Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 2(1994) 2
[ Bestand in K10plus ]

Lesser-known women


94-2-180
Lesser-known women : a biographical dictionary / Beverly E. Golemba. - Boulder [u.a.] : Rienner, 1992. - XI, 380 S. ; 24 cm. - ISBN 1-55587-301-4 : $ 65.00, œ 58.50 (Eurospan). - (Auslfg. in Europa über Eurospan, London)
[2179]

Daß Frauen in den älteren biographischen Nachschlagewerken eher unterrepräsentiert sind, ist keine ganz neue Erkenntnis, und die neue frauenspezifische Forschung tut vieles, um diesem Mißstand abzuhelfen. Die Autorin des vorliegenden Werkes ist Associate Professor of Sociology am St. Leo College, Langley Air Force Base, Virginia und sieht ihr Buch als Beitrag zum Kampfe für die Verbesserung der Lage der Frauen durch Aufzeigen ihrer von der einseitig männlich geprägten Biographik verkannten Leistungen.[1] Sie hat dazu einen recht bequemen Weg gewählt, indem sie 783 englischsprachige allgemeine und fachliche biographische Nachschlagewerke (in dieser Zahl sind freilich auch nicht weniger als 173 Artikel aus der Encyclopaedia Britannica enthalten) ausgewählt, und diese auf Frauen hin durchgesehen hat, deren Leistungen nach ihrer Meinung bisher nicht genügend gewürdigt wurden. So kam eine Auswahl von ca. 780 Artikeln für Frauen aus allen Ländern vom Anfang des 17. Jahrhunderts bis zur Gegenwart zusammen, die chronologisch nach dem Jahr ihrer ersten bedeutenden Leistung geordnet sind. Die in der Regel ca. 15 Zeilen umfassenden Artikel nennen in einer Kopfzeile das Stichjahr, den Namen, die Lebensjahre und die Nationalität; der Inhalt besteht aus einem Resümee der in den Quellen - die am Ende jedes Artikels mit der laufenden Nummer zitiert sind - vorgefundenen Informationen. Daß es sich bei diesen Quellen keineswegs immer um die maßgeblichen handelt, zeigt bereits der erste Artikel für die italienische Komponistin Francesca Caccini, über die man sich sinnvollerweise am besten im New Grove dictionary of music and musicians informiert, ein Werk, das die Verfasserin allerdings gar nicht berücksichtigt hat. Register: 1. der behandelten Frauen; 2. der Namen nach Ländern (ca. 60 % USA, nimmt man weitere englischsprachige Länder dazu, bleibt für den Rest der Welt nicht viel übrig, so. z.B. 26 Namen für Deutschland); 3. nach Berufen. Selbst wenn die Verfasserin ihre eigenen Recherchen in den Vordergrund rückt, handelt es sich im Wesentlichen um nichts als eine Kompilation aus anderen Werken und dazu häufig nicht der maßgeblichen. Zur ernsthaften Frauenforschung, die neues, unbekanntes Terrain erschließt, leistet diese Kompilation keinen Beitrag; sie ist selbst für amerikanische Bibliotheken verzichtbar.

sh


[1]
"... I have compiled this book to help reevaluate history by bringing into light accomplishments of women that have largely gone unrecognized for centuries. A secondary purpose is to give women a sense of continuity and historical roots, to change common perceptions of women, and to contribute to the effort to change women's status." (zurück)

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