Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 3(1995) 1
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Enzyklopädie des Islam


95-1-044
Enzyklopädie des Islam : geographisches, ethnographisches und biographisches Wörterbuch der muhammedanischen Völker / hrsg. von Martin T. Houtsma ... - Leiden : Brill, 1913 - 1938. - Bd. 1 - 4 + Erg.-Bd. ; 27 cm
[2650]
95-1-045
The encyclopaedia of Islam / prep. by a number of leading orientalists ... under the patronage of the International Union of Academies . - New ed. - Leiden [u.a.] : Brill. - 27 cm. - Bd. 1 - 4 auch als Reprint 1986 - 1991 erschienen. - Französische Ausg.: Encyclopédie de l'Islam
[2651]
Vol. 1 (1960) -. - Ende 1994 erschienen bis Vol. 8, fasc. 141/142 [bis: Safawido]. - Bandweise berechnet
Supplement. - Fasc. 1/2 (1980) - 5/6 (1982)
Index of proper names to vol. 1 - 7 and to the supplement, fasc. 1 - 6 / comp. and ed. by E. van Donzel. - 1993. - 400 S. - ISBN 90-04-09780-5 : hfl. 175.00
Index of subjects to vol. 1 - 6 and to the supplement, fasc. 1 - 6 / comp. by P. J. Bearman. - 1993. - 180 S. - ISBN 90-04-09739-2 : hfl. 125.00

Das anspruchsvollste und gleichzeitig umfassendste Werk dieser Art ist die in mehreren Ausgaben bei Brill erschienene und noch erscheinende Enzyklopädie des Islam bzw. The encyclopaedia of Islam bzw. Encyclopédie de l'Islam, deren erste Ausgabe (EI1) in den Jahren 1913 - 1938 in vier umfangreichen Bänden und einem schmalen Ergänzungsband parallel in deutsch, englisch und französisch veröffentlicht wurde. Sie ist m.W. noch heute im Handel erhältlich und ist - vor allem für die mit Nag - Z beginnenden Lemmata (Bd. 3 - 4) - noch immer aktuell. 1948 entschloß man sich zur Herausgabe einer völligen Neubearbeitung (EI2), die seit 1954 (dem Erscheinungsjahr des ersten Faszikels) in einer englischen und einer französischen Version erscheint. Auf eine deutsche Ausgabe hat man verzichtet. Bisher wurden sieben Bände publiziert, das Gesamtwerk ist auf 14 Bände veranschlagt. Die Fertigstellung der gesamten Enzyklopädie wird sich damit wohl noch bis in die zwanziger Jahre des kommenden Jahrhunderts hinziehen. Zusätzlich zum Grundwerk sind noch die ersten drei Doppelfaszikel eines Supplementbandes zu Vol. 1 - 3 sowie ein Eigennamen- und ein systematischer Sachindex zu Vol. 1 - 6 und zu dem Supplement erschienen.

Inhaltlich umfaßt die EI alle Aspekte der islamischen Religion und darüber hinaus den gesamten Bereich der historischen und zeitgenössichen Kulturen der arabischen und islamischen Völker, von Spanien im Westen bis Indien, China und Indonesien im Osten, vom Balkan und der Türkei im Norden bis Schwarzafrika im Süden. Die Beiträge stammen durchweg von namhaften Orientalisten und stellen den gegenwärtigen Stand der Forschung dar. Die EI ist das umfassende Standardwerk zu allen Fragen der islamischen Religion und Kultur sowie der arabischen Literatur der islamischen Welt (das Arabische war während des frühen Mittelalters lingua franca und Wissenschaftssprache in der islamischen Welt und ist es für theologische Erörterungen bis in die Neuzeit hinein geblieben).

Die EI ist in erster Linie für die orientalistische Fachwelt konzipiert und deshalb für Fachfremde relativ schwer zu benutzen. Zunächst werden Termini und sonstige originalsprachliche Ausdrücke nicht in der im deutschsprachigen Raum üblichen Transliteration (nach den Regeln der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft) wiedergegeben, sondern nach den anglo-amerikanischen Umschriftregeln (so übrings auch schon in der deutschen EI1), sodann werden als Lemmata grundsätzlich die (meist) arabischen Termini gebraucht, die dem Nicht-Orientalisten fremd sind (also nicht Philosophie, sondern Falsafa und Fal sifa, nicht Krieg, sondern arb und Djihad, nicht Kalif, sondern Khal fa usw.). Dem Laien dennoch einen Zugang zu ermöglichen, dient u.a. der Sachindex, der unter englischen Begriffen in systematischer Anordnung jeweils alle zugehörigen Lemmata aufführt. Sehr hilfreich ist ferner der Index der Eigennamen, der die Erwähnung von Personen und Orten in allen Lemmata der EI2 nachweist.


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