Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 7(1999) 1/4
[ Bestand in K10plus ]

Répertoire d'imprimeurs/libraires XVIe - XVIIIe siècle


99-1/4-091
Répertoire d'imprimeurs/libraires XVIe - XVIIIe siècle / [l'élaboration ... entreprise au Service de l'Inventaire Général du Département des Livres Imprimés de la Bibliothèque Nationale de France par Madeleine Orieux ...]. - Paris : Bibliothèque Nationale de France. - 30 cm. - Name der Körperschaft bis Ausg. 1990 (1991): Bibliothèque Nationale <Paris>. - (Bibliothèque Nationale de France, Service des Éditions, 2, rue de Vivienne, F-75084 Paris CEDEX 02, FAX ++33 1 4720 8829)
[1398]
1995. (4000 notices). - Jean-Dominique Mellot ; Élisabeth Queval. - 1997. - 719 S. - ISBN 2-7177-2007-3 : FF 350.00

Nach der 1. Ausg. 1988 und der bereits hier besprochenen 2. Ausg. 1990[1] folgte die vorliegende Ausg. 3 erst im Abstand von sieben Jahren. Der damals versprochene Rhythmus von zwei Jahren konnte also nicht verwirklicht werden; für die Zukunft ist ein Dreijahresrhythmus angekündigt, in der das Verzeichnis jeweils um rund 1000 Eintragungen anwachsen soll. Die lange Zeit zwischen 2. und 3. Ausg. wurde auch dazu genutzt, das Material in eine Online-Datenbank zu überführen, in der man sich über den neuesten Stand informieren kann. Daß trotzdem weiterhin eine Druckausgabe - jetzt sogar mit gefälligerer typographischer Gestaltung - erscheinen soll, ist durchaus zu begrüßen.

Gegenüber der Vorausgabe hat sich die Zahl der verzeichneten Drucker/Verleger von 2000 auf nunmehr 4000 verdoppelt; daß Eintragungen der 2. Ausg. auf Grund neuer Erkenntnisse und Funde korrigiert und ergänzt wurden, ist selbstverständlich. Der dem Verzeichnis vorangestellten Statistik lassen sich die Schwerpunkte entnehmen: der Anteil der französischen Drucker/Verleger hat sich weiterhin auf Kosten der anderen erhöht und beläuft sich jetzt auf 1771 oder 44,2 % (gegenüber 687 oder 34,3 %). Deutschland führt jetzt nur noch ganz knapp mit 509 oder 12,7 % vor Großbritannien mit 507 und gleichfalls 12,7 %, was einen beträchtlichen Rückgang von den damals erreichten 17,3 % bzw. 16 % bedeutet. Die Rangfolge der Druckorte sieht dagegen anders aus und spiegelt die Konzentration in Frankreich (mit Paris) und Großbritannien (mit London): die Liste der insgesamt 506 Druckorte in 24 Ländern wird angeführt von Frankreich mit 137, gefolgt von Deutschland mit 113, Italien mit 76, Großbritannien mit 30 und den Niederlanden mit 29. Erwähnt sei auch noch, daß mehr als die Hälfte der Drucker/Verleger (2235 oder 55,0 %) im 18. Jahrhundert aktiv war. Daß dieses Übergewicht Frankreichs natürlich eine Folge sowohl der überwältigend reichen Bestände der Bibliothèque Nationale de France als wohl auch der Priorität zu verdanken ist, mit der diese Bestände neu katalogisiert werden, liegt auf der Hand. Falls es eines Beweises dafür bedürfte kann man die Zahl der spanischen Drucker/Verleger - 131 oder 3,2 % - mit der des im folgenden besprochenen spanischen Verzeichnisses vergleichen, die sich trotz Beschränkung auf Drucker des 15. - 17. Jahrhunderts auf 939 beläuft.

Die alphabetisch geordneten und durchnumerierten Haupteintragungen (dazwischen finden sich sehr zahlreich Verweisungen) für die Drucker/Verleger sind wie folgt aufgebaut: Name, Geburts- und Todesjahr; Aktivität; Geburts- und Todesdatum (man fragt sich, warum diese nicht gleich hinter dem Namen angegeben werden); Namensvarianten; Wirkungsorte mit Datierung und ggf. Angabe von Straße und Firmenschild; Devisen; Biographisches und Genealogisches (durch die relative Ausführlichkeit dieser Informationen unterscheidet sich das vorliegende Verzeichnis von verwandten älteren Repertorien); Quellen (mit Kürzeln zitiert, die auf die ca. 600 Titel im Anhang verweisen). Das Register der Druck- und Verlagsorte (innerhalb sind die Drucker alphabetisch, nicht etwa chronologisch geordnet) bestätigt die oben gemachten statistischen Angaben: auf Paris entfällt der Löwenanteil mit allein 19 Spalten.

Das Ungleichgewicht, das dieses Verzeichnis auf Grund seiner Erarbeitung an primär französischen Drucken auszeichnet, dürfte dann nach und nach verschwinden, wenn diese Datenbank wirklich Teil der vom Consortium of European Research Libraries betriebenen Datenbank alter Drucke werden sollte, der dann Normcharakter zukäme. Damit würde zugleich der in der Rezension der Vorauflage erhobenen Forderung entsprochen.

Klaus Schreiber


[1]
1990,31.12. (2000 notices). - Document établi par Madeleine Orieux ... - 1991. - VIII, 306 S. - (Études, guides et inventaires / Bibliothèque Nationale ; 9). - ISBN 2-7177-1843-5 : FF 240.00. - IFB 93-1/2-045. (zurück)

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