Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 5(1997) 1/2
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Design encyclopedia


97-1/2-187
Design encyclopedia : 1880 to the present / Mel Byars. - [München] : Klinkhardt & Biermann, 1994. - 612 S. : Ill. ; 27 cm. - Lizenzausg. von Laurence King Publishing, London. - ISBN 3-7814-0365-3 : DM 98.00
[2322]
97-1/2-188
Dictionnaire international des arts appliqués et du design / collectif sous la direction d'Arlette Barré-Despond. - Paris : Editions du Regard, 1996. - 650 S. : zahlr. Ill. ; 32 cm. - ISBN 2-84105-024-6 : FF 650.00
[3820]

Längst hat das Design - kräftig unterstützt von Lifestyle-Magazinen und (Innen-)Architekten - den Weg in unseren Alltag, unsere Wohnungen gefunden. Man kauft nicht einfach eine Lampe, sondern eine Designer-Leuchte, und manches schon für den Sperrmüll eingeplante Stück entpuppte sich als Design-Klassiker und hat nun einen Ehrenplatz. Um einen Überblick über Namen, Produkte und Fachtermini zu gewinnen, lassen sich inzwischen etliche Nachschlagewerke zu Rate ziehen.[1] Im Sinne einer schnörkellosen, umfassenden Information präsentiert sich die Design encyclopedia. Der Design-Begriff, an sich auf jedes von Menschen gestaltete Objekt anwendbar, wurde auf die - immer noch zahlreichen - Facetten der Inneneinrichtung reduziert, der behandelte Zeitraum mit "1880 to the present" (Untertitel) abgesteckt. Das Hauptaugenmerk gilt den kreativen Persönlichkeiten hinter den Dingen. Streng durchstrukturierte Kurzbiographien geben Auskunft über Nationalität, Betätigungsfeld, Wirkungsort, Ausbildung und Schaffen, Ausstellungen und Preise sowie bibliographische Nachweise. Diese Einträge werden ergänzt durch solche zu Designfirmen bzw. -kooperativen und Stilrichtungen. Die Stichwörter sind alphabetisch sortiert. Artikel und Präpositionen ordnen mit und stehen noch vor zusammengezogenen Namen also du Pasquier vor Dubois. Die zu Blöcken arrangierten Schwarzweiß-Abbildungen sind wohl weniger erklärend, sondern vielmehr exemplarisch gedacht. Sie sind zwar benannt und durchnumeriert, es wird jedoch nicht auf die entsprechenden Artikel verwiesen. Den Schluß des Bandes bildet ein chronologisch angelegtes Verzeichnis wichtiger Designausstellungen bis 1993. Der Autor der Design encyclopedia strebt nach eigenem Bekunden (Vorwort) höchstmögliche Verständlichkeit an. Dies kommt vor allem jenem Publikum zugute, das, ohne besondere fachliche Vorbildung, eine Grundinformation benötigt. Wer sich dann intensiver mit einem Designer, einem Stil, den Produkten einer Firma vertraut machen möchte, ist weiterhin auf Monographien oder Ausstellungskataloge angewiesen. Die Design encyclopedia ist darum als hilfreicher Ausgangspunkt im Dschungel der Design(er)-Vielfalt höchst willkommen.

Diana Gersch Die Design encyclopedia und das Dictionnaire international des arts appliqués et du design ergänzen sich bei weitgehend identischem Inhalt: auch hier stellen Designer und Firmen seit den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts die Masse der Artikel, dazu kommen beim Dictionnaire ausgewählte Sachbegriffe, z.B. Titel von Zeitschriften. Eine Stichprobe bei Artikeln mit den Anfangsbuchstaben Do ergab folgendes: 25 im englischsprachigen Werk, 18 im französischsprachigen, die sich nur z.T. überschneiden. Auch die Ausführlichkeit ist unterschiedlich und für Namen des französischen Designs im Dictionnaire keineswegs in allen Fällen größer. Die Artikel bei Mel Byars sind i.d.R. einheitlicher (was mit der Verfasserschaft zusammenhängt) als beim Dictionnaire mit seinen zahlreichen Autoren, die ihre Artikel zeichnen; die bei Byars sind auch übersichtlicher gegliedert und enthalten zudem eigene Rubriken für Ausstellungen und stets Literaturangaben; letztere fehlen im Dictionnaire grundsätzlich; lediglich am Schluß gibt es eine längere Literaturliste; dafür bietet das Dictionnaire zahlreiche, z.T. ganzseitige Farbabbildungen.[2] - Fazit: man beginne seine Recherche mit der Design encyclopedia und versuche bei Mißerfolg oder bei unzureichenden Artikeln anschließend sein Glück im Dictionnaire.

sh


[1]
Besonders auf Konsumentenbedürfnisse abgestimmt, jedoch im Shoppingadressen-Teil mittlerweile veraltet ist: Euro-Design-Guide : ein Führer durch die Designszene von A - Z / Ambiente. Georg C. Bertsch ; Matthias Dietz ; Barbara Friedrich. - Genehmigte Taschenbuch-Ausg. - München : Heyne, 1992. - 416 S. : Ill. ; 21 cm. - (Heyne-Bücher : 08, Heyne-Ratgeber ; 9307 : Kunst & Design). - ISBN 3-453-06056-6 : DM 36.00 [3888]. [sh]
Lexikon internationales Design : Designer, Produkte, Firmen / Thomas Heider ; Markus Stegmann ; René Zey. - Orig.-Ausg. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt, 1994. - 409 S. : Ill. ; 22 cm. - (rororo ; 6346 : rororo-Handbuch). - ISBN 3-499-16346-2 : DM 26.90 [2148].
Als Orientierungshilfe für Einsteiger konzipiert, enthält das Lexikon Eintragungen unter Firmen und Designern für die Zeit seit Beginn des 20. Jahrhunderts, aber mit deutlichem Schwerpunkt auf der Nachkriegszeit. Beschränkt sich zudem auf Design-Objekte für den privaten Bereich (allenfalls noch für das Büro). Literaturangaben bei den Artikeln fehlen leider völlig, und nicht einmal am Schluß sind wichtige Titel zusammengestellt. Register der Personen und Firmen (sowohl der in den Texten erwähnten, als auch - markiert - der mit eigenem Artikel) sowie der Design-Objekte von Aschenbecher bis Wasserkessel jeweils mit Nennung der Produkte (leider nicht immer unter dem bekanntesten Namen: statt Ya Ya Ho muß man unter Niedervolt-System Ya Ya Ho suchen) und Angabe der Seite. [sh]
Dizionario del design italiano / a cura di Anty Pansera. [Gli autori delle voci: Daniele Baroni ...]. - Milano : Cantini, 1995. - VIII, 381 S. : zahlr. Ill. ; 24 cm. - ISBN 88-7737-183-8 : Lit. 43.000 [3886]
Das Lexikon behandelt das auch heute immer noch führende italienische Design der Nachkriegszeit mit Artikeln nicht nur über Designer, Firmen und Design-Objekte, sondern auch über einschlägige Institutionen (z.B. Messen und Ausstellungen, Design-Schulen), Zeitschriften und Design-Kritiker. Obwohl Design-Objekte für den häuslichen Bedarf im Mittelpunkt stehen, wird an ausgewählten Beispielen auch das Automobil-Design, ja selbst das von Flugzeugen und Yachten vorgeführt. Die zahlreichen Schwarzweißabbildungen sind leider von sehr schlechter Qualität. Beigaben: Verzeichnis der italienischen Design-Museen (die bis auf ganz wenige Ausnahmen allesamt in Norditalien beheimatet sind); titelreiche, sachlich und weiter chronologisch untergliederte Bibliographie italienischsprachiger Monographien; Mitarbeiterverzeichnis. [sh] (zurück)
[2]
Das französische Werk ähnelt in der Aufmachung stark dem im selben Verlag erschienenen Dictionnaire de la mode au XXe siècle / collectif sous la direction de Bruno Remaury. - Paris : Editions du Regard, 1994. - 592 S. ; 31 cm. - ISBN 2-84105-048-3 : FF 650.00 [3248]. - Vgl. IFB 96-2/3-307. (zurück)

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