Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 6(1998) 3/4
[ Bestand in K10plus ]

Internet für Journalisten


98-3/4-221
Internet für Journalisten / Christian v. Ditfurth. - Frankfurt/Main [u.a.] : Campus-Verlag, 1998. - 259 S. : Ill. ; 23 cm. - ISBN 3-593-35929-4 : DM 29.80
[4746]

In der ungezählten Reihe der gleichförmig aufgemachten Campus Internet-Bücher werden für diverse Berufsgruppen Ratgeber zusammengestellt, die ohne EDV-Fachjargon auskommen wollen und dem Leser versprechen, "in kürzester Zeit die notwendigen Grundlagen zu vermitteln, um sich vom eigenen Schreibtisch aus Zugriff auf nationale und internationale Datenbanken, Fachzeitschriften, Bibliotheken, Forschungsprojekte etc. zu verschaffen, Daten elektronisch zu übertragen und Homepages zu erstellen".[1] Die Zielgruppe "Journalisten" steht hier für "Journalisten oder Dokumentaristen, Lektoren und PR-Leute oder sonstwie in oder für Medien arbeiten[de Menschen]" (S. 12), im Klartext also für alle Rechercheure und Schreiber, die das Internet für sich nutzen wollen. Die weitgefaßte Zielgruppe erlaubt es dem Autor, sich vor allem mit Recherche-methodischen und arbeitspraktischen Themen zu befassen. Auf im engeren Sinne fach- und berufsspezifische Informationen kann er weitestgehend verzichten.

Im Einstieg erhalten wir Informationen über Hardware und Zugangsmodalitäten, Web-Browser, Newsgruppen, E-Mails, FTP und Telnet (vorgestellt als Zugang zu Bibliothekskatalogen, hier den Tübinger Katalog!); im Kapitel Recherche werden Suchmaschinen und Adressenverzeichnisse präsentiert; unter Präsentation berufsspezifischere Übersichten zu Journalisten-Netzen, Medien-Angeboten und Möglichkeiten zur Selbstdarstellung; unter Kommunikation Mailing-Listen von Berufsverbänden der Journalisten, von Journalistenschulen, Fachliteratur und Stellenbörsen. Der Anhang bietet ein nützliches EDV-/Internet-Glossar und ein Register der Programm-Namen, Anbieter, Fachbegriffe und Personen in einem Alphabet. Das Buch bietet sich überaus praktisch dar, wendet sich nahezu an alle und jeden, - die Journalisten-Spezifika umfassen kaum 50 Seiten oder ein Fünftel des Buchumfangs. In der Frage nach dem Aktualitäts-Stand des Mitgeteilten sollte man bei solch einem Reihen-Buch-Typ nicht all zu erwartungsfroh sein, wird einem doch als Trost eine Internet-Adresse mit neueren - erwartungsgemäß unspezifischen - Informationen mitgeteilt. Daß ausgerechnet die Bibliotheks-Recherche so "altertümlich" ausgefallen ist, muß wohl auch dem verstaubten Image von Bibliotheken angerechnet werden.[2]

Wilbert Ubbens


[1]
So der Werbetext des Verlags, ohne Seitenangabe im Anhang. (zurück)
[2]
Die entsprechende Kapitelüberschrift dazu: Virtueller Staub: Telnet oder Wie recherchiere ich in Bibliotheken. (zurück)

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