Die folgenden Bemerkungen stellen somit einen Nachruf dar. Zunächst
zum Äußeren: die in der genannten Rezension bemängelte miserable
Papierqualität zeichnet nur noch den Jg. 1993 aus, ab Jg. 1994 ist es
dann das glatte weiße Papier, das wir aus anderen Publikationen des
Hauses kennen, und die Alterungsbeständigkeit und Säurefreiheit wird
auch auf dem hinteren Umschlag ausdrücklich bescheinigt. Die Zahl der
verzeichneten Titel ist kontinuierlich und beträchtlich angestiegen:
von 3590 über 4370 auf zuletzt 4959, ohne daß das mit einer höheren
Produktion an Bibliographien insgesamt zu erklären ist;[2] vermutlich
konnten einfach mehr versteckte Bibliographien berücksichtigt werden.
Zu letzteren gleich eine Bemerkung: wenn in den Hinweisen für den
Benutzer von "unselbständigen (versteckten) Bibliographien" die Rede
ist, kann man von einer Gleichsetzung ausgehen, die dann aber in den
Beispielen für eine Titelanzeige nicht nachvollzogen wird: danach gibt
es, so muß man aus den Beispielen ableiten, unselbständige
Bibliographien, nämlich solche, die in einer Monographie erscheinen
(hier in einer Festschrift), und versteckte Bibliographien, die als
Zeitschriftenbeitrag erscheinen. Diese feine Unterscheidung war dem
Rezensenten bisher fremd, und ob sie der Weiterentwicklung der
bibliographischen Terminologie dienen wird, bleibe dahingestellt, da
die neueren Autoritäten keine Unterscheidung kennen.[3] Ansonsten sind
die Hinweise verbessert worden, obwohl die nur schwer verständliche
und deshalb damals bemängelte Formulierung im dritten Absatz überlebt
hat. Dafür findet man jetzt (ab Jg. 1994) einen Hinweis darauf, daß
sich das Schlagwortregister nach RSWK richtet.
Da der Rezensent beim Blättern sofort auf mehrere sehr interessante
Titel gestoßen ist, fällt ihm der Abschied von dieser Bibliographie
trotz allem nicht leicht, zumal damit - nach der Beerdigung der
Bibliographischen Berichte - die zweite und letzte bedeutende laufende
Bibliographie der Bibliographien aus deutscher Produktion
dahingegangen ist. Deshalb sei die abschließende Anregung der gen.
Rezension wiederholt und als eine Forderung an Die Deutsche Bibliothek
gerichtet, wenigstens den in den sowieso anzuzeigenden Monographien
"versteckten" Bibliographien mehr Aufmerksamkeit zu schenken und diese
in spezifischen Fußnoten (statt dem unspezifischen Literaturangaben)
anzuzeigen und dann auch in Sachgruppe 3 (als Verweisung) zu
verzeichnen. Die Kapazität dafür müßte ja nach dem dank Neufassung der
Sammelrichtlinien zu erwartenden starken Rückgang der Zahl der
anzuzeigenden Pflichtstücke - positiv formuliert heißt das
Konzentration im Sammlungskern[4] - vorhanden sein.
sh
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