Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 4(1996) 1
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The European Union encyclopedia and directory


96-1-082
The European Union encyclopedia and directory . - London : Europa Publications. - 29 cm. - Vorg. u.d.T.: The European Communities encyclopedia and directory. - ISSN 0962-1032 (falsch)
[3197]
Ed. 2 (1996). - XXII, 478 S. - ISBN 1-85743-009-3 : œ 195.00
96-1-083
The European Union handbook / ed. Philippe Barbour. - Chicago ; London : Fitzroy Dearborn, 1996. - V, 349 S. ; 26 cm. - ISBN 1-884964-28-1 : œ 30.00
[3269]

Die 1. Ausg. erschien 1991 noch unter dem Titel The European Communities encyclopedia and directory und wurde damals in ABUN in ZfBB 39 (1992),3, S. 239 - 243 zusammen mit weiteren Handbüchern zur EU besprochen.[1] Außer der Titeländerung hat sich weder am Inhalt, abgesehen natürlich von den Aktualisierungen, noch an der Brauchbarkeit des Werkes etwas geändert. Lediglich die Reihenfolge der Informationen variiert etwas: am Beginn wieder einige Beigaben: eine Chronologie der EU, eine Karte der Mitgliedsländer und zwei Schaubilder, die den Ablauf von Entscheidungsprozessen darstellen; es folgt der Hauptteil: 1. das Lexikon (Mitgliedsländer, Personen; andere Länder und internationale Organisationen mit Bedeutung für die EU); 2. sieben Essays, nur drei davon auffallend verändert; neu: 3. gegenüber der 1. Ausg. vorgezogen der Adreßteil (verzeichnet werden die EU-Einrichtungen mit Führungspersonen) und als weitere Beigabe Zusammenfassungen der wichtigsten Verträge, Angaben zu anderen auf EU-Ebene agierende Institutionen und Informationseinrichtungen (EU-Datenbanken, Hosts, Informationszentren für den ländlichen Raum, Euro-Info-Points); schließlich im 4. Abschnitt der statistische Überblick.

Sieht man vom ersten Kapitel ab, erinnert die Einteilung in Essays, Adreßteil und Statistik an die im selben Verlag erscheinenden Regionenhandbücher.[2] Diese enthalten z.T. gleichfalls einen Abschnitt über Institutionen, die in der verzeichneten Region aktiv sind. Dieser Abschnitt fehlt allerdings bei der Ed. 2 (1993) von Western Europe; die EU ist dort, abgesehen von einem Expertenessay, nicht berücksichtigt. Während die in den Regionenhandbüchern enthaltenen Statistiken die Zahlen länderweise wiedergeben, empfiehlt sich The European Union encyclopedia and directory durch den hier möglichen direkten Ländervergleich. - Zusammenfassend sei wiederholt: The European Union encyclopedia and directory bietet aktuell eine Vielzahl von Informationen über die EU auf überschaubarem Raum.

The European Union handbook richtet sich laut Vorwort gleichermaßen an interessierte Laien wie an Studenten und soll diesen eine Einführung in die EU bieten. Die 22 Expertenessays (überwiegend britischer Fachleute) verteilen sich auf die fünf Kapitel History and context; Politics; Economics; Law and society und Future. Schon an den Kapitelüberschriften kann man ablesen, daß der Bogen von der Entstehung der EU bis zur heutigen Lage nach den Maastricher Verträgen und darüber hinaus zu erwartenden Entwicklungen der Zukunft gespannt wird. Auch die einzelnen Essays geben zuletzt immer einen Ausblick, das Handbuch ist also insgesamt sehr zukunftsorientiert. Die Aufsätze sind außerdem durch Tabellen, Karten und Graphiken bereichert. Allen Beiträgen sind unter der Überschrift further reading annotierte Auswahlbibliographien weiterführender Literatur beigegeben, deren Zusammenstellung dem jeweiligen Beiträger überlassen war; so variiert denn auch ihr Umfang von drei bis zu ca. vierzig Titeln. Im Alphabet der Verfasser oder sonstiger beteiligter Personen werden nur englischsprachige selbständig und unselbständig erschienene Titel verzeichnet. Anhang: 1. Chronologie der EG/EU von März 1947 bis Juli 1999 ("Finnische Präsidentschaft der EU"); 2. ein Glossar der wichtigsten im Textteil verwendeten Begriffe und Akronyme von ACP states bis Zollverein (warum dieser aufgenommen wurde, obwohl seine Bedeutung bereits im Text geklärt wird (S. 3), ist unklar; ins Auge sticht auch die Eintragung 1992 mit Verweisung auf Single European Market); 3. Personalities: der Auflistung der Präsidenten der drei Vorgängereinrichtungen der EG folgen 35 Kurzbiographien der Gründer der EG, der Präsidenten der EU Kommission und anderer wichtiger Personen; 4. Länderverteilung in den Einrichtungen der EU (Kommission, Europäisches Parlament mit dem Ausschuß der Regionen und dem Wirtschafts- und Sozialausschuß) sowie eine Liste der Generalsekretariate der Kommission; 5. ergänzend zu den Literaturverzeichnissen der einzelnen Beiträge eine annotierte Auswahlbibliographie weiterführender Literatur (S. 329 - 340), die nach Absicht des Bearbeiters nur als Ausgangspunkt und Einführung zu verschiedenen Themen gesehen werden soll und vor allem leicht beschaffbare Titel, also Monographien, verzeichne (S. 329). Die Verzeichnung - formal nach denselben Grundsätzen wie oben - erfolgt in den Gruppen: Reference; General texts; Policies and institutions; Law; Economics and the economy; Lobbying the EU; External relations; EU enlargement; Humorous (hier nur zwei Titel).

Das Register erschließt die wichtigsten Begriffe und Personen auch hier unter Einschluß von zahlreichen Verweisungen von Akronymen auf die Grundformen.

Mit The European Union encyclopedia and directory ist The European Union handbook nicht vergleichbar, lediglich in Glossar und Personenteil des vorliegenden Handbuches überschneiden sich die Informationen mit dem allerdings umfangreicheren Lexikonteil des vorstehend besprochenen Werkes. Seinem Anspruch, eine erste Einführung in die EU und Hilfe zu weiteren Informationen zu geben, wird The European Union handbook dennoch voll gerecht, auch wenn natürlich die britische Sichtweise dominiert.

Saskia Hedrich


[1]
Directory of European institutions; EG-Almanach; EG-Kommunal; Annuaire des municipalités européennes. (zurück)
[2]
Vgl. IFB 96-1-090 - 098. (zurück)

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