Im Sinne einer schnörkellosen, umfassenden Information
präsentiert sich die Design encyclopedia. Der Design-Begriff, an sich
auf jedes von Menschen gestaltete Objekt anwendbar, wurde auf die
- immer noch zahlreichen - Facetten der Inneneinrichtung reduziert,
der
behandelte Zeitraum mit "1880 to the present" (Untertitel) abgesteckt.
Das Hauptaugenmerk gilt den kreativen Persönlichkeiten hinter den
Dingen. Streng durchstrukturierte Kurzbiographien geben Auskunft über
Nationalität, Betätigungsfeld, Wirkungsort, Ausbildung und Schaffen,
Ausstellungen und Preise sowie bibliographische Nachweise. Diese
Einträge werden ergänzt durch solche zu Designfirmen bzw.
-kooperativen und Stilrichtungen. Die Stichwörter sind alphabetisch
sortiert. Artikel und Präpositionen ordnen mit und stehen noch vor
zusammengezogenen Namen also du Pasquier vor Dubois. Die zu Blöcken
arrangierten Schwarzweiß-Abbildungen sind wohl weniger erklärend,
sondern vielmehr exemplarisch gedacht. Sie sind zwar benannt und
durchnumeriert, es wird jedoch nicht auf die entsprechenden Artikel
verwiesen. Den Schluß des Bandes bildet ein chronologisch angelegtes
Verzeichnis wichtiger Designausstellungen bis 1993. Der Autor der
Design encyclopedia strebt nach eigenem Bekunden (Vorwort)
höchstmögliche Verständlichkeit an. Dies kommt vor allem jenem
Publikum zugute, das, ohne besondere fachliche Vorbildung, eine
Grundinformation benötigt. Wer sich dann intensiver mit einem
Designer, einem Stil, den Produkten einer Firma vertraut machen
möchte, ist weiterhin auf Monographien oder Ausstellungskataloge
angewiesen. Die Design encyclopedia ist darum als hilfreicher
Ausgangspunkt im Dschungel der Design(er)-Vielfalt höchst willkommen.
Diana Gersch
Die Design encyclopedia und das Dictionnaire international des arts
appliqués et du design ergänzen sich bei weitgehend identischem
Inhalt: auch hier stellen Designer und Firmen seit den achtziger
Jahren des 19. Jahrhunderts die Masse der Artikel, dazu kommen beim
Dictionnaire ausgewählte Sachbegriffe, z.B. Titel von Zeitschriften.
Eine Stichprobe bei Artikeln mit den Anfangsbuchstaben Do ergab
folgendes: 25 im englischsprachigen Werk, 18 im französischsprachigen,
die sich nur z.T. überschneiden. Auch die Ausführlichkeit ist
unterschiedlich und für Namen des französischen Designs im
Dictionnaire keineswegs in allen Fällen größer. Die Artikel bei Mel
Byars sind i.d.R. einheitlicher (was mit der Verfasserschaft
zusammenhängt) als beim Dictionnaire mit seinen zahlreichen Autoren,
die ihre Artikel zeichnen; die bei Byars sind auch übersichtlicher
gegliedert und enthalten zudem eigene Rubriken für Ausstellungen und
stets Literaturangaben; letztere fehlen im Dictionnaire grundsätzlich;
lediglich am Schluß gibt es eine längere Literaturliste; dafür bietet
das Dictionnaire zahlreiche, z.T. ganzseitige Farbabbildungen.[2]
- Fazit: man beginne seine Recherche mit der Design encyclopedia und
versuche bei Mißerfolg oder bei unzureichenden Artikeln anschließend
sein Glück im Dictionnaire.
sh
- [1]
- Besonders auf Konsumentenbedürfnisse abgestimmt, jedoch im
Shoppingadressen-Teil mittlerweile veraltet ist: Euro-Design-Guide :
ein Führer durch die Designszene von A - Z / Ambiente. Georg C.
Bertsch ; Matthias Dietz ; Barbara Friedrich. - Genehmigte
Taschenbuch-Ausg. - München : Heyne, 1992. - 416 S. : Ill. ; 21 cm.
- (Heyne-Bücher : 08, Heyne-Ratgeber ; 9307 : Kunst & Design). - ISBN
3-453-06056-6 : DM 36.00 [3888]. [sh]
- Lexikon internationales Design : Designer, Produkte, Firmen / Thomas
Heider ; Markus Stegmann ; René Zey. - Orig.-Ausg. - Reinbek bei
Hamburg : Rowohlt, 1994. - 409 S. : Ill. ; 22 cm. - (rororo ; 6346 :
rororo-Handbuch). - ISBN 3-499-16346-2 : DM 26.90 [2148].
- Als Orientierungshilfe für Einsteiger konzipiert, enthält das Lexikon
Eintragungen unter Firmen und Designern für die Zeit seit Beginn des
20. Jahrhunderts, aber mit deutlichem Schwerpunkt auf der
Nachkriegszeit. Beschränkt sich zudem auf Design-Objekte für den
privaten Bereich (allenfalls noch für das Büro). Literaturangaben bei
den Artikeln fehlen leider völlig, und nicht einmal am Schluß sind
wichtige Titel zusammengestellt. Register der Personen und Firmen
(sowohl der in den Texten erwähnten, als auch - markiert - der mit
eigenem Artikel) sowie der Design-Objekte von Aschenbecher bis
Wasserkessel jeweils mit Nennung der Produkte (leider nicht immer
unter dem bekanntesten Namen: statt Ya Ya Ho muß man unter
Niedervolt-System Ya Ya Ho suchen) und Angabe der Seite. [sh]
- Dizionario del design italiano / a cura di Anty Pansera. [Gli autori
delle voci: Daniele Baroni ...]. - Milano : Cantini, 1995. - VIII, 381
S. : zahlr. Ill. ; 24 cm. - ISBN 88-7737-183-8 : Lit. 43.000 [3886]
- Das Lexikon behandelt das auch heute immer noch führende italienische
Design der Nachkriegszeit mit Artikeln nicht nur über Designer, Firmen
und Design-Objekte, sondern auch über einschlägige Institutionen (z.B.
Messen und Ausstellungen, Design-Schulen), Zeitschriften und
Design-Kritiker. Obwohl Design-Objekte für den häuslichen Bedarf im
Mittelpunkt stehen, wird an ausgewählten Beispielen auch das
Automobil-Design, ja selbst das von Flugzeugen und Yachten vorgeführt.
Die zahlreichen Schwarzweißabbildungen sind leider von sehr schlechter
Qualität. Beigaben: Verzeichnis der italienischen Design-Museen (die
bis auf ganz wenige Ausnahmen allesamt in Norditalien beheimatet
sind); titelreiche, sachlich und weiter chronologisch untergliederte
Bibliographie italienischsprachiger Monographien;
Mitarbeiterverzeichnis. [sh]
(zurück)
- [2]
- Das französische Werk ähnelt in der Aufmachung stark dem im selben
Verlag erschienenen Dictionnaire de la mode au XXe siècle / collectif
sous la direction de Bruno Remaury. - Paris : Editions du Regard,
1994. - 592 S. ; 31 cm. - ISBN 2-84105-048-3 : FF 650.00 [3248].
- Vgl. IFB 96-2/3-307.
(zurück)
Zurück an den Bildanfang