Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 3(1995) 4
[ Bestand in K10plus ]
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Biographisch-literarisches Handwörterbuch der exakten


95-4-646
Biographisch-literarisches Handwörterbuch der exakten Naturwissenschaften / J. C. Poggendorff. Hrsg. von der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. - Berlin : Akademie-Verlag. - 25 cm. - ISBN 3-05-500621-6 (Gesamtwerk)
[2612]
Bd. 8.
Teil 1, Lfg.1. [Abbot - Ambarcumjan]. - 1995. - 80 S. - ISBN 3-05-501575-4 : DM 42.00

Während der Drucklegung dieses Heftes von IFB ging Mitte Dezember die bereits für Anfang 1995 angekündigte 1. Lfg. von Bd. 8 des 1863 von J. C. Poggendorff begründeten "biographisch-literarischen Handwörterbuchs" oder, wie man heute sagen würde, "bio-bibliographischen Lexikons" ein. Waren die vorhergehenden Bände jeweils Fortschreibungen ihrer Vorgänger - so Bd. 7,b für die Berichtsjahre 1932/62, dessen Erscheinen sich von Tl. 1. A - B (1967) bis Tl. 9. Vo - Z (1992) hinzog -, so bildet Bd. 8 den Abschluß des ganzen Werkes. Diese Tatsache ist zwar nicht den Benutzungshinweisen zu entnehmen, wohl aber einem neueren Verlagsprospekt. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern, die sowohl Artikel früherer Bände fortgeschrieben als auch neue Forscher erstmals berücksichtigt haben, wird Bd. 8 in ca. 30 Lfg. (5 Lfg. werden zu einem Teilband gebunden) nur noch die in früheren Bänden begonnenen Artikel fortführen und abschließen. Das betrifft ca. 7000 Gelehrte, bei deren Namen diejenigen Bände aufgeführt sind, in denen sie bereits früher behandelt wurden. Ein Berichtszeitende ist bisher nicht genannt. Offensichtlich sollen die bis zum Redaktionsschluß jeder Lieferung ermittelten Fakten und Titel verzeichnet werden. Soweit es sich um bereits verstorbene Gelehrte handelt, ist die subjektive und objektive Personalbibliographie sowieso zumeist mit dem Todesjahr abgeschlossen (sieht man von verspäteten Nachrufen ab), während bei den noch lebenden eine gleitende Berichtszeit vorliegen wird, so daß man bei der künftigen Benutzung stets die Daten des Redaktionsschlusses der einzelnen Lieferungen bedenken muß (um davon wohl ein bis zwei Jahre in Abzug zu bringen). Die seit der Wende veränderten und sicher nicht günstiger gewordenen Produktionsbedingungen verlangten eine Straffung der Arbeit, "um die Erscheinungstermine der einzelnen Lieferungen zu beschleunigen und die gesamte Bearbeitungszeit zu verkürzen". Der wichtigste Abstrich betrifft das künftig anzuwendende Verfahren, demzufolge "von der Redaktion als zuverlässig beurteilte Schriftenverzeichnisse", die ihr vorgelegen haben, nur noch mit Angabe der Signaturen der Universitätsbibliothek Leipzig bzw. der Staatsbibliothek zu Berlin zitiert werden, "unter Verzicht auf die Wiedergabe der einzelnen Titel im Band VIII." So verständlich diese Entscheidung sein mag, so nachteilig ist sie für die Benutzung des Poggendorff, da man künftig nicht mehr alles bequem an einer Stelle zusammen findet, sondern ggf. die Fernleihe bemühen muß. Hoffentlich führt das aber wenigstens wirklich zu einer Beschleunigung des Erscheinens; der Rezensent kann leider seine diesbezügliche Skepsis nicht ganz verhehlen.

sh


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