Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 3(1995) 3
[ Bestand in K10plus ]
[ Bestand in K10plus ]
Lexikon der Sozialpädagogik und der Sozialarbeit
- 95-3-442
-
Lexikon der Sozialpädagogik und der Sozialarbeit / hrsg.
von Franz Stimmer. Unter Mitarb. von Hilde van den
Boogaart und Günter Rosenhagen. - München [u.a.] :
Oldenbourg, 1994. - XIV, 567 S. ; 22 cm. - ISBN
3-486-21760-7 : DM 68.00
- [2972]
- 95-3-443
-
Wörterbuch der Sozialarbeit und Sozialpädagogik / hrsg.
von Arnold Schwendtke. Mit Beitr. von Ulrich Bleidick ...
- 4., überarb. und erw. Aufl. - Heidelberg ; Wiesbaden :
Quelle & Meyer, 1995. - 537 S. ; 18 cm. - (UTB für
Wissenschaft : Uni-Taschenbücher ; 656). - ISBN
3-494-02215-1 (Quelle & Meyer) - ISBN 3-8252-0656-4 (UTB)
: DM 39.80
- [2754]
Das Lexikon der Sozialpädagogik und der Sozialarbeit will über den
weitgefächerten und "manchmal diffus erscheinenden Bereich der
Sozialen Arbeit" informieren. Soziale Arbeit steht für Sozialpädagogik
und Sozialarbeit. Das Lexikon wendet sich an Studierende und Lehrende.
Die Auswahl der von 79 Mitarbeitern stammenden Artikel orientiert sich
an Theorie und Praxis. Die umfangreichen, z.T. mehr als drei Seiten
umfassenden Hauptstichwörter - nur diese sind mit den Namen der
Bearbeiter gezeichnet - sind absichtlich mit nur wenigen, wichtigen
Literaturhinweisen versehen. Eine Bemerkung in den Hinweisen für die
Benutzer verdient nach Meinung der Rezensentin hervorgehoben zu
werden: während die anderen hier besprochenen Lexika für die
sprachliche Form der Artikel stets kommentarlos die männliche Form
wählen, begründet das vorliegende Lexikon diese Entscheidung damit,
daß dadurch verwirrende Wortkonstruktionen vermieden werden sollen,
daß aber selbstverständlich sowohl die weibliche als auch die
männliche Form gemeint ist. Neben Artikeln für Sachbegriffe finden
sich solche für Institutionen und Organisationen sowie für ausgewählte
- ausschließlich bereits verstorbene - Personen, die nur für die
Soziale Arbeit Bedeutendes geleistet haben. Stichwörter im Text, für
die eigene Artikel existieren sind mit einem Pfeil markiert. Die
differenzierte Behandlung der Stichwörter Soziale Arbeit und
Sozialpädagogik/Sozialarbeit : Ausbildung und Beruf ist sicherlich auf
den Titel des Buches zurückzuführen. Die Artikel zur Geschichte der
Sozialarbeit und der Sozialpädagogik, zu den Methoden und zur Theorie
der Sozialen Arbeit gehen über den normalen Umfang von Lexikonartikeln
weit hinaus. - Insgesamt ein übersichtliches Nachschlagewerk mit gut
verständlichen Artikeln, dem eine weite Verbreitung zu wünschen ist.
Die im Frühjahr 1995 erschienene 4. Aufl. des Wörterbuchs der
Sozialarbeit und Sozialpädagogik enthält ein bereits Mitte 1993
datiertes Vorwort von Arnold Schwendtke, der kurz darauf verstarb.
Paul Kurt Kaller hat im Dezember 1994 in einem weiteren Vorwort für
alle 31 am Wörterbuch beteiligten Autoren dessen Zustandekommen
gewürdigt. Insbesondere die geänderten juristischen Grundlagen der
Sozialarbeit und Sozialpädagogik seit der 1. Aufl. 1977 machten diese
um mehr als 50 Stichwörter erweiterte Neuausgabe dringend
erforderlich. Beim Blättern stellt man allerdings rasch fest, daß die
Literaturhinweise gegenüber der 1. Aufl. meist nicht aktualisiert
wurden. Auch die Begriffe wie z.B. Soziagogik oder Praxisberatung
werden wieder aufgenommen, obwohl sie sich in anderen
Nachschlagewerken nicht durchgesetzt haben. Verweisungen, z.B. von
Supervision auf Praxisberatung, fehlen leider. Das Stichwort Soziale
Arbeit fehlt, und unter Sozialarbeit/Sozialpädagogik als Wissenschaft
wird es nicht einmal problematisiert. Der neueste Literaturhinweis im
Artikel Sozialarbeiter/Sozialpädagoge stammt aus dem Jahre 1975! Das
Stichwort Ethik wurde neu aufgenommen, ein Hinweis auf den nach wie
vor enthaltenen Begriff Sozialethik vermißt man dagegen. Mag die
Überarbeitung in den juristischen Bereichen und deren Anpassung an die
aktuelle Situation auch vorgenommen worden sein, für die
erziehungswissenschaftlichen Bereiche trifft das nicht zu, wie auch
die folgenden Beispiele belegen: Unter Sexualerziehung kein Hinweis
auf AIDS, neueste Literaturangaben von 1975; unter Sonderpädagogik
eine Tabelle über "sondererziehungsbedürftige Schüler" mit Stand 1973,
neueste Literaturangaben von 1978. - Diese Mängel sprechen für sich.
Monika Wederhake-Gottschalk
Zurück an den Bildanfang