Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 6(1998) 1/2
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Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland


98-1/2-054
Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland / hrsg. von Bernhard Fabian. Redaktion: Karen Kloth. - Hildesheim [u.a.] : Olms-Weidmann. - 30 cm
[1420] [1421] [2799] [4399]
Bd. 2. Niedersachsen
1. A - G / hrsg. von Paul Raabe. Bearb. von Alwin Müller-Jerina. - 1998. - 274 S. - ISBN 3-487-09575-0 : 248.00, DM 198.00 (Reihenpreis)
Bd. 11. Bayern : A - H / hrsg. von Eberhard Dünninger. Bearb. von Irmela Holtmeier. Unter Mitarb. von Birgit Schaefer. - 1997. - 367 S. - ISBN 3-487-09585-8 : DM 248.00, DM 198.00 (Reihenpreis)
Bd. 12. Bayern : I - R / hrsg. von Eberhard Dünninger. Bearb. von Irmela Holtmeier. Unter Mitarb. von Birgit Schaefer. - 1996. - 280 S. - ISBN 3-487-09586-6 : 248.00, DM 198.00 (Reihenpreis)
Bd. 13. Bayern : S - Z / hrsg. von Eberhard Dünninger. Bearb. von Irmela Holtmeier. Unter Mitarb. von Birgit Schaefer. Register von Karen Kloth. - 1997. - 372 S. - ISBN 3-487-09587-4 : DM 248.00, DM 198.00 (Reihenpreis)
Bd. 17. Sachsen : A - K / hrsg. von Friedhilde Krause. Bearb. von Waltraud Guth und Dietmar Debes. - 1997. - 325 S. - ISBN 3-487-10498-9 : DM 248.00, DM 198.00 (Reihenpreis)
Bd. 18. Sachsen : L - Z / hrsg. von Friedhilde Krause. Bearb. von Dietmar Debes und Waltraud Guth. Register von Karen Kloth. - 1997. - 404 S. - ISBN 3-487-10499-7 : DM 248.00, DM 198.00 (Reihenpreis)

Wenn wir in der Reihenfolge der Besprechung Bd. 2 als den jüngsten an das Ende dieser Rezension stellen, so ist zunächst Bd. 11 vorzustellen, der als letzter der vier den Bibliotheken in Bayern gewidmeten Bänden 10 - 13 des Handbuchs ... dieses Bundesland abschließt. Nach Bd. 10 (1996), der den zentralen, alle anderen überragenden bayerischen Bibliotheksort München behandelte, wurde zunächst Bd. 11 übersprungen, und die Reihe mit Bd. 12 fortgesetzt; die Vermutung, daß - erstmals in der Geschichte des Unternehmens - ein nicht rechtzeitig fertiggestellter Beitrag die Reihenfolge des Erscheinens durcheinandergebracht hat, erwies sich inzwischen als zutreffend. Schuld war jedoch nicht irgendeine säumige Bibliothek, sondern der für den einleitenden Beitrag über die Bibliotheksregion vorgesehene Autor. Dieser Beitrag hätte bereits in Bd. 10 erscheinen sollen,[1] doch konnte man damals noch annehmen, daß er am Anfang von Bd. 11 nachgeholt würde.[2] Stattdessen enthält Bd. 11 jetzt (S. 15) die folgende Notiz des Generalherausgebers B. Fabian mit dem für die Bibliotheksregion Bayern peinlichen Eingeständnis: "Der für diesen Band vorgesehene Beitrag 'Bibliotheken in Bayern' muß leider entfallen. Die Zentralredaktion bedauert, daß sie für den umfangreichsten Regionalteil des Handbuchs keine Übersicht über die Bibliothekslandschaft der Region vorlegen kann."[3]

Sieht man die Inhaltsverzeichnisse der Bd. 11 - 13 durch, so fällt die Vielgestaltigkeit der bayerischen Bibliothekslandschaft ebenso ins Auge wie die zu erwartenden Schwerpunkte leicht auszumachen sind. So sind etwa Klosterbibliotheken sind in allen Bänden reichlich vertreten. Bd. 11 wird einerseits durch zahlreiche nichtuniversitäre Bibliotheken in staatlicher Trägerschaft geprägt: Amberg, Ansbach, Augsburg, Bamberg, Coburg und Dillingen aber ebenso von Universitätsbibliotheken, sowohl alten (Erlangen-Nürnberg) als auch den Neugründungen Augsburg, Bamberg, Bayreuth und Eichstätt, die - wie etwa Augsburg mit der Oettingen-Wallersteinschen Bibliothek - gleichwohl über umfangreiche Altbestände verfügen. Historische Bibliotheken der Städte begegnen erweder als selbständige Institutionen (z.B. Bad Windsheim[4]) oder als Teil des Stadtarchivs. In Bd. 12 beanspruchen nur drei Bibliotheken mehr als 10 Seiten und zwei davon haben ihren Sitz in Nürnberg: die Stadtbibliothek führt bei weitem mit über 40 Seiten vor dem Landeskirchlichen Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern mit 15 und der Fürst-Thurn-und-Taxis-Hofbibliothek in Regensburg mit 12 Seiten. Alle anderen Bibliotheken haben kürzere und kurze Einträge, darunter - wie auch in den anderen beiden Bänden - mehrere Gymnasialbibliotheken aber auch eine ganz junge Spezialbibliothek für Kochbuchliteratur in Passau. Bd. 13 - mit nur 160 S. Text - wird dominiert von der Universitätsbibliothek Würzburg mit 38 S., deren vorzügliche Altbestände in den letzten knapp zwei Jahrzehnten durch ihren damaligen Direktor in Ausstellungen und durch zahlreiche Publikationen bekannt gemacht worden sind. Zu erwähnen ist auch die Bibliothek Otto Schäfer in Schweinfurt, deren steiler Aufstieg und ebenso plötzlicher Fall ("auf Grund finanzieller Probleme", S. 40) im Abschnitt Bestandsgeschichte dargestellt wird. Nachdem der einleitende Beitrag nicht zustande gekommen ist, wurden wenigstens am Schluß (Bd. 13, S. 161) Hinweise auf einige zusammenfassende Darstellungen und Nachschlagewerke zusammengestellt, von denen aber nur zwei neuer sind als die einschlägige Bibliographie von Buzás/Dressler,[5] auf die für die weitere Literaturdokumentation verwiesen werden kann. Den größten Teil von Bd. 13 nimmt jedoch das wiederum von Karen Kloth bearbeitete Register für die Bd. 10 - 13 ein, das also auch Bd. 10 einschließt, obwohl der München-Band über ein eigenes Register verfügt.

Auch wenn die Bayern-Bände - nicht zuletzt wegen der eingangs geschilderten Kalamität - später als erwartet erscheinen, so lagen bis Ende 1997 die Bände für die alten Bundesländer immer noch nicht in ihrer Gesamtheit vor. Insofern ist es zu begrüßen, daß unabhängig davon bereits die Bearbeitung der Bände für die neuen Bundesländer mit Bd. 14/15 (Gesamt-Berlin, 1995)[6] und Bd. 16 Mecklenburg-Vorpommern (1996)[7] begonnen wurde, eine Folge, die inzwischen mit den beiden Sachsen-Bänden fortgesetzt werden konnte, denen in der bewährten Tradition des Handbuchs ... wieder ein Überblick über die Bibliotheksregion (aus der Feder von Dietmar Debes, S. 21 - 52) vorangestellt ist. Daß in Bd. 17 auf die Landeshauptstadt Dresden mit 24 Bibliotheken und mit knapp 150 S. der Löwenanteil entfällt und davon wiederum der größte Artikel von der Sächsischen Landesbibliothek (mit gut 60 S.) eingenommen wird, war zu erwarten, ebenso wie in Bd. 18 (der zwar das Erscheinungsjahr 1997 trägt, aber erst Anfang April 1998 in die Bibliotheken gelangte) die Prädominanz der Bibliotheken in Leipzig (S. 15 - 200), wobei allein auf die Hauptbibliothek der Universitätsbibliothek 127 S. entfallen, also gut doppelt so viel wie auf die Sächsische Landesbibliothek, was denn doch etwas verwundert. Bd. 17 berücksichtigt insofern den neuesten Stand, als er die Sächsische Landesbibliothek und die Universitätsbibliothek (dazu mehrere Zweigbibliotheken) unter der Nummer der neu gebildeten Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek mit Anhängebuchstaben führt.

Anfang März 1998 ging in den Bibliotheken der letzte noch ausstehende Band für die alten Bundesländer ein, der für Niedersachsen, für das in der Zählung des Gesamtwerkes Bd. 2 reserviert war. Bei der Bearbeitung stellte sich alsbald - jedoch zu spät, um die Bandeinteilung noch ändern zu können - heraus, daß das Material so umfangreich war, daß es einen Band des üblichen Umfangs gesprengt hätte, weshalb Bd. 2 jetzt in zwei Teilbänden erscheinen wird. Er beginnt mit dem Panorama der Bibliotheksregion Niedersachsen aus der Feder von Alwin Müller-Jerina und behandelt sodann 27 der 71 (von ca. 140 in Niedersachsen angesprochenen) Bibliotheken. Daß der Löwenanteil auf die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek entfallen würde war zu erwarten: sie übertrifft mit 125 S. alle weiteren beträchtlich. Die nächstplazierte ist die Johannes-a-Lasco-Bibliothek Große Kirche Emden mit 13 S. während es keine der anderen auf mehr als 10 S. bringt. Als nächste Bibliothek mit gewaltigem Altbestand steht damit nur noch die Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel aus, die der abschließende Teilband zusammen mit dem Regionenregister enthalten wird.

P.S.: Nachdem die Preise seit Beginn des Unternehmens stabil geblieben waren, wurde der Bandpreis inzwischen gleich um einen halben Blauen angehoben. Allerdings werden die Subskribenten des Gesamtwerks auch heute noch zu den damaligen günstigen Preisen bedient.

Klaus Schreiber


[1]
Bd. 10. Bayern : München / hrsg. von Eberhard Dünninger. Bearb. von Irmela Holtmeier. Unter Mitarb. von Birgit Schaefer. Register von Karen Kloth. - 1996. - 380 S. - ISBN 3-487-09584-X : DM 248.00, DM 198.00 (Reihenpreis). - IFB 96-4-412 (zurück)
[2]
Nur Eingeweihte bzw. Leser der Hausmitteilungen / Bayerische Staatsbibliothek. - Nr. 45 (1996), S. 6 kannten schon damals den wahren Grund: "Die jahrelange Verzögerung bis zur Ende 1996 erfolgten Publizierung des München-Bandes erklärt sich ... aus der ursprünglichen Planung, diesem ersten Bayern-Band eine topographisch-historische Skizze voranzustellen, die Generaldirektor Dünninger liefern sollte. Da dies nicht geschehen ist, ... ist beabsichtigt, die ebenfalls druckfertigen Bände 12 und 13 ... als nächste herauszubringen. Bd. 11 mit dem einleitenden Essay soll den Abschluß bilden."
S. 6. (zurück)
[3] Man fragt sich allerdings, ob es nicht hätte möglich sein müssen, einen Ersatzautor zu finden, als absehbar war, daß der bestellte Beitrag ausfallen würde. (zurück)
[4]
Wegen des langen Wartens auf den dann doch nicht gelieferten Beitrag konnten zahlreiche Artikel, deren urspüngliche Fassung noch aus den 80er Jahren stammt, bis 1997 aktualisiert werden. So ist bei Bad Windsheim auch noch der 1997 erschienene Katalog der Inkunabeln (s.o. IFB 98-1/2-015) nachgetragen worden. (zurück)
[5]
Bibliographie zur Geschichte der Bibliotheken in Bayern / von Ladislaus Buzás und Fridolin Dressler. - München : Generaldirektion der Bayerischen Staatlichen Bibliotheken, 1986. - IX, 350 S. ; 24 cm. - ISBN 3-88008-001-1 : DM 70.00. - (BSB, 80328 München) [0241]. - Rez.: ABUN in ZfBB 34 (1987),2, S. 169 (zurück)
[6]
IFB 96-1-012. (zurück)
[7]
IFB 96-4-412. (zurück)

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