Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 2(1994) 2
[ Bestand in K10plus ]

Handbuch der Bibliotheken Bundesrepublik Deutschland,


94-2-206
Handbuch der Bibliotheken Bundesrepublik Deutschland, Österreich, Schweiz. - München [u.a.] : Saur. - 24 cm. - ISSN 0176-3180
[0079]
Ausg. 3 (1993). - X, 650 S. - ISBN 3-598-11156-8 : DM 178.00, DM 148.00 (für verzeichnete Bibliotheken)

Die vorliegende Ausgabe des in Abständen von vier bis fünf Jahren erscheinenden Bibliotheksadreßbuchs wurde - vor allem durch die Aufnahme der Bibliotheken in den neuen Bundesländern - ganz beträchtlich vermehrt (in Klammern die Zahlen für die Vorausgabe[1]), nämlich insgesamt von damals 6.585 auf jetzt 7.705; auf die drei Länder entfallen 6.229 (5.095), 743 (790) und 733 (700) Eintragungen. Anlage nach den Ländern, innerhalb nach dem Ortsalphabet[2], dann nach dem Namen[3], wobei Bibliotheken universitärer Einrichtungen unter Universität zusammengefaßt sind, so auch die Hauptbibliothek, selbst wenn sie ganz anders heißt: die Stadt- und Universitätsbibliothek in Frankfurt ist also an der ihr im Alphabet zukommenden Stelle nicht zu finden und - wenn man das genannte Prinzip nicht kennt oder bei der Suche nicht bedenkt - unauffindbar, da unverzeihlicherweise eine Eintragung unter ihrem Namen selbst im Register der Bibliotheksnamen fehlt, das für die große Zahl der Eintragungen unter Universität, Stadtbücherei/bibliothek usw. ziemlich sinnlos ist. Der größte Schwachpunkt ist und bleibt das Sachregister, das jetzt lt. Vorwort ca. 1.200 (800) Schlagwörter mit ca. 10.000 Eintragungen enthält. Obwohl dieses Register zur laufenden Nummer zusätzlich Namen und Ort der Bibliothek nennt (was die Recherche erleichtert), ist es mehr ein Ärgernis als eine Hilfe, da es weiterhin "automatisch" erstellt wird und zwar auf Grund einer willkürlichen Auswahl aus den von den Bibliotheken angegebenen Sammelschwerpunkten, so daß weiterhin häufig gerade die bedeutendsten Sammlungen fehlen, natürlich auch dann, wenn die Bibliotheken diese erst gar nicht angegeben haben. Die in den Rezensionen der beiden Vorauflagen aufgeführten Mängel bestehen weiter. Waren in der 2. Ausg. von den 7 von der Württ. Landesbibliothek benannten Sondersammlungen immerhin 2 ins Register gelangt, so hat von den 6 in der 3. Ausg. genannten keines eine Eintragung erhalten. Es ist auch unwahrscheinlich, daß dieselbe Bibliothek auf dem Fragebogen nicht ihre auch im internationalen Maßstab bedeutenden Sammlungen für Inkunabeln, Bibeln und Ballettliteratur angegeben hat, so daß man annehmen muß, daß diese von der Redaktion gar nicht erst in die Eintragung übernommen wurden. Unter Handschriften, Inkunabeln, seltene Bücher sind jetzt immerhin ganze 6 statt 4 Bibliotheken nachgewiesen, die Bayerische Staatsbibliothek mit dem größten und die Württ. Landesbibliothek mit dem zweitgrößten Inkunabelbestand in Deutschland fehlen weiterhin.

Für Bibliotheken, die den World guide to libraries[4] besitzen, aus dessen Datenbank das vorliegende Adreßbuch einen Auszug darstellt, ist das vorliegende verzichtbar; für andere Bibliotheken, die mit einem Verzeichnis der Bibliotheken der drei Länder auskommen, ist es nützlich, wenn man von den Mängeln des Sachregisters absieht.[5]

sh


[1]
Vgl. die kritische Rezension von Ausg. 2 (1989) in ABUN in ZfBB 36 (1989),6, S. 512 - 513. (zurück)
[2]
Gleichnamige Orte sind jetzt erfreulicherweise getrennt und nicht mehr wie in der Vorauflage ineinandergeordnet: z.B. Neustadt. (zurück)
[3]
Die Alphabetisierung funktioniert inzwischen: innerhalb Münchens sind Bibliotheken mit Bayerische/r/s ... jetzt richtig geordnet. (zurück)
[4]
IFB 94-1-040. (zurück)
[5]
Vgl. die Rezension in ZfBB (ABUN) 41 (1994),1, S. 86 - 87. (zurück)

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