Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 7(1999) 1/4
[ Bestand in K10plus ]

Eichendorff-Bibliographie


99-1/4-173
Eichendorff-Bibliographie : Forschungsliteratur zu Leben und Werk Joseph von Eichendorffs 1926 - 1995 / Thomas Lick. Mit einem Nachwort von Hans-Joachim Koppitz. - St. Katharinen : Scripta-Mercaturae-Verlag, 1998. - XI 259 S. ; 23 cm. - ISBN 3-89590-053-2 : DM 48.00
[5132]

Im Jahre 1927 erschien, bearbeitet vom Dichterenkel Karl von Eichendorff, als 22. Band innerhalb der Historisch-Kritischen Ausgabe der Werke des oberschlesischen Romantikers Joseph Frhr. von Eichendorff (1788 - 1857) eine mit liebenswürdiger Laienbegeisterung, aber ohne bibliographischen Sachverstand erstellte Personalbibliographie zu Eichendorff. Die ungezählten Titel, die Primär- und Sekundärliteratur umfassen, sind systematisch gegliedert und innerhalb von 42 Gruppen chronologisch angeordnet. Register fehlen; der Berichtszeitraum reicht von den frühesten zeitgenössischen Quellen bis ins Jahr 1926.

Eine Fortsetzung dieser Bibliographie mit gleichen Mitteln verspricht die 1998 erschienene Eichendorff-Bibliographie des Mainzer Buchwissenschaftlers Thomas Lick, verweist dessen Mentor, Prof. Hans-Joachim Koppitz, im Vorwort doch ausdrücklich auf ein Anknüpfen an das Werk von 1927.

Doch bereits hier erfährt man die erste Enttäuschung: war (es sei noch einmal wiederholt) die Bibliographie des Dichterenkels, den Zugriff immens erleichternd, noch primär systematisch gegliedert und erst dann, innerhalb der Gruppen, chronologisch sortiert, so reiht Lick unterschiedslos Eintragung an Eintragung (und beschränkt sich im Gegensatz zu seinem Vorgänger auf jene Primärwerke, denen ein Vor- bzw. Nachwort beigeordnet ist; reine Textausgaben fanden somit keine Berücksichtigung). Die insgesamt sechs Register Licks (Verfasserregister, spezifische Eichendorff-Periodika, Register der behandelten Personen, geographisches Register, Werkregister, Sachregister) sind derart liederlich gearbeitet und zeugen von solch geringer Sachkenntnis sowohl Eichendorffs wie auch der systematischen Sacherschließung, daß sie in keiner Weise Ersatz bieten können für eine solide systematische Anordnung der Notierungen bereits im Hauptteil.

Einmal mehr erweist es sich, daß eine Personalbibliographie von ausgewiesenen Kennern der Vita wie des Werkes der jeweiligen Persönlichkeit erstellt werden sollte. Th. Lick jedenfalls diskreditiert sich durch eine so augenscheinliche und eklatante Unkenntnis Eichendorffs, daß insbesondere die Register mehr in die Irre führen denn den Hauptteil erhellen.[1] Der Titel Scherer, Michael: "Schläft ein Lied in allen Dingen ..." Eine Studie zur deutschen Romantik. In: Stimmen der Zeit. 1957/58, S. 401 - 410 erscheint im Register der behandelten Werke unter dem Eintrag "Schläft ein Lied in allen Dingen", obwohl es sich bei dem Aufsatztitel offensichtlich um eine Ausformung der nicht mehr ganz neuen literaturwissenschaftlichen Mode handelt, Aufsätze durch einen vorangestellten eyecatcher, ein in Anführungszeichen gehülltes, sinnstiftendes Zitat zu veredeln - ganz abgesehen davon, daß überhaupt kein "Werk" Eichendorffs mit diesem Titel existiert.[2] Auch das Sachregister ist in weiten Teilen unbrauchbar, da es nur die Titel der Sekundärliteratur wiederholt. Die Eintragungen erwecken bisweilen den Eindruck, als seien sie EDV-generiert und ohne intellektuelle Erschließungsarbeit erzeugt worden.[3] Der Autor vereinfacht sich seine Arbeit dergestalt, daß er das sogenannte Sachregister überwiegend aus den Begriffen "Eichendorff als... " sowie "Eichendorff und..." bildet und sodann eine bunte Kette von Anhängseln folgen läßt, die ohne jede sachliche Aufbereitung aneinandergereiht werden.[4]

Das Wort Autopsie erscheint beim Autor nur einmal mit einer sehr knappen Erwähnung (S. VI); weitaus mehr Raum verwendet er für die Aufzählung der 31 Bibliographien und bibliographienartigen Werke, die er ausgewertet hat (S. VII - IX). Dieser Eindruck eines monotonen, ungeprüften Abschreibens[5] bereits verstreut vorhandener Literaturnachweise erhärtet sich zusehends: in weiten Teilen handelt es sich um eine inspirationslose und bar jeder bibliographischen Eigeninitiative produzierte Kumulierung altbekannten Titelmaterials. So ergibt sich ein schon formal uneinheitliches Bild, das manchmal die Jahrgangszählung oder die Seitenangaben notiert, häufig genug aber sich auf sehr rudimentäre bibliographische Angaben beschränkt: gerade eben so, wie die Qualität der Vorlage war. Durch eigene Recherchen angereichert und ergänzt wurde das Titelmaterial offenbar nur sehr selten. Hätte der Autor beispielsweise Nr. 2921 autoptisch behandelt, wäre ihm die hier 'versteckte', 10 Seiten umfassende Bibliographie zur Genealogie derer von Eichendorff mit ihren zahlreichen weiterführenden Titeln aufgefallen. Lick beschränkt sich hier, wie so oft bei 'verborgenen' Juwelen, auf eine dürre Titelanzeige.

Es gilt prinzipiell: je leichter ein Titel zu bibliographieren ist, je häufiger er schon zuvor nachgewiesen wurde, desto größer ist die Wahrscheinlichheit, ihn bei Th. Lick zu finden. Je entlegener der Titel jedoch ist, je höher der Rechercheaufwand gewesen wäre, desto eher gerät diese Bibliographie an ihre ohnehin engen Grenzen. Wo der wissenschaftlich Forschende und der Bibliothekar im Signierdienst und in der Informationsvermittlung auf Tiefenerschließung hoffen, versagt die Bibliographie und vermag weder der Titelverifikation noch der Germanistik hilfreiche Dienste zu erweisen. Dort, wo man spezifische Ansprüche an eine Personalbibliographie stellt, wo man mehr erwartet als nur eine Kumulierung der Eichendorff-Einträge in Allgemeinbibliographien, läßt der Autor den Benutzer ratlos zurück.[6] Nicht anders verhält es sich mit wissenschaftlichen Monographien, die unter einem thematischen Aspekt das dichterische Werk Eichendorffs untersuchen. Die arbeitssparende Übernahme von Fremddaten führt zu einer aussagearmen Anhäufung von Buchtiteln, deren Inhalt dem Benutzer verschlossen bleibt.[7]

Eine Bibliographie streng chronologisch ohne jede vorherige sachliche Strukturierung anlegen zu wollen, verpflichtet dazu, dieses selbstgewählte Prinzip auch einzuhalten. Verwirrend ist es da, wenn mehrbändig begrenzte Werke wie etwa die Historisch-Kritische Eichendorff-Ausgabe nur ein einziges Mal notiert werden: auf S. 3, Nr. 36, reiht der Autor sämtliche in die Berichtzeit der Bibliographie fallende zwölf Werkbände hintereinander - mit Erscheinungsjahren von 1927 bis 1994. Eintragungen bzw. Verweisungen bei den jeweiligen Jahren fehlen.[8]

Nach diesem Modus wird vom Autor allzuhäufig Ungleiches gleichgesetzt. Der Insel-Verlag in Leipzig des Jahres 1932 ist nun einmal nicht mit dem gleichnamigen Verlag im Leipzig des Jahres 1973 zu parallelisieren. Die Notierung Nr. 174[9] aber vermittelt den Eindruck, die Ausgabe des republikanischen Leipzig des Jahres 1932 sei mit jener des Jahres 1973 aus dem kommunistischen Leipzig auf eine Stufe zu stellen. Letztere indes versucht eine sozialistische Umwertung Eichendorffs, indem sie dem Dichter einen "gefühlsmäßigen, romantischen Antikapitalismus unterstellt" und aus der zutiefst bürgerlichen Figur des Taugenichts einen proletarischen "einfachen Menschen aus dem Volke" zimmert, "der in vielem den plebejischen Helden des Volksmärchens gleicht".[10]

Zufälligerweise recherchierte der Rezensent zeitgleich mit dem Autor die Sekundärliteratur zu Eichendorff. Meine wirkungsgeschichtliche Untersuchung[11] hat Th. Lick für seine Bibliographie nicht mehr verwenden können. Aufschlußreich gestaltet sich ein überschlägiges Abgleichen der von mir ermittelten Quellen: es werden sich hier mehr als 500 einschlägige Titel zu Eichendorff finden lassen, die bei Lick nicht verzeichnet sind. Die Ursache liegt in der Inspirationslosigkeit und dem offenkundigen Desinteresse Licks an ermüdender Wühlarbeit: weder wurden von ihm einschlägige Periodika wie Der Ratiborer, das Heimatblatt der Vertriebenen aus Eichendorffs Heimatstadt, der Schlesische Katholik, das Mitteilungsblatt der Eichendorffgilde, der Deutsche Ostdienst oder die Kulturpolitische Korrespondenz systematisch exzerpiert noch wurden die gängigen Allgemein- und Fachbibliographien gebührend herangezogen. Die Literatur (Stuttgart) etwa verfügte in der Vorkriegszeit über eine Rubrik Das literarische Echo. Echo der Zeitungen. Zur deutschen Literatur, die zahlreiche wertvolle Pressebeiträge zu Eichendorffs 75. Todestag 1932 oder zu seinem 150. Geburtstag 1938 liefert. Auch das Leipziger Börsenblatt erweist sich, etwa für die Berichterstattung anläßlich des 100. Todestags Eichendorffs 1957, mit seiner ganz ähnlichen Rubrik Buch und Buchhandel im Spiegel der Tagespresse als eine Fundgrube für die kommunistische Beschäftigung mit Eichendorff. Die DDR-Literatur zu Eichendorff findet sich, wie auch die Besprechungen der Verfilmungen des Taugenichts, bei Lick ohnehin ganz besonders unterrepräsentiert. Ebenfalls unausgewertet geblieben ist die Zeitungsaufsatz-Beilage des Dietrich.[12] Generell fällt bei Th. Lick, der bei seiner Erfassung der Eichendorff-Sekundärliteratur dankenswerterweise keine 'untere Grenze' ansetzt, neben dem nun bereits mehrfach beklagten Mangel an Klasse vor allem der Mangel an Masse auf: gar zu vieles aus dem feuilletonistischen Sektor sucht man vergebens. Die Auswertung der bekannten Zeitungsausschnittsammelstellen in Dortmund und Marbach a.N. ist zwar keine conditio sine qua non zur Erstellung einer Personalbibliographie, reichert aber dasjenige Material, das heutzutage jeder Schüler via Datenbanken und CD-ROM leger ermittelt, ungemein an.[13]

Neben zahlreichen störenden Schreibfehlern (Nr. 21, 199, 1314, 2448, 2476, 2479, 2490, 2870 - 2872, S. 241: Satieren statt Satiren), die das ausgebliebene gründliche Korrekturlesen bezeugen, wird im Vorwort des Buches das Einscannen einer maschinenschriftlichen Vorlage erwähnt; Grund genug, die Bibliographie hinsichtlich falsch identifizierter Zeichen zu überprüfen. Stichproben ergeben falsche Schreibweisen, die ganz evident dem Scannerverfahren zuzuschreiben sind, mindestens bereits bei den Nummern 1020, 1114, 1229 (Heuschek statt Heuschele), 1674, 1915 (Gleimitz statt Gleiwitz), 2022, 2053, 2466 (BuchreThe statt Buchreihe), 2732 (gesellschaftstrifische statt gesellschaftskritische), 2863 und 2920 (Streitzug statt Streifzug). Nun handelt es sich hier insofern um Lappalien, da aus dem Sinnzusammenhang die korrekte Schreibweise zumeist sofort ersichtlich ist. Schwerer mögen die Scannerfehler indes wiegen bei falsch eingelesenen Zahlen, die unbemerkt bleiben und im Leihverkehr zu erheblicher Mehrarbeit führen. Solange die OCR-Technik nicht hinreichend ausgereift ist, führt kein Weg an einem gründlichen Gegenlesen vorbei.[14]

Vor allem aber muß bemängelt werden, daß ein wichtiger Aspekt der Eichendorff-Literatur bei Th. Lick völlig unberücksichtigt geblieben ist: nämlich die Metaebene der wissenschaftlichen Literatur, d.h. die Rezensionen zur Eichendorff-Forschung mit ihren inhaltlich oft höchst aufschlußreichen, da berichtigenden Beiträgen.

Eine abschließende Enttäuschung bildet das Nachwort des Bibliographen und Buchwissenschaftlers, Prof. Hans-Georg Koppitz. Hier hätte man sich etwa einen vertiefenden Essay zur Situation der bibliographischen Erschließung Eichendorffs gewünscht oder einen Überblick für den Wandel der Beschäftigung mit Eichendorffs Leben und Werk, nicht aber die hier dargebotene Aneinanderreihung von Gemeinplätzen dergestalt, daß die eminente Häufung von Pressebeiträgen im Jahre 1957 mit dem 100. Todestag des Dichters in Zusammenhang stehe.

Fazit: es reihen sich Unstimmigkeiten, Ungereimtheiten und heterogene Verfahrensweisen in so bunter Folge aneinander, daß die Bibliographie allein für spezialisierte Eichendorff-Kenner benutzbar ist, die die zahlreichen Widersprüchlichkeiten zu erkennen in der Lage sind. Es gilt für diese Bibliographie, was Horst Meyer (IFB 95-3-319) schon 1995 zur Dissertation Th. Licks bemerkte: empfohlen nicht als Dokumentation, sondern als Steinbruch. Weder für den Signierdienst noch für die Informationsvermittlung in einer Bibliothek ist das Werk zu empfehlen.

Martin Hollender


[1]
So stutzt man im Ortsregister hinsichtlich der Eintragung Lehn-Sedlnitz. Einen solchen Ort gibt es nicht, wohl aber ein Lehnsgut Eichendorffs im Orte Sedlnitz. - Zwar ist es dankenswert, den irgendwo abgeschriebenen Hinweis auf den Standort einer südafrikanischen Magisterarbeit zu übernehmen ("Exemplar bei: E.-Gesellschaft, Würzburg"), die Bibliothek der Eichendorff-Gesellschaft befindet sich seit nunmehr über 15 Jahren in Ratingen-Hösel; ein innerhalb der Eichendorff-'Gemeinde' allgemein bekanntes Faktum. (zurück)
[2]
Vielmehr handelt es bei der zitierten Sentenz um den Anfangsvers des Gedichtes "Wünschelrute". In diesem Sinne weist das Werkregister acht Interpretationen eines angeblichen Gedichtes "O Täler weit, o Höhen" aus - hierbei handelt es sich jedoch um die bekannte erste Zeile des Gedichts "Abschied", also nicht um einen Werktitel. Weitere augenfällige, der Ahnungslosigkeit geschuldete Registereinträge dieser Art sind "Wem Gott will rechte Gunst erweisen" (Beginn des Gedichts "Der frohe Wandersmann"); "Der Dichter ist das Herz der Welt" (entstammt der siebten Strophe des Gedichts "An die Dichter"); "Grüß dich, Deutschland, aus Herzensgrund!" (hier obendrein fälschlich als "Grüß euch aus Herzensgrund" notiert), realiter die Schlußzeile des Gedichts "Heimweh" sowie 13 Eintragungen zu einem angeblichen Werk "In einem kühlen Grunde", eine Verszeile, die aber tatsächlich das Gedicht "Das zerbrochene Ringlein" einleitet. (zurück)
[3]
Der Titel Nr. 678 (Karkosch, Konrad: Eichendorff in der Kriegsgefangenschaft, 1950), der im Sachregister unter "Kriegsgefangenschaft Eichendorffs" erscheint, macht dies besonders deutlich: nicht die Kriegsgefangenschaft Eichendorffs wird von Karkosch behandelt - Eichendorff war niemals in Gefangenschaft -, sondern Karkosch berichtet über die Lektüre Eichendorffs während seiner eigenen Kriegsgefangenschaft. (zurück)
[4]
So findet sich etwa der feuilletonistische Titel "Eichendorff als Lebensbegleiter" im Sachregister unter Eichendorff als ... Lebensbegleiter; ähnlich nichtssagend sind die Beispiele Eichendorff und ... die Vergänglichkeit, Eichendorff und ... der Vogelschutz, Eichendorff und ... wir. (zurück)
[5]
Brisant ist vor allem die Übernahme fremder Annotationen. Die Eintragung Nr. 1319 ("Groeger, Alfred Carl: Auch wir protestieren gegen [die Verunglimpfung E.s durch] Hermann Kesten. // In: Schlesische Rundschau. - 13 (1961),2, S. 7.") findet sich wortwörtlich in der Schlesischen Bibliographie Herbert Risters 1961/63, Bd. 2, Nr. 11122. Tatsächlich aber handelt es sich nicht um eine Verunglimpfung Eichendorffs durch Kesten, sondern vielmehr um eine Verunglimpfung des Eichendorffkritischen jüdischen Exilanten Kesten durch die rechtsextreme Schlesische Rundschau. So werden sachliche Fehler tradiert und verfestigt. (zurück)
[6]
Beispielhaft sei hier nur der Titel Nr. 542 erwähnt (Deutsche Eichendorff-Woche 1942 in Kattowitz). Lick präsentiert nicht mehr als die magere Formaltitelaufnahme aus dem GV-Neu. Freilich - nachgewiesen ist dieser Titel deutschlandweit allein in der Deutschen Bücherei, doch hätte sich der Autor der Mühe unterzogen, ihn auf dem Wege der Fernleihe zu beschaffen, wäre er in der Lage gewesen, diese 20-seitige Broschüre inhaltlich zu erschließen und der Eichendorff-Forschung die hier publizierten, rezeptionsgeschichtlich bedeutsamen Eichendorff-Beiträge des Reichsleiters Baldur v. Schirach, des schlesischen Gauleiters Fritz Bracht und elf weiterer Beiträger zu vermitteln. (zurück)
[7]
Vgl. hierzu etwa Nr. 1682: "Meixner, Horst: Romantischer Figuralismus. Kritische Studien zu Romanen von Arnim, Eichendorff und Hoffmann (...)". Erst die Autopsie (und nur die Autopsie) erbringt die notwendige Feinerschließung: über 52 Seiten hinweg wird der Roman "Ahnung und Gegenwart" interpretiert. Den Beweis dafür, daß der Autor das Werk von Meixner niemals vorliegen hatte, liefert das Werkregister, in dem man unter der Rubrik "Ahnung und Gegenwart" die Nr. 1682 vermißt. Weitere Beispiele für mangelhafte Monographieninhaltserschließung, die sich beliebig erweitern ließen, sind Nr. 1482, 2059, 2112, 2335, 2439, 2537. (zurück)
[8]
Diese Arbeitsweise wurde dann auch bei der Verzeichnung der maßgebenden Werkausgabe gewählt (Nr. 1665). (zurück)
[9]
"E., J. Frhr. v.: Aus dem Leben eines Taugenichts. Novelle. 56.-65. Tsd. Leipzig 1932 (Insel-Bücherei.224). [13. Aufl. 1973 mit Nachwort v. Jürgen Jahn.]". Abgesehen davon hätte man auf S. 111, nämlich unter den Einträgen des Jahres 1973, zumindest eine Verweisung erwartet. (zurück)
[10]
Nachwort / Jürgen Jahn. // In: Aus dem Leben eines Taugenichts : Novelle / Joseph von Eichendorff. - Leipzig : Insel, 1973. - (Insel-Bücherei ; 857), S. 322 und 317. (zurück)
[11]
Die politische und ideologische Vereinnahmung Joseph von Eichendorffs : einhundert Jahre Rezeptionsgeschichte in der Publizistik (1888 - 1988) / Martin Hollender. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1997. - 724 S. - (Europäische Hochschulschriften : Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur ; Bd. 1606). (zurück)
[12]
Allischewski 1986, Nr. 9.191 aa). (zurück)
[13]
Auf diese Weise hätte sich auch die Rede des damaligen Bundeskanzlers Kohl zum 200. Geburtstag Eichendorffs im Jahre 1988 eingefunden; publiziert doch immerhin im Bulletin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung. Bei Th. Lick fehlt diese Rede. (zurück)
[14]
Daß es in dieser Hinsicht auch anders geht, in der sog. 'freien Wirtschaft' nämlich, wo Akkuratesse Marktvorteile erbringt, beweist der library supplier Swets & Zeitlinger, der für seine Kunden die Inhaltsverzeichnisse von 6.000 wissenschaftlichen Zeitschriften scannt, aber ausdrücklich "sorgfältiges Korrekturlesen" garantiert (ABI-Technik. - 15 (1995),3, S. 338 - 342, hier S. 341). (zurück)

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