Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 3(1995) 1
[ Bestand in K10plus ]

The concise encyclopedia of Islam


95-1-049
The concise encyclopedia of Islam / Cyril Glassé. - San Francisco : Harper, 1991. - 472 S. ; 25 cm. - ISBN 0-06-063126-0 (pb) : $ 59.95
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Die bisher besprochenen Islam-Lexika stellten islamische Religion und Kultur aus wissenschaftlich distanzierter Sicht dar, gewissermaßen von außen. Cyril Glassé, der Verfasser der Concise encyclopaedia of Islam ist selbst Muslim und versucht in seinem rund 1.200 Artikel umfassenden Werk eher Erklärungen aus der Sicht des islamischen Glaubens zu geben und, wie es der amerikanische Religionswissenschaftler Huston Smith in seiner Einleitung formuliert, die philosophischen und esoterischen Aspekte des Islam herauszuarbeiten. Damit will Glassé zum besseren Verständnis islamischer Positionen und Denkweisen beitragen. Dies zeigen schon die zahlreichen Zitate aus Koran, Überlieferung und theologischer Literatur, mit denen die Aussagen der einzelnen Artikel belegt werden; das Schwergewicht auf esoterischen Themen wird aber auch bei einem Vergleich des Umfangs einzelner Artikel deutlich; so wird der Sufismus in zehn Spalten dargestellt (S. 375 - 380: Sufism), der im Islam so wichtige Bereich des Religionsgesetzes nur auf etwas mehr als drei Spalten (S. 361 - 363: Shariah) - um nur ein Beispiel zu nennen. Bei Themen, die auch in der islamischen Welt durchaus kontrovers diskutiert werden, hält sich Glassé, seiner eigenen Aussage im Vorwort zufolge (S. 4), soweit wie möglich an die orthodoxe sunnitische Auffassung. Trotz bzw. gerade wegen dieses Ansatzes bietet Glassés Lexikon eine wichtige und informative Ergänzung zu den bisher genannten, westlich-rationalistischer orientalistischer Denktradition verpflichteten Nachschlagewerken. Zahlreiche Verweisungen in den einzelnen Artikeln, Abbildungen, Karten, Übersichten über Dynastien, eine kurze chronologische Darstellung der islamischen Geschichte sowie eine vierseitige Bibliographie der vom Autor herangezogenen Literatur runden den Band ab.
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