Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 2(1994) 3/4
[ Bestand in K10plus ]

Kodansha encyclopedia of Japan


94-3/4-553
Kodansha encyclopedia of Japan . - Tokyo : Kodansha ; New York, NY : Kodansha International. - 29 cm. - ISBN 0-87011-620-7 : $ 780.00
[2450]
Vol. 1 (1983) - 9 (1983)
Suppl. - 1986. - 59 S.[1]

Die Cambridge history of Japan ist somit in ihrer fachlichen Beschränkung durchaus gleichwertig mit dem wohl umfangreichsten, fachlich universalen Nachschlagewerk, das über Japan derzeit in einer europäischen Sprache zur Verfügung steht, nämlich der Kodansha encyclopedia of Japan. Der große, traditionsreiche, 1911 gegründete Verlag Kodansha faßte Mitte der 60er Jahre den Plan eines englischsprachigen allgemeinen Japan-Lexikons, das die bis dahin übliche fachliche Beschränkung der Nachschlagewerke über Japan auf Kunst, Kultur und Geschichte durchbrechen und namentlich Naturwissenschaften und Technik behandeln sollte. Dieses Werk wurde unter Mithilfe der Harvard University durch insgesamt mehr als 1.200 Fachwissenschaftler aus 28 Staaten erarbeitet und 1983 in neun Bänden en bloc veröffentlicht (acht Textbände, ein Registerband). Es besteht aus 9.417 Artikeln im Lexikonformat, geordnet nach dem Alphabet der Schlagwörter, worin 123 Überblicksartikel mit einer Länge von mehr als 3.500 Wörtern eingeschlossen sind, darunter solche zu den Gebieten Landwirtschaft, Zoologie, Kunst, Wirtschaft, Erziehungswesen, Film, Geschichte, Internationale Beziehungen, Sprache, Rechtswesen, Literatur, Betriebswirtschaft, Sport, Medizin, Naturwissenschaft, Botanik, Religion, Soziologie, Theater und Frauenforschung. Diese Überblicksartikel erlauben die Vernetzung der sonst auf das Alphabet der Schlagwörter verteilten Information, die zudem durch das sehr ausführliche Register verknüpft wird. Bei der großen Zahl an Beiträgen sind die einzelnen Einträge naturgemäß unterschiedlich in Aussagekraft und Informationswert - z.B. erfährt man unter Police nichts über Wilhelm Höhn, der 1885 - 1891 an der Reorganisation des Polizeiwesens beteiligt war.
[2] Gleichwohl und obwohl das Werk heute schon nicht mehr überall auf dem neuesten Stand ist, bieten die meisten Artikel ausführliche sachliche Informationen und sind in bibliographischer Hinsicht (allerdings in Beschränkung auf nicht-japanische Literatur) zuverlässig.

Harald Kleinschmidt (Tsukuba)


[1]
Dieses schmale Supplement scheint vielen deutschen Bibliotheken entgangen zu sein; jedenfalls ist es bei keinem der im SWB nachgewiesenen 5 Exemplare vermerkt. [sh] (zurück)
[2]
Hierzu bleibt man auf das betagte, 1941 von Martin Ramming herausgegebene Japan-Handbuch angewiesen. (zurück)

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