Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 5(1997) 1/2
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Maecenata-Stiftungsführer


97-1/2-099
Maecenata-Stiftungsführer / Red.: Elisabeth Bummer. - München : Maecenata-Verlag. - 21 cm. - (Ludwig-Auer-GmbH, Postfach 1152, 86601 Donauwörth)
[3834]
2 (1996). - 339 S. - ISBN 3-9805397-0-9 : DM 34.80
97-1/2-100
Maecenata-Unternehmensführer / Red.: Virginia Glasmacher. - München : Maecenata-Verlag. - 21 cm. - (Ludwig-Auer-GmbH, Postfach 1152, 86601 Donauwörth)
[3835]
1996. - 276 S. - ISBN 3-9803947-7-8 : DM 49.30

Bereits bei der Besprechung der 2. Aufl. 1994 des Verzeichnisses der deutschen Stiftungen[1] wurde auf den damals neu begründeten Maecenata-Stiftungsführer hingewiesen. Die Maecenata-Management-GmbH, die im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen die Datengrundlage zur 1. Ausg. 1992 für dessen später selbst bearbeitetes Stiftungsadreßbuch beschaffte und die Ausgabe besorgte,[2] bezeichnet sich in einem Profil in der vorliegenden Publikation als "unabhängiges Institut, das auf Forschung, Dokumentation, Beratung, Dienstleistungen und Ausbildung für den gemeinnützigen Sektor ... spezialisiert ist" (o.S.).

Folgende Aktivitäten der Maecenata-Management-GmbH sind hier erwähnenswert: Die Betreuung von Stiftern/Stiftungen aller Art; die Betreibung des öffentlich zugänglichen Dokumentationszentrums Deutsche Stiftungen (DDS), dessen Stiftungsdatenbank mit über 7000 Stiftungen die Grundlage für den Maecenata-Stiftungsführer darstellt und das weitere Datenbanken pflegt (s.u.), auch Rechercheaufträge annimmt, Fragebogenaktionen - wie z.B. diejenigen für die 1. Aufl. des Verzeichnisses des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen - durchführt und Publikationen herausgibt.[3]

Aus der oben erwähnten Datenbank des DDS wurden für den Maecenata-Stiftungsführer ca. 1200 Förderstiftungen ausgewählt (ein geringer, nicht näher bestimmter Teil entfällt auf operative Stiftungen). Sie werden im Hauptteil alphabetisch unter dem ersten sinntragenden Wort ihres offiziellen Namens mit den für Stiftungshandbücher üblichen Informationen verzeichnet: Stiftungszweck im Wortlaut und die Sachgruppe, der die Stiftung von den Herausgebern zugeordnet wurde - die 16 Kategorien dienen auch der Registerbildung -; Verwirklichung (nur angegeben bei nicht fördernden Stiftungen); Hinweise wie z.B. geographische Gebundenheit; Bemerkungen zum Antragsverfahren; Ausgaben der Stiftung pro Jahr (wie auch in anderen Stiftungshandbüchern fehlt diese Angabe oft, da von den Verzeichneten nicht zur Publikation freigegeben); evtl. zu vergebende Preise; Anschrift mit Kommunikationsverbindungen (mit E-Mail) und Kontaktperson; Errichtungsjahr; Rechtsform der Stiftung. Die Erschließung erfolgt durch ein streng alphabetisches Namenregister und ein Sachregister, in dem die Stiftungen alphabetisch unter 16 Kategorien für den Stiftungszweck aufgeführt werden. Im Anschluß daran findet sich eine Darstellung von Geschichte, Tätigkeiten und Dienstleistungen des DDS. Die häufig bei Stiftungsadreßbüchern anzutreffenden statistischen Angaben fehlen hier völlig, wohl deswegen, weil der Verlag einen gesonderten Band hierfür herausbringt.[4] Der Stellungnahme im Vorwort (S. 7) kann man nur zustimmen: "Durch seine knappen Angaben, seine Register und Benutzungshilfen, seinen Umfang und nicht zuletzt seinen Preis ergänzt er [der Maecenata-Stiftungsführer] wirkungsvoll andere, ausführlichere Informationsmittel." Die berechtigte Ergänzungsfunktion im Hinblick auf die Förderstiftungen nimmt er vor allem deswegen ein, weil im Vergleich zu den beiden oben erwähnten nationalen Stiftungsadreßbüchern nur hier - allerdings knappe - Angaben zum Antragsverfahren gemacht werden. Dennoch ist eine zusätzliche Anschaffung neben dem umfassenden Verzeichnis der deutschen Stiftungen nicht unbedingt erforderlich, auf Grund des niedrigen Preises jedoch durchaus vertretbar.

Als Seitenstück zum Maecenata-Stiftungsführer brachte derselbe Verlag 1996 erstmals den Maecenata-Unternehmensführer heraus, der aus einer seit 1996 im Aufbau befindlichen Datenbank beim DDS generiert wurde. Hier werden etwa 200 Unternehmen verzeichnet, die Corporate community investment betreiben, also den gemeinnützigen Sektor durch Sponsoring, Spenden, Stiftungen oder auf andere Weise fördern. Die bei den Unternehmen mit Fragebogen ermittelten Angaben wurden in eine einheitliche Form gebracht, so daß ein Eintrag im alphabetisch geordneten Hauptteil folgendermaßen aufgebaut ist, wobei oft nicht alle der genannten Punkte aufgeführt sind (häufig fehlen vor allem Angaben zu den Finanzen): Firmenname; Branche; Umsatz; Mitarbeiter; Kontaktadresse eines Ansprechpartners; es folgen die verschiedenen Bereiche: Sponsoring mit Angabe einer Kontaktperson, Konzept, Budget, Förderbereiche, -formen und -motive, Beispiele für das Sponsoring; dieselben Angaben zu Spenden; bei den Stiftungen werden neben Stiftungsname und Kontaktadresse Stiftungszweck und Ausgaben pro Jahr genannt; unter weiterem Engagement werden schließlich z.B. Werkbüchereien, Sammlungen, Firmenmuseen und andere Projekte aufgeführt. Das anschließende Namenverzeichnis ist aufgrund der identischen Anlage des Hauptteiles überflüssig. Beigegeben sind eine Typologie der Förderinstrumente und der ICC code on sponsorship.[5] Der Band wird durch ein knappes Literaturverzeichnis beschlossen. Im Gegensatz zum Maecenata-Stiftungsführer, der vor allem Antragsteller ansprechen dürfte, wendet sich der Maecenata-Unternehmensführer nicht nur an diejenigen, die Sponsoren suchen, sondern - wie in der Einführung (S. 10) dargelegt - auch an Unternehmen, die bisher nicht in diesem Bereich tätig sind, also noch nicht die damit verbundenen Möglichkeiten zu Öffentlichkeitsarbeit, Imagepflege und nicht zuletzt Werbung erkannt haben und "zu neuen Überlegungen angeregt werden sollen". Inwieweit die Verzeichnung der etwa 200 Firmen tatsächlich einen umfassenden Einblick in das Sponsoringwesen deutscher Firmen gibt, sei dahingestellt, Anspruch auf Vollständigkeit erhebt der Band jedenfalls nicht. Da es für Deutschland noch kein derartiges Verzeichnis gibt, muß man diesen Anfang begrüßen, doch nur mit der gleichzeitigen Erwartung späterer, erheblich erweiterter Auflagen.

Saskia Hedrich


[1]
Vgl. IFB 95-2-188. (zurück)
[2]
Vgl. die o.g. Besprechung der 2. Aufl. und die Rez. in ABUN in ZfBB 39 (1992),3, S. 247 - 251 im Vergleich mit verwandten nationalen und internationalen Verzeichnissen. Darunter auch das auf Förderstiftungen für die Wissenschaft beschränkte Stiftungshandbuch / [Hrsg.: Stiftungszentrum im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft]. Ute Berkel ... - Baden-Baden : Nomos-Verlagsgesellschaft. - 23 cm. - (Schriftenreihe zum Stiftungswesen ; ...) [1315]. - 3 (1989). - 522 S. - (... ; 1). - ISBN 3-7890-1897-X : DM 49.00. (zurück)
[3]
Die Breite der Dienstleistungen wird auch an folgendem Titel deutlich, der ebenfalls auf Grund der gespeicherten Daten erstellt wurde: Who does what for the heritage conservation in Germany? : an overview / Magnus v. Wistinghausen. - München : Maecenata-Verlag, 1996. - 66 S. ; 30 cm. - (Reihe Varia). - ISBN 3-9803947-8-6 : DM 20.00. - Er enthält die wichtigsten nationalen und regionalen Institutionen der Denkmalpflege, in diesem Bereich engagierte Stiftungen sowie Lehreinrichtungen mit Anschriften und z.T. weitergehenden Angaben zu Gründung und Aufgaben. (zurück)
[4]
Statistiken zum deutschen Stiftungswesen / Elisabeth Bummer (Hrsg.). - München : Maecenata-Verlag. - (Reihe Varia). - 1996. - 35 S. ; 30 cm. - ISBN 3-9805397-1-7 : DM 20.00. - Die Statistik beginnt offensichtlich mit dieser Ausgabe, da in der ZDB keine frühere nachweisbar ist. (zurück)
[5]
Es handelt sich dabei um die Empfehlungen der International Chamber of Commerce zum Sponsoring. (zurück)

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