Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 6(1998) 3/4
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Publishers' international ISBN directory


98-3/4-215
Publishers' international ISBN directory / International ISBN Agency. - München [u.a.] : Saur [u.a.]. - 30 cm. - (Handbook of international documentation and information ; 7). - Vorg. u.d.T.: Publishers' international directory with ISBN index und: Internationales ISBN-Verlagsverzeichnis. - ISSN 0939-1959
[0567] [4250]
25. 1998/99 (1998),1 - 3. - ISBN 3-598-21607-6 : DM 598.00, DM 498.00 (Subskr.-Pr. bis 30.09.98)
98-3/4-216
Publishers' international ISBN directory plus [Computerdatei] / International ISBN Agency. - CD-ROM ed. - [Providence, NJ] : Bowker. - ISSN 0000-1716. - (K. G. Saur, München)
[3721]
2. 1997/98 (1997). - 1 CD-ROM + Manual in Verpackung. - ISBN 0-8352-4001-0 : DM 598.00, DM 898.00 (mit gedruckter Ausg.)

Da das PIID und seine Vorgänger das am häufigsten in ABUN in ZfBB und in IFB besprochene Informationsmittel ist,[1] sei anläßlich der 25. (Jubiläums-) Ausgabe ein kurzer Rückblick auf die komplizierte 34jährige Vorgeschichte geworfen.

Ursprünglich gab es zwei verschiedene Verzeichnisse: das vom Verlag Dokumentation, dem heutigen Verlag Saur bearbeitete Internationale Verlagsadressbuch mit den Ausg. 1 (1964) bis 7 (1977) und seine Fortsetzungen Publisher's international directory mit Ed. 8 (1979) und Publisher's international directory with ISBN index mit Ed. 9 (1982) - 15 (1989).

Daneben gab die Internationale ISBN-Agentur bei der (damaligen) Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin ein eigenes Verzeichnis u.d.T. Internationales ISBN-Verlagsregister heraus, dessen einzige Ausgaben 1975 und 1977 jedoch im Verlag Dokumentation erschienen, und zwar zum einen als selbständige Publikation und zum anderen als Anhang zum Internationalen Verlagsadressbuch 6 (1975) und 7 (1979). Die selbständige Fortsetzung des Berliner Adreßbuchs erschien dann als Internationales ISBN-Verlagsverzeichnis im Vertrieb der Buchhändler-Vereinigung in Frankfurt mit den Ausg. [3] (1980) und 4 (1983) - 9 (1988).

Nach der Überwindung anfänglicher Kompatibilitätsprobleme zwischen den getrennt geführten Datenbanken wurden beide Verzeichnisse u.d.T. Publishers' international ISBN directory vereinigt, das ab Ed. 16. 1989/90 (1989) jährlich - seit Ed. 17 jeweils in drei Teilbänden - im Verlag Saur erscheint. Seitdem beruhen die Angaben allein auf den in Berlin einlaufenden Meldungen der heute 119 nationalen bzw. regionalen ISBN-Agenturen, während die (bei der Zusammenlegung aufgelöste Redaktion des Verlages Saur) die Daten mittels Fragebogen erhob und aktualisierte, weshalb ein Vergleich zwischen den damals konkurrierenden Verzeichnissen regelmäßig und deutlich zugunsten des Saurschen Adreßbuchs ausging, da dessen Redaktion die damals noch sehr zahlreichen Verlage, die noch nicht am ISBN-System teilnahmen, wesentlich vollständiger verzeichnete als das Berliner Adreßbuch. Dieses Problem hat sich heute freilich wenn schon nicht von selbst gelöst, so doch minimiert, da immer mehr Länder[2] und Verlage dem ISBN-System beitreten und die nationalen ISBN-Agenturen z.T. in der Lage sind, auch Nicht-ISBN-Verlage nach Berlin zu melden. Demgegenüber dürften sich die in den Vorwörtern versprochenen eigenen Ermittlungen der Berliner Agentur eher in ganz engem Rahmen bewegen.

Nun wie stets zu Anlage, Inhalt und Statistik der neuesten Ausgabe im Vergleich zur Vorausgabe 24. 1997/98 (1997).[3] Die Zahl der berücksichtigten Länder ist mit 210 gleich geblieben. Dagegen beträgt die Zahl der Länder, die dem ISBN-System angehören, nur 148,[4] die allerdings "95 % der gesamten Buchproduktion weltweit" abdecken.

Die Anlage des weiterhin dreibändigen Werkes ist gleich geblieben, auch wenn sich der Umfang der Angaben in Bd. 2 geändert hat, fungiert dieser doch jetzt nur noch als Register, enthält also keine Adressen mehr, sondern nennt nur noch den zu einer ISBN-Verlagsnummer gehörenden Verlagsnamen, den Ort und das Länderkürzel,[5] so daß man die vollständigen Informationen in Bd. 1 suchen muß; Bd. 3 fungierte auch bisher schon als Register und nennt zum Verlagsnamen Ort, ISBN-Verlagsnummer und Länderkürzel. Bd. 1 (nach Staaten, innerhalb nach Verlagsnamen): 392.731 (363.620) aktive Verlage; Bd. 2 (numerisch nach ISBN): 440.403 (402.872), davon 31.516 (29.217) erloschene;[6] die Beibehaltung der letzteren (mit dem Hinweis ceased publishing) erweist sich in der Praxis als durchaus nützlich, doch muß man, da sie nur in Bd. 2 und 3 verzeichnet sind, immer daran denken, daß es sich um einen erloschenen Verlag (mit ISBN) handeln kann, den man in Bd. 1 vergeblich sucht, da dieser nur die aktiven Verlage berücksichtigt. Bd. 3 (das alphabetische Gesamtverzeichnis) enthält 424.247 (391.837) Verlage. Die Bd. 2 und 3 dienen, wie gesagt, nur noch als Register (ohne Adreßangaben) zu Bd. 1.

Das Prinzip, daß für die alphabetische Ordnung "der rechtliche Firmenname" gilt, ist zwar einsichtig und zu begrüßen, doch müßten dann wesentlich mehr Verweisungen enthalten sein. Zwar verspricht die Redaktion (Bd. 1, S. XIX), daß "zahlreiche Verweisungen enthalten (sind), und zwar in den Fällen, wo der Firmenname einen aussagekräftigen Begriff enthält, der nicht gleichzeitig erstes Ordnungswort ist". Leider hält sie sich nicht an dieses Versprechen, denn was kann in einem Verlagsnamen aussagekräftiger sein als ein Familienname? Verweisungen von letzteren fehlen weiterhin bei: Sport und Buch, Strauß GmbH, Universitätsbuchhandlung Bouvier ..., Abt. Verlag, Universitätsverlag Dr. Norbert Brockmeyer und in zahlreichen weiteren Fällen; daß die DNB natürlich Bouvier und Brockmeyer als Verlag angibt, unterstreicht die Notwendigkeit, hier mit Verweisungen zu arbeiten, die etwa für den Banger[7] ganz selbstverständlich sind. Gleichfalls aus der DNB kennt man den Sportverlag in Berlin, der wegen des "rechtlichen Firmennamens" unter SVB Sportverlag zu suchen ist, und so nicht gefunden wird, da eine Verweisung von Sportverlag sowie von dem im Impressum genannten Sport und Gesundheit Verlag fehlen. Auch hier weiß es der Banger besser und auf aktuellerem Stand und gibt dazu die nötigen Verweisungen.[8] Ebenso schlecht ergeht es dem Verlag der Kunst, da dieser ohne Verweisung unter G+B Fine Arts Verlag GmbH, Verlag der Kunst eingeordnet und damit gründlich versteckt ist; auch hier hilft der Banger.

Negativ ist auch das systembedingte Fehlen der lediglich als Imprint weiterlebenden Verlagsnamen in Bd. 1.[9]

Da diese Mängel insgesamt doch erheblich sind und bereits in mehreren Rezensionen beanstandet wurden, sollte die Internationale ISBN-Agentur endlich durch eine Vermehrung der Verweisungen für Abhilfe sorgen und sich nicht darauf verlassen, daß man bei der Benutzung der CD-ROM-Ausgabe die Verlage trotzdem findet. Denn das umfassendste und deshalb unverzichtbare weltweite Verlagsadreßbuch ist PIID natürlich weiterhin.

Klaus Schreiber

Die damals noch ungezählte 1. CD-ROM Ausg. von PIID[10] wurde in IFB 96-4-429 sehr ausführlich besprochen, so daß darauf verwiesen werden kann. Als positive Neuerung ist zu vermerken, daß gegenüber den damals beigelegten läppischen drei DIN-A4-Blättern mit Benutzungshinweisen und "Ein paar Beispiele(n) ..." jetzt ein veritables Benutzerhandbuch in Loseblattform mitgeliefert wird, das allerdings nur englischsprachig vorliegt, während das ganze Beiwerk zur gedruckten Ausgabe weiterhin zweisprachig ist.

Die CD-ROM-Ausgabe erscheint im Wechsel mit der gedruckten Ausgabe, was eine erfreuliche - und in Anbetracht der sehr hohen Zahl der Änderung auch nötige - Aktualisierung im Halbjahresabstand bedeutet. Das setzt allerdings voraus, daß sich Bibliotheken das doppelte Abonnement leisten können und wollen. Während der Kauf beider Versionen bei der 1. CD-ROM-Ausg. noch mit einem soz. minimalen Aufschlag von DM 100.00 auf den Preis der gedruckten Ausgabe zu Buche schlug, sind es jetzt bei der 2. Ausg. bereits DM 300.00.[11] Aber so ist halt die Preispolitik vieler Verlage im Hinblick auf ihre (zusätzlichen) digitalen Angebote.

Klaus Schreiber


[1]
Die Fundstellen der zahlreichen Rezensionen findet man unter den im folgenden zitierten Titeln in den Generalregistern zu ABUN bzw. ZfBB. (zurück)
[2]
Seit der Vorausgabe sind die folgenden neun Länder hinzugekommen: Albanien, Armenien, Bolivien, Georgien, Honduras, Jordanien, Kuwait, Mongolei und Paraguay. (zurück)
[3]
IFB 97-3/4-302; Zahlen für diese Ausg. in Klammern. (zurück)
[4]
Diese Zahlen werden wie stets den Vorwörtern entnommen und bedürften, wie häufig, erklärender Bemerkungen. So betrug in der Vorauflage die Zahl der mit individueller Länder-Nummer am ISBN-System teilnehmenden Staaten 105, eine Zahl, die sich unter Hinzurechnung der oben genannten neuen Länder jetzt auf 114 erhöhen würde. Die Differenz ergibt sich daraus, daß bekanntlich eine Ländernummer für mehrere Nationen gelten kann (z.B. 2-... für die frankophonen Länder). (zurück)
[5]
Die Benutzungshinweise in Bd. 1, S. XIX sind in dieser Hinsicht versehentlich nicht aktualisiert worden und geben noch den früheren Zustand an; die falsche Information wurde von hier auch in den Verlagsprospekt übernommen. (zurück)
[6]
392.731 aktive + 31.516 erloschene Verlage ergibt die in Bd. 3 enthaltenen 424.247 Verlage. (zurück)
[7]
Deutschsprachige Verlage : Deutschland, Österreich, Schweiz ; sowie Anschriften weiterer ausländischer Verlage mit deutschen Auslieferungen. - Köln : Verlag der Schillerbuchhandlung Banger. - 24 cm. - ISSN 0940-5593 [5018]. - 48. 1998/99 (1998). - 1152 S. - ISBN 3-87856-071-0 : DM 111.00. (zurück)
[8]
Sport und Gesundheit Verlag GmbH, Berlin jetzt wieder: SVB Sportverlag Berlin und Verlag Gesundheit, Berlin mit Eintragungen unter beiden und einer nützlichen Verweisung von Sportverlag GmbH, Berlin. - Im PIID fehlt der Verlag Gesundheit noch, der nach den Regeln unter Gesundheit eingeordnet sein müßte, da "Verlagsvorsätze" immer dann unterdrückt werden, "wenn kein grammatikalischer Zusammenhang mit dem Firmennamen besteht" (Bd. 1, S. XVIII). (zurück)
[9]
Also sucht man den als Imprint des Weltbild-Verlages fortbestehenden Pattloch-Verlag in Bd. 1 vergebens, und unter seiner alten ISBN-Verlagsnummer in Bd. 2 findet sich nur der Hinweis auf den Weltbild-Verlag. - Auch ist man mit dem Banger besser bedient, der den Verlag weiterhin mit einem separaten Eintrag führt.
Der Beltz Athenäum Verlag, wie er sich in seinen Büchern nennt, ist so nicht im PIID zu finden. Es gibt nur getrennte Einträge unter Beltz, Julius und Athenäum Verlag GmbH, Julius Beltz mit identischen Adressen und verschiedenen ISBN-Verlagsnummern. Dagegen hat Banger eine entsprechende Eintragung mit Verweisung von Athenäum. (zurück)
[10]
[1]. 1996/97 (1996). - 1 CD-ROM. - ISBN 0-8352-3883-0 : DM 598.00, 698.00 (mit gedruckter Ausg.). - Die auf der CD-ROM der 2. Ausg. aufgedruckte ISBN ist versehentlich die der 1. Ausg. (zurück)
[11]
Dagegen liegt die Preisdifferenz zwischen Subskriptions- und Ladenpreis der gedruckten Ausgabe (wohl wieder aus Versehen?) bei DM 100.00, während sie früher stets nur DM 50.00 betrug. (zurück)

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