Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 2(1994) 2
[ Bestand in K10plus ]
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Walford's guide to reference material


94-2-328
Walford's guide to reference material . - 6. ed. - London : Library Association Publishing. - 25 cm. - (Auslfg. über K. G. Saur, München)
[2107]
Vol. 1. Science and technology / ed. by Marilyn Mullay and Priscilla Schlicke. - 1993. - IX, 943 S. - ISBN 1-85604-015-1 : œ 120.00, DM 398.00 (Saur)

Wegen seiner fast konkurrenzlosen Stellung wurden alle seit 1974 erschienenen Auflagen und Teilbände von Walford's guide to reference material mehr oder weniger ausführlich in ABUN in ZfBB besprochen, so Vol. 1 (1990) der Ed. 5 in 37 (1990),3, S. 249 - 251. Walford, der auf die neunzig zugeht, ist jetzt erstmals nicht mehr als Bearbeiter auf dem Titelblatt von Vol. 1 genannt, obwohl er lt. Vorwort die jetzt allein verantwortlichen beiden neuen Bearbeiter weiterhin durch Titelmeldungen unterstützt. Erfreulich ist, daß es jetzt offensichtlich gelungen ist, den bereits früher angekündigten, relativ kurzen Abstand zwischen den Neubearbeitungen der Teilbände auf drei Jahre zu verkürzen. Größere Neuerungen sind dagegen kaum zu vermelden. Die Zahl der durchnumerierten Titel hat sich um stattliche 1012 und damit um ca. 17% auf jetzt 7007 erhöht. Zusätzlich zu den Registern 1. aller Titel, der Verfasser und Urheber und 2. der Sachbegriffe aus der Klassifikation gibt es jetzt erstmals 3. ein Register der in Datenbankform (online, CD-ROM und Diskette) angebotenen Informationsmittel.

Die Übersichtlichkeit des Textes wurde durch die typographische Auszeichnung von Zwischenüberschriften zwar verbessert, ist aber weiterhin nicht optimal, so wie man immer noch ein detailliertes Inhaltsverzeichnis vermißt. Es ist z.B. durchaus mühsam, die Titel zur Geschichte der Naturwissenschaften insgesamt bzw. die zu den einzelnen Disziplinen zusammenzusuchen, da diese nicht unter einer entsprechenden Rubrik zusammengefaßt und damit vom Rest der Titel abgehoben sind; sie sind allenfalls an Überschriften für Formalbegriffe wie Histories zu erkennen, doch die dann folgenden Zwischenüberschriften wie Bibliographies,[1] Encyclopaedias etc. lassen nicht mehr erkennen, daß man sich in einem Abschnitt für die Geschichte des Faches befindet und auch das Sachregister erlaubt nur eine partielle Zusammenführung der einschlägigen Titel.

Die eindeutige und häufig ebenso unangemessene Bevorzugung englischsprachiger Titel und insbesondere solcher mit Bezug auf Großbritannien ist leider geblieben. Wiederholt wurde die Stichprobe mit den Nachschlagewerken für Hotels, Restaurants und verwandte Einrichtungen, die sich von 39 auf 42 erhöhten (in Klammern die Zahlen für die Vorauflage): Großbritannien mit Irland 27 (24), Europa 6 (5), Frankreich 4 (4), International 3 (4), Nordamerika 1 (1), Deutschland 1 (1). Auch der Abschnitt Cartography wurde erneut geprüft: die Gesamtzahl erhöhte sich von 39 auf 44 Titel; 3 sind weggefallen, 8 kamen neu hinzu, bei denen es sich allesamt um englischsprachige handelt und an der unzureichenden Berücksichtigung von Werken in anderen Sprachen, selbst wenn sie zum unverzichtbaren Grundbestand an Nachschlagewerken gehören, hat sich ebensowenig geändert, so daß man das Fehlen etwa des neuen Kartographischen Taschenbuchs[2] gar nicht erst monieren möchte. Geblieben sind leider auch die ebenso zahlreichen wie störenden Fehler bei nicht englischsprachigen Titeln, allen voran den russischen, bei denen kaum einer ohne Fehler und Inkonsequenzen in der Transliteration wegkommt, sondern auch bei den deutschen (Nr. 354) oder italienischen (Nr. 326).

Trotz dieser (im Hinblick auf die Einseitigkeit der Titelauswahl wirklich gravierenden) Mängel empfiehlt sich Vol. 1 des Walford weiterhin als titelreichster allgemeiner Führer zu den Informationsmitteln der naturwissenschaftlichen und technischen Disziplinen.[3]

sh


[1]
Daß die vorzügliche Bibliografia di storia della scienza. - 1. 1982 (1985) - weiterhin fehlt, verwundert in Anbetracht des weiter unten Gesagten ebensowenig wie die Einseitigkeit, die darin besteht, daß als Repräsentanten berühmter Naturwissenschaftler lediglich sechs englische berücksichtigt werden (Nr. 346 - 352). (zurück)
[2]
IFB 94-1-141. (zurück)
[3]
Vgl. die im Hinblick auf die Berücksichtigung der Beiträge anderer Länder (und die gerade hier häufig mangelnde Aktualität) gleichfall sehr kritische Rezension in ZfBB (ABUN) 41 (1994),3, S. 322 - 323, die auch auf Inkonsequenzen bei der Ordnung des Material aufmerksam macht. (zurück)

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