Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 7(1999) 1/4

Cataloghi italiani di cinquecentine


99-1/4-014
Cataloghi italiani di cinquecentine : riflessioni metodologiche e rassegna bibliografica (1984 - 1997) / Giuseppina Zappella. // In: Accademie e biblioteche d'Italia. - 67 = N.S. 50 (1999),1, S. 19 - 54
[5551]

Die durch zahlreiche Publikationen zum italienischen Alten Buch, insbesondere zu den Drucken des 16. Jahrhunderts, den cinquecentine, bestens ausgewiesene Verfasserin,[1] Bibliothekarin an der Universitätsbibliothek Neapel, stellt in ihrem vorliegenden Zeitschriftenbeitrag methodologische Überlegungen über den Zustand der Erschließung der cinquecentine in Italien an. Trotz des im Entstehen begriffenen Census Le edizione italiane del XVI secolo (EDIT 16)[2] erscheint in Italien laufend eine große Zahl von Katalogen einzelner Bibliotheken oder für spezielle Schriftengattungen, die man selbst als aufmerksamer Bibliothekar kaum alle verfolgen kann, insbesondere dann, wenn sie innerhalb von Zeitschriften publiziert werden. Daß solche Kataloge und Bibliographien trotz EDIT 16 erscheinen (und wohl häufig der Mitarbeit der Bibliotheken am nationalen Census ihr Entstehen verdanken), hat durchaus seine Berechtigung, zum einen, weil mit dem baldigen Abschluß von EDIT 16 nicht zu rechnen ist, und zum anderen deswegen, weil die Einzelkataloge die Spezifica der Exemplare beschreiben können (auch wenn sie es häufig leider unterlassen) und zudem in aller Regel Informationen zur Bestandsgeschichte enthalten. Daß sie dagegen allesamt keinem einheitlichen Regelwerk verpflichtet sind, ist nicht verwunderlich, gibt es doch in Italien deren mehrere, über deren Validität unter maßgeblicher Beteiligung von Frau Zappella seit Jahren polemisch gestritten wird. Diese unbefriedigende Situation, die zusätzlich durch "private" Regelwerke der Bearbeiter noch buntscheckiger wird, ist in der Tat nachteilig, doch überwiegen die oben genannten Vorteile und man hätte sich gewünscht, daß die Verfasserin in ihren methodologischen Überlegungen über der Geißelung der Regelwerksvielfalt (die auch sie nicht wird beheben können) auch auf die Vorteile der individuellen Exemplar- und Bestandsbeschreibungen der Einzelkataloge eingegangen wäre und diese als unerläßlich für derartige Verzeichnisse eingefordert hätte.

Die anschließende Bibliographie der in den Jahren 1984 - 1997[3] erschienenen Verzeichnisse gliedert sich in folgende Teile: 1. Kataloge von cinquecentine (Nr. 1 - 68); 2. solche von Altbeständen insgesamt, wenn sie auch cinquecentine enthalten (Nr. 69 - 137); 3. Ausstellungskataloge (Nr. 138 - 190); 4. Bibliographien und Spezialverzeichnisse (Nr. 191 - 211);[4] 5. als Dissertationen (tesi) publizierte Verzeichnisse (Nr. 212 - 226). Da die Titel innerhalb der Abschnitte chronologisch geordnet sind, muß man zur Ermittlung der Bibliotheken zu einem Register (S. 50 - 53) greifen, das nach ausländischen und italienischen Bibliotheken (im Ortsalphabet) gegliedert ist. Leider fehlt eine weitergehende Erschließung nach Spezialbeständen.

Klaus Schreiber


[1]
Manuale del libro antico : guida allo studio e alla catalogazione / Giuseppina Zappella. - Milano : Editrice Bibliografica, 1996. - XI, 1265 S. : graph. Darst. ; 25 cm. - ISBN 88-7075-431-6 : Lit. 180.000 [3679]. - Rez.: IFB 97-1/2-106. (zurück)
[2]
Der Gesamtkatalog erscheint bereits seit 1985, kommt aber nur sehr langsam voran; mit dem letzten, 1996 erschienenen Band erreicht er erst das Ende des Buchstabens C. - Vgl. zuletzt IFB 87-1/2-048. (zurück)
[3]
Einige wenige frühere und spätere Titel wurden gleichfalls berücksichtigt. Mit Berichtsbeginn 1984 schließt die Bibliographie an eine ältere an: Arte tipografica del sec. XVI in Italia : bibliografia italiana (1800 - 1983) / a cura di Lelia Sereni. - Roma : Istituto Centrale per il Catalogo Unico delle Biblioteche Italiane e per le Informazioni Bibliografiche, 1984. - 107 S. ; 23 cm. - ISBN 88-7107-013-5. (zurück)
[4]
Im Gegensatz zur Bibliographie von L. Sereni sind in der vorliegenden ohne weitere Begründung keine annali tipografici verzeichnet, also keine (chronologischen) Inventare der Drucke einzelner Verlage oder Offizinen. (zurück)

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