Frank Hoffmann legte 1981 den ersten Band seiner Bibliographie The literature of rock für den Zeitraum 1954 - 1978 vor. 1986 folgte der zusammen mit B. Lee Cooper erarbeitete Band The literature of rock II für den Zeitraum 1979 - 1983 mit Nachträgen für 1954 - 1978. Der vorliegende, neueste Band berichtet über den Zeitraum 1984 - 1990 mit Nachträgen für 1954 - 1983. Nach einer kurzen Einleitung, einer Einführung in die Benutzung und der Würdigung der wichtigsten Entwicklungen in der Rockmusik in den Jahren 1984 bis 1990 folgt ein Überblick über den Aufbau der Bibliographie. Sie ist nach Sachgebieten (Subject headings) aufgebaut, die die Rockliteratur in folgende Bereiche einteilen: 1. Development of rock and roll out of its stylistic antecedents (1954 - 1956); 2. The beat era (1956 - 1958); 3. Doo-Wop (1954 - 1957); 4. Neo-Doo-Wop (1958 - ); 5. Brill building era (1959 - 1965); 6. British invasion (1964 - ); 7. American renaissance (1965 - ); 8. Soul music; 9. Other regional styles; 10. Hybrid children of rock; 11. Nostalgia; 12. Bubblegum; 13. The country connection; 14. Singer/songwriter tradition (1970 - ); 15. Soft rock; 16. AOR; 17. Funk; 18. Disco; 19. New wave; 20. Avant-garde; 21. Black contemporary; 22. New age; 23. Alternative rock; 24. Roots rock; 25. World beat; 26. Related topics (enthält Schlagwörter von Archives bis Violence). Dazu kommen folgende Anhänge: A: References for The literature of rock III, 1984 - 1990; B: A basic collection of essential rock recordings; C: Journals included in the index. Darauf folgen das Register sowie Informationen über die Autoren.
Wie viele systematische Bibliographien leidet auch die vorliegende darunter, daß die Systematik durchaus wissenschaftlichen Ansprüchen genügt und die Einordnung der Titel große Sachkenntnis voraussetzt. Der etwas ungeübtere Benutzer wird sich jedoch erst an die Systematik gewöhnen müssen, bis er alle gesuchten Artikel vollständig gefunden hat. Beispielsweise befindet sich Neil Young einmal in Kapitel 14; Crosby, Stills, Nash and Young verbergen sich einmal in Kapitel 15 und dann noch einmal in Kapitel 26 unter dem Schlagwort Charity (die Übersichtlichkeit in diesem Kapitel ist durch die ungenügende typographische Gestaltung etwas erschwert; der Band würde durch ein größeres Format und ein anderes Schriftbild an Übersicht gewinnen). Ohne das glücklicherweise vorhandene alphabetische Gesamtregister würde man sich also mit der raschen Benutzung schwertun.
Die Bibliographie wertet fast ausschließlich US-amerikanische und sonstige englischsprachige Quellen aus (insgesamt 107 Titel). Das Jazz Podium ist zwar im Zeitschriftenverzeichnis erwähnt, jedoch ohne Adressenangabe. Die Bibliographie weist außer Zeitschriftenartikeln auch Monographien und Zeitungsartikel nach.
Im Vorwort werden die Auswahlkriterien der Bibliographie erläutert, die in ihren Auswirkungen sofort erkennbar sind. POMPI weist im Zeitraum von Oktober 1988 bis September 1989 ca. 9000 Titel nach, und der Jazz-, Rock-, Pop-Index[1] hat jährlich ca. 13.000 deutschsprachige Einträge, während die vorliegende Bibliographie für 7 Jahre nur ca. 7000 Einträge enthält. Daß über die populäre Band Santana in diesen sieben Jahren nur zwei Artikel erschienen sein sollen, ist sehr unwahrscheinlich. Es ist offensichtlich, daß wissenschaftlichen Selektionskriterien und evtl. auch der Umfangskalkulation des Verlages ein großer Prozentsatz an potentiellen Einträgen geopfert worden ist.
Bernhard Hefele