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Sabrina Ortmann
Literatur im Netz und Netzliteratur

1. Einleitung

Immer mehr Autoren nutzen derzeit das Internet, um ihre literarischen und netzliterarischen1) Arbeiten der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dieser Artikel bietet einen Überblick über die aktuellen Erscheinungsformen der Literatur im Internet und geht dabei folgenden Fragen nach: Sind hier, und wenn ja inwieweit, durch die technischen und kommunikativen Möglichkeiten dieses neuen Mediums innovative Formen der Literatur entstanden? Oder ist eventuell sogar eine neue Gattung entstanden oder im Entstehen begriffen? Hierbei kann es sich aber aufgrund der rasanten inhaltlichen und technischen Veränderungen im Netz, die sich natürlich auch auf die Internet-Literatur auswirken, nur um eine momentane Bestandsaufnahme mit deskriptivem Charakter handeln. Auch erhebt dieser Überblick keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die dem Internet eigene Dynamik impliziert, daß in jeder Minute Neues hinzukommt und Bestehendes verändert wird. Die im Folgenden vorgestellten Homepages und Projekte haben exemplarischen Charakter.2) Sie sind mehr oder weniger willkürlich aus der sich ständig verändernden und erweiternden Datenflut des Netzes herausgegriffene Beispiele.3)

Ähnlich verhält es sich mit der Definition des Begriffes Netzliteratur. Eine gültige und wissenschaftlich anerkannte Definition des Begriffes 'Netzliteratur' gibt es nach Wissen der Autorin bisher nicht. Im Internet finden sich zahlreiche Definitionsversuche, sowie rege Diskussionen darüber, was Netzliteratur sein soll und sein kann:4)

"Es wird an 'Denkmodellen' herum studiert und gebastelt, nach 'gemeinsamen Gedankengängen' - als gäbe es solche - gesucht, Thesen erblicken das Licht, das von einem Ort namens Nirgendwo her kommt, der Bildschirmwelt, werden diskutiert, verfestigt, verworfen oder eingestampft. Gesucht wird nach einer sinnstiftenden Definition, einer Gemeinsamkeit, die nur das Einverständnis kennt. (...)

Da das Internet, das World Wide Web als einzige Anordnung von Formenvielfalt, Einzigartigkeit zu bewahren vermag und zugleich als Ganzheit arbeiten kann, erträgt es jeden Versuch, die Tragweite eines bestimmten Gedankens, der bereits, wenn auch nur lose, in das Wort 'Netzliteratur' verpackt worden ist, zu ermessen, dessen Grenzen zu ertasten und zu überschreiten. Ein solches Vorgehen ist weder besser noch schlechter, als das Definieren durch Her- und Ableiten."5)

2. World Wide Web, Hypertext und Hyperfiction

Einführend werden zunächst einige Informationen zum World Wide Web, zu Hypertext und zu Hyperfiction gegeben, da diese Informationen grundlegend für das Verständnis des Internet und damit der Netzliteratur sind.

Tim Berners-Lee entwickelte 1989 am europäischen Kernforschungsinstitut (CERN) in Genf das Konzept eines globalen Informationssystems für das Internet. Er selbst definiert das World Wide Web (kurz: WWW oder auch W3) in seinen Unterlagen zum "World Wide Seminar" als "distributed collaborative multimedia information system",6) was mit "verteiltes kollaboratives7) Multimedia-Informationssystem" übersetzt werden kann.

Das WWW besteht aus Hypertextdokumenten, die auf der Seitenbeschreibungssprache HTML basieren. Der Begriff Hypertext wurde bereits 1960 von Theodor H. Nelson geprägt. Nach seiner Definition versteht man unter Hypertext das nichtsequentielle Schreiben, bei dem Benutzer Verweisen in völliger Freiheit folgen können. Diese Methode ist die elektronische Umsetzung von Verweisen in der Literatur, wie wir sie bereits kennen:8)

"Vielleicht ist Hypertext deshalb Ausgangspunkt und Gegenstand so zahlreicher Spekulationen über die Zukunft der Literatur und der gesellschaftlichen Kommunikation, weil hypertextuelle Operationen genau das vollziehen, was wir ohnehin in der Literatur, der Wissenschaft, der Poetik ... diskurstechnisch für die Zirkulation von Ideen einsetzen: Querverbindungen herstellen, Verweisen folgen, Wissenspfade anlegen, Informationspartikel sammeln, explorieren, organisieren, verteilen, senden und empfangen - kurz: Netzwerke anlegen."9)

Für Berners-Lee hingegen ist Hypertext schlicht ein Text mit Verweisen.10) Verweise in einem WWW-Dokument können auf Elemente in dem Dokument zeigen, auf andere Dokumente oder ihre Elemente verweisen. Durch Hypertextstrukturen kann der Leser die sequentielle Abfolge der Seiten durchbrechen und die verfügbaren Datenbestände selbständig erforschen.

Hypertexte ermöglichen es dem Benutzer durch Verzeichnisse oder Verbindungen, sogenannte Links, zwischen einzelnen Wörtern und weiterführenden Abschnitten mehr oder weniger frei zu navigieren. Das heißt, ein Hypertext muß und kann oft auch gar nicht mehr linear gelesen werden.

"Die Mythen der Textgesellschaft - geschlossener Text, Autorenschaft, Legitimation im Kontext der 'großen Erzählungen' (Ideologien) - zerfallen in den Interfaces11) der Informationsmedien, in der Zirkulation unendlich gegeneinander austauschbarer Informationspartikel.

Die ästhetische und symbolische Herausforderung der Informationsnetzwerke anzunehmen heißt, endlich mit der Linearisierung der Diskurse, Texte, Medienschaltungen aufzuhören, nicht-referentielles Denken zu produzieren: Hypertext."12)

Diese Technik bringt vor allem für die Wissensvermittlung enorme Vorteile. So wurde Hypertext auch ursprünglich und wird auch heute noch hauptsächlich zum Verwalten von eigenem Wissen und zur Erarbeitung von Informationen verwendet.13)

Die Idee, die dem Hypertext zugrunde liegt, ist bereits sehr alt. 1751 begannen die Enzyklopädisten um Diderot und d'Alembert das Wissen der Welt zusammenzutragen und systematisch zu ordnen.14) Eine Vernetzung von Informationen, die einen schnellen Zugriff erlaubte, wurde jedoch erst sehr viel später durch die Computertechnik möglich. Das System Memex von Vannevar Bush, das in seinem Artikel "As we may think" 1945 vorgestellt wurde, sollte durch das assoziative Verknüpfen von Informationen den Zugriff auf wissenschaftliche Literatur unterstützen.15) Dieses System, das nach der Vorstellung von Bush mit Mikrofilm und Photozellen realisiert werden sollte, ist jedoch niemals verwirklicht worden. Das erste realisierte System, das Hypertextstrukturen verarbeitete, war wahrscheinlich das Projekt Engelbarts. Es wurde 1968 auf der Fall Joint Computer Conference, San Francisco präsentiert.16) Engelbart stellte ein System zur Unterstützung von Gruppenarbeit vor, das Hypertextstrukturen auswies, netzwerkfähig war und dessen Dokumente Grafik und Text beinhalten konnten.17) 1971 begründete Michael Hart das Gutenberg-Projekt, indem er die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten in einen Rechner tippte. Das Projekt hat es sich bis heute zur Aufgabe gemacht, kulturell bedeutsame Texte zu digitalisieren und online im Internet bereit zu stellen.18)

Mit der Entwicklung des World Wide Web 1989 durch Tim Berners-Lee wurde eine Technologie geschaffen, mit der global hypermediale Dokumente publiziert und gelesen werden können.19) Mitte der 80er Jahre entstanden die ersten Beipiele für Hyperfiction, d.h. Autoren begannen, die Möglichkeiten des Hypertextes für kreative Zwecke zu nutzen.20) Es handelte sich dabei um kleine Programme, die vom Autor programmiert werden mußten und ausschließlich auf Disketten verbreitet wurden.21) Seit das Internet für die breite Öffentlichkeit zugänglich ist, wird Hyperfiction hauptsächlich dort publiziert. Aufgrund der wachsenden Popularität des WWW und der Seitenbeschreibungssprache HTML sowie einer wachsenden Zahl von Editoren zum Erstellen von Internetseiten und damit verbunden der Möglichkeit, Onlinedokumente ansprechend zu gestalten, ist es heute für viele reizvoll und einfach, Hyperfiction zu erstellen oder einfach die eigenen literarischen Erzeugnisse auf einer selbstprogrammierten Homepage zu veröffentlichen. Immer mehr Autoren nutzen deshalb das Internet, um die unterschiedlichsten Formen von Literatur der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Autoren werden hierbei sozusagen zu Multitalenten, jedenfalls wenn sie alleine arbeiten. Neben ihrer Funktion als Autor sind sie auch Programmierer und Designer und müssen über gute Internetkenntnisse verfügen.

3. Erscheinungsformen der Literatur im Internet

Wie bereits oben erwähnt, gibt es zahlreiche Formen und Mischformen von Literatur im Internet. Zunächst kann zwischen Literatur im Netz und Netzliteratur unterschieden werden. Literatur im Netz bedient sich des Internet lediglich als Medium zur Veröffentlichung. Es handelt sich also um "Papier-Literatur, deren einziger netzliterarischer Vorzug es ist, per FTP ihren Ort im Netz gefunden zu haben".22)

Netzliteratur dagegen nutzt die Möglichkeiten eines Netzes23) und/oder des Computers als Stilmittel. Hierzu gehören vor allem die Möglichkeiten der Technik, der Interaktivität und der Kommunikation.

Die Netzliteratur grenzt sich wiederum ab von Hyperfiction, die sich nur durch die Verwendung von Links von herkömmlicher Literatur unterscheidet, und anderer Computerliteratur:24) "Jedenfalls ist es ganz wichtig, innerhalb des Begriffes 'Netzliteratur' das 'Netz' nicht zu verwechseln oder zu verwässern mit 'Computer' und 'Hyperlink'."25) In einem Definitionsversuch von Oliver Gassner heißt es: "Zeit26) und Softmoderne27) verwechseln 'Hyperfiction' mit 'Netzliteratur'. Sie meinen Hyperfiction, sprechen aber von Netzliteratur. Während Hyperfiction 'nur' HTML und dessen Plugins nutzt (faktisch also 'höchstens' das http-Protokoll aus der Internet-suite benutzt, bzw. eben ganz ohne das 'Netz' an sich auskommt), wäre 'Netzliteratur' eine Kunstform, die als notwendige (aber nicht hinreichende) Bedingung auf einem kreativen Prozeß basiert, der durch vernetzte Kommunikation bestimmt (oder zumindest tangiert) wird. (...)

Es geht darum, die Texte 'formal' nicht einzuschränken, d.h. ein literarischer Papiertext, der massiv von Netzkommunikation beeinflußt ist, wäre nach dieser Definition ebenfalls 'Netzliteratur'."28)

Die folgende Darstellung der Erscheinungsformen von Literatur im Netz und Netzliteratur wird sich jedoch auf im Internet existente Netzliteratur beschränken.

3.1 Literatur im Netz

3.1.1 Autoren-Homepages

"Das Computernetz befreit den Autor von seinem Verleger. Ungehindert (...) kann ein schreiblustiger Autor Buch nach Buch direkt ins Netz werfen."29) Im Internet publizieren zahlreiche Hobbyautoren ihre Texte auf eigenen Homepages. Zur Zeit läßt sich vor allem unter unbekannten, jüngeren Autoren ein regelrechter Homepage-Boom beobachten, was nicht weiter verwundern dürfte, gibt es doch kaum eine preiswertere Möglichkeit, die eigenen Werke in anspruchsvollem Layout zu veröffentlichen und auch noch potentiell die ganze Welt zu erreichen. Jeder kann sich Autor nennen und Autor sein. Es gibt außer dem Leser niemanden, der eine qualitative Auswahl trifft. Dieser Umstand hat natürlich nicht immer positive Auswirkungen auf die Qualität der Texte. Mit ein bißchen Ausdauer ist es aber problemlos möglich, auf gute Literatur zu stoßen, die durch die Barriere der Verlagslektorate ohne das Netz wohl nicht das Licht der Öffentlichkeit erblickt hätte. Dies trifft vor allem für junge Autoren zu, da diese meiner Meinung nach auf dem heutigen deutschen Literaturmarkt kaum eine Chance haben, ihre Manuskripte bei einem Verlag unterzubringen. Die Leser müssen also die Chance, Literatur jenseits der Verlagsprogramme lesen zu können mit der Zeit, der Mühe und den Online-Gebühren bezahlen, die qualitativ guten Seiten in dem unüberschaubaren Angebot von Autoren-Homepages selbst zu finden. Allerdings gibt es im Internet einige Angebote,30) die Links zu Autorenseiten sammeln, katalogisieren, kommentieren und bewerten, um den Lesern die Orientierung zu erleichtern.

Bei vielen Texten, die auf Autoren-Homepages zu finden sind, handelt es sich um konventionelle Kurzgeschichten und Gedichte, wie sie aus Literaturzeitschriften und Anthologien bekannt sind. Ein Beispiel von der Internetseite "Niemandsland"31) des Autors Andreas Bäcker:

"VOGELFLUG
Das Universum
Haben wir durchquert
Die Zeit
Hinter uns gelassen
Die Pistolenkugeln
Des Schmerzes
Dringen durch das Herz
Das uns verbindet
Und danach schreit
Vor Sehnsucht
Wie vor Angst
Ein jedes
Seiner Reife nach
Die Illusion
Des Vogelflugs
In den ansonsten
Leeren Taschen
Macht den Spatzen
Zum Adler
Der zurück sich wünscht
Die wendigen Flügel
Des reduzierten Daseins"32)

Einige Autoren haben über die Publikation ihrer Werke im Netz aber auch schon einen Verlag gefunden. Ein Beispiel ist Florian Schiel.33) Im November 1997 erschienen die zuvor auf seinen Internetseiten veröffentlichten "Bastard Pages. Eine Sammlung bitterböser Geschichten" im Schwarten Verlag. Im Internet sind nun nur noch vier Geschichten als Leseproben verfügbar:34) "Verständlicherweise sieht es der Verlag nicht so gerne, wenn der komplette Text im Internet abrufbar ist..."35) Wer mehr lesen möchte, kann die kompletten "Bastard Ass(istant) from Hell, B.A.f.H." direkt über die Homepage des Autors beim Verlag bestellen.

Immer mehr Menschen stellen darüber hinaus ihre Tagebücher ins Netz: "Auf amerikanischen Sites finden sich schon seit längerem Tausende von Diaries, deren Besitzer das eigene Leben öffentlich protokollieren - bisweilen unter einem Pseudonym. Mittlerweile wird auch auf den deutschsprachigen Webseiten immer häufiger der Lust gefrönt, hemmungslos 'Ich' zu schreiben. So stößt man auf ein Techno- und ein Yuppie-Tagebuch, auf ein Hausfrauen- und das 'einzig wahre Emanzen-Tagebuch'. Es finden sich Kriegs- und Reisetagebücher, Tagebücher mit und ohne Fotos, echte und fiktive."36) Es gibt bereits einen Webring,37) den Wellenbrecher, der Tagebücher im WWW miteinander verbindet und Linklisten,38) die sich auf Online-Tagebücher spezialisiert haben.

3.1.2 Etablierte Autoren im Netz

Etablierte Autoren nutzen das Internet bisher nur sehr selten als zusätzliches Medium. Ein Beispiel ist das täglich aktualisierte Online-Tagebuch "Abfall für alle"39) von Rainald Goetz. Goetz bietet hier Beobachtungen und Gedanken aus seinem Alltag. Die Texte werden exklusiv für das Internet-Angebot verfaßt. Wird die Seite aufgerufen, landet der Leser automatisch beim aktuellsten Beitrag.

Andere Autoren, wie zum Beispiel Joseph von Westphalen und der Krimiautor Jürgen Groß40) präsentieren sich in Zusammenarbeit mit ihrem Verlag auf einer eigenen Homepage. Hier finden sich Leseproben aus erschienenen Büchern und die Möglichkeit, diese direkt über das Internet beim jeweiligen Verlag zu bestellen. Joseph von Westphalen reflektiert auf seinen Internet-Seiten darüber hinaus über die Auswirkungen der Computertechnik auf die Literatur und das Schreiben. Oft findet der Leser auch Fotos des Autors, biographische Informationen und die Möglichkeit, mit dem Autor per Email Kontakt aufzunehmen.

Neu ist bei diesen Formen der Literatur im Netz nur das Medium, in dem veröffentlicht wird und damit verbunden die Möglichkeit des direkten Kontakts zwischen Leser und Autor.

3.1.3 Literaturprojekte- und magazine im Internet

3.1.3.1 Literaturprojekte

Aber auch ohne eigene Homepage können Autoren ihre Texte im Netz publizieren. Es gibt viele elektronische Literaturprojekte wie das von Wolfgang Tischer herausgegebene "Literaturcafé im Internet".41) Das Literaturcafé besteht seit Juni 1996, hat vier ehrenamtlich arbeitenden Mitarbeiter, wird zwei bis dreimal in der Woche aktualisiert und weist damit, wie andere Internet-Projekte auch, eine Aktualität auf, die eine Printausgabe nicht erreichen kann. Das vielseitige Projekt bietet zur Zeit nach Angaben des Herausgebers42) insgesamt etwa 300 Texte, davon über hundert Prosa- und Lyrikbeiträge unterschiedlicher Autoren, die in einem Register alphabetisch archiviert werden, wechselnde Mitschreibprojekte und Wettbewerbe, aber auch andere Beiträge wie die monatliche Kolumne "Näumanns Nörgelei", Kritiken, Buchbesprechungen, Interviews und aktuelle Berichte von literarischen Ereignissen.43)

Das durchschnittliche Niveau der Texte liegt nach Angaben Wolfgang Tischers trotz qualitativer Auswahl unter dem einer Verlagspublikation: "Die durchschnittliche Qualität der Beiträge ist sicherlich nicht dem Niveau der (deutschen) Literaturwissenschaft gewachsen. In der Tat müßten fast alle Texte redigiert werden, wozu wir natürlich weder die Zeit noch die finanziellen Mittel haben. Neben mangelnder Sprachbeherrschung finden sich auch viele logische Fehler in den Texten. Aber die Veröffentlichung im Internet und im Café ist natürlich eine andere, als wenn etwas gedruckt erscheint. Man darf nicht vergessen, daß hier keine Profis am Werk sind (mit wenigen Ausnahmen). Ich bekomme Geschichten von Hobbyautoren, die häufig nie für eine Veröffentlichung schreiben sondern vielleicht auch einfach mal einen Text von ihrer Festplatte mitschicken. Da wurde sicherlich nicht lange daran herum gefeilt. Und auch ein Buch - selbst wenn es von einem renommierten Schriftsteller stammt, geht ja erst mal durch die Hände eines Lektoren - das können wir wie gesagt nicht leisten. Aber gerade das ist ja das schöne am Café. Hier gibt es keine perfekten auf Verkaufszahlen getrimmten Texte. Und das ist gut so!"44)

Ein weiteres Literaturprojekt ist die von Claudia Klinger und Dirk Schröder herausgegebene Textgalerie.45) Die Textgalerie veröffentlicht Prosa, Lyrik und teilweise Portraits unterschiedlicher Autoren. Am 9.7.1998 enthielt das Projekt 289 Texte von 73 Autoren. Jede Woche kommen etwa sechs bis sieben Texte von zwei bis drei Autoren dazu.

Sowohl im Literaturcafé als auch in der Textgalerie veröffentlichen aber nicht nur Hobbyschriftsteller, sondern auch professionelle Autoren. Bei beiden Projekten findet außerdem durch die Herausgeber eine qualitative Auswahl statt. Hierzu meint der Mitherausgeber der Textgalerie, Dirk Schröder: "Ausgewählt wird selbst verständlich, sogar eher restriktiv. Von 10 eingereichten Texten nehmen wir etwa drei. Webspezifische Kriterien spielen dabei keine Rolle - außer, daß wir Texte von über 5 DIN A4-Seiten als "nicht webgemäss" ablehnen. Weiterhin nehmen wir keine Auszüge aus längeren Werken (mehr). Ansonsten spielen ausschließlich literarisch- künstlerische Gesichtspunkte eine Rolle. Ein einziges Mal haben wir einen Text wegen rechtlicher Bedenken zurückgewiesen (Aufforderung zu Straftaten). Wir sind natürlich kein Nobelverlag und nehmen daher immer noch recht viel, Herz-Schmerz-Gedichte allerdings ebensowenig wie Prosa ohne Konzept oder Erzähltalent."46)

Für die Textgalerie ist noch in diesem Jahr eine Printausgabe geplant, die dann jährlich erscheinen soll.

3.1.3.2 Literaturmagazine

Neben den Literaturprojekten erscheinen auch immer mehr Literaturmagazine im Netz. Der Unterschied zu den Projekten liegt vor allem darin, daß Magazine in periodischen Ausgaben erscheinen. Oft handelt es sich um Print-Literaturmagazine, die zusätzlich vollständig oder in Auszügen im Internet publiziert werden. Hier wäre zum Beispiel die Online-Ausgabe des Literaturheftes "Der arme Poet"47) zu nennen. Das Angebot bietet dem Leser neben einer Auswahl von Prosa und Lyrik der bereits erschienenen Print-Ausgaben Graphik, Informationen über das Heft sowie Hinweise für Autoren, die ihre Manuskripte einschicken wollen.

Ein reines Online-Literaturmagazin ist "Der brennende Busch".48) Dementsprechend erscheint das Magazin auch nicht in Ausgaben, "da diese Metapher im Internet keinen Sinn macht",49) sondern Beiträge erscheinen in unregelmäßigen Abständen. "Der Brennende Busch" veröffentlicht Gedichte, Geschichten, Essays und Multimedia, wobei die Beiträge nach Kategorien sortiert werden. Zum Angebot gehören außerdem eine chronologische Übersicht, eine Linkliste und die Möglichkeit, das Magazin zu abonnieren. Das Abonnement eines Online-Magazins kann sich grundlegend von dem eines Print-Magazins unterscheiden: "Das Abo dieses elektronischen Magazins sieht so aus, daß man eine Email erhält, sobald sich auf den Seiten etwas verändert hat."50)

3.2 Computerliteratur

"Online-Texte glänzen weniger durch stilistische und rhetorische Figuren oder den Gebrauch metaphorischer Formulierungen, sondern eher durch kontextbezogene Aktivitäten, durch Hin- und Herschalten zwischen verschiedenen Ebenen, Querverbindungen, Schnelligkeit des Austausches - sie thematisieren den Raum zwischen verschiedenen Text- Fragmenten - inszenieren und bearbeiten intertextuelle Strukturen."51)

Computerliteratur meint hier Texte, die mit dem oder für den Computer erstellt wurden und ohne ihn nicht gelesen werden könnten. Computerliteratur kann auf Disketten, CD-ROMS und im Internet publiziert werden. Von der unten beschriebenen Netzliteratur unterscheidet sie sich insofern als daß sie zwar im Netz publiziert werden kann, aber eben auch ohne Netz funktioniert.

3.2.1 Hyperfiction

"A hypertext ist like a printed book that the author has attacked with a pair of scissors and cut into convinient verbal sizes. The difference is that the electronic hypertext does not simply dissolve into a disordered bundle of slips, as the printed book must. For the author also defines a scheme of electronic connections to indicate relationships among the slips."52)

Die Entwicklung und Funktionsweise von Hypertext wurde in Abschnitt 2 bereits dargestellt. Hyperfiction, elektronische Literatur, setzt die Möglichkeiten von Hypertext für kreative Zwecke ein.53) Das Besondere an Hyperfiction ist, daß sie dem Leser durch Verzeichnisse oder Links ermöglicht, zwischen einzelnen Wörtern und weiterführenden Abschnitten mehr oder weniger frei zu navigieren. Das Prinzip, dem Leser die Möglichkeit zu geben, an verschiedenen Stellen des Buches weiterzulesen, wird aber schon lange in der Literatur eingesetzt: "Eine andere extreme Grenzerfahrung narrativer Struktur-Spiele bietet Julio Cortázars Roman Rayuela, der dem Leser einen Wegweiser ausdrücklich verschiedener Lese-Wege durch den Text anbietet und ihn wirklich zum Hin- und Herblättern verführt - u.a. drängen programmierte Endlosschleifen den Leser zu eigenen Entscheidungen."54) Ruth Nestvold zieht eine Parallele von Hyperfiction zu den literarischen Experimenten von James Joyce und Alfred Döblin: "Mit Hypertext wird die zeitliche Abfolge im Erzählen aufgebrochen und die Autorität des Autors untergraben."55)

Hyperfiction setzt nun diese Idee mit Hilfe des Mediums Computer um, denn Computer und Internet stellen aufgrund ihrer technischen Möglichkeiten ideale Publikationsmedien für Hypertexte dar. Neu ist dabei das Erscheinen des Textes auf dem Monitor und die Bewegung des Lesers im Text mit Hilfe von Maus und Tastatur. Umständliches Hin- und Herblättern entfällt; der Leser erreicht die ausgewählte Verknüpfung direkt und unmittelbar.

Greg Maier teilt die Hyperfiction in vier Kategorien ein: "We have devided hyperfiction into four standard categories: Classic, Modern, Choose-Your-Own-Adventure and Collaborative."56)

Klassische Hyperfiction bezeichnet nach dieser Einteilung einfache, textzentrierte Fiction wie das Hyperpoem des Schweizers Gregor F Lüthy auf den Internet-Seiten der Poetry Company.57) Das Hyperpoem beginnt mit dem englischsprachigen Hinweis:

" This is a hypertext poem!
enjoy
you won't get out of here!
If you really want to
get out
you have to use
the back-button of your browser
enter"58)

Durch Anklicken des unterstrichenen Wortes enter erreicht der Leser die nächste Seite des Gedichtes, auf der bereits vier markierte Worte, bzw. Wortteile zur Verfügung stehen:

"kein schlaf. nirgends.
einer wird alle im
tv-gebläuten rauch
traumlos bleibt auch
diese nacht"59)

Moderne Hyperfiction legt mehr Wert auf die Präsentation, d.h. sie enthält Farbe, Bilder oder andere Multimedia-Elemente. Ein Beispiel hierfür ist "Der begehbare Roman"60) von Olivia Adler. Diese Geschichte wird nicht mehr nur einfach erzählt, sondern ist als Hypertext-Labyrinth mit aufwendiger Grafik konzipiert, und der Text wird mit Illustrationen und Tönen aufgelockert. Dieser Roman ist eine Kreuzung zwischen Computerspiel und Comic, der aber seine textliche Herkunft nicht verleugnen kann. Der Leser wird in unterschiedlicher Weise mit einbezogen: er muß zum Beispiel Rätsel lösen und recherchieren, er kann an einem Chat teilnehmen, Nachrichten an einem Messageboard hinterlassen und lesen sowie dem Autor per Email oder Formular Feedback geben.61) "Der begehbare Roman" könnte deshalb im Prinzip auch als Adventure Hyperfiction bezeichnet werden.

Adventure Hyperfiction setzt den Leser an die Stelle des Protagonisten. Ein frühes, sehr bekanntes Beispiel ist die Text-Adventure "Zork", die noch auf Diskette verbreitet wurde. Adventure-Hyperfiction funktioniert nach dem Prinzip der Adventure-Games62) und basieren wie sie auf dem Prinzip des Labyrinths: Der Leser, bzw. Spieler tritt, interaktiv in die simulierte Szenerie ein und löst zum Beispiel Rätsel. Kollaborative Hyperfiction haben nicht einen Autor, sondern entweder mehrere oder sie ermöglichen es sogar jedem Leser, die Geschichte weiter zuschreiben oder zu verändern.

Es gibt eine lebhafte theoretische Diskussion darüber, ob Hyperfiction die Begriffe Autor und Leser auflöst.63) Zum Beispiel wird immer wieder das Verschwinden des Autors konstatiert, da er seine Autorität abgebe, indem er es dem Leser ermöglicht, den Text durch Auswahl der Links quasi selber zu schreiben, bzw. den bestehenden Text zu verändern. Man darf dabei aber nicht vergessen, daß es immer noch der Autor bleibt, der über die "Freiheit" seiner Leser entscheidet, indem er die möglichen Verknüpfungen auf der Programmierebene64) festlegt und die Bewegungsmöglichkeiten im Text dadurch schon im Vorfeld bestimmt. In den meisten Fällen erlauben die Autoren auch keine Veränderungen an ihrem Text; die einzige Freiheit des Lesers besteht in der Wahl unter verschiedenen zu Verfügung stehenden Links. Nur ganz wenige Autoren von Hyperfiction erlauben es den Lesern, den Text selbst zu verändern. Diese Möglichkeit von Computerliteratur nutzt zum Beispiel Jay David Bolter in seinem Hypertext "Writing Space: The Computer, Hypertext and the History of Writing".65)

3.2.2 Multimediale Literatur

Zur Computerliteratur gehören auch multimediale Literaturprojekte im Netz, wie zum Beispiel die zahlreichen Beiträge zum Internet-Literaturwettbewerb der ZEIT und IBM Deutschland "Pegasus 1997."66) Die 163 eingereichten Beiträge können auf der Internetseite des Pegasus angesehen werden.67) Hierbei werden vor allem die technischen Möglichkeiten des Computers und des Internet als Stilmittel benutzt. Das heißt, es werden zum Beispiel neben Links auch Klänge, Videos oder Bilder eingebaut, Seiten können automatisch weiter geschaltet werden, oder der Text läuft über den Bildschirm, ohne daß der Leser eingreifen kann. Letztgenannte Möglichkeit nutzt zum Beispiel die Gewinnerin des Pegasus 1997, Susanne Berkenheger, in ihrem Beitrag "Zeit für die Bombe."68)

"Hypermedia ist die Ausdehnung dieses Prinzips (Hypertext) in ein Interface zu Medien wie Video, Tonträger, CD in ein Hyper-Media-Verbundsystem, das Konzepte für die Verbindung verschiedener künstlerischer Ausdrucksträger ermöglicht."69)

Nach der oben zitierten Definition von Oliver Gassner gehören diese Projekte nicht wirklich zur Netzliteratur, da sie wie Hyperfiction auch ohne das Netz, z.B. auf CD-ROM, funktionieren.70) Auf jeden Fall können sie aber als Computerliteratur bezeichnet werden, da sie speziell für dieses Medium entwickelt wurden und ohne Computer gar nicht existent wären. Bei multimedialer Computerliteratur wird der Autor zum Multi-, bzw. Multimediatalent. Viele dieser Projekte sind aber auch Gemeinschaftswerke. In diesem Fall arbeiten zum Beispiel ein Autor, ein Programmierer und ein Graphiker zusammen.

3.3 Netzliteratur: Kollaborative Schreibprojekte und Wandertexte

"Schreiben im Netzwerk hat nicht im klassischen Sinne mit Literatur zu tun - als System - Autor - Werk - Bedeutung -, sondern damit, Neuland im telematischen Raum zu vermessen, Textlandschaften anzulegen, Schreiben und Lesen eben auch als einen nomadischen Akt des Umherschweifens durch Text-Netzwerke zu begreifen. Die zusätzlichen Dimensionen des hypertextuellen Zusammenschnitts verschiedener Textpartikel, die durch permanentes Up- und Downloading zwischen verschiedenen Orten im Netz zirkulieren, setzen die geistige Arbeit der Textproduktion als soziales Netzwerk frei. Diese Textpartikel können an jeder Stelle unterbrochen, zerrissen, verändert (und wieder verschickt) werden - während sie gleichzeitig durch das Netzwerk zusammengehalten werden - und ununterbrochen aufeinander verweisen."71)

Kollaborative Schreibprojekte nutzen vor allem die kommunikativen Möglichkeiten des Internets. Sie haben nicht einen Autor, sondern entweder mehrere, oder sie ermöglichen es sogar jedem Leser, die Geschichte weiter zu schreiben. Viele dieser Projekte befinden sich auf festen Internetseiten und sind jedem zugänglich. Der Leser kann hier zum Autor werden, indem er an einer beliebigen Stelle den Text weiter schreibt. Ein Beispiel hierfür ist der interaktive Netzroman "Die Säulen von Llacaan."72) Dieser Roman ist Teil des Projektes "NetzWerke"73) von Roger Nelke, welches eine Sammlung interaktiver Projekte werden soll. Die "Säulen von Llacaan" haben ein Fantasy/Parallelwelt-Thema. Das Projekt ist als Netzroman konzipiert, wobei "Netz" sowohl für die Form als auch für das Medium steht. Ausgangspunkt sind drei Startgeschichten die Roger Nelke vorgegeben hat. Von da an kann jeder, der will eine Fortsetzung schreiben, entweder zu einer der Startgeschichten oder zu einer beliebigen anderen Folge. Wer will kann auch am Ende seiner Folge auf eine andere Geschichte linken. Dadurch entsteht ein Netz von Geschichten durch das sich die Leser klicken können. Mittlerweile sind es 54 Folgen74) die teilweise ganz unterschiedliche Geschichten erzählen. Es sind aber ein paar Hauptstränge zu erkennen die teilweise durch das Zusammenwachsen von verschiedenen Strängen entstanden sind.

Allerdings ist es bei den meisten Projekten dieser Art nicht möglich, den Text direkt in die WWW-Seite zu schreiben oder bereits bestehenden Text zu verändern, wie es sich Tim Berners-Lee ursprünglich vorgestellt hatte: "Ich wollte, daß jeder im Netz Daten nicht nur lesen, sondern daß sie jeder andere auch verändern oder ergänzen kann."75) Ein Beitrag muß gewöhnlich per Email oder Formular an den Besitzer der jeweiligen Homepage gesendet werden. Dieser fügt ihn daraufhin in das Projekt ein.

Auch die sogenannten Wandertexte, wie zum Beispiel das Schreibprojekt "textra"76) der "Mailingliste Netzliteratur"77) oder "Baal lebt"78) gehören zu den kollaborativen Schreibprojekten. Wandertexte werden per Email von einem Autor zum nächsten geschickt, von diesen wie bei "textra" nach teilweise festen Regeln verändert oder erweitert und wieder an den nächsten Autor weitergeleitet. Da die Texte in elektronischer Form vorliegen, können sie am Computer leicht an jeder beliebigen Stelle verändert werden. Hier ist es möglich und erwünscht, bestehenden Text zu verändern; es kann sogar mitten in einem Wort etwas Neues eingefügt werden. Textra ist aber nicht für alle offen, es dürfen nur Teilnehmer der Mailingliste Netzliteratur daran mitschreiben.

Legen wir die oben zitierte Definition von Oliver Gassner zugrunde, so handelt es sich nur bei diesen von "vernetzter Kommunikation" bestimmten Mitschreibprojekten um Netzliteratur. Diese Idee ist aber ebenfalls nicht neu. Zum Beispiel erschien bereits 1909 "Der Roman der XII", ein kollaborativer Roman, an dem 12 Autoren mitwirkten. "Neu ist allein die konkrete Zusammenschaltung sämtlicher Lese- und Schreibvorgänge im Netz auf einer einzigen Oberfläche."79) Einen neuen Aspekt sehe ich darüber hinaus nur bei den für alle offenen kollaborativen Schreibprojekten im Netz wie den "Säulen von Llacaan", da sich hier die Begriffe von Autor und Leser auflösen und jeder Leser potentieller Autor ist. Neu an Wandertexten wie Textra ist die Möglichkeit, den bestehenden Text zu verändern.

4. Neue Literaturformen durch Netzautoren?

Nutzen nun die Autoren im Netz die Möglichkeiten dieses neuen Mediums, um neue Formen von Literatur zu entwickeln? Auf den ersten Blick sieht es eher nicht so aus. Generell scheint sich das Medium Internet zur Zeit eher negativ auf das Niveau der Literatur auszuwirken: Oft wird mehr Wert auf die technischen Finessen als auf den Inhalt und die Qualität und Lesefreundlichkeit der Angebote Wert gelegt.

"Er ist im Netz der Netze noch nicht aufgetaucht, der Online-'Ulysses'. Das hypermediale Großwerk, das seinen staunenden Lesern, Betrachtern und Hörern 24 Stunden Erlebniszeit anbietet und abzwingt. Das alle Alltagsgeschäfte und physischen Bedürfnisse ebenso vergessen läßt wie das Tränen der Augen vor dem leise flimmernden Bildschirm und das Ticken des Zählers bei der Telekom. Ein Werk, von dessen Existenz vielleicht anfänglich nur eine Gemeinde von Spezialisten weiß, das dann aber mit großem Getöse alle Feuilletons loben, preisen, sezieren und bekämpfen."80)

Ein solches Werk ist bisher am Datenhorizont wohl wirklich weit und breit nicht zu sehen. Die Homepages der meisten Autoren nutzen das WWW lediglich als weiteres Medium zur Veröffentlichung für konventionelle Prosa und Lyrik.

Ebenso verhält es sich mit den online publizierten Literaturmagazinen. Die zusätzliche, meist nur teilweise Veröffentlichung bereits offline erschienener Ausgaben dient wohl in erster Linie der Werbung für das jeweilige Magazin. Reine Online-Magazine unterscheiden sich meistens kaum von herkömmlichen Literaturmagazinen. Auch die Online-Magazine publizieren in der Regel in einsamer Heimarbeit produzierte sequentielle Texte und schenken der eigentlichen Netzliteratur zu wenig Aufmerksamkeit. Und das, obwohl die Gattung Hyperfiction nun bereits fast 30 Jahre alt ist.

Wie der Ausgang des Internet-Literaturwettbewerb der ZEIT und IBM Deutschland "Pegasus 1997" zeigte, hat sich offensichtlich auch im Bereich "Multimediale Literatur" nichts wirklich Neues herausgebildet. Die Jury vergab aus diesem Grund keinen ersten Preis, sondern zwei zweite. Ziel des Wettbewerbs war es, die ästhetischen und technischen Mittel des Internets einzusetzen, "um Sprache zu gestalten und neue Ausdrucksformen zu entwickeln."81)

Wie sieht es nun mit der sogenannten Netzliteratur aus? Kollaborative Schreibprojekte gab es schon viele Jahre vor dem Internet. Im Netz wirken Mitschreibprojekte zunächst neu und reizvoll. Es ist aber meiner Meinung nach zweifelhaft, ob auf diese Weise literarisch interessante Texte entstehen, denn der Reiz liegt hier wohl eher im Mitschreiben denn im Lesen. Daher sollte man heutige kollaborative Schreibprojekte wohl eher als spielerisches Experiment betrachten und nicht als ernstzunehmende literarische Form. Die Motivation der Autoren liegt hier wohl mehr in dem Bedürfnis, selbst etwas zu schaffen und zu veröffentlichen als in dem Willen, gemeinsam mit anderen einen literarisch interessanten Text zu erarbeiten.

"Die Webliteratur nutzt die multimedialen Möglichkeiten des Mediums und ist im Gegensatz zur anderen Form nur mit Einschränkung in Printmedien publizierbar. Das scheint ihr eine gewisse Überlegenheit gegenüber der anderen Form zu geben. Aber das scheint eben nur so. Was wir vorfinden sind in erster Linie experimentelle Texte, die zum Teil sogar das Medium als Thema tragen. Diese Texte stehen in einer langen Tradition von Mallarmé bis Jandl und beim Leser entsteht ständig das Gefühl eines Déjavu.

Mich kann diese Art der Literatur selten begeistern. Aber ich kann nachvollziehen, daß es Spaß macht, experimentelle Texte zu erstellen."82) Die Wandertexte bieten nur insofern einen neuen Aspekt, als daß die Autoren bereits bestehenden Text auch mitten im Wort verändern können. Von einer neuen Gattung kann auch hier nicht gesprochen werden. Vielleicht ist es aber auch noch zu früh, nach der einen, großen, neuen Gattung im World Wide Web zu suchen, denn es "befindet sich in bezug auf seine Techniken und vor allem in bezug auf seine Inhalte noch in den Kinderschuhen".83) Daher ist es eigentlich kein Wunder, daß vieles was im Netz entsteht noch einen sehr konventionellen Eindruck macht. Immerhin hat sich durch dieses neue Medium für die ihm eigene Literatur bereits eine Menge verändert.

Ein neuer Aspekt ergibt sich zum Beispiel durch die Schnelligkeit und die "Wahllosigkeit" der Veröffentlichungen. Die bekannten Barrieren Herausgeber, Druckkosten und Vertriebsprobleme fallen weg. Im konventionellen Literaturbetrieb können vom Zeitpunkt der Einsendung eines Manuskriptes bis zum Tag der Veröffentlichung leicht Jahre vergehen, vorausgesetzt das Manuskript wird überhaupt gedruckt. Im WWW kann ein Text, kaum daß er fertig geschrieben ist, sofort mit wenigen Mausklicks veröffentlicht werden. Dadurch ergibt sich eine bisher nicht dagewesene Vielfalt und Dynamik. Hier stellt sich die Frage, ob sich der Begriff "Autor" durch seine inflationäre Verwendung im Netz verändert. Gibt es überhaupt noch Autoren, wenn alle potentielle Autoren sind?

Einen neuen Aspekt sehe ich auch in der Möglichkeit des schnellen und direkten (internationalen) Austausches sowohl zwischen Autoren als auch zwischen Autor und Leser. Ein digitalisierter Text kann problemlos jederzeit verändert werden. Daraus ergibt sich für die Leser die bisher nicht dagewesenen Möglichkeit, Einfluß auf die Autoren und deren Texte zu nehmen.

Eine neue Aufgabe der Autoren im Netz dürfte es sein, ein Publikum für ihre Werke zu finden, d.h. Aufmerksamkeit zu erregen. Denn was nützen die besten Gedichte, wenn sie in der unüberschaubaren Flut von Autoren-Homepages untergehen und keine Leser finden? Vielleicht sollten die Autoren im Netz dabei mehr an die Bedürfnisse der Leser denken. Vielleicht sollte der Weg wieder weg führen von hypermedialen Spielereien, die die Aufmerksamkeit auf sich (und von den Texten weg) ziehen, die Ladezeiten verlängern und den Inhalt einer Webseite in den Hintergrund treten lassen. Vielleicht sollten die Autoren sich fragen: was ist denn wirklich "webgemäß" und lesergerecht? Die Antwort könnte sein: Qualitativ gute, schnell zu erfassende Texte auf übersichtlichen Seiten mit kurzen Ladezeiten.

Mit der Anpassung der Texte an die Restriktionen des Mediums könnte sich - unter Umständen zunächst ganz unbemerkt - eine neue Literaturgattung entwickeln.

1) Der Unterschied zwischen Literatur im Netz und Netzliteratur wird in Abschnitt 3 noch thematisiert.

2) Weitere Verweise zu allen hier vorgestellten Formen der Literatur im Netz befinden sich auf einer von Enno E. Peter und Sabrina Ortmann erstellen kommentierten Linkliste, 8.12.98: http://www.berlinerzimmer.de/eliteratur/.

3) An dieser Stelle sei auf OLLi, Oliver Gassners Linksammlung zur Literatur im Internet, verwiesen. Sie bietet meiner Meinung nach zur Zeit die größtmögliche Vollständigkeit rund um die Literatur im Internet: Gassner, Oliver: OLLi, Oliver Gassners Linksammlung zur Literatur im Internet, Hrsg. Oliver Gassner 1996-1998, 27.7.1998, http://www.carpe.com/lit/plus/.

4) Auf der Homepage der Mailingliste Netzliteratur finden sich zahlreiche theoretische Beiträge und Definitionsversuche zum Thema. "Homepage der Mailingliste Netzliteratur", 8.12.98, http://www.netzliteratur.de.

5) Regula Erni, Netzliteratur, (k)eine Definition, Vers. 19.12.1997, 3.5.1998, http://www.familyclan.com/netzliteratur/netzliteratur_keine_def.htm.

6) Tim Berners-Lee. "Word Wide Web Seminar", Berners-Lee 1991-1993, 27.7.1998, http://www.w3.org/Talks/General/Concepts.html.

7) Zu dem englischen Wort "collaborative" existiert keine direkte deutsche Entsprechung. Als kollaborativ bezeichnet man eine Eigenschaft, die die Zusammenarbeit von Menschen unterstützt. Collaborative Writing ist ein Teilgebiet des CSCW (Computer Supported Collaborative Work) und behandelt das Erstellen von verteilten Dokumenten durch mehrere Autoren.

8) "Hypertext, or non-sequential writing with free movements along links, is a simple and obvious idea. It is merely the electronification of a literary connections as we already know them." (Nelson, Theodor H: All for one, one for all. Proceedings Hypertext ´87, Chapel Hill 1987, S V ff.)

9) Heiko Idensen. "Hypertext als Utopie", Berlin 27.7.1998, http://www.unikassel.de/interfiction/projekte/pp/utopie.htm.

10) "Hypertext is text with links", Tim Berners-Lee, "Word Wide Web Seminar", Berlin 27.7.98, http://www.w3.org/Talks/General/Consepts.html.

11) Interfaces sind Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine.

12) Heiko Idensen: Hypertext als Utopie. 27.7.1998, http://www.unikassel.de/interfiction/projekte/pp/utopie.htm.

13) Zu den Standardwerken unter den elektronischen Hypertexten gehört Jay David Bolters "Writing Space: The Computer, Hypertext and the History of Writing.". Bolter, Jay David: Writing Space: The Computer, Hypertext and the History of Writing. Hypertext-Ausgabe, Cambridge, MA: Eastgate Systems, 1990. Computer-Programm.

14) Behme: Diderots Traum. In: iX (1995) 5, S. 130ff.

15) Bush, Vannevar: As we may think. Atlantic Monthly 176, Juli 1945, S. 101-108.

16) Greif, Irene und Kaufmann, Morgan: Overview. In: Irene Greif/Morgan Kaufmann (Hrsg.): CSCW. 1988, S. 5-12

17) Es besaß eine grafische Oberfläche mit Fenstertechnik und Pop-up-Menüs sowie als zusätzliches Eingabegerät eine Maus. Daß die heutigen, modernen Rechner genau mit diesen Eigenschaften ausgestattet sind, mag die Relevanz der Arbeit Engelbarts beweisen.

18) Gutenbergprojekt 1998. Berlin 27.7.1998, http://promo.net/pg/.

19) Kroll: The whole Internet. O` Reilly, Sebastopol 1992, S. 227ff.

20) Eine der ersten Hyperfiction auf Diskette war "Afternoon" von Michael Joyce. Joyce, Michael: Afternoon: A Story. Cambridge, MA: Eastgate Systems 1987. Computer-Programm.

21) Ich werde auf die Gattung Hyperfiction im Abschnitt "Erscheinungsformen von Literatur im Internet" noch genauer eingehen.

22) "Homepage der Mailingliste Netzliteratur". Offizielle Homepage von Oliver Gassner und Sven Stillich, Berlin 27.7.1998, http://www.netzliteratur.de.

23) Dabei muß es sich nicht unbedingt um das Internet handeln. Es gibt zahlreiche nichtelektronische Netzliteratur-Projekte. Im Rahmen dieses Beitrags soll der Begriff "Netzliteratur" diese aber ausklammern und sich nur auf das Internet beziehen.

24) Mit Computerliteratur ist hier solche Literatur gemeint, die ohne den Computer nicht existent wäre, die aber nicht das Internet benötigt, also auch auf Diskette oder CD-ROM veröffentlicht werden kann.

25) Grigat, Guido. "Qu´est ce-que c`est Netzliteratur?", Vers. Januar 1998. "Homepage der Mailingliste Netzliteratur", Berlin 8.7.1998, http://www.bawue.de/~logicon/nl_th_guido.htm.

26) Gemeint ist der Internet-Literaturwettbewerb der Wochenzeitung "Die Zeit" und IBM Deutschland 1997.

27) Die Softmoderne ist ein in der Regel jährlich stattfindendes Festival der Netzliteratur.

28) Gassner, Oliver. "net.lit", Vers. Februar, August 1997, "Homepage der Mailingliste Netzliteratur", Berlin 27.7.1998, http://www.bawue.de/~logicon/og_nlt1.html.

29) Agentur Bilwet 1995. Der Datendandy. Über Medien, New Age und Technokultur, Mannheim, S. 208 ff.

30) Zum Beispiel die Seite "Autoren" der kommentierten Linkliste zum literarischen Geschehen im WWW von Enno E. Peter und Sabrina Ortmann, 8.12.98, http://www.berlinerzimmer.de/eliteratur/autoren.html, sowie OLLi, Oliver Gassners gesammelte Links zur Literatur, OLLi. Hrsg. Oliver Gassner 1996-1998, Berlin 27.7.1998, http://www.carpe.com/lit/plus/.

31) Niemandsland. Homepage von Andreas Bäcker, 28.7.1998, http://www.dumpfbacke.de/niemandsland.

32) Andreas Bäcker: "Vogelflug". 28.7.1998, http://www.dumpfbacke.de/niemandsland/lyrik/64.htm.

33) Homepage von Florian Schiel. 28.7.1998, http://www.phonetik.uni-muenchen.de/Mitarb/SchielDeu.html.

34) Die Bastard Seiten. Homepage von Florian Schiel, Berlin, 28.7. 1998, http://www.phonetik.uni-muenchen.de/Mitarb/Bastard.

35) Ebd.

36) Thomas Wegmann: Leben und lesen lassen. Die ganz privaten Seiten des Netzes. Zitty 16/98, S. 50.

37) Webfehler, der Webring für Online-Tagebücher. 27.7.1998, http://www.melody.de/wellenbrecher/. (Ein Webring verbindet WWW-Seiten zu bestimmten Themen miteinander)

38) Tagebücher im Netz. Linkliste. 23.7.1998, http://www.koblenz.de/kultur/tagebuch/vorher.htm.

39) Rainald Goetz: "Abfall für alle". Online-Tagebuch, Vers. 29.7.1998, 29.7.1998, http://www.rainaldgoetz.de/.

40) Homepage von Jürgen Groß. 28.7.1998, http://www.transmit.de/solmser-buchverlag/.

41) Das Literaturcafé im Internet. Hrsg. Wolfgang Tischer, http://www.literaturcafe.de.

42) Wolfgang Tischer in einer Email an mich, 28.7.1998.

43) Im September 1997 wurde zum Beispiel von der Softmoderne, dem Festival der Netzliteratur, in Berlin berichtet. Bereits am selben Abend konnte im Internet nachgelesen werden, was am Tag auf dem Festival geschehen ist.

44) Wolfgang Tischer in einer Email an mich, 28.7.1998.

45) Die Textgalerie. Hrsg. von Dirk Schröder und Claudia Klinger, 23.7. 1998, http://www.textgalerie.de.

46) Dirk Schröder in einer Email an mich, Juli 1998.

47) "Der arme Poet". Online-Ausgabe, hrsg. von Janos Krüger, Vers. 12. Juli 1998, 28.7.1998, http://www.r-w.de/poet/default_b.htm.

48) "Der brennende Busch". Online-Literaturmagazin, hrsg. von Jürgen Fauth, 27.7.1998, http://www2.netddor.com/˜busch/.

49) "Der brennende Busch". Online-Literaturmagazin, hrsg. von Jürgen Fauth, 27.7.1998, http://www2.netddor.com/˜busch/info.html.

50) "Der brennende Busch". Online-Literaturmagazin, hrsg. von Jürgen Fauth, 27.7.1998, http://www2.netddor.com/˜busch/abo.html.

51) Idensen, Heiko: Die Poesie soll von allen gemacht werden! Von literarischen Hypertexten zu virtuellen Schreibräumen der Netzwerkkultur. In: D. Matejowski/F. Kittler (Hg.). "Literatur im Informationszeitalter", Frankfurt a.M./New York 1996.

52) Jay David Bolter.: The Computer, Hypertext and the History of Writing. Kapitel 2-3 "Hypertext", Hypertext-Ausgabe (Diskettenversion), Cambridge, MA: Eastgate Systems, 1990.

53) Nestvold, Ruth: Das Ende des Buches. Hypertext und seine Auswirkungen auf die Literatur. In: Hyperkultur. Zur Fiktion des Computerzeitalters. Hrsg. von Martin Klepper, Ruth Mayer und Ernst-Peter Schneck, Berlin/New York 1996.

54) Heiko Idensen. "Die Poesie soll von allen gemacht werden", S. 152f.

55) vgl. Ruth Nestvold.: Das Ende des Buches. Hypertext und seine Auswirkungen auf die Literatur. In: Martin Klepper, Ruth Mayer, Ernst-Peter Schneck (Hrsg.): Hyperkultur. Zur Fiktion des Computerzeitalters, Berlin/NewYork 1996.

56) Greg Maier: Hyperfiction On-Line: Intro. Mulciber, the Online Journal of Hyperfiction, 20.7.1998, http://odin.cmp.ilstu.edu/˜esswedl/mulciber.html.

57) Die Poetry Company. Hrsg. von Gregor F. Lüthy, 29.7.1998, http://poetrycompany.ch/indexframe.html.

58) Die Poetry Company. "Hyperpoem", 29.7.1998, http://poetrycompany.ch/hypo.html.

59) Die Poetry Company. "Hyperpoem", 29.7.1998, http://poetrycompany.ch/schlaf.html.

60) Olivia Adler. "Der begehbare Roman", 29.7.1998, http://www.cafe-nirwana.com/roman.

61) Olivia Adler in einer Email an mich, 29.7.1998.

62) Heinz Herbert Mann geht in "Bilder, Texte, Abenteuer-Labyrinthe als Programm" sehr ausführlich auf Entstehung und Entwicklung von Adventure-Games und Text-Adventure ein: Heinz Herbert Mann, "Bilder, Texte, Abenteuer-Labyrinthe als Programm", in: Manfred S. Fischer (Hrsg.), "Mensch und Technik: Literarische Phantasie und Text-Maschine", Aachen 1989, S. 153-162.

63) vgl. hierzu Ruth Nestvold, "Das Ende des Buches. Hypertext und seine Auswirkungen auf die Literatur", in: Hyperkultur. Zur Fiktion des Computerzeitalters. Hrsg. von Martin Klepper, Ruth Mayer und Ernst-Peter Schneck.

64) Jeder Hypertext besteht aus zwei verschiedenen Texten: dem, der auf dem Bildschirm zu sehen ist und dem Programmtext. Ersterer ist den Optionen des Programms unterstellt. Auf diesen Programmtext, in dem der Autor die Verknüpfungmöglichkeiten festlegt, hat der Benutzer gewöhnlich keinen Zugriff. (Zur Architektur von Hypertextsystemen vgl. Rainer Kuhlen: "Hypertext. Ein nicht-lineares Medium zwischen Buch und Wissensbank", Heidelberg 1991.)

65) Jay David Bolter: "The Computer, Hypertext and the History of Writing". Hypertext-Ausgabe (Diskettenversion), Cambridge, MA: Eastgate Systems, 1990.

66) Pegasus. Internet-Literaturwettbewerb der ZEIT und IBM Deutschland, 25.7.1998, http://www.pegasus98.de.

67) Pegasus-Archiv 1997. http://www.Pegasus98.de/archiv97.htm.

68) Susanne Berkenheger. "Zeit für die Bombe", 28.7.1998, http://wettbewerb.ibm.zeit.de/teilnehmer/berkenhe/index.htm.

69) Heiko Idensen. "Die Poesie soll von allen gemacht werden!", S. 152f.

70) So sind zum Beispiel alle eingereichten Beiträge des Pegasus 1997 auf einer CD-ROM publiziert worden.

71) Heiko Idensen. "Die Poesie soll von allen gemacht werden", S. 155.

72) Roger Nelke. "Die Säulen von Llaacan", 25.7.1998, http://privat.schlund.de/NetzWerke/llacaan/index.htm.

73) Roger Nelke. "Netzwerke", 25.7.1998, http://privat.schlund.de/NetzWerke/.

74) Stand: 11. Juli 1998.

75) Tim Berners-Lee: "Wer Müll findet, hat selber schuld". Spiegel Gespräch. Der Spiegel 30/1998, S. 138.

76) Eine Version von "textra" liegt auf der Homepage von Enno E. Peter und Sabrina Ortmann: "Neu? Netzautoren", 8.12.1998, http://www.berlinerzimmer.de/eliteratur/netzautoren/textra.html.

77) "Die Mailingliste Netzliteratur diskutiert sowohl die Formen von Literatur im Netz als auch die Entwicklungen, die das Netz im sprachlichen und literarischen Teil nach sich zieht. Dabei geht es um Literatur, die dem Netz adäquat ist, nicht um Papier-Literatur, deren einziger netzliterarischer Vorzug es ist, per FTP ihren Ort im Netz gefunden zu haben. Themen der Mailingliste sind unter anderem die Kommunikation von Mensch und Maschine, von Produzent und Benutzer, das Verhältnis von Grafik und Text und die Rolle, die diese besondere Form der Text/Bild-Betrachtung innerhalb der Literatur und innerhalb des Netzes spielt und spielen könnte. Zudem bildet die Mailingliste ein Forum für Menschen, die im Netz (und nicht nur im WWW) literarisch arbeiten." (Homepage der Mailingliste Netzliteratur", 8.12.1998, http://www.netzliteratur.de.)

78) "Baal lebt". Ein Wandertext, Homepage von Regula Erni, 25.7.1998, http://www.familyclan.com/baal_lebt/.

79) Heiko Idensen: Die Poesie soll von allen gemacht werden! S. 145.

80) Hermann Rotermund: Die Laudatio zum 2. Internet-Literaturwettbewerb, Literaturhaus Hamburg, 29.10.1997, http://www.pegasus98.de/magazin/laudatio.html.

81) Homepage der Softmoderne. Internet-Literaturwettbewerb. Ausschreibung. 20.7.1998, http://www.icf.de/softmoderne/Festival/ausschr.html.

82) Enno E. Peter: Warum ich?. Literatur Magazine Projekte im WWW 1998. Vers. 25.7.1998, 8.12.1998, http://www.berlinerzimmer.de/nop/ego.html.

83) Hermann Rotermund: Die Laudatio zum 2. Internet-Literaturwettbewerb, Literaturhaus Hamburg, 29.10.1997, http://www.pegasus98.de/magazin/laudatio.html.


Stand: 25.1.99
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