Die ausführlichen, übersichtlich gegliederten Benutzungshinweise enthalten alles Wissenswerte über Auswahlkriterien (Drucke aus dem Kanton Tessin sowie Werke, die anderwärts im Auftrag eines Tessiner Verlages gedruckt wurden), Autopsie (in der Regel, dann mit Angabe der Bibliothekssigel, jedoch unter Berücksichtigung auch der nicht mehr erhaltenen oder auch nie erschienenen, aber in der Literatur belegten Werke mit Angabe der Quellen), Anlage (im Verfasser- bzw. Titelalphabet unter Verwendung von Formalsachtiteln wie z.B. Lettere pastorali), Titelbeschreibung (ausführlich aber ohne Befolgung eines der offiziellen Regelwerke; Format in cm, Höhe mal Breite; zahlreiche Annotationen) und Illustrationen (Titelblätter und Porträts teils im Text, teils auf Tafeln). Insgesamt enthält die Bibliographie 5717 durchnumerierte Titel von Schriften von neun und mehr Seiten Umfang, und wenn man die Kleinschriften in dem in Vorbereitung befindlichen Band hinzunimmt, wird man der Zuversicht des Verfassers, daß seine Bibliographie "abbastanza completa" sei, kaum widersprechen können. Auch die Anhänge (Chronologie der Jahrbücher und der Zeitungen, für letztere zusätzlich eine Liste, geordnet nach der längsten Lebensdauer; Verzeichnis der gezählten Schriftenreihen mit den Stücken), die zugleich Registerfunktion haben, das Verzeichnis der Druckereien und Verlage (ohne Registerfunktion) und das ausführliche Sachregister mit vorangestellter systematischer Begriffsübersicht zeugen von der Professionalität des Bibliographen. Allenfalls ein Register der Übersetzungen (nicht nur Werke z.B. von Hegel, sondern auch Trivialliteratur wurde aus dem Deutschen übersetzt) und der fremdsprachigen Titel hätte man sich gewünscht. Ein Register besonderer Art ist zudem als Bd. 5 der Reihe in Aussicht gestellt: unter den chronologisch geordneten Ereignissen der Tessiner Geschichte und Kultur im 19. Jahrhundert sollen ca. 2000 einschlägige Titel verzeichnet werden, angereichert durch biographische Angaben zu deren Verfassern und zu den handelnden Personen. Daß diese Bibliographie sowohl vom Schweizerischen Nationalfonds als auch vom Kanton Tessin finanziell gefördert wurde, sei ebenso erwähnt wie die sorgfältige Ausstattung des Bandes durch den Verlag Casagrande, bei dem auch die führende regionalhistorische Zeitschrift Archivio storico ticinese[1] erscheint.
Klaus Schreiber