Wie bei allen Teilausgaben aus großen Datenbanken ist nach dem Nutzen
solcher separaten Verzeichnisse zu fragen. Im Gegensatz zu dem auf
dieselbe Weise entstandenen Verzeichnis rechtswissenschaftlicher
Zeitschriften und Serien ...[4], das vor allem für Fachbibliotheken von
Interesse ist und zudem überaus teuer zu stehen kommt, ist der
vorliegende Zeitungskatalog eher preiswürdig und hat seinen Platz auch
in allen großen Bibliotheken, die Zugriff auf die Mikrofiche-,
Online- und demnächst CD-ROM-Ausgabe der ZDB haben, von
Spezialbibliotheken
der Publizistik ganz zu schweigen. Grund dafür ist vor allem, daß nur
hier bequem - da in aufbereiteter und übersichtlicher Form - über ein
eigenes Register nach Erscheinungs- und Verbreitungsorten recherchiert
werden kann, ein für einen Zeitungskatalog unentbehrlicher Service,
werden doch Zeitungen in Unkenntnis des oder der genauen Titel sehr
häufig unter dem Ort gesucht. Zwar sind die Erscheinungs- und
Verbreitungsorte (Bsp.: Felsberger Nachrichten : Gesunger Nachrichten
und Nachrichten für die Gemeinde Brunslar ; Wochenzeitung für
Altenbrunslar, Altenburg, Beuern ...) in entsprechenden Kategorien des
für die ZDB geltenden Datenformats ZETA abgelegt, doch ist es bisher
nicht gelungen, diese geordnet nach geographischen / administrativen
Einheiten auszugeben. Dieses mußte für das vorliegende Verzeichnis
unter großem und Achtung gebietendem Aufwand für die Nachbearbeitung
von Hand geleistet werden. Das Register besteht aus einem Alphabet der
Ländernamen, innerhalb aus einem Alphabet der Orte in RAK-Ansetzung in
der heute gültigen Form mit Verweisungen von früheren Namen (so
insbesondere von ehemals selbständigen Ortsteilen[5]) und in seltenen
Fällen auch von abweichenden Namen - Titel ohne Ort stehen voran - und
weiter aus dem Alphabet der Kurztitel der Zeitungen. Daß das zu
gelegentlichen Fehlern führt,[6] mindert den prinzipiellen Wert dieses
Registers in keiner Weise und es wäre sogar zu überlegen, ob man in
Anbetracht des bei weitem größten Länderteils für Deutschland (89 von
insgesamt 127 Seiten) diesen nicht nach Bundesländern untergliedern
sollte. Die in den letzten Jahren in Osteuropa eingetretenen
Veränderungen der politischen Landkarte konnten sogar z.T. (für die
Sowjetunion) bereits berücksichtigt werden.
Daß man bei allen Fernleihbestellungen trotzdem zusätzlich auf die
Gesamt-ZDB rekurrieren muß, ergibt sich schon aus der Tatsache, daß
nur diese den aktuellen Bestand spiegelt und glücklicherweise manche
Bibliotheken neue Titel einbringen oder bisher unzureichend
katalogisierte nachträglich mit dem bekannten Aufwand nachbessern. Zu
ersteren gehört die östliche Hälfte der Staatsbibliothek zu Berlin,
deren "etwa 5000 Signaturen (und) 100.000 Bände" umfassenden Bestände
gerade in die ZDB eingebracht werden;[7] auch die Bestände des Instituts
für Zeitungsforschung in Dortmund harren noch zum ganz überwiegenden
Teil der Aufnahme in die ZDB.
sh
- [1]
- Standortverzeichnis ausländischer Zeitungen und Illustrierten in
Bibliotheken und Institutionen der Bundesrepublik Deutschland
einschließlich Berlin (West) : SAZI = Catalogue of foreign newspapers
and illustrated papers in German libraries / hrsg. von der
Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. Bearb.: Martin Winckler.
- Stand: 1. August 1973. - Pullach bei München : Verlag Dokumentation,
1975. - 334 S. - Vgl. die Rezension in ABUN in ZfBB 22 (1975),3, S.
234 - 235.
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- [2]
- Deutsche Zeitungsbestände in Bibliotheken und Archiven = German
newspapers in libraries and archives / Gert Hagelweide. Hrsg. von der
Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen
Parteien und dem Verein Deutscher Bibliothekare. - Düsseldorf :
Droste, 1974. - 372 S. - (Bibliographien zur Geschichte des
Parlamentarismus und der politischen Parteien ; 6). - Vgl. die
Rezension in ABUN in ZfBB 22 (1975),2, S. 169 - 170.
(zurück)
- [3]
- Auf dem Titelblatt wird diese Zahl gleich auf 18.000 aufgerundet.
(zurück)
- [4]
- Verzeichnis rechtswissenschaftlicher Zeitschriften und Serien in
ausgewählten Bibliotheken der Bundesrepublik Deutschland
einschließlich Berlin (West) = Union list of legal serials in selected
libraries of the Federal Republic of Germany including Berlin (West) /
hrsg.von der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Berlin. Bearb.
im Fachreferat Rechtswissenschaft. - München [u.a.] : Saur. - 30 cm.
- Vgl. zuletzt die Rezension von Ausg. 3 (1990) in ABUN in ZfBB 37
(1990),5, S. 448 - 451.
(zurück)
- [5]
- Eine generelle Ausnahme bildet Berlin, worunter alle Titel
zusammengefaßt sind, auch die in früher selbständigen Ortsteilen
erschienenen, mit Verweisungen von den Ortsteilen:
Berlin-Charlottenburg s. Berlin.
(zurück)
- [6]
- Nur zwei Zufallsfunde: Felsberg <Fritzlar>: Felsberger Nachrichten
steht zum einen richtig unter Felsberg, dann aber auch noch einmal
falsch unter dem weit von Fritzlar entfernten Beuern <Gießen>, wofür
allerdings die Bearbeiter des Registers nichts können, da die
katalogisierende Bibliothek das falsche Beuern aus der GKD
herausgesucht hat.
- Auf das Konto der Bearbeiter geht allderings, was in Anbetracht der
Kompliziertheit des Falles leicht zu entschuldigen ist, daß
Leinfelden-Echterdingen fälschlich als Teilort von Leinfelden
behandelt wird. Leinfelden-Echterdingen entstand im Zuge der
Gemeindereform aus den früher selbständigen Gemeinden Leinfelden,
Echterdingen (beide international bekannt durch das Spielkartenmuseum
einerseits und den gefährlichen Flughafen andererseits), Stetten
(überregional bekannt durch das Filder-Spitzkraut) und Musberg
(regional bekannt durch den Piz Mus); folglich müßten alle die
Gesamtgemeinde betreffenden Titel unter Leinfelden-Echterdingen
subsumiert werden; die Titel dagegen, die die früher selbständigen
Orte und heutigen Teilorte Leinfelden und Echterdingen betreffen,
müßten unter Leinfelden-Echterdingen-Leinfelden bzw. unter
Leinfelden-Echterdingen-Echterdingen verzeichnet sein, so wie es jetzt
bereits Eintragungen unter Leinfelden-Echterdingen-Musberg gibt.
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- [7]
- Die Rezension in ZfBB (ABUN) 41 (1994),1, S. 80 - 81 weist darauf
hin, daß "in der Sigelliste ... zwar einige wissenschaftliche
Bibliotheken aus den neuen Bundesländern aufgeführt (sind), aber es
konnten ... keine nachgewiesenen Bestände ausfindig gemacht werden"
(S. 81, Anm. 12). Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn
diejenigen Bibliotheken der neuen Bundesländer, die mit viel Energie
ihre Zeitschriften in die ZDB einbringen, fangen verständlicherweise
nicht mit dem schwierigen - da meist auch konventionell nur
unzureichend katalogisierten - Zeitungsbestand an.
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