Die Angaben sind aktualisiert, offensichtlich bis kurz vor Drucklegung. So finden sich z. B. noch der erste, 1994 erschienene Ergänzungsband zum neuen Kosch[2] (C 50) sowie die Ankündigung des bevorstehenden ersten Bandes der unter dem Titel Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft erscheinenden Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte (C 535) Erwähnung. Solche Nachträge erweisen auch, wie klug Blinn daran getan hat, sich von Anfang an einer springenden Numerierung mit Lücken zu bedienen.
Es fallen aber bei dieser neuesten Auflage einige redaktionelle
Nachlässigkeiten auf, die um so mehr stören, als man sie von dem Werk
nicht gewohnt ist. So ist der jüngste Herausgeberwechsel der
Bibliographie der deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft (D 360)
nicht vermerkt; in der Beschreibung fehlt der Hinweis, daß diese
Bibliographie seit einigen Jahren auch Literaturkritik in
Tageszeitungen in großem Umfang erfaßt. Von dem Autorenlexikon Die
Deutsche Literatur aus dem Verlag Lang (C 70) sind die ersten
Lieferungen der Reihe VI nicht aufgeführt. Unter den Institutionen
hätte die Kulturstiftung der Länder genannt werden müssen. Nicht
korrekt ist die Angabe (S. 92), die Nationalbibliographien übernähmen
für die neuere Zeit die Aufgabe der Pseudonymenlexika. Von dieser
Aufgabe hat sich die Deutsche Bibliographie, wie sie damals noch hieß,
längst unter Berufung auf den Datenschutz verabschiedet. Nicht fehlen
sollte bei der Fülle des dargebotenen Materials die brillante
Enzyklopädie der Literaturwissenschaft,[3] mit der Klaus Weimar die
Zunft seinerzeit ein wenig überfordert zu haben scheint und die - als
Geheimtip - noch immer der Entdeckung harrt.
Um nicht mißverstanden zu werden: Solche Monita sind die Ausnahme. Da
der Blinn sich inzwischen aber zu Recht den Ruf eines unbedingt
zuverlässigen Standardwerks erworben hat, sind sie hier angeführt - in
der Erwartung, daß die nächste Auflage sich wieder ganz auf den
gewohnt hohen redaktionellen Stand erheben werde.
Hans-Albrecht Koch
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