Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 4(1996) 4
[ Bestand in K10plus ]
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Russische Literaturgeschichte


96-4-556
Russische Literaturgeschichte / Wilhelm Lettenbauer. - 2., verm. und verb. Aufl. - Wiesbaden : Harrassowitz, 1958. - XI, 336 S. ; 25 cm. - 1. Aufl. - Frankfurt, M. : Humboldt-Verlag, 1955
[3702]

Wilhelm Lettenbauer (1907 - 1984),[1] brachte 1955 eine im Unterschied zu Stender-Petersen handliche, in Aufbau und Aussage ausgewogene, auch für die metaphysische Seite der Dichtung offene, Russische Literaturgeschichte heraus. Sie berücksichtigt alle Gattungen, veranschaulicht die Bezüge zur westeuropäischen Literatur und Philosophie und geht auch auf die Rezeption der Werke in Rußland ein. Nach drei Jahren erschien die überarbeitete und weiterhin gültige Fassung. Lettenbauer faßt "Die Literatur von 1890 - 1920 und in der Emigration" zusammen und verfolgt "Die sowjetrussische Literatur" bis in den Beginn der Nachstalinperiode. Gelegentlich scheint ihm das Ausmaß der politischen Verfälschung nicht bewußt gewesen zu sein, so z.B. wenn er Scholochows Überarbeitungen des Stillen Don als "stilistisch" bezeichnet und "bemerkenswert objektive" Schilderungen in dessen Neuland unterm Pflug betont. Um so wertvoller sind Lettenbauers Kapitel über die Romantiker, Realisten und Symbolisten. Ob er über Baratynski, Gogol, Dostojewski oder Tolstoi schreibt, immer erkennen wir in der geistigen und formalen Interpretation eigene Forschung.
[1]
Vgl. Slawistik in Deutschland, S. 231 - 232. (zurück)

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