Bei dem ersten, der einen zuletzt 1989 erschienenen Vorgänger[1]
ersetzt, handelt es sich um einen Führer, der in seinem ersten Teil
eine methodische Einführung in Theorie und Praxis bibliographischer
Informationsmittel bietet und im zweiten eine annotierte Liste
wichtiger allgemeiner und - noch stärker auswählend - fachlicher
Informationsmittel enthält. Der erste Hauptteil (Kapitel 1 - 8)
besteht aus einer Einleitung (1) und den folgenden Kapiteln:
Begriffsbestimmungen (2); bibliographische Kontrolle (3); Nutzer von
Bibliographien (4); der bibliographische Apparat (5); die Herstellung
von Bibliographien (6); die Arbeit mit Bibliographien (7);
Bibliographien in digitaler Form (8). Alle Kapitel schließen mit
Literaturangaben, die sowohl aktuell als auch ausgesprochen
international sind und außer englischsprachigen Titeln auch zahlreiche
deutschsprachige zitieren. Der zweite Hauptteil (Kapitel 9 - 11) gibt
einen annotierten Überblick über wichtige Titel in folgender
Gliederung: Einleitung (9); Allgemeinbibliographien, ganz
konventionell eingeteilt in: Bibliographien der Bibliographien;
internationale Allgemeinbibliographien; große Bibliothekskataloge;
Nationalbibliographien (mit Beschränkung auf die Niederlande, Belgien,
Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die USA); Bibliographien
für einzelne Schriftengattungen; 'Allgemeine bibliographische
Hilfsmittel' (Biographien; Pseudonymen- und Anonymenlexika;
Abkürzungsverzeichnisse; Nachschlagewerke über Organisationen; Lexika
aus denselben Ländern wie bei den Nationalbibliographien); 11.
Fachbibliographien. Genau besehen handelt es sich also um eine
Beschränkung auf die "bibliographischen Nachschlagewerke"
Totok/Weitzel'scher Manier (dazu unter Berücksichtigung nur der
genannten "Kernländer"), die man eigentlich überwunden glaubte. Von
Totok/Weitzel unterscheidet sich diese Einführung positiv durch den
methodischen Teil, der freilich jenseits der niederländischen
(Sprach-)Grenze ohne Wirkung bleiben muß. Bemerkenswert ist auch die
Aktualität der Angaben und die breite Kenntnis der Verfasser, die eben
nicht nur heimische Quellen und die allgegenwärtigen
anglo-amerikanischen heranziehen, sondern sich auch auf dem
deutschsprachigen Markt bestens auskennen.[2] Daß man andernorts diesen
Führer wegen der Beschreibung der "bibliographischen Nachschlagewerke"
aus den Beneluxländern und der über diese Länder mit Nutzen
konsultieren wird, steht auf einem anderen Blatt.
Das zweite Werk, auf das der Rezensent erst Ende 1996 aufmerksam
wurde, da es die Bibliographie de Belgique, die bekanntlich nicht zu
den schnellsten gehört, erst in Nr. 9 des Jg. 1996 angezeigt hat, ist
im Gegensatz zum vorstehend besprochenen rein titelorientiert. Obwohl
es - was die allgemeinen Informationsmittel betrifft - sehr breit
berichtet, beschränkt es sich bei den fachlichen Informationsmitteln
auf die social sciences (Sozialwissenschaften, Soziologie, Geschichte,
Politik-, Wirtschafts-, Rechtswissenschaft, Anthropogeographie,
Sozial- und Kulturanthropologie sowie Kommunikationswissenschaft).
Anlage (wegen der starken Untergliederung ist das Inhaltsverzeichnis
eher unübersichtlich) in 4 Teilen: 1. Bibliographien von
Informationsmitteln, unterteilt nach solchen für die Bibliographien
und die "Repertorien" (worunter Lexika und Fachwörterbücher, Atlanten
und Ortsnamenverzeichnisse sowie Adreßbücher verstanden werden); 2.
Bibliotheksadreßbücher; Kataloge; Informationsmittel über
Institutionen; Führer zu Datenbanken; 3. Bibliographien (mit 200
Seiten der längste Teil) unterteilt nach allgemeinen und solchen für
Amtsdruckschriften, Statistiken, Hochschulschriften, Zeitschriften; 4.
"Repertorien", nämlich Lexika, Fachwörterbücher, Biographien,
Länderhandbücher, Statistiken, Institutionenadreßbücher,
chronologische Handbücher. Die Binnengliederung geht vom
Internationalen (hier unter Amerika auch die USA) über das Nationale
(beschränkt auf die Beneluxländer, Deutschland, Frankreich und
Großbritannien) zum Fachlichen. Die Titelaufnahmen sind äußerst knapp
und deshalb häufig unbefriedigend, die Annotationen sind nur bei
wichtigen Werken ausführlich, meist sind sie knapp und häufig fehlen
sie auch ganz. Obwohl auch hier letztlich die "bibliographischen
Nachschlagewerke" des Totok/Weitzel Pate gestanden haben, sind
gleichwohl mit Blick auf den Benutzerkreis zusätzlich auch solche
Informationsmittel berücksichtigt, die im Bereich der social sciences
eine besondere Rolle spielen. Auch diesen Führer wird man jenseits der
Sprachgrenze in erster Linie zur Ermittlung von Informationsmitteln
aus den Beneluxländern und über diese benutzen.
sh
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