Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 3(1995) 1

Literaturgeschichten und verwandte Nachschlagewerke zur1


95-1-083
Literaturgeschichten und verwandte Nachschlagewerke zur1 englischen und amerikanischen Literatur : ein kritischer Überblick aus bibliothekarischer Sicht
von
Sebastian Köppl

Es ist unbestritten, daß die Literaturgeschichte heute nicht mehr den hohen Stellenwert früherer Jahre hat. Dennoch ist sie in ihrer Funktion der narrativen Darstellung der Gesamtentwicklung, in ihrem Charakter als Nachschlagewerk und nicht zuletzt in ihrem Beitrag zur Kanonbildung mittels der Sichtung und ästhetischen Bewertung von Autoren und Epochen durch andere Formen kaum ersetzbar. Im folgenden werden wichtige Literaturgeschichten[1] und verwandte Nachschlagewerke auf knappem Raum vorgestellt und aus bibliothekarischer Sicht bewertet, und zwar in vier Abschnitten: im ersten werden ausführlich zwei Werke aus der jüngsten Zeit besprochen, im zweiten und dritten werden ganz knapp sieben ältere einbändige Werke bzw. sechs chronologische Handbücher vorgestellt und im vierten schließlich die "Klassiker" der anglistischen Literaturgeschichtsschreibung. Freilich werden nicht alle vorgestellten Literaturgeschichten diesen Zielen in gleicher Weise gerecht.

I. Englische und amerikanische Literaturgeschichten der jüngsten Zeit


[1]
Es sollen zunächst nur die Literaturgeschichten im engeren Sinne des Wortes behandelt werden. Die mehrbändigen Handbücher der Macmillan history of English literature, der Longman literature in English series, des New Pelican guide to English literature oder der Penguin history of literature/(Sphere) History of literature (in the English language) sowie die auf einzelne Epochen oder Gattungen begrenzten Titel sind für philologische Fachlesesäle ebenfalls unerläßlich.
The short Oxford history of English literature / Andrew Sanders. - Oxford : Oxford University Press, 1994, kann als Literaturgeschichte nur sehr bedingt empfohlen werden, da sie auch im Rahmen der zu akzeptierenden Begrenzung trotz einiger sachlicher Fehler wohl als Nachschlagewerk zur Erstinformation, aber nicht als einbändige Literaturgeschichte überzeugt. Dem Anspruch der Nachfolge mile Legouis' wird sie leider nicht gerecht. Als Studienliteratur ist sie nur für den fortgeschrittenen Studenten sinnvoll. (zurück)

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