Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 2(1994) 2

The reader's adviser


94-2-173
The reader's adviser / Marion Sader, series ed. - 14. ed. - New Providence, NJ : Bowker, 1994. - 26 cm. - ISBN 0-8352-3320-0 (set) : $ 500.00, DM 998.00 (K. G. Saur, München)
[2171]
Vol. 1. The best in reference works, British literature, and American literature / David Scott Kastan and Emory Elliott, vol. ed. - XXXVII, 1472 S. - ISBN 0-8352-3321-9
Vol. 2. The best in world literature / Robert DiYanni, vol. ed. - XL, 1122 S. - ISBN 0-8352-3322-7
Vol. 3. The best in social sciences, history, and the arts / John G. Sproat, vol. ed. - XXXII, 1127 S. - ISBN 0-8352-3323-5
Vol. 4. The best in philosophy and religion / Robert S. Ellwood, vol. ed. - XXVIII, 1054 S. - ISBN 0-8352-3324-3
Vol. 5. The best in science, technology, and medicine / Carl Mitcham and William F. Williams, vol. ed. - XXXVIII, 975 S. - ISBN 0-8352-3325-1
Vol. 6. Indexes. - X, 823 S. - ISBN 0-8352-3326-X

Neue, beträchtlich vermehrte, im Format vergrößerte und aktualisierte Auflage eines Klassikers unter den Nachschlagewerken in amerikanischen Bibliotheken, genauer gesagt, den public libraries, dem wir hierzulande nichts nach Größe und Anspruch Vergleichbares zur Seite stellen können. Begonnen 1921 mit einer einbändigen Ausgabe von gut 400 S. unter dem Titel The bookman's manual, blieb dieser bis zur 8. Ausg. 1958 erhalten, änderte sich mit der 9. Ausg. 1960 zu The reader's adviser and bookman's manual, um dann mit der 10. Ausg. 1964 den vorliegenden Titel anzunehmen. Daß dabei die Ausgaben - von der ersten Nachkriegsausgabe abgesehen - immer umfangreicher wurden, braucht kaum erwähnt zu werden. War, wie der ursprüngliche Titel belegt, dieses Werk anfangs von Buchhändlern für Buchhändler konzipiert, die mit seiner Hilfe ihren Kunden die besten aktuellen Titel zu einem Thema oder einem Autor empfehlen konnten, fand diese Handreichung von Anfang an auch das Interesse der Bibliothekare, die es sowohl zur Leserberatung als auch zum Bestandsaufbau benutzten. Die Zielgruppe der Bibliothekare an amerikanischen public libraries und deren Leser ist inzwischen die hauptsächliche, wie sich am neuen Titel ablesen läßt. Es handelt sich um eine empfehlende Bibliographie[1] - um diesen bei uns ja leider ideologisch vorbelasteten Begriff neutral zu verwenden - die sich allerdings keineswegs auf die bloße Nennung der "besten" Titel beschränkt, sondern diese häufig knapp annotiert und sie durch Einleitungen zu den Kapiteln und Abschnitten auch in einen Sach- bzw. historischen Zusammenhang rückt. Genannt sei das Beispiel für die deutsche Literatur in Bd. 2 (S. 562 - 618): Auf einen Abriß von zweieinhalb Seiten folgen Listen von Monographien (Background reading, History and criticism und Collections), darauf eine chronologische Aufführung der Namen der behandelten Autoren - von Hartmann von Aue bis Lutz Rathenow, wovon die Hälfte auf solche des 20. Jahrhunderts entfällt - die dann, den Hauptteil des Kapitels bildend, im Namensalphabet behandelt werden und zwar jeweils mit kurzer einleitender Charakterisierung, gefolgt von den nach Gattungen getrennten Werken in englischer Übersetzung und der abschließenden Rubrik Books about ... Daß insgesamt die Geisteswissenschaften am stärksten vertreten sind, kann man schon an den Inhalten und am Umfang der Bände ablesen, von denen nur einer - und dann auch noch der am wenigsten umfangreiche - das Gesamtgebiet der Naturwissenschaften, der Technik und der Medizin behandelt. Was die Auswahl der Titel betrifft, so werden ausschließlich englischsprachige Monographien berücksichtigt, im Prinzip nur lieferbare (Preise und ISBN sind angegeben), doch mit sehr zahlreichen Ausnahmen, was die Lieferbarkeit betrifft, da man in vielen Fällen auf vergriffene (aber in gut ausgestatteten public libraries verfügbare) Titel zurückgreifen mußte, wenn man nicht auf gewisse Themen oder Autoren von vornherein hätte verzichten wollen. Daß diese empfehlende Bibliographie auf Grund ihrer Auswahlkriterien für nicht englischsprachige Länder nur von untergeordneter Bedeutung ist, liegt auf der Hand. Soweit jedoch Themen der amerikanischen (und englischen) Geschichte, Kunst und vor allem Literatur (unter breiter Berücksichtigung der englischsprachigen Literaturen in anderen Ländern) behandelt sind, sollte sich keine hiesige wissenschaftliche Bibliothek zu fein sein, dieses Angebot zu Bestandskontrolle und -ausbau zu nutzen. Die sekundäre Nutzung für Studien zur Rezeption fremdsprachiger Literaturen sei immerhin erwähnt.

Bd. 6 enthält drei Register, die die entsprechenden der Einzelbände kumulieren: 1. der Verfasser und - typographisch hervorgehoben - der behandelten Personen; 2. aller Sachtitel; 3. von Schlagwörtern mit Ausnahme von behandelten Personen. Dazu kommt eine Konkordanz zwischen der in der Bibliographie mit Kurzform zitierten Verlage und der aufgelösten Form.

sh


[1]
Von den in den USA zahlreichen Bibliographien dieses Typs seien die drei in häufigen Auflagen mit jährlichen Zwischensupplementen erscheinenden aus dem Verlag Wilson mit ihrem Anfang 1994 lieferbaren neuesten Grundwerk genannt: Children's catalog. - Ed. 16 (1991). - The fiction catalog. - Ed. 12 (1991) und Public library catalog. - Ed. 9 (1989) sowie die von der ALA betreute Bibliographie Books for college libraries : a core collection of 50.000 titles. - 3. ed. - Chicago, Ill. : American Library Association, 1988. - Vol. 1 - 6. (zurück)

Zurück an den Bildanfang