Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 2(1994) 3/4
[ Bestand in K10plus ]

Bibliographie: der deutsche Roman 1815 - 1830


94-3/4-442
Bibliographie: der deutsche Roman 1815 - 1830 : Standortnachweise, Rezensionen, Forschungsüberblick / Norbert Otto Eke ; Dagmar Olasz-Eke. - München : Fink, 1994. - 454 S. ; 24 cm. - (Corvey-Studien zur Literatur- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts ; 3). - ISBN 3-7705-2877-8 : DM 148.00
[2262]

Die wissenschaftliche Erschließung der Fürstlichen Bibliothek Corvey wird seit 1992 u. a. in der Reihe Corvey-Studien dokumentiert, von der inzwischen außer dem im Mittelpunkt dieser Rezension stehenden Bd. 3 (mit einer Bibliographie des deutschen Romans 1815 - 1830) drei weitere vorliegen,[1] wobei CS II und IV ihrerseits Bibliographien unterschiedlichen Umfangs enthalten. Nach CS I, die die Ergebnisse eines Symposiums mit Vorträgen vor allem zum reichhaltigen Bibliotheksbestand an deutscher, englischer und französischer Literatur sowie zu Arbeitsvorhaben und Projektgruppen (besonders zu deutschen Romanen und Dramen und zur Rezeption englischer Romane jener Zeit in Deutschland) festhält, treten in den folgenden Bänden die Forschungen der germanistischen Projektgruppe Der deutsche Roman 1815-1830 (Leitung: Prof. H. Steinecke, Paderborn) hervor. Schon 1991 erschien (außerhalb der CS) ein Verzeichnis der in Corvey vorhandenen 612 deutschen Romane (CS IV S. 16 Anm. 9) der frühen Restaurationszeit,[2] in der die Bibliothek die größte Bestandsdichte aufweist. Die gleichzeitige wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Roman jenes Zeitabschnitts - in dieser Veröffentlichung ebenso wie in CS I - führt CS II weiter. Vollmer bezieht in seine Bibliographie (403 Titel) erstmals die Bestände anderer Bibliotheken ein und leistet damit wiederum Vorarbeit zu CS III mit 1.582 Titeln. Gleichsam als Abschluß dieser bibliographischen Arbeiten werden in CS IV in einem Anhang zum deutschen Orient-Roman 1815-1830 92 Titel nochmals zusammengestellt.

CS III (deren verunglückte Titelfassung Doppelpunkt statt Genitiv setzt) breitet ihr bibliographisches Material auf den Seiten 55 - 370 aus, die umgeben sind von dem im Zusatz zum Sachtitel so genannten "Forschungsüberblick" (mit "Anhang: Gattungsbezeichnungen im deutschen Roman 1815 - 1830") sowie einem Registerteil am Ende (Autoren, Kurztitel, Verlage, Bibliotheken [d.h. Standorte], Abkürzungen - aber kein ordentliches Literaturverzeichnis wie in CS II). Die bereits nach RAK-WB katalogisierten Corveyer Titel wurden in Doppelarbeit nochmals zusammen mit den relevanten Titeln anderer Bibliotheken nach Autopsie "in Anlehnung an ... RAK-WB" (S. 51) erfaßt und ein Standort und ggf. Rezensionsnachweis(e) hinzugefügt; bei nicht zugänglichen Werken erfolgte die Titelaufnahme nach der zitierten Quelle.

Vor einem genauen Eingehen auf die Bibliographie muß auf den speziellen Romanbegriff eingegangen werden, der dem bibliographischen Projekt zugrundeliegt und der offenbar 1991 erstmals veröffentlicht (bzw. 1990 bei dem genannten Symposium vorgetragen) wurde:[3] Als "deutscher Roman" wird diejenige fiktionale Prosa bezeichnet, die folgende Kriterien erfüllt: 1) Erstveröffentlichung in deutscher Sprache (keine Neuauflagen, keine Übersetzungen); 2) Bibliographische Selbständigkeit - Buchform (keine Texte aus Sammelbänden; keine Hinweise - wie bei Goedeke - auf früher ganz oder teilweise in Zeitschriften, Almanachen o. ä. erschienene Werke bzw. keine Aufnahme von ausschließlich in Periodika veröffentlichten Texten); 3) Umfang von mindestens 100 (CS II) bzw. 160 (CS III) Seiten.

Während Fragen hinsichtlich der Abgrenzung zur Sachliteratur und der Grenze zwischen Übersetzungen und freien Bearbeitungen fremdsprachiger Werke nicht zu sehr ins Gewicht fallen, wirft die dargelegte Definition ein grundsätzliches Problem auf. Selbst wenn man akzeptieren sollte, z. B. "Novellen" von einer bestimmten Seitenzahl an in "Romane" verwandelt zu sehen (und verschiedene Ausgaben eines Titels z. T. über, z. T. aber auch beträchtlich unter der Seiten-Grenze liegen können) - eine Frage darf bei diesem pragmatischen Vorgehen nicht unter den Tisch fallen: Die gerade für diese Zeit typischen "Kleinen Romane" passen nicht in das Roman-Schema der Arbeitsgruppe. Sie werden bei Vollmer mit einem einzigen Satz (CS II S. 12) und bei Eke überhaupt nicht bedacht. Infolgedessen tauchen sie in Ekes "Anhang: Gattungsbezeichnungen..." nur einmal auf (CS III S. 40). Derjenige, der von anderer Seite keine Vorkenntnisse mitbringt, geht bei Studien zur Gattungsdefinition am "Kleinen Roman" einfach vorbei. Vielleicht hätte sich bei vorheriger Erarbeitung einzelner Personalbibliographien z. B. zu den belletristischen Vielschreibern (unter Auswertung vor allem des Goedeke) eine Lösungsmöglichkeit ergeben, in welcher Weise diese Gattung berücksichtigt werden könnte, wäre dadurch jedenfalls ansatzweise Licht in das Dickicht gebracht worden, in welchem Umfang fiktionale Prosa damals nur oder zunächst in Periodika abgedruckt wurde.

Diesen Hintergrund des gemeinsamen Projekts um den deutschen Roman 1815-1830 - wobei CS III natürlich nicht vollständig neu erarbeitet ist - muß man kennen, um zu verstehen, warum die Quellen, aus denen das Titelmaterial letztlich geschöpft ist, in CS III nur mühsam zu eruieren sind.[4] Auch bleiben die einzelnen Arbeitsschritte, die zur Titelsammlung führten, im Dunkeln. Man darf vermuten, daß Heinsius und Kayser mit ihren Romanverzeichnissen der wichtigste Ausgangspunkt waren. Unzählige Fernleihbestellungen erwiesen sich wegen Punkt 2 des eingegrenzten Romanbegriffs als unzutreffend, aber auch (Punkt 3) auf Grund der Tatsache, daß z.B. Kayser keine und Goedeke unregelmäßig Seitenzahlen angeben. Es ist zu hoffen, daß die ermittelten, aber nicht in die Bibliographie eingegangenen Daten einmal in anderem Zusammenhang Verwendung finden.

Angesichts der selbstverordneten Einschränkung erstaunt es dann, wenn man unter den 250 Titeln, für die in CS III kein Standort ermittelt werden konnte, auf sehr viele Fälle trifft, bei denen auch die Seitenangaben fehlen. Zumindest die einbändigen "seitenlosen" Titel hätten als Zweifelsfälle höchstens in den Anhang gehört. Immerhin sind es allein im ersten Drittel der Bibliographie gegen 50 Titel (also gegen 10%). Die geschilderte bibliographische Situation macht eine Aussage darüber, ob CS III innerhalb ihrer Grenzen wesentliche Lücken hat, letztlich unmöglich. Es soll jedoch erwähnt werden, mit welch unbegreiflicher Überheblichkeit die Materialfülle des Goedeke auch zum Roman 1815 - 1830 abgeurteilt wird (CS III S. 20).[5] Wenn z. B. CS II (S. 46 Anm. 84) und CS IV (S. 73 Anm. 6 u. S. 211 Anm. 20) direkt auf bibliographisches Material bei Goedeke hinweisen, dürfte die Meinung zu diesem Standardwerk der Germanistik innerhalb der Arbeitsgruppe unterschiedlich sein.[6] Sinnvoll wären Bibliotheksreisen (zu den Zentralkatalogen, zu Spezialbeständen) gewesen, um an Ort und Stelle zu recherchieren (wie dies offenbar ansatzweise geschehen ist, vgl. CS II S. 46 Anm. 86). Auch an eine Fragebogenaktion wäre gerade hinsichtlich der unauffindbaren Titel zu denken gewesen. Ferner vermißt man die Auswertung der Bibliothek der deutschen Literatur[7] mit jetzt (Sept. 1994) laut Verlag 647 Autoren der Restaurationszeit von ca. 1815 - 1850. Die Arbeitsgruppe hat sich im wesentlichen mit Fernleihbestellungen begnügt, wobei Vollmer und Eke z. T. unterschiedliche Standorte nachweisen (und Eke in der Zwischenzeit manchen Standort ausfindig machen konnte, den Vollmer noch nicht kannte). Obwohl es zweifellos zu begrüßen ist, daß die Autopsie bei den genannten Bibliographien im Vordergrund steht - der Nachweis einer einzigen Bibliothek (übrigens ohne Signatur), aus der das Fernleihbuch kam, hat wenig Aussagekraft und Nutzen.[8] Das Register der Standorte führt sogar insofern in die Irre, als es nur sehr eingeschränkt die einschlägigen Bestände der deutschen Bibliotheken widerspiegelt und durch den Leitweg der Fernleihbestellungen beeinflußt ist. Bei diesem scheint z. B. Hessen nur nachrangig angegangen worden zu sein: Die StuUB Frankfurt, die seit 1990 mit Sondermitteln der VW-Stiftung ihren Bestand an deutschen Veröffentlichungen 1801 -1870 zu komplettieren sucht, hat nur zwei Titel geliefert. Spätestens bei einer Bibliotheksreise oder einer Fragebogenaktion wäre man schließlich auf die Gießener Sammlung Trivialliteratur des 19. Jahrhunderts vor allem mit Beständen einer alten Gießener Leihbibliothek gestoßen, die noch nicht im Hessischen Zentralkatalog nachgewiesen sind, von denen allerdings seit 1970 ein gedruckter Katalog existiert,[9] der sicher auch in Paderborn vorhanden ist und natürlich in den bekannten Informationsmitteln zu germanistischen Sondersammlungen in deutschen Bibliotheken erwähnt wird. Darin wären 18 Nummern (vollständig oder teilweise erhalten) zu ermitteln gewesen, zu denen in CS III ein deutscher Standort fehlt oder/und eine andere Ausgabe (oder nur ein anderer Verlag) desselben Jahres vorliegt.[10] Von den 1815 - 1830 gedruckten Titeln der Gießener Sondersammlung, die in diesem Zeitraum erstmals veröffentlicht wurden, weisen mindestens 5 auf Lücken in CS III hin, wobei alle Zweifelsfälle (besonders Bearbeitungen fremdsprachiger Vorlagen) unberücksichtigt bleiben.[11]

Zu 912 von insgesamt 1.582 Titeln sind eine oder mehrere Rezensionen verzeichnet. Eine Überprüfung der Romane Nr. 1 - 400 (davon 209 mit Rezensionen) ergibt folgendes Bild: Das Gros der Rezensionen ist acht Zeitschriften[12] (mit jeweils mehr als 25 Nennungen) entnommen. Dagegen sind drei Viertel der im Abkürzungsverzeichnis zitierten Zeitschriften nur geringfügigst (mit 1 oder 2 Rezensionen) oder gar nicht vertreten. Nun behaupten die Verfasser keineswegs, daß sie die angegebenen Zeitschriften komplett ausgewertet haben; es fehlt jedoch der Hinweis darauf, wie diese Literaturangaben zustandegekommen sind (aus denen das "Archiv der Roman-Rezensionen" des Projekts besteht, vgl. CS III S. 53) - um Mißverständnisse auszuräumen und evtl. Doppelarbeit bei der Auswertung der betreffenden Zeitschriften zu vermeiden. Mehrere Rezensionen haben nicht vorgelegen und wurden mit Asteriskus gekennzeichnet. Hierzu wäre die Quellenangabe wichtig gewesen, sobald diese Rezensionen nicht einer im Abkürzungsverzeichnis zitierten Zeitschrift zweifelsfrei zuzuordnen sind. Vergeblich sucht man nach einer Auflösung von Krit Bibl (Nr. 314), die auch der so geschmähte Goedeke (X S. 632 zu diesem Roman) zitiert, allerdings zusammen mit dem Namen des Herausgebers und auch mit allen anderen bei Eke Nr. 314 zitierten Rezensionsnachweisen. Daß der "spärliche" Goedeke überhaupt Rezensionen nachweist, erfährt man freilich bei Eke nirgends. Zur Anlage des bereits erwähnten Abkürzungsverzeichnisses regt sich größter bibliothekarischer und bibliographischer Widerspruch, da die Verfasser versäumt haben, dringenden Notwendigkeiten bibliographischer Verzeichnung nachzukommen.[13]

Für eine gründlich recherchierte Bibliographie zum deutschen Roman 1815 -1830 hätten wir uns Goedeke als Ausgangspunkt vorgestellt und außerdem eine umfassende einmalige bibliographische Publikation gegenüber einer allmählichen Ausbreitung des Materials (CS II, III) vorgezogen. Der fürstliche Preis für CS III dürfte die finanziell weniger fürstlich gestellten Bibliotheken überlegen lassen, ob ihnen der im Vergleich zu Goedeke - wegen des eingeengten Romanbegriffs und wegen fehlender weiterführender Informationen - übersichtlichere und bequemere Zugang zur deutschen Prosa zwischen 1815 und 1830 sowie eine größere Anzahl von Rezensionsnachweisen so viel wert sind, daß sie diese Bibliographie zusätzlich zum Goedeke besitzen müssen. Doch sei ausdrücklich vermerkt, daß unsere Kritik an CS III nicht die fachwissenschaftlichen Forschungen zum deutschen Roman betrifft, um die sich die Projektgruppe verdient macht, sondern ausschließlich die bibliographische Seite meint - und da sehen bibliothekarische Augen wohl manches schärfer als diejenigen des Fachwissenschaftlers.

Gertrud Bader


[1]
Die Bände unter Einschluß der Bibliographie werden im folgenden zitiert als CS I - IV.
Die Fürstliche Bibliothek Corvey : ihre Bedeutung für eine neue Sicht der Literatur des frühen 19. Jahrhunderts ; Beiträge des 1. Internationalen Corvey-Symposions, 25. - 27. Oktober 1990 in Paderborn / hrsg. von Rainer Schöwerling ... - München : Fink, 1992. - 439 S. ; 24 cm. - (Corvey-Studien zur Literatur- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts ; 1). - ISBN 3-7705-2784-4 : DM 178.00 [2260].
Der deutschsprachige Roman 1815 - 1820 : Bestand, Entwicklung, Gattungen, Rolle und Bedeutung in der Literatur und in der Zeit / Hartmut Vollmer. - München : Fink, 1993. - 227 S. ; 24 cm. - (Corvey-Studien zur Literatur- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts ; 2). - Bibliographie der deutschsprachigen Romane 1815 - 1820 S. 225 - 263. - ISBN 3-7705-2837-9 : DM 68.00 [2261].
Geschichten aus (der) Geschichte : zum Stand des historischen Erzählens im Deutschland der frühen Restaurationszeit / Norbert Otto Eke und Hartmut Steinecke (Hrsg.). - München : Fink, 1994. - 223 S. ; 24 cm. - (Corvey-Studien zur Literatur- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts ; 4). - Bibliographischer Anhang: Deutsche Orientromane 1815 - 1830 S. 214 - 223. - ISBN 3-7705-2945-6 : DM 58.00 [2352]. (zurück)
[2]
Deutschsprachige Romane 1815-1830 in der Fürstlichen Bibliothek Corvey : Probleme der Erforschung - Bestandsverzeichnis / H. Steinecke ... - Stuttgart: Belser Wissenschaftlicher Dienst, 1991. - Diese Veröffentlichung, auf die ständig verwiesen wird, ist leider ausgesprochen schwer zugänglich: Sie fehlt sowohl in der DNB, den Verbundkatalogen Hebis und DBI-VK 1992 als auch in der regionalen Pflichtexemplarbibliothek; nach Auskunft des Verlags ist sie z. Zt. nicht lieferbar, obwohl Exemplare vorhanden sind. (zurück)
[3]
Vgl. CS I S. 94 u. Anm. 21; CS II S. 11f.u. S. 12 Anm. 2; CS III S. 21f. u. S. 47 Anm. 88. (zurück)
[4]
Dabei ist übrigens unklar, weshalb mehrere Titel aus CS II nicht in CS III übernommen wurden, obwohl sie über 160 S. aufweisen. (zurück)
[5]
Ebenfalls in Ekes Aufsatz Eine Gesamtbibliographie des deutschen Romans 1815 - 1830 : Anmerkungen zum Problemfeld von Bibliographie und Historiographie. // In: Zeitschrift für Germanistik. - N.F. 3 (1993), S. 295 - 308, hier S. 298. - Auch Hayn/Gotendorf scheint nicht die gebührende Aufmerksamkeit gefunden zu haben; sonst hätte sich nämlich herausgestellt, daß eine frühere Ausg. von Nr. 1217 (F. A. Schulze) bereits 1810 erschienen ist. Außerdem handelt es sich um eine Sammlung von Erzählungen, die nicht zur Romandefinition paßt. Bei Hayn/Gotendorf (I S. 434, reproduziert im GV-alt) ist das Werk anonym, bei Goedeke (X S. 495, nur Ausg. 1815 und 1816) steht es unter M. von Pfister. (zurück)
[6]
Sieht man einmal zu CS III Nr. 146, 260, 1144 und 1310 im Goedeke nach, der hierzu als Quelle zitiert wird, dann wäre folgendes zu korrigieren bzw. zu klären: Nr. 146: Die Titelaufnahme ist eine Kombination aus der Eintragung bei Goedeke (XII S. 482) und im GV-alt (dort allerdings Ausg. 1827). Nach der Umfangsangabe im GV-alt "2 B." [Bogen] hätte der Titel gar nicht aufgenommen werden dürfen. - Nr. 260: Der Titel der 2. Ausg. wird mit der Jahreszahl der 1. verknüpft; vgl. Goedeke (X S. 315), der statt eines solchen Potpourris beide Titel getrennt hält. Auch in den Parallelfällen, in denen eine 1. Ausg. nicht vorlag, wurden die Daten einer 2. Ausg., die vorlag, übernommen, aber die Jahreszahl der 1. eingesetzt, z. B. auch Nr. 114. - Nr. 1144: Es handelt sich laut Goedeke (X S. 35) um einen "Sonderabdr. aus den... Palmblättern". Vom Umfang her stellt er keinen "Roman" dar: Ausg. 1836: IV, 80 S. Der geringe Umfang geht auch aus GV-alt hervor. - Nr. 1310: Goedeke X S. 344: Verlagsort "Bernburg".
Gerade bei größeren Abweichungen gegenüber einer Eintragung bei Goedeke wäre es hilfreich gewesen, evtl. notwendige Korrekturen ausdrücklich festzuhalten. So aber weiß man z. B. bei Nr. 1191 nicht, ob Goedeke (X S. 24) fälschlicherweise von einer "Notenbeilage" berichtet oder ob diese bei dem Fernleihbuch einfach gefehlt hat bzw. - da vielleicht eingebunden - nicht erwähnenswert schien.
Während Goedeke (IV 1 S. 902) zu Nr. 835 beide Ausgaben desselben Jahres zitiert, findet sich in CS III nur eine davon, während die zweite - von Goedeke als "Nachdr." bezeichnet -in CS IV Nr. 55 auftaucht.
Der biographische Anhang in CS III ("Autorenregister" S. 373) hätte durch Hinweise auf Goedekes reichhaltige biographische Angaben sehr gewonnen. Auf jeden Fall ist der Schreibfehler "Beiker" statt "Becker" (vgl. dazu Nr. 82, richtig in CS II S. 227) zu entfernen.
In diesem Zusammenhang soll ein Zitat aus A. Rosenbaums Vorwort zu Goedeke X (2.Aufl. 1913 S. VI) dessen Gründlichkeit und Gewissenhaftigkeit vermerken: "Das vornehmste Gebot einer wissenschaftlichen Bibliographie, aus erster Hand zu schöpfen, hat der Bearbeiter nach Kräften zu erfüllen gesucht; ... Ersatz für die Autopsie bot an erster Stelle eine lange Reihe von Rezensionen, zusammengetragen aus fast allen kritischen und vielen belletristischen Zeitschriften; in zweiter Linie zahlreiche treffliche Bibliographien, Bibliotheks-, Verlags- und (die bessern) Antiquar-Kataloge; an letzter Stelle erst die selten einwandfreien älteren Bücherlexika. Daß auch alle sonstigen literarhistorischen Vorarbeiten, soweit sie zugänglich waren, ausgenutzt wurden, braucht nicht erst besonders betont zu werden." (zurück)
[7]
Bibliothek der deutschen Literatur : Mikrofiche-Gesamtausgabe nach Angaben des Taschengoedeke / Hrsg.: Kulturstiftung der Länder. - München [u.a.] : Saur, 1990 - 1994. - 19.963 Mikrofiches. (zurück)
[8]
Man hätte viel Platz gespart, wenn man die Standorte mit den eingeführten Bibliothekssigeln und anderen Kürzeln bezeichnet hätte, so daß man z. B. nicht fast auf jeder Seite einmal oder mehrmals liest: "Standort: Fürstliche Bibliothek Corvey, Höxter". (zurück)
[9]
Katalog der Sammlung "Trivialliteratur des 19. Jahrhunderts" in der Univ. Bibl. Giessen / Ulrich Hain ; Jörg Schilling. Hrsg. von Hermann Schüling. - Gießen : Universitätsbibliothek, 1970. - 376 S. - (Berichte und Arbeiten aus der Universiätsbibliothek Giessen ; 20) (zurück)
[10]
175 (enthält in Bd 2 nach Abschluß der Novelle ab S. 335: Historischer Bericht über den Krieg der Camisarden von 1702 bis 1710); 192 (entfällt jedoch, da es sich um die 3. Ausg. eines Romans mit geringfügig geändertem Titel handelt, der bereits 1808 -1809 erschienen und zweifelsfrei ein Werk Brancaglios ist, vgl. GV-alt und Goedeke VI S. 408); 359; 576; 586; 654 (hat - wie auch aus dem Titel zu ersehen ist - 4 und nicht nur 2 Bände); 708; 730; 807; 851; 862 (1824); 941 (1828); 1034; 1037; 1106 (1826; zur schwierigen Verfasserzuweisung vgl. Goedeke X S. 448 u. 516); 1147; 1171 (1828); 1350. Die in Corvey vorhandene Nr. 342 ist laut Goedeke X S. 43, der auf die auch bei Eke angegebene Rezension verweist, aus dem Französischen übersetzt (Titel im Gießener Katalog unter dem Verfasser Moke, vgl. dazu GV-alt). (zurück)
[11]
Heun (Clauren): Tornisterlieschen und Das Lilofischchen, die zusammen mit Lieschen (vgl. CS III Nr. 523) in Claurens Schriften (Stuttgart: Macklot) erschienen. Darin auch Der Friedhof zu Wüstenbrück (vgl. Nr. 517), wobei allerdings dessen Schlußband zusätzlich 2 Erzählungen enthält. Schilling: Die Geschwister; Schmid: Eustachius; Tarnow: Franz von Bourbon, Kronfeldherr von Frankreich, und Margaretha von Valois, Königin von Navarra. (zurück)
[12]
AbdZtg,Wegw; AllgRep; ALZ; BlLitUnt (sowie deren Beilage); JALZ; LeipzLitZtg; LitBl; LitConvBl. (zurück)
[13]
Neben den unnötigen Eintragungen Anon., Pseud., Beil stehen Zeischriftentitel, die auch mit einem hinzugesetzten Artikel (z. B. Der Sammler) nicht klarer werden, weil zumindest der Verlagsort fehlt. Alte Zeitschriften sind eben oft nicht problemlos zu identifizieren: Z.B. ist die Abend-Zeitung wohl nur dem Spezialisten ein Begriff. Von Beilagen wird manchmal verwiesen, z. B. von AllLitAnz auf die Allgemeine deutsche Frauen-Zeitung, die man - da an dieser Stelle ohne Abkürzung zitiert - zunächst vergeblich unter A oder D sucht, bis man sie unter F findet. AbdZtg und Wegw sind fast ausschließlich miteinander kombiniert - im Abkürzungsverzeichnis vermißt man aber die Verknüpfung der Titel. Wichtig wäre auch die Abgrenzung zwischen Hermes und LitAnz gewesen, die in Kombination miteinander (Nr. 23, 75, 76), aber auch allein erscheinen (Hermes: Nr. 314); einen LitAnz ohne weitere Angaben (Nr. 244, 274, 289, 350, 386) bibliographisch nachzuweisen, kann große Schwierigkeiten bereiten.
Auch das Kurztitelverzeichnis (S. 391) ist verbesserungsbedürftig, da es verwirrende Ordnungsfehler enthält (vgl. z. B. die Eintragungen unter Kampf, Reise, Ritter). (zurück)

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