Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 5(1997) 1/2
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Encyclopedia of interior design


97-1/2-189
Encyclopedia of interior design / ed. Joanna Banham. Picture ed. Leanda Shrimpton. - 1. publ. - London ; Chicago : Fitzroy Dearborn, 1997. - Vol. 1 - 2. - XVII, 1450 S. : Ill. ; 28 cm. - ISBN 1-884964-19-2 : œ 175.00
[4145]

Während die beiden vorstehend besprochenen Lexika kurze Artikel zum Design vornehmlich des 20. Jahrhunderts enthalten, hat die brandneue, im Mai 1997 erschienene Encyclopedia of interior design einen ganz anderen Charakter: einerseits behandelt sie, selbst wenn das 19. und 20. Jahrhundert besonders stark berücksichtigt werden im Prinzip alle Epochen; zum anderen führt sie den Begriff Enzyklopädie im Titel zu Recht, handelt es sich doch um ausführliche Artikel, darunter lange Überblicksartikel. Letztere behandeln einzelne Länder (Britain, France oder Germany mit jeweils 14 bis 15 Seiten, China und Japan mit der Hälfte des Umfangs), Epochenstile (Baroque 5, Biedermeier 3,5 S.) und einzelne Stilrichtungen (Egyptian revival). Den zahlenmäßig größten Anteil haben Personenartikel: Architekten, Künstler, Designer, Handwerker, Auftraggeber (im Schnitt 1 - 2 Seiten). Berücksichtigt sind auch Körperschaften (Bauhaus, Deutscher Werkbund) und stilbildende Firmen (Cassina). Einen weiteren bedeutenden Anteil haben Artikel über einzelne Möbel (beds, cassoni), Ausstattungsobjekte (candles, candle-holders and candle-stands) und Dekorationsmittel (wallpapers), vor allem aber über Raumtypen (bathrooms, corridors). Dazu kommen sonstige Sachbegriffe (do-it-yourself) und generelle Artikel, die schlecht ins Alphabet passen (architects, history and role of; interior design, history and development). Alle Artikel sind namentlich gezeichnet, und die Liste der Mitarbeiter und Ratgeber ist beeindruckend lang (in Bd. 2, S. 1435 - 1447 sind sie mit ihrer institutionellen Zugehörigkeit und einer Auswahl ihrer Schriften verzeichnet). Zwar stammen die meisten aus dem anglo-amerikanischen Raum, doch finden sich auch Mitarbeiter aus anderen kontinentaleuropäischen Ländern, deren Beiträge, soweit sie nicht in Englisch verfaßt sind, in diese Sprache übersetzt wurden. Jeder Artikel schließt mit ausgewählten Literaturangaben (Monographien und Aufsätze), die auch nicht-englischsprachige Titel berücksichtigen. Bei Personenartikeln gehen der weiterführenden Literatur eigene Abschnitte mit knappen biographischen Angaben und solchen zur Karriere (diese Informationen duplizieren z.T. die entsprechenden in den Artikeln selbst) und mit chronologisch geordneten Listen wichtiger Werke voran. Die z.T. ganzseitigen Schwarzweißabbildungen sind von recht guter Qualität, doch können sie trotz ihrer relativ großen Zahl nur einen Bruchteil des Beschriebenen visualisieren.

Insgesamt liegt hier eine ausgewogene, durch die Länge der Artikel und die weiterführende Literatur ausgezeichnete Enzyklopädie der Innenarchitektur vor, die eine nützliche Ergänzung zu den oben vorgestellten Lexika einerseits und zu den vor allem den Interessen von Antiquitätensammlern und -händlern dienenden Lexika darstellt.

sh


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