Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 6(1998) 3/4
[ Bestand in K10plus ]
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The international foundation directory


98-3/4-196
The international foundation directory : [an international directory of foundations, trusts and similar non-profit institutions]. - London : Europa Publications. - 24 cm
[1341]
Ed. 8 (1998). - XIII, 875 S. - ISBN 1-85743-054-9 : œ 105.00

Das International foundation directory verzeichnet in seiner 8. Ausg.[1] etwa 1500 Stiftungen aus über 100 Staaten. Anders als dem neuen World guide to foundations mit seinen 21.747 Eintragungen, der in IFB 98-1/2-044 vorgestellt wurde, geht es dem vorliegenden Stiftungsadreßbuch nicht um die vollständige Auflistung von Stiftungen in aller Welt. Im wesentlichen beschränken die Auswahlkriterien (S. 17 - 19) die Verzeichnung auf 'in irgendeiner Weise international tätige' Förderstiftungen von bestimmter Bedeutung (die für die Aufnahme erforderliche Mindestgröße des Vermögens wird leider nicht angegeben), die dem öffentlichen Wohl dienen und von anderen Körperschaften, von Staat oder Religionsgemeinschaften weitgehend unabhängig sind. Darüber hinaus werden z.T. national begrenzte Stiftungen verzeichnet, bei denen angenommen wird, daß sie aufgrund ihres besonders großen Vermögens ebenfalls eine gewisse internationale Wirkung erzielen. So findet man unter den 85 Einträgen für Deutschland z.B. auch die regionale Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, die vermutlich wegen des Stiftungsvermögens von über 30 Mio DM aufgenommen wurde (desgleichen Kunststiftung Volkswagen, Niedersächsische Sparkassenstiftung, der national fördernde Stiftungsfonds Deutsche Bank zur Förderung der Wissenschaft in Forschung und Lehre ...). Berücksichtigt werden des weiteren internationale und nationale Stifterverbände - bspw. für Deutschland Bundesverband Deutscher Stiftungen, Maecenata, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und Verband Deutscher Wohltätigkeitsstiftungen.

Die Einträge sind innerhalb des Länderalphabets nach den Namen der Stiftungen geordnet und bieten bestenfalls folgende Informationen: originalsprachiger Name, Übersetzung ins Englische, Gründungsjahr, Stifter, Stiftungszweck, Aktivitäten, Finanzen (Vermögen und jährliche Ausgaben), Publikationen (z.T. nur pauschal angegeben), Geschäftsführer, Adressinformationen. Es fehlen leider Angaben über Antragsmodalitäten.

Ein Namenregister der Stiftungen erschließt auch die verschiedenen Namensformen und Abkürzungen. Im Index of main activities werden die Stiftungen folgenden elf Gebieten zugeordnet: Aid to less-developed countries, development studies; Arts and humanities; Conservation and the environment; Economic affairs; Education; International affairs; Law and human rights; Medicine and health, science and technology; Social welfare and studies; Foundation centres and coordinating bodies. Da innerhalb der Sachgebiete lediglich eine namentliche Aufführung der Stiftungen mit Verweisung auf die Seitenzahl im Hauptteil, nicht jedoch eine weitere Untergliederung (z.B. nach Ländern) erfolgt, entstehen meist eher unbrauchbare seitenlange Listen.

Beigaben: zwei einleitende Essays über die Geschichte von Stiftungen und ihren Stand in den 90er Jahren, Wechselkurse, internationale Telephonvorwahlnummern, Auswahlbibliographie.

Im Hinblick auf die Globalisierung ist die konzentrierte Verzeichnung von international fördernden Stiftungen hilfreich. Durch die 'aufgeweichten' Auswahlkriterien ("... must operate internationally in some way. Such ways are numerous", S. 18) findet man jedoch neben den Stiftungen mit internationaler Aktivität, national fördernde Stiftungen im Bereich internationale Beziehungen ebenso wie regional wirkende Stiftungen mit erheblichen finanziellen Mitteln. Auch die Antragsmöglichkeiten sollten präziser dargestellt werden.

Saskia Hedrich


[1]
Zuletzt wurde die 6. Ausg. in IFB 94-3/4-382 besprochen. (zurück)

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