Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 4(1996) 4
[ Bestand in K10plus ]
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Publishers' international ISBN directory


96-4-428
Publishers' international ISBN directory / International ISBN Agency. - München [u.a.] : Saur [u.a.]. - 30 cm. - (Handbook of international documentation and information ; 7). - Vorg. u.d.T.: Publishers' international directory with ISBN index und: Internationales ISBN-Verlagsverzeichnis. - ISSN 0939-1959
[0567]
Ed. 23. 1996/97 (1996),1 - 3. - ISBN 3-598-21605-X : DM 548.00, DM 498.00 (Subskr.-Pr. 31.08.95)
96-4-429
Publishers' international ISBN directory plus [Computerdatei] / International ISBN Agency. - CD-ROM ed. - [Providence, NJ] : Bowker. - ISSN 0000-1716. - (K. G. Saur, München)
[3721]
1996/97 (1996). - 1 CD-ROM. - ISBN 0-8352-3883-0 : DM 598.00, 698.00 (mit gedruckter Ausg.)

Wie bei den jährlichen Anzeigen der neuesten, stets vermehrten und aktualisierten Ausgaben des PIID üblich, zunächst die Statistik: Die Zahl der berücksichtigten Länder ist mit 210 unverändert geblieben. Benin ist dem ISBN-System (Gruppen-Nr. 99919) neu beigetreten und an die Ukraine, die bisher unter der Gruppen-Nr. 5 für die ehemalige UdSSR geführt wurde (die alten ISBNs behalten ihre Gültigkeit), wurde die neue Gruppen-Nr. 966 vergeben. Die Nachfolgestaaten auf dem Territorium des ehemaligen Jugoslawien behalten dagegen weiterhin die gemeinsame Gruppen-Nr. 86, ebenso die Tschechische und die Slowakische Republik die Nr. 80; sie verfügen jedoch über eigene Gruppenagenturen; deren Gesamtzahl beläuft sich inzwischen auf 101.[1] Insgesamt nehmen 135 Nationen am ISBN-System teil. Zur Zahl der verzeichneten Verlage: in Bd. 1 (nach Staaten, innerhalb nach Verlagsnamen): 327.118 (309.325)[2] aktive Verlage; in Bd. 2 (numerisch nach ISBN): 336.919 (317.770), davon 313.770 (295.957) aktive und 23.149 (21.006) erloschene; die weitere Registrierung der letzteren (mit dem Hinweis ceased publishing) erweist sich in der Praxis durchaus als nützlich, doch muß man, da sie nur in Bd. 2 und 3 verzeichnet sind, immer daran denken, daß es sich um einen erloschenen Verlag (mit ISBN) handeln kann, den man in Bd. 1 vergeblich sucht, da dieser nur die aktiven Verlage berücksichtigt. Bd. 3 (das alphabetische Gesamtverzeichnis) hat 350.814 (330.824) Eintragungen und dient nur noch als Register (ohne Adreßangaben) zu Bd. 1 (durch Angabe der Ländercodes) und Bd. 2 (durch die ISBN).

Die Ansetzung der Verlagsnamen möglichst unter dem enthaltenen Familiennamen ist praktisch und gilt daher weiterhin, sollte jedoch konsequent angewandt werden; die anl. der letzten Rezension genannten Inkonsequenzen, die zumindest durch eine Verweisung abgefangen werden müßten, wurden leider nicht behoben.[3] Bei der Anwendung der sinnvollen Regelung, "Verlagsvorsätze", sofern "kein grammatikalischer Zusammenhang mit dem Firmennamen besteht", bei der Ansetzung zu übergehen, begegnen mancherlei Fehler.[4] Bedauerlich ist die Entscheidung, Verlage, die von anderen Verlagen übernommen wurden, die den früheren Namen (als Imprint) aber weiter verwenden, nicht mehr zu berücksichtigen: so findet man etwa den Verlag Battenberg, der, wie zahlreiche andere vom Weltbild-Verlag übernommen wurde, nicht mehr unter dem Namen in Bd. 1 und unter seiner neuen Verlagsnummer steht nur noch der Name des Weltbild-Verlags; bei der früheren Verlagsnummer (die man eben wissen muß), heißt es dann nur noch ceased publishing, ohne Verweisung auf den Imprint des Weltbild-Verlages. Dagegen ist der Battenberg-Verlag auf der CD-ROM-Ausgabe des PIID weiterhin samt früherer Adresse und altem ISBN-Präfix enthalten und auch unter seinem Namen recherchierbar. Die anderen genannten Inkonsequenzen und Fehler bereiten bei der Benutzung der CD-ROM keine Probleme mehr.

sh Obwohl die CD-ROM-Ausgabe des PIID bereits für Mai angekündigt war, erschien sie erst Ende November und damit gerade noch rechtzeitig vor Redaktionsschluß dieses Heftes. Die Software der PIID plus ist, wie auch an der Namenserweiterung zu erkennen, die von den anderen Produkten[5] bekannte von der Firma RTIS; im vorliegenden Fall in der Windows-Version.[6] Bei der problemlosen Installation können folgende Parameter festgelegt werden: Paßwort zum Schutz eines der selbstdefinierten Anzeigeformate (s.u.), Sperrung von Ausdruck und Speicherung sowie das Default-Format für die Anzeige. Beim Aufruf der CD-ROM wird automatisch die Listensuche (Browse index) angeboten, daneben gibt es entsprechend den anderen Produkten als weitere Suchmöglichkeiten die Maskensuche (Search form) und die Expertensuche (Search) sowie die Hypertext-Suche. Über die Listensuche können die sieben Indizes des PIID plus aufgerufen werden: 1. Verlage in phraseninvertierter Form; 2. die "verstichworteten", einzelwortinvertierten Verlagsnamen; 3. Stichwörter aller Indizes; 4. Verlagsort; 5. Sitzland des Verlages mit Ländercode und den ausgeschriebenen, englischsprachigen Ländernamen;[7] 6. ISBN-Präfix; 7. SAN. Neben dem Blättern kann auch gezielt an eine (Alphabet-)Stelle eines Index gesprungen werden. Nach dem Markieren eines oder mehrerer Indexeinträge kann man für diese die Kurzanzeige bzw. bei nur einem Treffer sofort die Vollanzeige aufrufen. Die Maskensuche bietet acht Eingabefelder, die über Auswahllisten für ein beliebiges der eben aufgezählten Suchfelder definiert werden können. Die Eingabezeilen sind - wie auch die Suchbegriffe innerhalb dieser - mit den Booleschen Operatoren verknüpfbar. Aufblättern der Indizes und Übernahme der Begriffe ist ebenso ermöglicht, wie die Trunkierung der Suchbegriffe: zum einen als variable Rechtstrunkierung, zum anderen genau als Maskierung (zumindest die ersten drei Zeichen müssen angegeben sein) oder Rechtstrunkierung. Das Abspeichern von Recherchen ist in diesem Fall sehr komfortabel gelöst: nachdem ein Name für die Datei vergeben wurde, können unter diesem beliebig viele Suchanfragen gespeichert werden, die zugleich in einem besonderen Anzeigefenster, ähnlich einer Suchtabelle, angezeigt werden. Ein Rückgriff auf abgespeicherte Suchläufe ist nach Aktivierung der zuvor angelegten Datei sehr einfach, da alle Suchanfragen wiederum in dem genannten Query-Fenster angezeigt sind und von dort aus aufgerufen werden können. Wurde eine Anfrage ausgeführt wird die Trefferzahl angegeben, und man hat die Möglichkeit die Ergebnisliste für diese anzuzeigen. Der Bildschirm der dritten Suchmöglichkeit stellt sich in der bekannten Aufteilung dar: Auswahlbereich für die Suchfelder mit ihren Kürzeln und dem Befehl für die kombinierte Suche (im Rückgriff auf frühere Anfragen) sowie der Arbeitsbereich mit Eingabefeld und Anzeige der Suchtabelle (max. 24 Anfragen, dann muß zumindest ein Teil gelöscht werden). Wie in der Maskensuche sind hier das Aufrufen der Indizes sowie Übernahme der Suchbegriffe, Trunkierungen, Verknüpfungen mit Booleschen Operatoren und das Abspeichern von Anfragen möglich, daneben können Vergleichsoperatoren für die numerischen Suchfelder und Klammern zur Beeinflussung der Abarbeitung einer Recherche verwendet werden. Die Kurzanzeige, die auch in der Expertensuche nach der Information über die Trefferzahl aufgerufen werden kann, listet alphabetisch die Verlage mit Namen, Verlagsort, Sitzland und SAN auf, dabei dient ein Asteriskus vor dem Verlagsnamen als Kennzeichnung für Verlage, bei denen mehrere Adressen oder Verlagsnamen angegeben sind. Bis zu 200 Verlage können in der Ergebnisliste markiert und zur Vollanzeige aufgerufen werden, für die fünf verschiedene Formate zur Verfügung stehen: die drei voreingestellten Formate Standard, Detailed und Mail sowie zwei benutzerdefinierte Formate. Das Standard-Format bietet in übersichtlicher Form unter dem typographisch hervorgehobenen Verlagsnamen die ISBN-Präfixe, andere Namensformen, die Adreßangaben, SAN, Kommunikationsverbindungen, weitere Adreßangaben und den Status (die Einstellung der Verlagstätigkeit: ceased). Im detaillierten Anzeigeformat sind diesen Informationen die ausgeschriebenen Feldbezeichnungen vorangestellt. Das Mail-Format dient der Anzeige und vor allem Ausgabe in Form eines Anschriftenfeldes und enthält daher nur die reinen Adreßangaben. Hier ist beim Ausdruck zu beachten, daß bei Verlagen mit mehreren Adressen beide ausgegeben werden, also eine direkte Benutzung als Anschriftenfeld auf diese Weise nicht möglich ist. Stattdessen empfiehlt sich die Übernahme in die Windows-Zwischenablage und das direkte Einfügen in die Textverarbeitung. Für die beiden Benutzerformate können die gewünschten Anzeigefelder selbst ausgewählt werden, diese werden dann wie beim detaillierten Format mit ihren Feldbezeichnungen angezeigt. Für eines der selbstdefinierten Formate kann der Zugriff durch Paßworteingabe bei der Installation begrenzt werden.[8] Als weitere Funktion in der Vollanzeige können hier Lesezeichen mit Notizen angelegt werden.

Für die Anzeige können im Standard- und im Mail-Format Schriftart und -größe individuell festgelegt werden. Von der Vollanzeige aus kann nun als vierte Suchmöglichkeit die Hypertext-Suche angewendet werden: hierbei wird in dem angezeigten Datensatz durch Doppelklick auf das gewünschte Suchwort ein Auswahlfenster (Search & Link) mit den Suchfeldern aufgerufen, in dem gewählten Feld wird dann eine Recherche mit dem Suchbegriff gestartet, und somit eine neue Ergebnisliste erzielt.

Die Ausgabe von Trefferlisten und Vollinformationen kann über Druck oder Speicherung erfolgen, wobei das Ausgabeformat (Liste, Vollanzeige mit den verschiedenen Formaten) gesondert bestimmt werden kann. Beim Druck können zusätzlich Schriftart und -größe (nicht beim detaillierten und benutzerdefinierten Format) sowie das Seitenlayout (Kopf- und Fußzeile, Seitenränder, Zeilenabstand zwischen den Datensätzen, Seitenvorschub) festgelegt werden.

Die in der Rezension der Druckausgabe angemahnten Mängel werden durch die CD-ROM ausgeglichen, da über die verstichworteten Verlagsnamen und die Stichwort-Suche auch Begriffe/Namen innerhalb von Verlagsnamen gesucht werden können. Im Gegensatz zu den o.g. Zahlen sind hier im Index der Verlagsnamen 463.580 Nummern nachgewiesen, allerdings beruht diese Diskrepanz darauf, daß auf der CD-ROM unter diesen auch innerhalb eines Verlages genannte abweichende Namensformen oder Tochterfirmen enthalten sind. Als weiteres (noch) nicht verwirklichtes Suchfeld wäre auch der Status wünschenswert, der zur Zeit nicht einmal über die Stichwortsuche recherchierbar ist. Auf diese Weise ließen sich dann die erloschenen Verlage gleich von vornherein von einer Recherche ausschließen. Zumindest eine Statusangabe in der Ergebnisliste wäre hilfreich, denn momentan erhält man diese Information erst in der Vollanzeige. Eine Adreßliste der aktiven Verlage eines bestimmten Ortes kann also erst nach der Kontrolle in der Vollanzeige ausgedruckt/abgespeichert werden.

Auch wenn die Software bereits bekannt und vertraut, die Oberfläche sehr bedienerfreundlich und die Online-Hilfe instruktiv ist, sollte der Verlag endlich ordentliche Benutzerhandbücher anbieten, die ja eigentlich zur Grundausstattung gehören. Angesichts der drei doppelseitig bedruckten DIN-A4-Blätter mit Installationshinweisen und "Ein paar Beispiele(n) und Hinweise(n)" sowie der vergleichsweise gut ausgearbeiteten Online-Hilfe fragt man sich, ob das Aufbereiten und Ausdrucken dieser Hilfe wirklich so aufwendig wäre, wie man aus dem Fehlen des Benutzerhandbuches schließen muß. Das aufwendige Behältnis - ein Schuber mit einem Loseblattordner, der nichts als die CD-ROM und die genannten losen Blätter enthält, gleicht einer Mogelpackung. Vielleicht dient diese aber auch nur dazu, Massen von vorproduzierten Schubern und Loseblattordneren den Kunden zur Entsorgung zu überantworten.

Mit der gegenüber der Druckausgabe komfortableren Recherche, der Möglichkeit zur Weiterverarbeitung sowie des (vorläufig noch) erfreulich niedrigen Preises ist PIID plus in jeder Hinsicht empfehlenswert und dazu angetan, die unhandliche und wegen des kleine Schriftgrades augenschädigende Druckausgabe zu ersetzen.

Saskia Hedrich


[1]
Ihre Rolle als Zulieferer von aktuellen Daten an die Internationale ISBN-Agentur in Berlin ist nicht hoch genug zu veranschlagen. Daß die Postleitzahlen für die Verlage der italienischsprachigen Schweiz fehlen, mag damit zusammenhängen, daß diese von der italienischen ISBN-Agentur betreut werden (die Schweizer Agentur in Zürich ist nur für die deutschsprachige Schweiz zuständig, die Agentur in Paris für die französischsprachige Schweiz). Hier sollte die Internationale ISBN-Agentur auf Abhilfe dringen. (zurück)
[2]
In Klammern die Zahlen für die in IFB 95-3-350 besprochene Ed. 22. (zurück)
[3]
So auch bei Sport und Buch Strauß GmbH ohne Verweisung von Strauß. (zurück)
[4]
Zwei Beispiele aus Rumänien, die beide grammatikalische Verbindungen aufweisen: Stiitifica, Editura; Fundatiei Cultural, Editura. (zurück)
[5]
Siehe die keineswegs vollständige Auswahlliste bei der obigen Rez. des Brinkman on CD-ROM in IFB 96-4-384, die einen Überblick über die Vielzahl der Angebote mit dieser leistungsfähigen und vor allem in der Windows-Version sehr benutzerfreundlichen Software gibt. Diese Vereinheitlichung der Software für die ähnlich gearteten Produkte (z.B. die Nationalbibliographien und VLB's) ist aus Benutzersicht sehr zu begrüßen. (zurück)
[6]
Geforderte Systemvoraussetzungen: 386 PC, 10 MB freier Speicherplatz, empfohlener Arbeitsspeicher 1 MB RAM, DOS 5.0 und Windows 3.1, bzw. Windows 95 oder Windows NT. (zurück)
[7]
Eine Konkordanz für die Länder und deren Codes kann in der Online-Hilfe abgerufen werden. (zurück)
[8]
In der Online-Hilfe heißt es dazu: "This is designed so that the key user, such as a librarian, can maintain their own format." (zurück)

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