Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 5(1997) 1/2
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Bibliografia przekladów z literatury niemieckiej na jezyk


97-1/2-079
Bibliografia przekladów z literatury niemieckiej na jezyk polski 1800 - 1990 / Edyta Polczynska ; Cecylia Zalubska. - Poznan : Wydawnictwo Naukowe Uniwersytetu im. Adama Mickiewicza. - 24 cm. - (Seria filologia germanska / Uniwersytet im. Adama Mickiewicza w Poznaniu ; ...). - ISBN 83-232-0600-7 (T. 1 - 3). - (Kubon & Sagner, München)
[3034]
Tom 1. 1800 - 1918. - 1995. - 192 S. - (... ; 39). - ISBN 83-232-0694-5 : Preis nicht mitgeteilt
97-1/2-080
Bibliographie deutscher Literatur in polnischer Übersetzung : vom 16. Jahrhundert bis 1994 / Jacek St. Buras. - Wiesbaden : Harrassowitz, 1996. - 791 S. ; 25 cm. - (Veröffentlichungen des Deutschen Polen-Instituts Darmstadt ; 10). - ISBN 3-447-03744-X : DM 168.00
[3773]
97-1/2-081
Ansichten : Jahrbuch des Deutschen Polen-Instituts Darmstadt / [begr. von Karl Dedecius]. - Wiesbaden : Harrassowitz. - 21 cm. - Bis 6. 1994 (1995) u.d.T.: Deutsch-polnische Ansichten zur Literatur und Kultur. - Enthält folgende laufende Bibliographien: Polnische Literatur in deutscher Übersetzung; Deutschsprachige Titel in polnischen Übersetzungen; Auswahlbibliographie deutschsprachiger Veröffentlichungen zu Polen
[4090]
7. 1995/96 (1996). - 279 S. : Ill. - ISBN 3-447-08931-8 : DM 38.00, DM 30.00 (Forts.-Pr.)
8. 1996/97 (1997). - 300 S. : Ill. - ISBN 3-447-09032-4 : DM 38.00, DM 30.00 (Forst.-Pr.)

Der zuerst erschienene Bd. 2 der Bibliografia przekladów z literatury niemieckiej na jezyk polski 1800 - 1990 für die Berichtszeit 1919/39[1] wurde in IFB 95-4-520 zusammen mit einer Bibliographie der Übersetzungen polnischer Literatur ins Deutsche[2] besprochen. Daß beide Bände trotz ihrer sich stark unterscheidenden Berichtszeiten einen fast identischen Umfang aufweisen, ist ebensowenig verwunderlich, wie der wahrscheinlich beträchtlich größere Umfang des noch ausstehenden Bd. 3 für die Jahre 1945/90. Inhalt und Gliederung sind aus Bd. 2 bekannt: 1. Übersetzungen deutscher Autoren ins Polnische, allerdings unter Beschränkung auf selbständige Publikationen sowie auf die in Anthologien enthaltenen Übersetzungen (Nr. 1 - 1476 gegenüber 1013 Nr. in Bd. 2); 2. 149 polnische Anthologien, die Übersetzungen aus dem Deutschen enthalten bzw. Werkausgaben polnischer Autoren, die auch übersetzt haben (nicht numeriert); 3. Selbständig und unselbständig erschienene Publikationen über die deutsche Literatur, ganz überwiegend polnische Originale. Die Titel wurden auch diesmal nicht nach Autopsie, sondern auf Grund der Anzeige in den zuverlässigen polnischen Nationalbibliographien verzeichnet. Titelannotationen in Teil 1 nennen den deutschen Originaltitel, in Teil 2 die mit Texten vertretenen deutschen Autoren. Register allein der Übersetzer, nicht dagegen der übersetzten Autoren: soweit diese in Teil 1 mit eigenen Eintragungen vorkommen, wäre ihre Berücksichtigung im Register auch nicht unbedingt erforderlich, dagegen ist man bei der Ermittlung der in den Anthologien von Teil 1 übersetzten und in Teil 3 behandelten Autoren aufs Blättern angewiesen. Daß sowohl die Beiträge über die Rezeption der deutschen Literatur in Polen, welche die Bände einleiten, als auch die Benutzungshinweise nur in polnischer Sprache und nicht auch in Deutsch abgedruckt sind, wird leider der Nutzung dieser für die Rezeption der deutschen Literatur (im weiten Sinne) in Polen wichtigen Bibliographie bei deutschen Germanisten[3] nicht förderlich sein.

Die vorstehende Rezension war bereits zur Veröffentlichung fertig, als der Verlag Harrassowitz die Bibliographie deutscher Literatur in polnischer Übersetzung von Jacek St. Buras ankündigte, die dann Ende 1996 vorlag. Buras konnte offensichtlich die Konkurrenz im letzten Stadium seiner Arbeit noch berücksichtigen.[4] So liegen, wie nicht anders zu erwarten, jetzt zwei sich weitgehend überschneidende Bibliographien vor, die sich beide auch in der Anlage zum Verwechseln ähneln. Auch die Bibliographie von Buras beschränkt sich auf die - nicht auf Autopsie beruhende (so muß man aus dem Vorwort, S. 11 - 12 schließen) - Verzeichnung allein der in Buchform veröffentlichten Übersetzungen (auch hier ist ein zweiter Teil den Anthologien vorbehalten), doch bietet er in zweierlei Hinsicht mehr als die Konkurrenz: zum einen beschränkt er sich nicht auf die schöne Literatur i.e.S., sondern bezieht auch Übersetzungen geisteswissenschaftlicher Werke ein (darunter vor allem philosophische und theologische), zum anderen weitet er die Berichtszeit auf die Zeit vor 1800 einerseits und auf die Jahre 1991 - 1994 aus (während der noch ausstehende dritte Teil der erstgenannten Bibliographie nur bis 1990 reichen soll und sein Erscheinen sich jetzt eigentlich erübrigt). Bei den nicht-belletristischen Autoren fallen selbstverständlich die seitenlangen Eintragungen für Engels und Marx ins Auge, man findet aber auch populäre Sachbuchautoren wie C. W. Ceram. Der Zugewinn bei den vor 1800 erschienenen Titeln ist dagegen bescheiden: der einzige durch die Länge der Eintragung ins Auge fallende Autor, der von seinen Lebensjahren überhaupt in diese Zeit fällt, und von dem auch polnische Übersetzungen aus dem 16. Jahrhundert existieren, ist Martin Luther, während z.B. polnische Leibniz-Übersetzungen bis auf eine von 1843 sämtlich aus dem 20. Jahrhundert stammen. Die Titel des Hauptteils sind leider nicht durchnumeriert, so daß die Recherche, die von den beiden Registern (der Verlage und der "Namen", hier unverständlicherweise ohne Berücksichtigung der Namen der übersetzten Autoren in Teil 1) ausgeht, eher mühselig ist, zumal die typographische Gestaltung nicht besonders übersichtlich ist (so insbesondere auch im Teil für die Anthologien). Das deutschsprachige Vorwort gibt auch Hinweise zur sehr unterschiedlichen Intensität der Rezeption deutscher Texte in Gestalt von Übersetzungen je nach den Zeitläuften. Daß Deutsch auch nach der politischen Wende in Polen - allerdings unter ganz anderen Marktgesetzen, was Einfluß auf die Titelauswahl hat - zu den bevorzugten Ausgangssprachen zählt, belegt ein Zeitungsartikel aus jüngster Zeit.[5]

Es ist ein Ärgernis, daß zwei sich weitgehend überschneidende Bibliographien sich unnötige Konkurrenz machen ohne ein wirklich erschöpfendes Bild von der Rezeption deutscher Literatur (und sei es i.e.S.) in Polen zu geben. Dazu gehörte natürlich die Registrierung auch der unselbständig nicht nur in Zeitschriften, sondern auch in Buchpublikationen (jenseits der von beiden berücksichtigten Anthologien) enthaltenen Übersetzungen. Diese belegt eindrücklich die Rezeption von F. Hölderlin, die eben viel breiter ist, als sie sich wegen der formalen Beschränkungen der beiden Bibliographien darstellt. So fehlen die folgenden, mit Hölderlin-Übersetzungen hervorgetretenen Übersetzer und die mit Kreuzchen markierten fehlen bei Buras sogar völlig: Bogdan Baran, Leo Belmont (d.i. Leopold Blumental), S. +Kulakowski, A. +Libera, Barbara Markiewicz, Stefan Napierski, Adolf Sowinski, Alfred Tom.[6]

Für eine laufende Fortführung sowohl der in der zweiten Fußnote erwähnten Bibliographie der Übersetzungen ins Deutsche als auch der gerade besprochenen Bibliographie der Übersetzungen ins Polnische von Buras sorgt das von Karl Dedecius, dem Übersetzer vom Polnischen ins Deutsche begründete Jahrbuch des Deutschen Poleninstituts Darmstadt mit der von Manfred Mack bearbeiteten bibliographischen Rubrik Polnische Literatur in deutscher Übersetzung und der seit Jg. 7 von J. Buras besorgten Rubrik Deutschsprachige Titel in polnischen Übersetzungen; dazu kommt als dritte laufende Rubrik Auswahlbibliographie deutschsprachiger Veröffentlichungen zu Polen, die von Markus Krzoska stammt, der sich gleichfalls auf Monographien beschränkt, diese aber fallweise annotiert. Gelegentlich enthält das Jahrbuch auch kurze Spezialbibliographien.[7]

sh


[1]
Tom 2. 1919 - 1939. - 1994. - 128 S. - (... ; 39). - ISBN 83-232-0624-4 : DM 26.00 (Kubon & Sagner). - Die Zählung innerhalb der Serie wurde versehentlich in der genannten Rezension ausgelassen. (zurück)
[2]
Polnische schöne Literatur in deutscher Übersetzung, 1900 - 1992/93 : Bibliographie / Ingrid Kuhnke. - 2., verb. und erheblich erw. Ausg. - Mainz : Liber-Verlag, 1995. - IV, 370 S. ; 21 cm. - (Mainzer slavistische Veröffentlichungen ; 18). - ISBN 3-88308-064-0 : DM 72.00 [3022]. Vgl. IFB 95-4-521. (zurück)
[3]
Folgende statistische Angaben (gezählt sind Eintragungen) seien mitgeteilt: Schiller (58) führt knapp vor Goethe (51), zwischen beiden liegt Franz Hoffmann (56), mit Werken wie Jung gewohnt, alt getan oder Graf und Bärenführer, der sowohl im Wilpert als auch im Literatur-Brockhaus fehlt; die absolute Spitzenposition nimmt allerdings Christoph von Schmid mit 161 Eintragungen ein, darunter Titel wie Klara, oder die Gefahren der Unschuld oder mehrere Ausgaben seines erfolgreichsten Werkes, der Biblischen Geschichten für Kinder. Interessant ist auch die relativ frühe Rezeption von Karl May mit immerhin 9 Titeln. (zurück)
[4]
Jedenfalls zitiert er die beiden Bände im Quellennachweis, S. 718 - 720 und versieht diese Bibliographie auf S. 12 seines Vorworts mit der abwertenden Bemerkung, daß sie "ausschließlich die Belletristik (umfaßt), aber auch diese nicht in voller Breite"; vermutlich hätte dies auch die Konkurrenz behaupten können, wenn es ihr möglich gewesen wäre, Buras auszuwerten. (zurück)
[5]
Die Geschichte entlügen : deutsche Literatur und Bücher über Deutschland finden begeisterte polnische Leser / Gerhard Gnauck. // In: Frankfurter Allgemeine. - 1997-04-25, S. 45. (zurück)
[6]
Die Hinweise verdankt der Rezensent - wie immer bei Hölderlin - dem langjährigen Sammeleifer des Hölderlin-Archivs an der Württembergischen Landesbibliothek. - Die erstgenannte Bibliographie wartet sogar mit einer Hölderlin-Übersetzung von A. Kord auf (S. 165), die im Hölderlin-Archiv nicht bekannt war und die auch bei Buras fehlt. (zurück)
[7]
Z.B. Deutsche Gedichte der achtziger Jahre mit polnischen Motiven / zsgest. von Barbara Andrunik. // In: Deutsch-polnische Ansichen zur Literatur und Kultur. - 6. 1994 (1995), S. 322 - 326. (zurück)

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