Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 6(1998) 3/4

Buch und Bibliothek


98-3/4-209
Buch und Bibliothek : Fachzeitschrift des Vereins der Bibliothekare an Öffentlichen Bibliotheken e.V. - Bad Honnef : Bock + Herchen. - ISSN 0340-0301
[0652]
Register
1981/97. Bearb. von Michael Reisser. - 1998. - 312 S. ; 25 cm. - ISBN 3-88347-197-6 : DM 175.00, DM 155.00 (Subskr.-Pr. bis 31.03.98)

Während das vorhergehende Mehrjahresregister[1] zur führenden Fachzeitschrift für das öffentliche Bibliothekswesen in Deutschland, Bücherei und Bildung, 1 (1948/49) - 22 (1970) und Buch und Bibliothek, 23 (1971) - 49 (1997) gleichfalls eine im Hinblick auf die Erfassungszeit "krumme" Zahl von Jahren behandelte aber immerhin mit einer runden Jahreszahl endete, kann die vorliegende Fortführung nur mit "krummen" Jahren aufwarten: 27 Jahresbände bis 1997. Nimmt man jedoch das erste (Rumpf-) Jahr 1948 hinzu, so erschließen beide Mehrjahresregister zusammen 50 Jahre Bibliotheksgeschichte der Nachkriegszeit, die sich in der "'alten' BuB im (kleinen) Kulturzeitschriftenformat" (Vorwort, S. 5) spiegelt, während der Sprung in das nächste halbe Jahrhundert auch äußerlich durch das mit Jg. 50 (1998) bei der Zeitschrift eingeführte Großformat markiert wird.

Das neue Register ähnelt dem alten mehr als daß es sich von diesem unterschiede, was im Sinne der Kontinuität zu begrüßen ist. Beide berücksichtigen die Fachaufsätze vollständig, dagegen sinnvollerweise nur eine Auswahl aus den für die Zeitschrift charakteristischen zahlreichen Kurzberichten, nämlich "sofern diesen für Dokumentationszwecke eine Bedeutung zukommt" (Benutzungshinweise, S. 7). Beide sind unter Schlagwörtern im Hauptteil verzeichnet. Zur Ansetzung der Schlagwörter äußert sich der Registermacher ausführlich in den Benutzungshinweisen. Daß dabei an keiner Stelle die RSWK erwähnt werden, kann man wohl als Indiz für die Akzeptanz dieses Regelwerks in den öffentlichen Bibliotheken werten, was auch dadurch bestätigt wird, daß das Register nur drei Beiträge zu diesem Thema nachweist (gegenüber immerhin 15 zu RAK). Daß Körperschaften unter dem Ort angesetzt werden ist nicht einmal RSWK-fern, daß allerdings solche "mit überregionaler und nationaler Bedeutung ("DBI", "Die Deutsche Bibliothek", "EKZ", "Stiftung Lesen") ... unter dem Institutionennamen nachgewiesen (sind)" stellt eine nicht unbedingt einleuchtende Ausnahme dar. Daß dabei Die Deutsche Bibliothek sogar unter Die ordnet wird unsere Nationalbibliothek hoffentlich nicht zur Nachahmung anregen; ihre Einzelbibliotheken sind übrigens trotz zweifelsohne ebenfalls "überregionaler und nationaler Bedeutung" unter dem Ort angesetzt. Das alles ist allerdings mehr eine methodische Frage, da von allen möglichen Eintragungsstellen verwiesen wird, wie überhaupt die Verweisungen einen beträchtlichen Anteil an den Eintragungen haben. Schätzenswert sind dabei insbesondere auch die zahlreichen Schlagwortübersichten, die sachlich Zusammengehöriges, aber unter engen Schlagwörtern Verzeichnetes, zusammenführen. Insgesamt macht dieses Register einen soliden Eindruck und man hätte sich lediglich für die Haupteintragungsstelle statt des wenig hervortretenden Kursivsatzes eine kräftige Hervorhebung etwa durch Fettsatz gewünscht.

Bei der Berücksichtigung der Rezensionen geht das neue Register weiter als das alte: sie sind in einem zweiten Teil in den fünf Abschnitten Fachliteratur, Neues aus Kleinverlagen, Zeitschriften, Sammelrezensionen und Umstrittene Bücher nachgewiesen. Die Zuweisung einer Rezension zu einer der Abteilungen ist nicht immer einsichtig: so findet man die Rezension von IFB nicht in der Abteilung Zeitschriften, sondern bei Fachliteratur und die drei Sammelrezensionen, die der Rezensent vor einigen Jahren bei BuB veröffentlichen durfte, finden sich nicht in dieser Abteilung, sondern unter passenden Sachschlagwörtern im Hauptteil. Nur diesen erschließt übrigens das Verfasserregister (mit Verweisung allein auf die betreffenden Schlagwörter), während Namen der Autoren und Rezensenten im zweiten Teil im Autorenregister nicht vorkommen (eine deutliche Erklärung in den Benutzungshinweisen hätte man erwartet).

Wohl der Zeitschrift, die über Generalregister verfügt, erhöhen diese doch die Langzeitwirkung beträchtlich. Prüft man die deutschen Bibliothekszeitschriften der Nachkriegszeit auf das Vorhandensein von Mehrjahresregister, sieht es leider nicht gut aus: die Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie ist nur bis zum Jg. 1975 erschlossen, das Mitteilungsblatt des Verbandes der Bibliotheken des Landes Nordrhein-Westfalen nur bis zum Jg. 1970 (eine Fortsetzung des Registers bis zum bedauerlichen Ende dieser Zeitschrift mit Jg. 45 (1995) ist ein Desiderat), während andere Bibliothekszeitschriften i.e.S. überhaupt keine Mehrjahresregister herausgebracht haben. So nützlich diese Mehrjahresregister auch sind, so helfen sie leider nicht bei der am häufigsten erforderlichen Recherche nach der neuesten Literatur bzw. derjenigen der letzten Jahre, da auch die Suche in Jahrgangsregistern mühselig ist. Hier sei empfohlen, das Register auf dem laufenden zu halten und ständig aktualisiert im Internet anzubieten. Dies scheint dem Rezensenten sinnvoller zu sein als die in BuB 50 (1998),1, S. 3 angekündigte Jahresausgabe auf CD-ROM, selbst wenn diese gut erschlossen sein sollte.

Wenn jetzt das neue Register zu BuB in IFB umgehend besprochen wird, BuB es dagegen ablehnte, eine angebotene Rezension des Generalregisters zu IFB (s.o. IFB 98-3/4-171) zu veröffentlichen, so mag sich, wer will, Gedanken darüber machen, wie offen wissenschaftliches und öffentliches Bibliothekswesen bei der wechselseitigen Kenntnisnahme nützlicher Produkte der jeweils anderen Sparte sind.

Klaus Schreiber


[1]
1948/80. Bearb. von Angelika Mattern. - 1982. - 368 S. ; 25 cm. - ISBN 3-88347-065-1 : DM 180.00. - Rez.: ABUN in ZfBB 29 (1982),5, S. 406 - 407. (zurück)

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