Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 4(1996) 1
[ Bestand in K10plus ]

Bibliographie der Sekundärliteratur zu Christa Wolf


96-1-038
Bibliographie der Sekundärliteratur zu Christa Wolf / Henk de Wild. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1995. - XI, 658 S. ; 21 cm. - ISBN 3-631-48735-5 : DM 168.00
[2924]

An der hier anzuzeigenden objektiven Personalbibliographie zu Christa Wolf ist zunächst einmal der immense Fleiß zu rühmen, mit dem 3565 Titel aus der internationalen Sekundärliteratur - überwiegend nach Autopsie - geboten werden. Nicht autopsierte Titel sind gekennzeichnet. Sehr viele Titel beziehen sich auf einzelne Werke. Wild hat die Bibliographie daher chronologisch nach dem Erscheinungsjahr der Primärwerke angeordnet - mit Ausnahme der Kapitel, die sich auf allgemeinere Fragen beziehen. Innerhalb der Kapitel wird die Sekundärliteratur chronologisch geordnet. Sekundärliteratur, die sich auf mehrere Werktitel bezieht, ist an einer Stelle vollständig, an den anderen mit Kurzzitat (Autorname) und der Nummer der Hauptaufnahme angeführt.

Viel Mühe hat sich der Bearbeiter mit den bibliographischen Notizen gemacht, die unter verschiedenen graphischen Symbolen u.a. bieten: 1. ergänzende Angaben, etwa zu Datierung, Publikationsform, Wiederabdruck, usw.; 2. Kurze Charakteristiken der Titel; ggf. kürzere Erläuterungen zum Inhalt (Beiträge aus Sammelwerken sind zusätzlich zur übergeordneten Aufnahme einzeln verzeichnet); 3. Hinweise auf Titel, auf die sich die verzeichnete Publikation bezieht oder in denen auf sie Bezug genommen wird. Die Angaben unter 3. sind besonders hilfreich.

Die Titelaufnahmen sind sorgfältig gearbeitet und enthalten alle formalen Elemente, die zur Verifikation erforderlich sind. Sie folgen keinem Katalogisierungsregelwerk. Name oder erstes Ordnungswort sind halbfett hervorgehoben. Dafür wird dankbar sein, wer die Bibliographie aus literaturwissenschaftlichem Interesse in die Hand nimmt. Ein EDV-erstelltes Register führt Autoren und Herausgeber auf, aber auch erste Ordnungswörter, die in diesem Register nichts verloren haben (z.B. Akademische [sc. Feier ...]).

Leider ist kein Berichtsschluß angegeben; es werden jedoch Zeitungen vom April 1994 zitiert. Die typographische Gestaltung mutet etwas unübersichtlich an. Mit dieser großen Bibliographie liegt für die Forschung ein gutes Arbeitsinstrument vor, das seinen Wert wohl auch deswegen behalten wird, weil es sich auf die Jahre erstreckt, in denen viel über die behandelte Autorin geschrieben wurde, um die es jetzt stiller geworden ist.[1]

Hans-Albrecht Koch


[1]
Entgangen ist ein wichtiges Rezeptionszeugnis, in dem Herbert Rosendorfer, 1987 Laudator zu Christa Wolfs Störfall anläßlich der Verleihung des Geschwister-Scholl-Preises, scharfzüngig von den Einwänden berichtet, die Wolf nach der Vorablektüre der Laudatio - "wenn ich das [sc. daß sie sich scheute, "Tschernobyl" beim Namen zu nennen, aber nicht "Wyhl"] so vortrüge, stehe sie auf und gehe aus dem Saal" - erhob (Nachwort 1993. // In: ... ich geh zu Fuß nach Bozen / Herbert Rosendorfer. - München, 1994 [ersch. Februar 1994], S. 215 f.). (zurück)

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