Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 7(1999) 1/4
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27 deutschsprachige Fachlexika zum Marketing und seinen Teilbereichen im Vergleich


99-1/4-357
27 deutschsprachige Fachlexika zum Marketing und seinen Teilbereichen im Vergleich
von Lorenz Fichtel

Die folgende Komplexrezension von Lexika zum Marketing schließt an frühere derartige Rezensionen in IFB[1] an und behandelt wiederum ausschließlich deutschsprachige, innerhalb und außerhalb des Buchhandels erschienene Titel ab dem Erscheinungsjahr 1990, unabhängig davon, ob sie noch lieferbar sind.[2] Zum Schluß findet sich eine Tabelle, in der die wichtigsten Charakteristika der Lexika übersichtlich zusammengestellt sind.

(1) Vahlens großes Marketinglexikon / hrsg. von Hermann Diller. - München : Beck ; Vahlen, 1992. - XV, 1356 S. : graph. Darst. ; 24 cm. - ISBN 3-8006-1571-1 : DM 248.00

(1a) Vahlens großes Marketinglexikon / hrsg. von Hermann Diller. - Ungekürzte Ausg. - München : Deutscher Taschenbuch-Verlag, 1994. - XV, 1356 S. : graph. Darst. ; 19 cm. - ISBN 3-423-03359-2 : DM 68.00[3]

Das Lexikon ist ein Gemeinschaftswerk von 169 Marketingexperten aus Wissenschaft und Praxis unter der Ägide des Herausgebers Hermann Diller, Professor für Marketing an der Universität Erlangen-Nürnberg. Es umfaßt ca. 4000 Stichwörter und deckt das Basiswissen der Marketingwissenschaft und ihrer Nachbardisziplinen ab. Personelle, institutionelle, historische und länderspezifische Begriffe wurden vermieden. Im Vordergrund stand das Bemühen, das derzeitige Fachwissen präzise und auf das Wesentliche beschränkt darzubieten. Ausführliche theoretische Herleitungen oder wissenschaftliche Diskussionen unterblieben aus diesem Grund. Wo es der Sachverhalt erfordert, enthält das Lexikon allerdings umfassende Darstellungen, z.B. bei Basisstichwörtern wie Absatzfinanzierung, Dienstleistungsmarketing etc. Neben der inhaltlichen Stringenz überzeugt die formale Aufbereitung. Das Verweisungssystem ist hauptsächlich vertikal angelegt. Fast alle Artikel sind gekennzeichnet und alle wichtigen schließen mit Literaturhinweisen. Das Layout mit dem spaltenweise angeordneten Text und den gut eingepaßten - eher seltenen - graphischen Elementen ist übersichtlich und lesefreundlich. Man kann das Lexikon als rundum gelungenes Nachschlagewerk für Wissenschaft und Praxis loben. Die im Vorwort versprochene Überarbeitung und Neuauflage wird laut Auskunft des Herausgebers im Jahr 2000 erscheinen.

(2) Handwörterbuch des Marketing / hrsg. von Bruno Tietz ; Richard Köhler ; Joachim Zentes ... unter Mitarb. von zahlr. Fachgelehrten und Experten aus Wissenschaft und Praxis. - 2., völlig neu gestaltete Aufl. - Stuttgart : Schäffer-Poeschel, 1995. - LVIII, 2936 Sp. ; 27 cm. - (Enzyklopädie der Betriebswirtschaftslehre ; 4). - ISBN 3-7910-8041-5 : DM 348.00

Der Mitarbeiterkreis des Handwörterbuchs überschneidet sich in bemerkenswerter Weise mit dem des oben behandelten Lexikons von Beck/Vahlen. Er besteht überwiegend aus Inhabern von Marketing-Lehrstühlen in Deutschland. Das Konzept des Handwörterbuchs ist allerdings ein anderes. In ihm wird das Marketingwissen nicht in Häppchen verabreicht, sondern in größeren Portionen. Die insgesamt 236 Artikel sind im Durchschnitt sechs Seiten lang bei standardisiertem Aufbau, wie man ihn aus den anderen Bänden der Reihe Enzyklopädie der Betriebswirtschaftslehre kennt: Artikelkopf mit Verfassername, Aufzählung verwandter Stichwörter, Gliederung des Artikels, der Text selbst und am Schluß die Literaturliste. Das Handwörterbuch versteht sich als Verbindung von Lehrbuch und Nachschlagewerk. Zum Nachschlagen ist - neben den Verweisungen im Text - das umfassende Sachregister am Ende des Bandes hilfreich. In ihm sind Begriffe zu finden, die keinen eigenen Artikel erhalten haben. Laut Vorwort wendet sich das Handwörterbuch an Lehrende, Studierende und Praktiker - man möchte hinzufügen: an wissenschaftlich orientierte Praktiker, denn in der Wissenschaft vom Marketing hat das Handwörterbuch eindeutig seinen Schwerpunkt.

(3) Grundbegriffe des Marketing / Joachim Zentes. - 4., überarb. und erw. Aufl. - Stuttgart : Schäffer-Poeschel, 1996. - 496 S. ; 18 cm. - (Sammlung Poeschel ; 108). - ISBN 3-7910-9203-0 : DM 48.00

Der Begriffsapparat dieses Fachlexikons besteht aus insgesamt ca. 1000 sog. Basisstichwörtern und Verweisungsstichwörtern. Zentes spricht etwas hochtrabend von einem hierarchischen Begriffssystem. Basisstichwörter betrachtet er als Marketingbegriffe der 1. Stufe und Verweisungsstichwörter als Marketingbegriffe der 2. Stufe. Dabei sind letztere nichts anderes als Verweisungen, die keinen eigenen Artikel erhalten, sondern - wie der Name sagt - auf die Basisstichwörter hinweisen, innerhalb derer sie behandelt werden, z.B. Handelsmarken und Markenartikel im Artikel Markenpolitik. Der Vorteil dieses Vorgehens ist, daß thematisch verwandte Begriffe im Zusammenhang erklärt werden können. Dadurch werden die Basisstichwörter relativ lang. Der Nachteil ist, daß der Unterbegriff im Stichworttext manchmal nur schwer zu finden ist. Innerhalb der Stichworterklärungen wird auf verwandte Basisstichwörter hingewiesen. Von Synonyma wird dagegen nicht verwiesen. Stattdessen gibt es ein Stichwortregister am Ende des Bandes. Zwei alphabetische Ordnungen in einem Fachlexikon sind immer von Nachteil. Trotz dieses Mankos ist das Lexikon vor allem für Wirtschaftsstudenten zu empfehlen. Durch seinen durchdachten Aufbau, der sich offensichtlich an den Lehrinhalten der Marketingwissenschaft orientiert, eignet es sich als Studiumbegleitung. Zitate im Text sind durchgehend belegt. Bei der Mehrzahl der Artikel werden Literaturhinweise in Kurzform gegeben. Das Literaturverzeichnis am Schluß des Lexikons ist entsprechend umfassend und beinhaltet auch unselbständige Literatur.

(3a) Taschenlexikon Marketing / Joachim Zentes. - Stuttgart : Schäffer-Poeschel, 1997. - 496 S. ; 19 cm. - ISBN 3-7910-1165-0 : DM 58.00

Dieser Titel ist mit neuem Vorwort und festem Einband versehen, aber ansonsten vollständig identisch mit den Grundbegriffen des Marketing. Im Buch sucht man einen diesbezüglichen Hinweis vergebens.

(4) Lexikon Marketing / Wolfgang J. Koschnick. - 2., aktualisierte und erw. Aufl. - Stuttgart : Schäffer-Poeschel, 1997. - [1 - 2]. - 2112 S. : graph. Darst. ; 22 cm. - (Enzyklopädie des Marketing ; 1). - 1. Aufl. u.d.T.: Koschnick, Wolfgang J.: Standard-Lexikon für Marketing, Marktkommunikation, Markt- und Mediaforschung. - ISBN 3-7910-1184-7 : DM 198.00

[4066] Mit diesem bereits in IFB 97-3/4-382 besprochenen Band beginnt die Enzyklopädie des Marketing von Wolfgang J. Koschnick, die weiter unten (28) im Zusammenhang besprochen wird.

(5) Lexikon des Marketing / von Werner Pepels. - München : Beck ; Deutscher Taschenbuchverlag, 1996. - XLV, 1192 S. ; 19 cm. - (dtv ; 5884 : Beck-Wirtschaftsberater im dtv). - ISBN 3-423-05884-6 (dtv) - ISBN 3-406-40396-4 (Beck) : DM 39.90

Der Fachhochschulprofessor Werner Pepels hat etliche Lehrbücher und Fachlexika auf dem Gebiet des Marketing publiziert, von denen das Lexikon des Marketing das umfangreichste ist. Obwohl es als Taschenbuch erscheint, hat es weit über tausend Seiten mit etwa 2500 Artikeln, die in einer Inhaltsübersicht (S. VII - S. XLV) aufgeführt sind. Umfassende bzw. grundlegende Begriffe des Marketing werden in mehrere Stichwörter aufgegliedert, um einzelne Aspekte besser behandeln und zugleich den Themenbereich insgesamt umfassend darlegen zu können. Als Beispiel sei der Begriff Absatzkanal herausgegriffen. Er wird unter den elf Aspekten Angebotskonflikte, Beziehungen, Breite, Funktionen, Gegenleistungskonflikte, Informationskonflikte, Kooperationen, Präsenz, Strategiekonflikte, Tiefe, Verfügbarkeitskonflikte behandelt. Dieses Konzept zeigt, daß es Pepels nicht nur um Begriffsdefinitionen geht, sondern um die Vermittlung von Marketingwissen im Zusammenhang. Daß damit die Abfolge recht willkürlich wird, muß man wohl in Kauf nehmen, denn die Unterbegriffe sind nicht immer aussagekräftig. Zudem verwendet Pepels auch Wortfolgen als Stichwörter, z.B. Akteure im Absatzkanal anstelle von Absatzkanal, Akteure. Insgesamt erschwert die Stichwortstruktur das Auffinden der gesuchten Informationen. Wichtig und hilfreich ist daher die erwähnte Stichwortübersicht. Inhaltlich steht bei Pepels die praktische Relevanz der Erklärungen gegenüber theoretischen Abhandlungen im Vordergrund.

(6) Kleines Lexikon Marketing-Management / Werner Pepels. - Konstanz : Verlag für Wirtschaftsskripten, 1994. - 224 S. ; 21 cm. - (vfw-Skriptenreihe ; 51). - ISBN 3-928860-04-6 : DM 34.80

Der Band stellt einen Auszug aus dem Lexikon des Marketing (5) dar. Auch wenn beide Werke in umgekehrter zeitlicher Folge erschienen sind, ist das Lexikon des Marketing von 1996 doch die stark ausgeweitete Fassung des Kleinen Lexikons Marketing-Management von 1994. Fast alle Stichwörter, insgesamt ca. 500, finden sich mit identischem oder nur leicht verändertem Text wieder. Wer sich also das Kleine Lexikon bei Erscheinen gekauft hat, ist der Dumme. Zwei Jahre später hätte er für nur DM 5.10 mehr das Lexikon des Marketing und damit ungefähr das Fünffache an Marketingstichwörtern bekommen. Da wird ihn auch die dreiseitige Literaturliste wenig trösten können.

(7) Fachbegriffe des Marketing-Mix / von Werner Pepels. - Stuttgart : Deutscher Sparkassen-Verlag, 1993. - 188 S. ; 18 cm. - (Kleines Wirtschaftslexikon). - [Nicht im Buchhandel]

Dieses Lexikon enthält ca. 300 Stichwörter aus dem Kleinen Lexikon Marketing-Management (6) desselben Verfassers. Die Texte sind identisch. Daß identische Inhalte einmal unter Marketing-Management und einmal unter Marketing-Mix firmieren, läßt Rückschlüsse auf die terminologische Genauigkeit zu, die für einen Lexikographen nicht gerade schmeichelhaft sind.

(8) Das kleine Marketing-Lexikon / Richard Geml ; Hans-Georg Geisbüsch ; Hermann Lauer. - Düsseldorf : Verlag Wirtschaft und Finanzen, 1995. - 468 S. ; 18 cm. - ISBN 3-87881-100-4 : DM 52.00

Das Lexikon ist insofern klein als es ein handliches Format aufweist und angenehm zu benützen ist. Gedruckt ist es auf geglättetem Papier. Der Spaltendruck mit fett hervorgehobenen Stichwörtern und Kopfleiste ist angenehm zu lesen. Soviel zum recht vorteilhaften Äußeren. Inhaltlich umfaßt das Lexikon ca. 1000 Artikel, eine 18seitige Literaturliste, ein Verzeichnis von Fachorganisationen und Fachverbänden sowie ein Register der Stichwörter mit Seitenangabe. Es ergänzt die Siehe-auch-Hinweise im Text und ist vor allem nützlich bei Begriffen, die mehrmals in den Stichworterklärungen vorkommen. Die Artikel selbst sind recht umfassend. Die Grundlagen des Marketing scheint das kleine Lexikon gut abzudecken.

(9) Lexikon der aktuellen Marketingbegriffe : von Affinity bis Zielgruppenmarketing / hrsg. von Heribert Meffert. - Wien : Wirtschaftsverlag Ueberreuther, 1994. - 268 S. ; 21 cm. - ISBN 3-901260-85-4 : DM 39.80

Meffert wählt die Form des Lexikons, um dem Leser neue Entwicklungen der Marketingwissenschaft näher zu bringen. Das Lexikon enthält nur 44 Artikel, die im Durchschnitt fünfeinhalb Seiten lang sind und die mit Literaturhinweisen schließen, die am Ende des Bandes nochmals zusammengefaßt werden. Als Verfasser der Artikel zeichnen Mitarbeiter am Institut des Herausgebers.

(9a) Lexikon der aktuellen Marketing-Begriffe / Heribert Meffert (Hrsg.). - Erw. Neuausg. - Frankfurt am Main : Fischer-Taschenbuch-Verlag, 1997. - 295 S. ; 19 cm. - (Wirtschaft Fischer). - ISBN 3-596-13468-4 : DM 19.90 Die Taschenbuchausgabe des vorstehenden Titels wurde um die Artikel Bankmarketing, Multimedia-Marketing und Zulieferermarketing ergänzt. Neu ist auch der einleitende Beitrag von Meffert und Burmann über das Marketing in der Betriebswirtschaftslehre (S. 13 - 61 mit ausgiebigem Quellenanhang). Ansonsten blieb alles beim Alten. Die Literaturliste wurde nicht aktualisiert, so daß in ihr auch die Literaturhinweise der drei neuen Artikel fehlen.

(10) Das Marketinglexikon : von A wie Absatzstrategie bis Z wie Zwei-Stufen-Werbung / Rolf Strauch. - Orig.-Ausg. - München : Heyne, 1996. - 364 S. ; 19 cm. - ([Heyne-Bücher] : 22, Heyne Business ; 1021). - ISBN 3-453-09907-9 : DM 19.90

Daß die Marketingpraxis eine Art "Szenesprache" hervorbringt, zeigt dieses Lexikon. Es nimmt auf fachliche Grenzen wenig Rücksicht, sondern versammelt ein buntes Vokabular von ca. 7500 Begriffen, Slogans, Zitaten, Fremdwörtern etc. Laut Vorwort bleiben deutsche kaufmännische Grundbegriffe "out". "In" sind englischsprachige marketing professional words. Die Stichworterklärungen sind sehr kurz. Bei englischen Eintragungen genügt häufig die Übersetzung ins Deutsche. Das Lexikon kann und will einschlägige Fachwörterbücher nicht ersetzen. Im Vorwort ist stattdessen von deren hochaktuellen Ergänzung die Rede. Der Inhalt dürfte auch für Sprachwissenschaftler interessant sein. Wortschöpfungen wie Abspielwiese, Kannibalisierungseffekt oder Schweinebauchanzeigen zeugen von einem eher spielerischen Umgang mit der Sprache, der - so unsere ad-hoc Hypothese - durch die Nähe zur Werbung begünstigt sein dürfte.[4]

(11) Marketing-Glossar : für das Unternehmen Deutsche Bundespost TELEKOM / Jürgen Hesse. - München : Hampp, 1991. - 96, II S. ; 21 cm. - ISBN 3-87988-029-8 : DM 19.80 [VLBøø]

Wie der Verfasser im Vorwort schreibt, sind Studenten der Fachhochschule des Bundes, Fachbereich Telekommunikation, aber auch Praktiker des Unternehmens Deutsche Bundespost TELEKOM Zielgruppe dieser kleinen Broschüre mit ungefähr 250 Stichwörtern. Da es den Titel nicht mehr auf dem Markt gibt, ist die Vergangenheitsform zutreffender. Interessant war und ist das Lexikon als Zeitzeugnis der Privatisierungsepoche der Deutschen Post. Als Lexikon war es zu sehr auf die angesprochene Zielgruppe zugeschnitten, als daß es für einen weiteren Benutzerkreis in Frage gekommen wäre. (Außerdem ist es zu billig gemacht. Das Schreibmaschinenmanuskript wurde kopiert und ein Umschlag herumgeklebt.) Daran änderte auch seine Ausgabe als Verlagspublikation nichts.

(12) Marketing-Glossar : Schwerpunkt AMK / Rolf Weiber. - Trier: Eigenverlag des Lehrstuhls für Marketing an der Universität Trier, 1996. - 104 S. ; 29 cm. - ISBN 3-930230-13-5 : DM 8.00

Dieses Glossar ist ebenfalls für einen ganz bestimmten Benützerkreis konzipiert, nämlich für die Studierenden der Universität Trier mit "Marketing" als Schwerpunkt oder Wahlfach. "AMK" steht dementsprechend für "Absatz, Markt, Konsum". Das Glossar dient zur Begleitung der Vorlesung des Verfassers und als Nachschlagehilfe. Für die Trierer dürfte es eine willkommene Studiumserleichterung bedeuten. Mit einem herkömmlichen Marketing-Lexikon will und kann der Titel nicht konkurrieren.

(13) Glossar "Marketing-Grundlagen" / Rolf Weiber. - 2. Aufl. - Trier: Eigenverlag des Lehrstuhls für Marketing an der Universität Trier, 1996. - 56 S. ; 29 cm. - ISBN 3-930230-09-7 : DM 5.00

Im Unterschied zu vorstehendem Titel ist dieses Glossar zur Unterstützung der Marketingvorlesung von Prof. Weiber im Rahmen der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre "Elemente des Marketing" konzipiert und ist aus diesem Grund bedeutend "dünner" als sein "Schwerpunkt"- Pendant.

(14) Lexikon des Direktmarketing / Gerhard Kirchner ; Stefan Sobeck. - 2. Aufl. - Landsberg/Lech : Verlag Moderne Industrie, 1990. - 451 S. ; 19 cm. - ISBN 3-478-26170-8 : DM 68.00 [VLBøø]

Das Direktmarketing hat sich seit den 70er Jahren zu einem stark genutzten Marketinginstrument entwickelt. Seine Bedeutung dokumentiert sich in diesem einschlägigen Speziallexikon, in dem ca. 800 Begriffe erklärt und - eine Besonderheit - teilweise mit Ratschlägen versehen sind (vgl. z.B. Coupon-Technik). Neben eher technischen Begriffen wie Bündeln, Bunde, DIN-Formate etc. werden auch wichtige Paragraphen des Bundesdatenschutzgesetzes zitiert und kommentiert. Das Lexikon wendet sich in erster Linie an Praktiker des Direktmarketing.

(15) Lexikon der Marktforschung : [über 1000 Begriffe zur Informationsgewinnung im Marketing] / von Werner Pepels. - Orig.-Ausg. - München : Deutscher Taschenbuch-Verlag, 1997. - XXIII, 333 S. : graph. Darst. ; 19 cm. - (dtv ; 50803 : Beck-Wirtschaftsberater im dtv). - Nebent.: Beck-Wirtschaftsberater: Lexikon der Marktforschung. - ISBN 3-423-50803-5 (dtv) - ISBN 3-406-42640-9 (Beck) : DM 24.90

[4171] Das bereits in IFB 97-3/4-383 ausführlich besprochene Lexikon stellt im Unterschied zu Pepels' oben (5 - 7) vorgestellten Werken keinen neu etikettierten Aufguß alter Stichwörter dar, sondern ist ein überschneidungsfreies, eigenständiges Fachwörterbuch zur Marktforschung. Das Lexikon erklärt in sehr kurzen Artikeln, unterstüzt von 47 Graphiken ungefähr 1700 Begriffe mit Hinweisen auf verwandte Begriffe. Sog. "Vertiefungsliteratur" ist auf S. 331 - 333 verzeichnet. Insgesamt deckt das Lexikon sein Sachgebiet gut ab. Bei wissenschaftlichen Themenstellungen kann es einen ersten Einstieg bieten.

(16) Standard-Lexikon Werbung, Verkaufsförderung, Öffentlichkeitsarbeit / Wolfgang J. Koschnick. - München [u.a.] : Saur, 1996. - Bd. 1 - 2. - 1236 S. : graph. Darst. ; 22 cm. - Nach Übernahme durch den Verlag Schäffer-Pöschel, Stuttgart, vertrieben mit Gesamttitel: Enzyklopädie des Marketing ; Bd. 2. - ISBN 3-7910-1183-9 : DM 98.00. - ISBN 3-598-11280-7 (Saur) : DM 456.00

[3297] (17) Standard-Lexikon für Markt- und Konsumforschung / Wolfgang J. Koschnick. - München [u.a.] : Saur, 1995. - Bd. 1 - 2. - 1052 S. ; 21 cm. - Nach Übernahme durch den Verlag Schäffer-Pöschel, Stuttgart, vertrieben mit Gesamttitel: Enzyklopädie des Marketing ; Bd. 3. - ISBN 3-7910-1182-0 : DM 89.00. - ISBN 3-598-11247-5 (Saur) : DM 396.00

[5612] Das erste der beiden Lexika wurde bereits in IFB 96-2/3-332 besprochen; beide werden im Zusammenhang mit anderen Marketingtiteln von Wolfgang J. Koschnik in der Rezension seiner Enzyklopädie des Marketing (28) unten behandelt.

(18) Lexikon der Werbung / Hrsg.: Dieter Pflaum ; Ferdinand Bäuerle. - 6., überarb. und erw. Aufl. - Landsberg/Lech : Verlag Moderne Industrie, 1995. - 590 S. ; 19 cm. - ISBN 3-478-21286-3 : DM 68.00

Dieses Lexikon beinhaltet ungefähr 900 Stichwörter aus dem Bereich der Werbung. Die Verfasser der Artikel kommen aus der Werbepraxis und Werbewissenschaft. Die relativ langen Artikel beginnen mit einer Definition und enden mit Literaturhinweisen. Untergliederungen der Artikel sind mit kursiv gedruckten Überschriften abgesetzt. Innerhalb der Artikel werden weitere Begriffe erklärt, auf die Siehe-Verweisungen aufmerksam machen. Die regelmäßigen Neuauflagen zeigen, daß das Lexikon seine Benutzer findet, die mit Konzept und Inhalt zufrieden sind. Die Überarbeitung der Auflagen geschieht hauptsächlich durch Aufnahme neuer Stichwörter. Bereits vorhandene scheinen dagegen nicht überarbeitet zu werden, wie man an veralteten Literaturangaben ablesen kann.

(19) Lexikon der Public Relations / Hrsg.: Dieter Pflaum ; Wolfgang Pieper. - 2., überarb. und erw. Aufl. - Landsberg/Lech : Verlag Moderne Industrie, 1993. - 574 S. ; 19 cm. - ISBN 3-478-26182-1 : DM 68.00

Dieses Lexikon führt das Konzept des Lexikons der Werbung (18) im selben Verlag weiter in Richtung Handwörterbuch. Die insgesamt 160 Stichworterklärungen sind "ausgewachsene" Artikel mit einer durchschnittlichen Länge von fast dreieinhalb Seiten. Als Lemmata dienen häufig zusammengesetzte Wörter oder Wortfolgen wie z.B. Absatz-PR oder Demokratie und Public Relations. Sie zeigen, daß eher Themenkreise als Einzelbegriffe Inhalt des Lexikons sind. Die Artikel sind untergliedert, was die Lektüre erleichtert. Die Verfasser sind meist Praktiker der Öffentlichkeitsarbeit, Professoren sind in der Minderheit. Am Ende jedes Artikels finden sich Literaturhinweise und Pfeile zu verwandten oder untergeordneten Stichwörtern. Bei Sponsoring (allgemein) z.B. auf Kultur-, Öko-, Sozio- und Sportsponsoring. Dagegen fehlen Verweisungen auf Begriffe, die nur innerhalb der Artikel behandelt werden, desgleichen auf Synonyma. Diesem Manko hätte ein Register abhelfen können, das sonst bei Handwörterbüchern häufig anzutreffen ist. Dafür gibt es am Ende des Bandes eine Übersetzung der behandelten Stichwörter ins Englische, Französische und Spanische, worauf man zugunsten eines benützerfreundlicheren Verweisungssystems im Hauptteil gerne verzichten würde. Wer sich über Fragen der Public Relations zusammenhängend informieren will, ist mit diesem Lexikon allerdings gut bedient. Zu erwähnen ist noch die Überschneidungsfreiheit mit dem vorstehend behandelten Lexikon der Werbung.

(20) Kompaktlexikon Marketingkommunikation / Werner Pepels. - Düsseldorf ; Regensburg : Metropolitan Verlag, 1997. - 302 S. ; 19 cm. - ISBN 3-89623-096-4 : DM 39.80

Die Vorliebe der Marketingsprache für neue Wortschöpfungen zeigt sich im Titel dieses Lexikons, das auf die Marketingkommunikation abstellt und diesen Begriff auch gleich als bewußte Beeinflussung marktwirksamer Meinungen erklärt (S. 165). Im vorliegenden Lexikon wird dieser Begriff zum Sammelbecken juristischer, ökonomischer und technischer Stichwörter, die mehr oder weniger mit dieser Definition im Zusammenhang stehen. Abbinder, ein Begriff aus der Werbung, steht neben Abblende, die wir vom Film her kennen, und Abmahnung, die hier aus wettbewerbsrechtlicher Sicht erklärt wird. Ähnliche Beispiele für die große Bandbreite der in diesem Lexikon enthaltenen Stichwörter zu finden, fällt nicht schwer. Insgesamt sind es über 2500 kurzgefasste Artikel. Siehe-Verweisungen zwischen Synonyma spart sich der Verlag und überläßt es dem Benutzer, die gewählte Ansetzungsform zu finden. Der Wert des Lexikons liegt im Nachweis vieler Fachbegriffe aus der Werbe- und Medienbranche, die man sonst nicht so leicht findet.

(21) Praktisches Werbe- und Marketing-ABC / Klaus G. Hofe. - 3., erw. Aufl. - Freiburg (Breisgau) : Creativ Collection, 1995. - 290 S. ; 19 cm. - (Praktische Reihe der Creativ Collection ; 1). - ISBN 3-929709-04-X : DM 46.00

Es handelt sich um das Lexikon eines Werbekaufmanns für die Werbebranche. Die insgesamt ca. 1600 Stichwörter sind sehr kurz und eher für schnelle als für gründliche Auskunft geeignet, was dem anvisierten Benützerkreis der Manager, die landläufiger Meinung nach grundsätzlich wenig Zeit haben, entgegenkommen wird. Im umfangreichen Anhang finden sich zusätzliche Informationen, z.B. Entwürfe für Allgemeine Geschäftsbedingungen und Agenturverträge, Bemerkungen zum Urheber- und Wettbewerbsrecht oder, auf eher technischem Gebiet, Papiergewichte, Schriftgrößen, Falzarten und DIN-Normen für Plakate. Dazu kommt ein Adressenverzeichnis deutscher Fachverbände, die für die Werbung bedeutsam sind. Für die genannte Klientel dürfte das Lexikon nicht ohne Nutzen sein.

(22) Lexikon der Werbebegriffe / Werner Lippert. - Orig.-Ausg. - Düsseldorf [u.a.] : ECON-Taschenbuch-Verlag, 1993. - 182 S. ; 18 cm. - (ETB ; 21223 : ECON-Praxis). - ISBN 3-612-21223-0 : DM 12.80 [VLBøø]

Das Lexikon enthält ca. 2000 Begriffe aus der Werbepraxis mit sehr kurzen Erklärungen. Kurz war auch die buchhändlerische Existenz dieses Titels. Aber vielleicht lebt er - mehr oder weniger unbemerkt - in anderen Werbelexika weiter.

(23) Lexikon der Schauwerbung : Marketing, Werbung, Werberecht, Gestaltung / Gerhard P. Wahl. - Passau : Verlag Passavia, 1993. - 125 S. ; 26 cm. - ISBN 3-87616-183-5 : DM 22.00

Laut Vorwort ist dieses Lexikon hauptsächlich für die in der Schauwerbung Tätigen gedacht. Es überwiegen Begriffe der Werbetechnik. Der Nutzen beschränkt sich auf Werbegestalter, Designer, Dekorateure und ähnliche Berufe.

(24) Praktisches ABC "Werberecht" / Michael Plener. - Freiburg (Breisgau) : Creativ Collection, 1995. - 281 S. ; 19 cm. - (Praktische Reihe der Creativ Collection ; 2). - ISBN 3-929709-03-1 : DM 46.00

Auch dieses Lexikon aus dem Verlag, dessen Name eher an eine Modemarke denken läßt (21), ist für Werbepraktiker gedacht. Es beginnt mit einer kurzen Einführung über das Werberecht. Im Lexikonteil (S. 18 - 170) werden dann juristische Sachverhalte, die für die Werbung bedeutsam sind, unter ca. 600 Stichwörtern abgehandelt. Die Lemmata können sowohl Begriffe aus einschlägigen Gesetzen, z.B. Unlauterer Wettbewerb, sein, als auch Allgemeinbegriffe, deren werberechtliche Relevanz bzw. Brisanz sich oft erst im Text erschließt. So z.B. beim Stichwort Deutsch, zu dem erklärt wird, wann ein Produkt als "Deutsches Erzeugnis" bezeichnet werden darf. Der Anhang (S. 171 - 281) bietet Mustertexte für juristische Schreiben und Verträge, Adressen von Verbänden und Vereinigungen, ein Literaturverzeichnis einschlägiger Gesetzeskommentare und anderes mehr. Für Werbefachleute kann das Praktische ABC "Werberecht" einen schnellen und einfachen Einstieg bieten. Die Erklärungen sind auch von Nicht-Juristen zu verstehen. Trotz der Ausrichtung auf den juristischen Laien würde man sich eine umfassendere Zitierung der Rechtsquellen wünschen, um die Vertiefung der Informationen zu erleichtern. Dies auch als Hinweis für den Verfasser, der in seinem Vorwort weitere Auflagen seines Lexikons ankündigt und dazu Anregungen erbittet.

(25) Standard-Lexikon für Mediaplanung und Mediaforschung in Deutschland / Wolfgang J. Koschnick. - 2. überarb. und erw. Aufl. - München [u.a.] : Saur, 1995. - Bd. 1 - 2. - V, 1001 S. : Ill., graph. Darst. ; 21 cm. - Nach Übernahme durch den Verlag Schäffer-Pöschel, Stuttgart, vertrieben mit Gesamttitel: Enzyklopädie des Marketing ; Bd. 4,1. - ISBN 3-7910-1179-0 : DM 98.00. - ISBN 3-598-11170-3 (Saur) : DM 396.00

[2818] (25a) Media-Lexikon Österreich / Wolfgang J. Koschnick. - München [u.a.] : Saur, 1995. - IX, 759 S. ; 21 cm. - Nach Übernahme durch den Verlag Schäffer-Pöschel, Stuttgart, vertrieben mit Gesamttitel: Enzyklopädie des Marketing ; Bd. 4,2. - ISBN 3-7910-1180-4 : DM 68.00. - ISBN 3-598-11246-7 (Saur) : DM 198.00

[2826] (25b) Media-Lexikon Schweiz / Wolfgang J. Koschnick. - München [u.a.] : Saur, 1995. - IX, 760 S. ; 21 cm. - Nach Übernahme durch den Verlag Schäffer-Pöschel, Stuttgart, vertrieben mit Gesamttitel: Enzyklopädie des Marketing ; Bd. 4,3. - ISBN 3-7910-1181-2 : DM 68.00. - ISBN 3-598-11245-9 (Saur) : DM 198.00

[2827] Diese drei bereits in IFB 95-3-353 - 355 ausführlich besprochenen "Koschnick-Lexika" werden im Rahmen der Enzyklopädie des Marketing (28) erneut behandelt.

(26) Gabler Lexikon Vertrieb und Handel / Werner Pepels. - Wiesbaden : Gabler, 1998. - 321 S. ; 24 cm. - ISBN 3-409-19916-0 : DM 68.00

Dieses Lexikon ist der fünfte und jüngste Sproß aus der von Werner Pepels innerhalb von fünf Jahren hervorgebrachten Familie von Fachwörterbüchern zum und ums Marketing. Das Lexikon deckt, wie das Vorwort vermerkt, die klassischen Themen des operativen Verkaufs ab: es wendet sich primär an Praktiker in Vertrieb und Handel. Dementsprechend finden sich viele Fachbegriffe aus der Praxis und häufig Stichwörter mit juristischem Gehalt. Beispiele sind die Incoterms wie Ex Quay, Ex Ship, Free Alongside Ship, Free Carrier etc. oder das Dokumenteninkasso und die Handlungsvollmacht. Daneben stehen "Jargon"-Begriffe wie Pipeline-Aufbau, -Durchsatz, Trade Mart, Trade Promotion etc. Überschneidungen gibt es mit dem Lexikon des Marketing (5) vom selben Verfasser, die sich aber in Grenzen halten. Für ein Fachwörterbuch ein Armutszeugnis ist das Fehlen jeglicher Siehe-Verweisungen. Das grenzt an unterlassene Hilfeleistung im bunten Begriffsdurcheinander. Für den Verfasser ist es natürlich bequemer, darauf zu verzichten. Andererseits stellt sich die Frage, wie er selbst den Überblick über seine Wörterbucheintragungen behält

(27) Verkaufs-Lexikon / von Bärbel Schwalbe ; Heinz Schwalbe. - Freiburg im Breisgau : Haufe, 1995. - 252 S. ; 21 cm. - ISBN 3-448-03268-9 : DM 39.90

Das Verkaufs-Lexikon informiert einfach und verständlich über Begriffe, die für die Verkaufspraxis wichtig sind. Mehr als 1200 Stichwörter hat das Autorenpaar gesammelt. Das Layout ist übersichtlich. Eine linke Spalte ist den fett gedruckten Stichwörtern vorbehalten. Gegenüber stehen die Erklärungen. Wichtige Begriffe innerhalb der Erklärungen sind kursiv gedruckt. Der Bezug zum Verkauf bzw. zum Marketing wird von den Verfassern bei ihren Texten stets im Auge behalten. Das unprätentiöse Lexikon erfüllt seinen Zweck, für den Verkaufsalltag nützliche Kenntnisse und Hinweise zu vermitteln.

(28) Enzyklopädie des Marketing. - Stuttgart : Schäffer-Pöschel

1. Lexikon Marketing (4)

2. Standard-Lexikon Werbung, Verkaufsförderung, Öffentlichkeitsarbeit (16)

3. Standard-Lexikon für Markt- und Konsumforschung (17)

4,1. Standard-Lexikon für Mediaplanung und Mediaforschung in Deutschland (25)

4,2 Media-Lexikon Österreich (25a)

4,3. Media-Lexikon Schweiz (25b)

Abgesehen von Bd. 1, dem einzigen, von dem im Verlag Schäffer-Pöschel inzwischen eine neue Auflage mit neuem Impressum erschienen ist, handelt es sich bei den Bd. 2 - 4 lediglich um Übernahmen aus dem Originalverlag K.-G.-Saur, die der neue Verlag seit 1997 mit dem Gesamttitel Enzyklopädie des Marketing, aber inhaltlich völlig unverändert, lediglich preiswerter und mit einer neuen ISBN vertreibt.[5] Bis auf Bd. 3 wurden die anderen Lexika bereits in IFB besprochen und die Fundstellen der Rezensionen bei der Aufführung der einzelnen Bände weiter oben jeweils angegeben. Im folgenden soll versucht werden, die nachträglich so benannte Enzyklopädie des Marketing als Fachenzyklopädie im Zusammenhang zu würdigen. Von einer solchen darf man erwarten, daß sie den Wissensstand ihrer Disziplin umfassend und übersichtlich präsentiert. An diesen Kriterien muß sich diese Enzyklopädie hauptsächlich messen lassen.

Was den Umfang - als Kriterium für die umfassende Behandlung des Stoffes - betrifft, kann Koschnick mit beeindruckenden Zahlen aufwarten. Die Bände seiner Enzyklopädie umfassen, addiert man alle Umfangsangaben, rund 7900 Druckseiten. Nach den Angaben Kochnicks in den jeweiligen Vorworten summieren sich die Artikel der Bände 4, 25, 25a und 25b auf 18.500. Zu den übrigen zwei Bänden 16 und 17 macht er keine Zahlenangaben. Legt man das Artikel/Seitenverhältnis der ersten vier von 18.500/5600 = 3,3 zugrunde, ergeben sich nochmals 2288 x 3,3 = 7550 Artikel, zusammen also etwa 26.000. Von dieser Zahl müssen allerdings Abstriche gemacht werden. Erstens verfährt Koschnick bei den Zahlenangaben zu seinen Lexika generell sehr großzügig. Bei Stichproben kommt man auf eine weit geringere Zahl. Zweitens überschneiden sich die Artikel der einzelnen Lexika. Am stärksten ist die Redundanz bei den "Media"-Lexika (25, 25a, 25b). Den jeweils genannten 2000 Artikeln der Bände Österreich (25a) und Schweiz (25b) und den 4500 des Bandes Deutschland (25) entsprechen 5000 verschiedene Eintragungen. D.h. für Österreich und Schweiz bleiben im Durchschnitt gerade 5000 - 4500 = 500 "neue" Artikel übrig, pro Band also 250.[6] Von der oben geschätzten Artikelzahl sind daher 3500 abzuziehen. Auch dieses Resultat muß nochmals nach unten korrigiert werden, da sich auch in den übrigen Lexika häufig Überschneidungen finden, wenngleich deren Ausmaß weit geringer ist als bei den "Media"-Lexika. Insgesamt dürften - großzügig geschätzt - zwischen 16.000 und 17.000 Artikel übrigbleiben. Wenn damit der anfangs genannte Umfang auch weit unterschritten wird, ist das Ergebnis immer noch hoch genug, um der Enzyklopädie das Prädikat umfassend zuerkennen zu können.

Nun zum Kriterium der Übersichtlichkeit, das die Frage der systematischen Ordnung einschließt. Als "übergreifendes Dachwerk" bezeichnet Koschnick das Lexikon Marketing (4), unter dem sich die Einzellexika entsprechend ihrer Titel zu den Teilbereichen - Werbung, Verkaufsförderung und Öffentlichkeitsarbeit - Markt- und Konsumforschung und - Mediaplanung und Mediaforschung versammeln. Das Media-Lexikon für Deutschland wird, wie gesagt, ergänzt durch zwei Sonderbände zur Mediaforschung in der Schweiz und in Österreich. Im Einteilungsschema sind diese Bände als Einheit aufzufassen.

Die Gliederung ist aus Sicht der Marketingwissenschaft alles andere als orthodox. Werbung, Verkaufsförderung und Öffentlichkeitsarbeit werden in den Marketinglehrbüchern als kommunikationspolitische Instrumente behandelt. Gegen die Bündelung in einem Lexikon spricht nichts. Mediaforschung als Werbeträgerforschung ist allerdings nach der Marketingsystematik ebenfalls der Kommunikationspolitik zuzuordnen und könnte also mit der gleichen Berechtigung wie die Öffentlichkeitsarbeit oder die Verkaufsförderung in das Standard-Lexikon Werbung ... (16) aufgenommen werden.

Gegenstand des im Standard-Lexikon für Markt- und Konsumforschung (17) behandelten Bereichs ist heute nicht nur der Absatzmarkt selbst, sondern auch die Wirkung absatzpolitischer Maßnahmen. Vor allem dort liegen die Berührungspunkte mit der Mediaforschung.

Bei einem quantitativen Vergleich der Bände fällt auf, daß das Grundwerk der Enzyklopädie, das Lexikon Marketing nur etwa ein Viertel der Gesamtseiten der Enzyklopädie, nämlich 2112 umfasst. Die drei Titel der Mediaplanung und -forschung haben zusammen 3497 Seiten, machen also quantitativ mehr als 40 % der Enzyklopädie aus. Markt- und Konsumforschung sind Koschnick 1052 Seiten wert, Werbung, Verkaufsförderung und Öffentlichkeitsarbeit 1236 Seiten, etwa 13 % bzw. 16 %. Die Behandlung der Teilbereiche, dieses Fazit läßt sich ziehen, ist stark ungleichgewichtig.

Betrachten und vergleichen wir nun den Inhalt der Einzellexika. Sachlich nah verwandt scheinen vor allem die "Media"-Lexika und das Standard-Lexikon Werbung, Verkaufsförderung, Öffentlichkeitsarbeit (16) zu sein. Die Bände haben Teilbereiche der Marketingkommunikation zum Thema. Koschnick versteht es jedoch recht gut, die Inhalte zu trennen, weil die "Media"-Lexika konsequent bei den Werbeträgern, also den Medien, bleiben und das Standard-Lexikon Werbung ... gewissermaßen auf der vorgeschalteten Stufe, bei den Werbemachern und deren Metier. Es gibt allerdings immer wieder Artikel, die in mehr oder weniger identischer Form beide Male vorkommen. Zu ähnlichen Ergebnisssen kommt man bei einem Vergleich der "Media"-Lexika mit dem Standard-Lexikon für Markt- und Konsumforschung. Die Berührungspunkte zwischen diesen Teilbereichen des Marketing zeigen sich in Doppeleintragungen bei Begriffen wie Ad-hoc-Gruppe, Ad-hoc-Studie, AD-ME-SIM-Modell, Aktiver Bekanntheitsgrad, Ausländer, Deutsches Kundenbarometer etc. Dagegen scheinen die Überschneidung zwischen Standard-Lexikon Werbung ... und dem Standard-Lexikon für Markt- und Konsumforschung geringer zu sein. In ersterem werden z.B. keine Verfahren der Werbewirkungsforschung erklärt, die ja in letzterem ebenso wie im "Media"-Lexikon breiten Raum einnehmen. Doppeleintragungen gibt es auch hier. Beispiele sind die Artikel Aktivierung, AIDA, AIDCA-Modell, Anzeigensplit, Manipulation, Markenbekanntheit um nur einige zu nennen. Und auch zwischen dem Lexikon Marketing und den übrigen Bänden gibt es Überschneidungen. Wenn der Augenschein nicht trügt, vor allem mit dem Standard-Lexikon für Markt- und Konsumforschung. Es wäre interessant, das absolute und relative Ausmaß der Überschneidungen zu ermitteln, was im Rahmen dieser Komplexrezension aber nicht geleistet werden kann.

Versucht man das Konzept der Enzyklopädie des Marketing abschließend und zusammenfassend zu würdigen, muß man vor allen Dingen den Umfang der gesammelten Informationen positiv hervorheben. Von seinem Ziel einer überschneidungsfreien Fachenzyklopädie ist Koschnick jedoch ein gutes Stück entfernt. Offensichtlich liegt der Enzyklopädie nur ein vages Einteilungsschema und keine strenge Fachsystematik zugrunde. Anders sind die vielen Doppeleintragungen nicht zu erklären. Auch die Ungleichgewichtigkeit in der Behandlung der Marketingbereiche sind dafür ein Zeichen ebenso wie die Tatsache, daß zwischen den Einzelbänden keinerlei Verweisungen auf verwandte Artikel, übergeordnete Begriffe etc. vorhanden sind. Der hier geäußerten Kritik könnte Koschnick leicht den Wind aus den Segeln nehmen, wenn er auf den enzyklopädischen Anspruch verzichten und seine Lexika als das verkaufen würde, was sie sind: umfangreiche Stoffsammlungen zum Marketing in alphabetisch aufbereiteter Form. Denn auch die inhaltlichen Mängel, wie z.B. fehlende Quellenzitate oder Verwendung veralteter Quellen, die in Einzelbesprechungen wiederholt genannt werden, zeigen, daß den Lexika die enzyklopädische Qualität, bei der das Kriterium der Wissenschaftlichkeit mitspielt, zum großen Teil abgeht.

Die folgende Tabelle soll die Übersicht über die besprochenen Lexika erleichtern. Die Lexika von Koschnick werden dabei - wie im ersten Teil der Besprechung - einzeln bei den betreffenden Sachbereichen aufgeführt.


[1]
Vgl. Deutschsprachige Wirtschaftslexika im Vergleich. - IFB 94-1-105 - 134. - Deutschsprachige Volkswirtschaftslexika im Vergleich. - IFB 95-2-251 - 262. - Deutschsprachige Lexika zur Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre im Vergleich. - IFB 96-4-493 - 506. - 35 deutschsprachige Fachlexika des Geld-, Bank- und Börsenwesens im Vergleich. - IFB 97-3/4-380.
Die vorliegende Komplexrezension ist die letzte dieser Art in IFB, da künftig gemäß einer Vereinbarung zwischen dem Herausgeber von IFB und dem Rezensenten dieser in IFB nur noch die ganz wichtigen Lexika eines jeden Teilbereichs ausführlich besprechen wird, während die auf eine Totalerhebung abzielenden Komplexrezensionen ausschließlich in seiner laufend erscheinenden Annotierten Bibliographie ökonomischer Fachwörterbücher (s.o. IFB 99-1/4-354) erscheinen sollen. (zurück)
[2]
Dazu der Hinweis [Nicht im Buchhandel] bei den Titelaufnahmen. Das Kürzel [VLBøø] bedeutet dagegen, daß das Buch, obwohl im Buchhandel erschienen, in der Online-Version des VLB zum Zeitpunkt der Manuskriptfertigstellung nicht mehr enthalten war und somit i.d.R. nicht mehr lieferbar ist. Der ursprüngliche Preis wird, soweit zu ermitteln, als bibliographische Information angegeben. (zurück)
[3]
Inzwischen im Ramsch gelandet, z.B. bei Zweitausendeins: Best.-Nr. 15816 : DM 18.00. (zurück)
[4]
Auf das Interesse der Sprachwissenschaft an der Marketingsprache weisen einschlägige Wörterbücher hin. Zu nennen ist das Wörterbuch der Werbesprache. - Stuttgart : Rothfuss Verlag, 1991, in dem Werbezitate semantisch ausgewertet werden. (zurück)
[5]
Das gilt auch für das hier nicht berücksichtigte, als Enzyklopädie des Marketing Bd. 5 vertriebene Werk Enzyklopädisches Wörterbuch Marketing : Englisch-Deutsch, Deutsch-Englisch. - Bd. 1 (1994), 1 - 2; Bd. 2 (1995), 1 - 2. (zurück)
[6]
Im Durchschnitt sind nur 12,5 % (250/2000) der Artikel im Schweizer bzw. österreichischen Media-Lexikon länderspezifisch. Diese betreffen vor allem auf das Land bezogene empirische Untersuchungen - häufig von Forschungsinstituten des Landes durchgeführt - oder Körperschaften. Der Rest ist schon in dem als Grundwerk zu bezeichnenden Media-Lexikon für Deutschland enthalten. Mag sein, daß diese Produktdifferenzierung einer gebräuchlichen Marketingstrategie entspricht. Aus Verbrauchersicht erscheint es jedoch unsinnig, ein Lexikon aufzulegen, in dem 87,5 % der Artikel aus einem anderen Lexikon übernommen sind. Die Trennung in deutsche, österrreichische und Schweizer Teilbände entspricht auch nicht der geschäftlichen Realität. Die Medienbranche ist international ausgerichtet. Informationen über Schweizer oder österreichische Forschungsergebnisse sind für deutsche Firmen ebenso von Interesse wie umgekehrt. (zurück)

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