Medienserver
des BSZ
Baden-Württemberg
Abstract zu

Friedrich Karl Kaul
von
Annette Rosskopf

Stand: 21.08.2002
Bibliographische Beschreibung
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Friedrich Karl Kaul, einst der bekannteste Rechtsanwalt in der DDR, war im Osten Deutschlands als Anwalt und Autor hochdekoriert. Im Westen galt er vielen als Agitator in Anwaltsrobe, anderen als glaubwürdiger Kritiker der bundesdeutschen Verhältnisse und unabhängiger Grenzgänger. Als Strafverteidiger der westdeutschen kommunistischen Opposition und Nebenklagevertreter in Prozessen gegen NS-Täter in der Bundesrepublik trug Kaul entscheidend dazu bei, daß die westdeutschen Gerichtssäle in den 50er und 60er Jahren zu einem zentralen Austragungsort des Kalten Krieges wurden. Bei aller ideologischen Rhetorik suggerieren Kauls intellektueller und persönlicher Zuschnitt eine Eigenständigkeit, die ihn zu einem wichtigen Dialogpartner westlicher Kollegen werden ließ. Als zunächst einflußreichster anwaltlicher Unterhändler fädelte Kaul den Austausch vieler politischer Gefangener ein. Auf der Grundlage bisher weitgehend unbekannter Materialien zeichnet die Studie Kauls Lebensweg und seinen Aufstieg zum exponiertesten Repräsentanten der DDR in den westdeutschen Gerichtssälen nach und beleuchtet die juristischen, politischen und zeitgeschichtlichen Hintergründe seines Agierens als Anwalt im geteilten Deutschland.

Dr. Annette Rosskopf, geb. 1973, Studium der Rechtswissenschaften in Tübingen und Berlin (HUB). 2000 Promotion an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1999 - 2001 Referendariat. Seit 2002 Rechtsanwältin in Berlin.

(Umschlagtext des Verlages), eingebracht durch das Juristische Seminar der Universität Tübingen