahre.


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