Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 7(1999) 1/4
[ Bestand in K10plus ]

"Beutekunst"


99-1/4-060
"Beutekunst" : Bibliographie des internationalen Schrifttums über das Schicksal des im Zweiten Weltkrieg von der Roten Armee in Deutschland erbeuteten Kulturgutes (Museums-, Archiv- und Bibliotheksbestände) ; 1990 - 1999 = Trofejnoe iskusstvo = Looted art / zsgest. von Peter Bruhn. - 2., sehr verm. und verb. Aufl. - Berlin : Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Osteuropa-Abteilung, 1999. - X, 247 S. ; 30 cm. - (Veröffentlichungen der Osteuropa-Abteilung, Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz ; 24) (Literaturnachweise zu aktuellen Russland-Themen ; 1). - ISBN 3-88053-078-5. - (Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Allgemeine Verwaltung, Publikationen, 10102 Berlin)
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Erst vor zwei Jahren veröffentlichte Peter Bruhn die 1. Aufl. seiner Bibliographie zu dem brisanten Thema des Verbleibs der wertvollen Kunst- und Bibliotheksbestände, die von der Roten Armee am Ende des Zweiten Weltkriegs in die UdSSR verbracht worden sind. Das Interesse an diesen "Materialien zu einer Bibliographie" war groß, und sie waren schnell vergriffen. Dankenswerter Weise hat der ehemalige Bibliothekar des Osteuropainstituts der FU eine auf den neuesten Stand gebrachte 2. Aufl. erarbeitet: Die 1. Aufl. 1997 (Rez.: IFB 97-3/4-288) mit 1153 gut kommentierten Titeln wurde mit 877 Titeln jenes Zeitraums ergänzt und um 821 für die Zeit von Mai 1997 bis August 1999 erweitert. In diese Zeit fällt der vergebliche Versuch Jelzins und des russischen Kulturministers Sidorow, zu verhindern, daß die Duma die gesamte Beutekunst zum nationalen Eigentum Rußlands erklärte. Die ausführlicheren Textauszüge aus russischen Beiträgen russisch und übersetzt mögen die Aufnahme solcher Titel kyrillisch und transliteriert erklären, aber es bleibt zweifelhaft, ob sich das die Bibliothekspraxis übersteigende Verfahren lohnt. Die Zitate selbst aber heben die Bibliographie über den Wert einer Titelsammlung wesentlich hinaus.

Wolfgang Kasack


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