Der Band 3 gibt Anlaß, die Qualität des Zensus am Beispiel eines
Werkes zu prüfen, über das der Rezensent vor vielen Jahren Material in
italienischen Bibliotheken zusammengetragen hat; es handelt sich um
die relativ zahlreichen Ausgaben eines der wichtigsten
mythographischen Werke des 16. Jahrhunderts, Le imagini con la
spositione de i dei de gli antichi von Vincenzo Cartari. EDIT 16
verzeichnet sämtliche 11 in die Berichtszeit fallenden Ausgaben; da
für alle Drucke deren fingerprints[2] angeben sind, kann man leicht
erkennen, daß die folgenden Ausgabenpaare auf Grund der identischen
fingerprints zusammengehören: Venedig : Ziletti, 1571 (Nr. 1732) und
Venedig : Valgrisi, 1571 (Nr. 1733); Venedig : Giolito de Ferrari,
1577 (Nr. 1734) und Venedig : Ziletti, 1580 (Nr. 1735); Lyon :
Honorat, 1581 (Nr. 1736) und Lyon : Michel, 1581 (Nr. 1737). Während
die beiden ersten Paare bis auf das Titelblatt identisch sind, ergibt
eine Prüfung der Exemplare für das letzte Paar ein wesentlich
komplexeres Bild: Nr. 1736 liegt nämlich in drei Ausgaben vor, von
denen sich eine nur durch die neu gesetzte Lage * unterscheidet,
während eine weitere nicht nur bereits auf dem Titelblatt Abweichungen
aufweist, (die wegen der in EDIT 16 üblichen Kurztitel nicht
aufgefallen sind), sondern auch weitere Besonderheiten in der Lage *.
Nr. 1737 ist dann wiederum bis auf Druckermarke und Impressum
identisch mit der als Nr. 1736 beschriebenen Ausgabe. Bei der Ausgabe
Venedig : Giolito de Ferari, 1577 kann es sich bei dem MDLXXVII auf
dem Titelblatt nur um einen Druckfehler handeln, da die Ausgabe
ansonsten identisch mit der Ausgabe Venedig : Ziletti, MDLXXXVII (Nr.
1738) ist, was sich auch daraus ergibt, daß das Widmungsschreiben vom
22.12.1586 datiert ist; wo EDIT 16 diese im Impressum falsch datierte
Ausgabe[3] subsumiert hat, bleibt ungewiß, da prinzipiell weder das
Vorhandensein mehrerer Exemplare zu einem Sigel vermerkt, noch gar die
Signaturen angegeben werden.
sh
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