Folgende Aktivitäten der Maecenata-Management-GmbH sind hier
erwähnenswert: Die Betreuung von Stiftern/Stiftungen aller Art; die
Betreibung des öffentlich zugänglichen Dokumentationszentrums Deutsche
Stiftungen (DDS), dessen Stiftungsdatenbank mit über 7000 Stiftungen
die Grundlage für den Maecenata-Stiftungsführer darstellt und das
weitere Datenbanken pflegt (s.u.), auch Rechercheaufträge annimmt,
Fragebogenaktionen - wie z.B. diejenigen für die 1. Aufl. des
Verzeichnisses des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen - durchführt
und Publikationen herausgibt.[3]
Aus der oben erwähnten Datenbank des DDS wurden für den
Maecenata-Stiftungsführer ca. 1200 Förderstiftungen ausgewählt (ein
geringer, nicht näher bestimmter Teil entfällt auf operative
Stiftungen). Sie werden im Hauptteil alphabetisch unter dem ersten
sinntragenden Wort ihres offiziellen Namens mit den für
Stiftungshandbücher üblichen Informationen verzeichnet: Stiftungszweck
im Wortlaut und die Sachgruppe, der die Stiftung von den Herausgebern
zugeordnet wurde - die 16 Kategorien dienen auch der Registerbildung
-; Verwirklichung (nur angegeben bei nicht fördernden Stiftungen);
Hinweise wie z.B. geographische Gebundenheit; Bemerkungen zum
Antragsverfahren; Ausgaben der Stiftung pro Jahr (wie auch in anderen
Stiftungshandbüchern fehlt diese Angabe oft, da von den Verzeichneten
nicht zur Publikation freigegeben); evtl. zu vergebende Preise;
Anschrift mit Kommunikationsverbindungen (mit E-Mail) und
Kontaktperson; Errichtungsjahr; Rechtsform der Stiftung. Die
Erschließung erfolgt durch ein streng alphabetisches Namenregister und
ein Sachregister, in dem die Stiftungen alphabetisch unter 16
Kategorien für den Stiftungszweck aufgeführt werden. Im Anschluß daran
findet sich eine Darstellung von Geschichte, Tätigkeiten und
Dienstleistungen des DDS. Die häufig bei Stiftungsadreßbüchern
anzutreffenden statistischen Angaben fehlen hier völlig, wohl
deswegen, weil der Verlag einen gesonderten Band hierfür
herausbringt.[4] Der Stellungnahme im Vorwort (S. 7) kann man nur
zustimmen: "Durch seine knappen Angaben, seine Register und
Benutzungshilfen, seinen Umfang und nicht zuletzt seinen Preis ergänzt
er [der Maecenata-Stiftungsführer] wirkungsvoll andere, ausführlichere
Informationsmittel." Die berechtigte Ergänzungsfunktion im Hinblick
auf die Förderstiftungen nimmt er vor allem deswegen ein, weil im
Vergleich zu den beiden oben erwähnten nationalen
Stiftungsadreßbüchern nur hier - allerdings knappe - Angaben zum
Antragsverfahren gemacht werden. Dennoch ist eine zusätzliche
Anschaffung neben dem umfassenden Verzeichnis der deutschen Stiftungen
nicht unbedingt erforderlich, auf Grund des niedrigen Preises jedoch
durchaus vertretbar.
Als Seitenstück zum Maecenata-Stiftungsführer brachte derselbe Verlag
1996 erstmals den Maecenata-Unternehmensführer heraus, der aus einer
seit 1996 im Aufbau befindlichen Datenbank beim DDS generiert wurde.
Hier werden etwa 200 Unternehmen verzeichnet, die Corporate community
investment betreiben, also den gemeinnützigen Sektor durch Sponsoring,
Spenden, Stiftungen oder auf andere Weise fördern. Die bei den
Unternehmen mit Fragebogen ermittelten Angaben wurden in eine
einheitliche Form gebracht, so daß ein Eintrag im alphabetisch
geordneten Hauptteil folgendermaßen aufgebaut ist, wobei oft nicht
alle der genannten Punkte aufgeführt sind (häufig fehlen vor allem
Angaben zu den Finanzen): Firmenname; Branche; Umsatz; Mitarbeiter;
Kontaktadresse eines Ansprechpartners; es folgen die verschiedenen
Bereiche: Sponsoring mit Angabe einer Kontaktperson, Konzept, Budget,
Förderbereiche, -formen und -motive, Beispiele für das Sponsoring;
dieselben Angaben zu Spenden; bei den Stiftungen werden neben
Stiftungsname und Kontaktadresse Stiftungszweck und Ausgaben pro Jahr
genannt; unter weiterem Engagement werden schließlich z.B.
Werkbüchereien, Sammlungen, Firmenmuseen und andere Projekte
aufgeführt. Das anschließende Namenverzeichnis ist aufgrund der
identischen Anlage des Hauptteiles überflüssig. Beigegeben sind eine
Typologie der Förderinstrumente und der ICC code on sponsorship.[5] Der
Band wird durch ein knappes Literaturverzeichnis beschlossen. Im
Gegensatz zum Maecenata-Stiftungsführer, der vor allem Antragsteller
ansprechen dürfte, wendet sich der Maecenata-Unternehmensführer nicht
nur an diejenigen, die Sponsoren suchen, sondern - wie in der
Einführung (S. 10) dargelegt - auch an Unternehmen, die bisher nicht
in diesem Bereich tätig sind, also noch nicht die damit verbundenen
Möglichkeiten zu Öffentlichkeitsarbeit, Imagepflege und nicht zuletzt
Werbung erkannt haben und "zu neuen Überlegungen angeregt werden
sollen". Inwieweit die Verzeichnung der etwa 200 Firmen tatsächlich
einen umfassenden Einblick in das Sponsoringwesen deutscher Firmen
gibt, sei dahingestellt, Anspruch auf Vollständigkeit erhebt der Band
jedenfalls nicht. Da es für Deutschland noch kein derartiges
Verzeichnis gibt, muß man diesen Anfang begrüßen, doch nur mit der
gleichzeitigen Erwartung späterer, erheblich erweiterter Auflagen.
Saskia Hedrich
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