Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 6(1998) 1/2
[ Bestand in K10plus ]

Bibliographie zur Geschichte der böhmischen Länder und der


98-1/2-160
Bibliographie zur Geschichte der böhmischen Länder und der Slowakei / in Verbindung mit der Historischen Kommission der Sudetenländer hrsg. vom Herder-Institut. Bearb. von Marlis Sewering-Wollanek. - Marburg : Herder-Institut. - 24 cm. - (Bibliographien zur Geschichte und Landeskunde Ostmitteleuropas ; ...). - (Herder-Institut e.V., Gisonenweg 5 - 7, 35037 Marburg)
[4663]
1994 (1997). - XXIX, 136 S. - (... ; 20). - ISBN 3-87969-250-5 : DM 29.00

Die neue Jahresbibliographie schließt mit einer Berichtslücke für die Jahre 1992/93 an die bis Berichtsjahr 1991 reichende, unselbständig in der Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung[1] erschienene an. Da dieser Jahrgang noch nicht in das neu geknüpfte Netz der kooperativen Erstellung eingebunden ist, entspricht er in manchem noch nicht dem ab Jg. 1995 zu erwartenden Standard. Deshalb nur kurz einige Hinweise, die, wenn sie Mängel betreffen, hoffentlich mit dem nächsten Jahrgang beseitigt werden. Anlage in zwei getrennten und unnötigerweise auch getrennt durchnumerierten Teilen für die Böhmischen Länder, Tschechoslowakei, Tschechische Republik einerseits (1126 Nr.) und Slowakei, Slowakische Republik (298 Nr.) andererseits, was bedeutet, daß die sich auf die Nummern des zweiten Teils beziehenden Registereinträge (durch Kursivsatz) besonders markiert werden müssen. Das Ungleichgewicht zwischen den beiden Teilen ist nicht allein damit zu erklären, daß "Publikationen zur Phase der gemeinsamen Staatlichkeit" nur im ersten verzeichnet sind ("Titel, die ausdrücklich die böhmischen Länder und die Slowakei gemeinsam betreffen" werden in beiden Teilen verzeichnet), sondern ist wohl mit der etwas kryptischen Äußerung des Vorworts zu erklären, daß erst ab Jg. 1995 "auch die Neuerscheinungen zur Geschichte der Slowakei einbezogen werden" (alle Zitate aus dem Vorwort, S. VII - VIII), so daß man sich fragt, was die immerhin 298 Titel für die Slowakei beinhalten (natürlich auch Geschichtsliteratur). Die Titelaufnahmen sind ausführlich und korrekt, deutschsprachige Übersetzungen tschechischer und slowakischer Titel sind hinzugefügt. Bei der verwendeten Systematik (abgedruckt auf S. IX - XIV) handelt es sich noch nicht um die oben erwähnte einheitliche Systematik.[2] Den Abschnitten ist die Systematikstelle vorangestellt; sie erscheint unnötigerweise auch vor jedem Namen in den Personenteilen und - durchaus störend - auch in den Ortsteilen, da die Systematikstellen hier auf eigener Zeile jedem Titel voranstehen und so die leichte Auffindbarkeit der den Titel einleitenden, typographisch aber nicht weiter hervorgehobenen laufenden Nummer beeinträchtigen, die man aber als Auffindhilfe bei der Benutzung der Register unbedingt benötigt. Ganz ärgerlich ist die starke - nicht mehr "sprechende" - Abkürzung der Zeitschriftentitel, die einen ständigen Rekurs auf das Abkürzungsverzeichnis erforderlich macht. Dieses Relikt aus der Vor-EDV-Zeit sollte dringend beseitigt werden. Dafür nennt das Verzeichnis der ausgewerteten Zeitschriften erfreulicherweise auch die im Bibliographiejahrgang wirklich ausgewerteten Bände und Hefte. Register:[3] 1. der Verfasser und weiterer beteiligter Personen, 2. der behandelten Personen, 3. der Geographica und 4. der Schlagwörter (nicht: Schlagworte) und Stichwörter. - Man wird sehen, welche Veränderungen und potentielle Verbesserungen der nächste Jahrgang bringen wird, der rasch erscheinen sollte, um die Verzugszeit zu verkürzen.

Ein dringender Wunsch sei zum Abschluß an das Herder-Institut gerichtet, nämlich der nach einem Führer zu allen einschlägigen Bibliographien Ostmitteleuropas, nicht nur der in Marburg seit Kriegsende, sondern auch der in den Ländern Ostmitteleuropas erarbeiteten. Dieser Führer dürfte es nicht bei einer Aufführung der Bände (wie jetzt in dem als Anhang S. 109 - 113 abgedruckten Verzeichnis der im Herder-Institut publizierten bibliographischen Arbeiten, das gleichwohl sehr nützlich ist) bewenden lassen, sondern müßte ausführlich auf den Inhalt (Auswahlkriterien, Überschneidungen etc.) eingehen und gleichzeitig angeben, ob eine Schließung der z.T. erheblichen Berichtslücken vorgesehen ist, bei den Marburger Bibliographien also zwischen den früheren umfassenden Bibliographien und den mit 1994 einsetzenden, auf die Geschichtsliteratur beschränkten. Klaus Schreiber


[1]
Zuletzt in 42 (1993), S. 462 - 478. Zu früheren laufenden Bibliographien der "Sudetenländer" vgl. IFB 97-3/4-413. (zurück)
[2]
Im Abschnitt 01 Allgemeines wird in den beiden ersten Untergliederungen unterschieden nach Bibliographien und Nachschlagewerken, so als seien die Bibliographien keine Nachschlagewerke; letztere enthalten offensichtlich alle sonstigen Typen, auch die Sammelbiographien, die wohl doch eine separate Stelle verdient hätten. (zurück)
[3]
Anscheinend gibt es in den Registern Unstimmigkeiten, wie die zufällig überprüfte Eintragung unter Troppau [Gebiet] zeigt, für das nur die Nr. 666 einschlägig ist, während die zusätzlich genannten Nr. 664 und 665 sich zusammen mit den Nr. 662 und 663 auf das in der Abfolge voranstehende Teschen beziehen. (zurück)

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