Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 6(1998) 3/4
[ Bestand in K10plus ]

International dictionary of university histories


98-3/4-197
International dictionary of university histories / ed. by Carol Summerfield and Mary Elizabeth Devine. - 1. publ. - Chicago ; London : Fitzroy Dearborn, 1998. - XXVIII, 778 S. : Ill. ; 29 cm. - ISBN 1-884964-23-0 : œ 95.00
[4873]

Der dicke Band enthält Artikel über 168 (und nicht über mehr als 200, wie die dürftige Vorbemerkung der Herausgeber behauptet) Institutionen der höheren Bildung aus allen Erdteilen. Auch wenn die klassischen Universitäten sowie amerikanische Colleges bei weitem überwiegen, sind zusätzlich einige Forschungszentren aufgenommen, wobei deren Auswahl noch willkürlicher wirkt als die der ersteren. Nach dem Sitzland der Institutionen aufgeschlüsselt, verteilen sich diese hälftig mit je 84 auf die USA mit Kanada und auf den Rest der Welt: Europa 56 (deutschsprachige Länder 13,[1] Großbritannien mit Irland 13, Frankreich 10, Spanien und Portugal 8, Skandinavien 4, Ost- und Südosteuropa 3, Italien lediglich 3, wobei selbst Bologna fehlt, Beneluxländer 2), Asien 17 (die meisten aus Indien), Südamerika 6, Afrika 3, Australien 2. Die Artikel sind namentlich gezeichnet, die Liste der 87 ganz überwiegend amerikanischen Mitarbeiter nennt als Qualifikation allzu häufig freelance writer. Die Artikel sind im Namenalphabet[2] der Institute geordnet, mal mit, mal ohne Ortssitz, (Albrecht Ludwigs University, aber Georgia Augustus University Göttingen), wobei die generellen Begriffe ins Englische übersetzt wurden oder gleich ganz in englischsprachiger Übersetzung erscheinen (College of Mexico). Sie beginnen mit ganz knappen faktischen Angaben zu Sitz, Kurzcharakteristik (Status, Gründungsjahr, Studentenzahl), Kontaktadresse, die typographisch vom eigentlichen Artikel abgesetzt sind, der ohne festes Schema versucht, Geschichte und Bedeutung in Vergangenheit und Gegenwart unter Nennung berühmter Professoren sowie Besonderheiten darzustellen. Die Artikel sind im Durchschnitt 4,5 S. lang unter Einrechnung der Schwarzweißabbildungen von Gebäuden, die vielen aber keineswegs allen Artikeln beigegeben sind. Auch die abschließende knappe Liste mit weiterführender Literatur fehlt häufig, nämlich immer dann, wenn keine englischsprachige Sekundärliteratur vorliegt, da grundsätzlich nur solche zugelassen ist. Die allgemeine Einleitung (S. XVII - XXVIII) ist durchaus dürftig dazu mit Übergewicht bei den USA, und wenn mehrfach das "German system" erwähnt wird, taucht der Name Wilhelm von Humboldts hier nicht auf (nur an vier Stellen in Artikeln). Register der in den Artikeln enthaltenen Namen und Sachbegriffe einschließlich der - typographisch hervorgehobenen - Namen der behandelten Institutionen. - Eine Zielgruppe für dieses Nachschlagewerk ist nicht ohne weiteres auszumachen: es wird sicherlich in den USA nicht nur wegen der Auswahlkriterien vor allem bei öffentlichen Bibliotheken sowie in Universitätsbibliotheken in den Beständen für das Grundstudium auf Interesse stoßen; hierzulande dürften gleichfalls eher die Artikel über amerikanische Universitäten und solche anderer Kontinente interessieren, auch wenn man bedenken muß, daß weder die Behandlung noch die weiterführenden Literaturangaben den Ansprüchen wissenschaftlicher Benutzung genügen.

Klaus Schreiber


[1]
Freiburg, Tübingen, Freie Universität sowie Humboldt-Universität Berlin, Göttingen, Leipzig, München, Halle-Wittenberg, Marburg, Heidelberg, Köln; Wien; ETH Zürich. (zurück)
[2]
Indiana University fälschlich vor Indian Institute of Technology. (zurück)

Zurück an den Bildanfang