Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 5(1997) 1/2
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Verbotene Druckschriften in Deutschland
- 97-1/2-063
-
Verbotene Druckschriften in Deutschland / Hrsg.: Herbert
Birett. - Vaduz : Topos-Verlag. - 28 cm
- [4014]
- Bd. 4. Polnische Druckschriften 1850 - 1932 = Druki
polskie 1850 - 1932 / Hrsg.: Ewa Skorupa
- A. Register = Indeksy. - 1996. - XXVIII, 499 S. - ISBN
3-289-00674-3 : SFr. 300.00 (mit B)
- B. Quellen = Zródla. - 1996. - VII, 558 S. - ISBN
3-289-00674-3 : SFr. 300.00 (mit A)
Unter vorläufiger Überspringung von Bd. 3 führt Herbert Birett seine
unter dem Reihentitel Verbotene Druckschriften in Deutschland
erscheinende detaillierte bibliographische Aufarbeitung der in
Deutschland zensierten und verbotenen Schriften fort. Ging es in Bd. 2
um Schmutz und Schund[1] gleich welcher Herkunft, so behandelt der neue
Band - darin Bd. 1[2] vergleichbar - gruppenspezifische Schriften,
nämlich Werke, die nach Meinung der preußischen Behörden bei den
polnischsprachigen Untertanen patriotische Gefühle zu wecken imstande
waren. Darunter fielen nicht nur literarische Werke - A. Mickiewicz's
Ksiegi narodu polskiego (Bücher des polnischen Volkes) - und
religiöses Schrifttum (auch damals spielte die Katholische Kirche eine
entscheidende Rolle bei der Bewahrung des nationalen Bewußtseins),
sondern auch Kalender, Flugblätter und Postkarten (u.a. solche mit
Reproduktionen der Schwarzen Madonna von Tschenstochau), aber auch
Abzeichen, Anhänger, Aschenbecher und andere Gebrauchsgegenstände,
wenn sie für die öffentliche Ordnung gefährliche Inschriften oder
Abbildungen enthielten. Während die inhaltliche Erschließung diesmal
von einer wegen der Sprachbarriere zu Hilfe geholten Polin geleistet
wurde (die einleitenden Texte sowie viele Texte in Teilband A sind
zweisprachig), verdanken wir Biretts Computer die Datenaufbereitung
und die Anlage, die derjenigen von Bd. 1 gleicht: Teilband B enthält
die zitierfähig gemachten Eintragungen in der Abfolge der Quellen: die
Masse stammt aus nur zweien, nämlich einem 1911 in 6. Aufl.
erschienenen Verzeichnis verbotener Schriften[3] sowie dem Deutschen
Fahndungsblatt. Teilband A besteht aus den zahlreichen Registern, von
denen hier nur die Hauptgliederung, nicht dagegen die zahlreichen
Untergliederungen aufgeführt werden: Personen und Institutionen;
Titel; Orte; Verbotsgrund und Daten. Während in den letzten beiden
Registerteilen vornehmlich der Computer gewirkt hat, sind die
Informationen in den beiden ersten Registerteilen von Frau Skorupa
inhaltlich aufbereitet worden: so enthalten etwa die Angaben zu den
Autoren relativ ausführliche biographische Angaben (unter Hinweis auf
die polnischen biographischen Lexika, aus denen sie geschöpft wurden)
sowohl in deutscher als auch in polnischer Sprache (bei ganz bekannten
polnischen Autoren auch nur in Deutsch); offensichtlich wurde
versucht, möglichst alle in irgendeiner Funktion vorkommenden Personen
in einer der nicht weniger als 8 Subrubriken unterzubringen.[4]
Der Rezensent hat nicht untersucht, wie es um die Erforschung der
Lage der polnischsprachigen Bevölkerung in Preußen steht (Hinweise auf
Untersuchungen zum Gegenstand enthält keiner der Bände): wenn sich
jedoch jemand an eine derartige Spezialuntersuchung machte, würde das
Repertorium von Birett/Skorupa sicher gute Vorarbeit leisten. Für das
Gros der Bibliotheken dürfte es dagegen entbehrlich sein (und schon
gar in Zeiten radikaler Etatkürzungen).
sh
- [1]
- Verbotene Druckschriften in Deutschland / hrsg. von Herbert Birett.
- Vaduz : Topos-Verlag. - 28 cm [4013]. - Bd. 2. Schmutz und Schund :
eine Dokumentation / hrsg. von Herbert Birett. - 1995. - Getr. Pag.
- ISBN 3-289-00671-9 : SFr. 180.00. - Vgl. IFB 95-4-503.
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- [2]
- Verbotene Druckschriften in Deutschland / hrsg. von Herbert Birett.
- Vaduz : Topos-Verlag. - 28 cm [3036]. - Bd. 1. Die
Sozialistengesetze 1878 - 1918 : eine Dokumentation / hrsg. von
Herbert Birett. - 1987. - XVI, 528 S. - ISBN 3-289-00332-2 : SFr.
150.00. - Vgl. IFB 95-4-503.
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- [3]
- Verzeichnis der verbotenen nichtperiodischen polnischen
Druckschriften, der als aufreizend anerkannten polnischen Lieder und
bildlichen Darstellungen vom Jahre 1850 bis zur Gegenwart. - 6. Ausg.
- Posen, 1911.
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- [4]
- Z.B. unter Sonstige Personen: "Kucharski, J. (Besitzer eines
Kolonialwarengeschäfts, wo gewöhnlich ein verbotener Wandkalender zum
Verkauf war)" (S. 105).
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