Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 6(1998) 1/2
[ Bestand in K10plus ]

Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters


98-1/2-128
Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters : Oper, Operette, Musical, Ballett / hrsg. von Carl Dahlhaus und dem Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität Bayreuth unter Leitung von Sieghart Döhring. - München ; Zürich : Piper. - 26 cm
[0244]
Bd. 1. Werke: Abbatini - Donizetti. - 1986. - XXII, 776 S. : Ill. - ISBN 3-492-02411-4 : DM 478.00.
Bd. 2. Werke: Donizetti - Henze. - 1987. - XVIII, 796 S. : Ill. - ISBN 3-492-02412-2 : DM 478.00
Bd. 3. Werke: Henze - Massine. - 1989. - XVIII, 796 S. : Ill. - ISBN 3-492-02413-0 : DM 478.00
Bd. 4. Werke: Massine - Piccinni. - 1991. - XX, 794 S. : Ill. - ISBN 3-492-02414-9 : DM 478.00
Bd. 5. Werke: Piccinni - Spontini. - 1994. - XVIII, 796 S. : Ill. - ISBN 3-492-02415-7 : DM 478.00
Bd. 6. Werke: Spontini - Zumsteeg. - 1997. - XX, 826 S. : Ill. - ISBN 3-492-02421-1 : DM 478.00
Register / konzipiert und zsgest. von Uwe Steffen. - 1997. - 793 S. - ISBN 3-492-03972-3 : DM 268.00

Obwohl Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters alle Gattungen des Musiktheaters behandelt, sei sie hier aus Anlaß ihrer Vollendung nach über zehn Jahren unter der Rubrik Oper erneut[1] vorgestellt, da die Oper natürlich den hauptsächlichen Inhalt ausmacht. "Vollendung" ist allerdings nicht ganz zutreffend, da die ursprünglichen Pläne nicht vollständig verwirklicht werden konnten. Das Werk war auf 8 Bände konzipiert, nämlich 5 Bände Werke, 1 Register- und Nachtragsband sowie 2 Bände Sachlexikon. Bereits in Bd. 4 (1991) wurde eine Erweiterung des Werkteils auf 6 Bände angekündigt, der bereits 1993 vollständig vorliegen sollte. Tatsächlich erschienen Bd. 6 des Werkteils sowie der Registerband erst 1997. Auf dem Titelblatt heißt es weiterhin "herausgegeben von Carl Dahlhaus ...", obwohl dieser bereits während der Arbeit am 3. Bd. verstorben ist (vgl. Vorwort zu Bd. 4). Bd. 1 versprach die Vorstellung von ca. 3000 Werken (S. XVI), lt. Umschlag von Bd. 6 sind es "mehr als 2400". Ein Supplementband ist vorgesehen (Bd. 6, S. XII - XIII). Der nach der ursprünglichen Planung vorgesehene Sachteil, der weiterhin "eine Option von Herausgeber und Verlag" bleibt (Bd. 6, S. XIV), wird jedoch allenfalls unabhängig von der Enzyklopädie veröffentlicht werden.

Der Registerband erschließt die alle Gattungen des Musiktheaters behandelnde Enzyklopädie durch ein Titel- und Personenregister. In einem einzigen Alphabet verzeichnet sind Originaltitel, deutsche Übersetzungen und weitere Titelfassungen sowie alle erwähnten Personen: "Komponisten, Choreographen, Librettisten, Autoren von literarischen Vorlagen, Interpreten, Bearbeiter, zitierte Wissenschaftler, Herrscher, historisch nachweisbare Personen der Handlung" (Vorbemerkung). Unter den Komponisten bzw. den Choreographen (bei Balletten) sind im Alphabet der Titel die behandelten und erwähnten Werke aufgeführt einschließlich der Angabe von Uraufführungsort und -jahr, Librettist, Vorlage, Komponist (bei Balletten) und weiteren Titelfassungen.

Darüber hinaus kann das Register auch unabhängig von der Enzyklopädie als Nachschlagewerk mit elementaren biographischen Angaben dienen, denn es bietet zu den erwähnten Personen die genauen Lebensdaten, Geburts- und Sterbeort, Nationalität und Tätigkeit sowie weitere Namensformen.

Zwar ist nach wie vor das Fehlen diskographischer Angaben und der (vorläufige) Verzicht auf einen Sachteil zu bedauern,[2] doch ist um so erfreulicher, daß endlich wenigstens der Personenteil dieser hervorragenden Enzyklopädie abgeschlossen vorliegt, deren einzelne Bände man stets mit Ungeduld erwartete und deren Benutzung bisher dadurch erschwert war, daß die Titelregister der einzelnen Bände nicht kumulierten. Eine preiswerte Paperbackausgabe bleibt weiterhin sehr zu wünschen.

Martina Rommel

Handbücher


[1]
Vgl. die ausführliche Rezension von Bd. 1 (1986) in ABUN in ZfBB 34 (1987),3, S. 230 -235. (zurück)
[2]
Nicht nur aus diesem Grund ist die Benutzung des New Grove dictionary of opera (vgl. IFB 93-3/4-204) sowie - freilich in geringerem Maße - des International dictionary of opera (vgl. IFB 93-3/4-205) unerläßlich. Von ersterem unterscheidet sich Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters schon durch die Konzeption: beim New Grove handelt es sich um ein Lexikon mit Einträgen unter Begriffen aller Art - Personen, Werktiteln, Ländern und Orten sowie Sachbegriffen, bei Piper dagegen (bisher nur) um eine Werkenzyklopädie mit langen Artikeln im Alphabet der Komponisten bzw. Choreographen. Am New Grove dictionary of opera waren insgesamt ca. 1300 Mitarbeiter beteiligt, bei Piper sind es ca. 100 - 150 pro Band, darunter solche, die an mehreren oder gar allen Bänden mitarbeiten. Die Illustrationen des Grove sind nur schwarz-weiß, die von Piper teilweise farbig und qualitativ besser. Dem Index of role names im Grove entsprechen Einträge im Registerband bei Piper, während dieser zum sehr nützlichen Index of incipits of arias, ensembles etc. leider kein Pendant bietet. (zurück)

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