Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 2(1994) 2
[ Bestand in K10plus ]
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Who's who in the European information world


94-2-223
Who's who in the European information world / comp. and ed. by Nathalie Dick and Ana Hidalgo. Publ. ... in assoc. with EUSIDIC, the European Association of Information Services. - London : TFPL Publishing. - 30 cm
[2075]
Ed. 1. 1994 (1993). - 729 S. - ISBN 1-870889-36-3 : œ 125.00

TFPL Publishing, der den Lesern von IFB (93-1/2-015) als Verlag des CD-ROM directory, des derzeit besten Verzeichnisses lieferbarer CD-ROMs bekannt ist, bringt auch zwei kurzbiographische Nachschlagewerke über ausgewählte Mitglieder der "Informations-Welt" heraus, darunter ein neues für die europäischen Länder, unter Einschluß von Großbritannien, für das er auch ein separates, im folgenden angezeigtes Verzeichnis verlegt. Ersteres hatte gleichzeitig mit dem bereits in 4. Ausg. vorliegenden nationalen Who's who im Dezember 1993 Premiere. Das internationale Verzeichnis enthält, wie einer vom Verlag freundlicherweise beigelegten statistischen Auswertung zu entnehmen ist, 4.172 Namen aus 32 Ländern (davon 3.440 aus west- und 772 aus osteuropäischen Ländern) mit folgenden Angaben: Adresse, Mitgliedschaften in Fachverbänden, besuchte Ausbildungsstätten, Zahl der Berufsjahre insgesamt sowie die in der jetzigen Position, vorhergehende Position, berufliche Aktivitäten und Interessen, Hobbies, gesprochene Fremdsprachen sowie englische Übersetzung der Institution, an der die Person tätig ist. Ob es sinnvoll ist, in einem fachlichen Who's who nach den Hobbies zu fragen, stehe dahin, doch scheint dieser Punkt dem Verlag so wichtig zu sein, daß er ihn statistisch eigens ausgewertet hat (danach führt auf dem Kontinent die Lektüre, in Großbritannien die Musik). Wichtiger sind freilich die Auswahlkriterien, zumal sonst nirgends zu erfahren ist, was mit Information world gemeint ist. Nach dem hier in geraffter Form wiedergegebenen Kriterienkatalog sind Personen berücksichtigt, die in folgenden Positionen tätig sind: 1. Manager in Spezialbibliotheken (der Wirtschaft und solcher in anderer Trägerschaft); Direktoren sonstiger Bibliotheken; Unterrichtende an einschlägigen Ausbildungsstätten; wichtige Repräsentanten der Informations-Wirtschaft (Datenbankanbieter, Verlagswesen, CD-ROM-Produzenten, Bibliotheks-Dienstleister, Bibliotheksverbünde), sonstige im Informationsbereich Tätige sowie Funktionäre einschlägiger Verbände. Prüft man daraufhin die ca. 240 für Deutschland ausgewählten Namen, so kann man sich nicht des Eindrucks erwehren, daß diese Auswahl weitgehend zufällig ist: keineswegs sind alle wichtigen Bibliotheken vertreten, dafür solche, die auf dem IuD-Sektor mit Sicherheit keine Rolle spielen und daß dieser gerade von den jeweiligen Bibliotheksdirektoren am besten repräsentiert wird, dürfte auch niemand im Ernst behaupten wollen; ähnlich lückenhaft und inadäquat ist die Auswahl bei den Vertretern der Ausbildungsstätten. Am Anfang jedes Länderabschnitts sind einschlägige Verbände aufgeführt: für Deutschland ist dies zu Recht die DGD, während die Beschränkung weiterer auf die BDB und den DBV kaum als adäquat zu bezeichnen ist. Register: 1. der Namen nach Firmen und Institutionen; 2. der Firmen und Institutionen (mit Namen) nach Sachgruppen; 3. aller Personen.

Zieht man aus diesem niederschmetternden Ergebnis - was die Relevanz der Angaben für Deutschland betrifft - Rückschlüsse auf die anderen Länder (was wohl statthaft ist), so kann man vom Kauf dieses teuren Nachschlagewerkes nur abraten.[1]

sh


[1]
Vgl. die Rezension in ZFBB (ABUN) 41 (1994),3, S. 326 - 327. (zurück)

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