Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 5(1997) 3/4
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Landsberg am Lech


97-3/4-350
Landsberg am Lech . - München ; Berlin : Deutscher Kunstverlag. - 30 cm. - (Die Kunstdenkmäler von Bayern : N.F. ; ...)
[3273]
Bd. 1. Einführung, Bauten in öffentlicher Hand / Dagmar Dietrich. Mit Beiträgen von Matthias Klein ... Photographische Aufnahmen Eberhard Lantz. - 1995. - 510 S. : Ill., Kt. - (... ; 2). - ISBN 3-422-00571-4 : DM 98.00
Bd. 2. Sakralbauten der Altstadt / von Dagmar Dietrich und Heide Weißhaar-Kiem. Mit Beitr. von Helmut Braun ... Photopgraphische Aufnahmen Eberhard Lantz u.a. - 1997. - XIII, 728 S. : Ill., Kt. - (... ; 3). - ISBN 3-422-00572-2 : DM 148.00
Bd. 3. Bürgerbauten der Altstadt / von Dagmar Dietrich. - 1996. - X, 725 S. : Ill., Kt. - (... 4). - ISBN 3-422-00573-0 : DM 128.00

Vergleichbar dem Band für Schwäbisch Hall mutet auf den ersten Blick das ebenfalls seit 1995 erscheinende Inventar zur Stadt Landsberg am Lech an, handelt es sich doch städtebaulich gesehen ebenfalls um eine Stadt mit umfassend erhaltenem historischen Stadtkern. Auch die editorische Planung des Inventars auf vier Bände - von denen der im Dezember 1997 ausgelieferte Bd. 2 oben nur angezeigt wird, während Bd. 4, der die Vorstädte und eingemeindeten Dörfer behandeln soll, noch aussteht, aber wohl bald vorliegen dürfte, wenn man das erfreulich zügige Erscheinen der bisherigen Bände betrachtet - im Rahmen der Neuen Folge der Kunstdenkmäler von Bayern fördert oberflächlich diese parallele Sicht. Doch diese Parallelität trügt; dies gründet unter anderem bereits in der unterschiedlichen Grundkonzeption der beiden Denkmälerreihen. Während das Großinventar für Baden-Württemberg trotz aller Stillstandsphasen im Laufe seiner Publikation immer noch auf Vollständigkeit der Verzeichnung angelegt ist, hat sich die Neue Folge der Baudenkmäler in Bayern längst vom Exhaustivitätsgedanken verabschiedet und geht bewußt selektiv vor. Dieser Weg wurde möglich, nachdem für Bayern bereits 1985/1986 eine vollständige Denkmalliste in der Reihe Denkmäler in Bayern publiziert wurde und die zudem in Abständen aktualisiert wird. Danach sollte die nun wieder aufgenommene Großinventarisierung nicht mehr flächendeckend erfolgen sondern exemplarisch und in projektorganisierter Auswahl für Einzeldenkmäler oder Ensembles.[1] Nach dem Dom zu Augsburg[2] wurde daher jetzt von einem über den Kreis der hauptamtlichen Denkmalpfleger hinaus erweiterten Team die Denkmalforschung für die Stadt Landsberg am Lech in einem auf 5 Jahre angelegten Projekt seit 1987 konsequent durchgeführt. Bis 1993 wurden der größte Teil der Begehungen und Bestandsaufnahmen vor Ort vorgenommen, danach die Beschreibungen erstellt. Mit Stand 1994 lagen die Einführungstexte und die Photodokumentation vor. Dieser systematischen Projektorganisation folgt auch der Editionsplan. Anders als bei Schwäbisch Gmünd erschienen für Landsberg daher 1995 als Bd. 1 die grundlegenden und einführenden Texte, bereits 1996 folgte Bd. 3 mit den Bürgerbauten und Bd. 2 mit den Sakralbauten erschien dann im Dezember 1997. Gerade wenn man den 1. Bd. für Landsberg betrachtet, wird nochmals deutlich, welche vergleichbaren Grundinformationen dem Inventar für Schwäbisch Gmünd zur Zeit noch fehlen, für Landsberg aber schon jetzt nutzbringend die Einzeleinträge unterfüttern. Der erste Landsberg-Band bietet nämlich in geradezu monographischer Breite eine Einführung in die allgemeine Topographie und in die Bau- und Kunstgeschichte der Stadt und als Vorspann zur nachfolgenden Verzeichnung der öffentlichen Bauten der Altstadt und der weiteren Profanbauten einen typologischen Abriß zum Bürgerhaus in Landsberg und zu den Ausprägungen öffentlichen Bauens. Öffentliche Bauten sind dabei (und bei der Erfassung der Einzeldenkmale) nicht auf die klassischen Bereiche Verwaltung, soziale Fürsorge, Schule und Bildungseinrichtungen beschränkt, sondern erfassen auch Handwerks- und Wirtschaftsgebäude, Wasser- und Verkehrsbauten. Ein eigener Abschnitt im Einführungsband ist schließlich den Stadtbefestigungsanlagen gewidmet einschließlich der abgegangenen Landsberger Burg.

Bd. 1 wird abgerundet durch Abkürzungs- und Sigelverzeichnisse, einem Glossar und vor allem einem umfangreichen Register und legt damit in jeder Hinsicht eine erfreuliche Basis für das Gesamtinventar für Landsberg. Auch der 1996 erschienene Bd. 3 für die Bürgerbauten der Altstadt bestätigt den ersten Eindruck und zeigt bei den Einzeleinträgen eine leichte Präferenz zum ausformulierten Text und zur stärkeren Gewichtung der verbalen vor der photographischen Dokumentation. Es bleibt nun nur zu hoffen, daß die noch fehlenden Inventarbände für Landsberg in gleicher Qualität und "Geschwindigkeit" das Projekt abschließen.

Angela Karasch


[1]
Vgl. hierzu das Vorwort S. VII in Band 1 des vorliegenden Inventars; zur Denkmalverzeichnung in Bayern vgl. aber insbesondere IFB 95-3-403 (hier bes. S. 606 - 607) und IFB 95-3-411 - 412. (zurück)
[2]
Der Dom zu Augsburg / Denis A. Chevalley. Mit Beiträgen von Heide Werner-Clementschitsch und Martin Mannewitz ... - München : Oldenbourg, 1995. - XI, 563 S. ; 31 cm. - (Die Kunstdenkmäler von Bayern : N.F. ; 1). - ISBN 3-486-55960-5 : DM 148.00 [2701]. - Rez.: IFB 95-3-411. (zurück)

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