Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 1(1993) 3/4
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Die Deutsche Bibliothek


93-3/4-106
Die Deutsche Bibliothek : Gesamtarchiv und nationalbibliographisches Informationszentrum ; zentrales Sammeln, Erschließen, Vermitteln / [Die Deutsche Bibliothek, Leipzig, Frankfurt a.M., Berlin]. - Frankfurt a.M. ; Leipzig : Deutsche Bibliothek, 1991. - 55 S. ; 25 cm. - ISBN 3-922051-30-8 : Kostenlos
[1750]
93-3/4-107
Zentrale bibliographische Dienstleistungen / Die Deutsche Bibliothek, Gesamtarchiv und nationalbibliographisches Informationszentrum. - Frankfurt : Deutsche Bibliothek. - 30 cm. - Kostenlos
[1782]
1993,April. - 34 Bl.
93-3/4-108
Sammelrichtlinien für die Deutsche Bücherei, die Deutsche Bibliothek und das Deutsche Musikarchiv / Die Deutsche Bibliothek. - Stand: 1. Oktober 1992. - Leipzig : Deutsche Bücherei, 1992. - 97 S. ; 24 cm. - ISBN 3-922051-47-2. - DM 10.00
[1180]

Daß über die einschneidenden Änderungen, die bei der deutschen Nationalbibliographie im Gefolge der deutschen Wiedervereinigung mit dem Berichtsjahr 1991 eingetreten sind, erst nach knapp drei Jahren berichtet wird, hängt zugegebenermaßen auch damit zusammen, daß der Rezensent derartige Komplexe nicht gerade lustbetont behandelt, sondern eben deswegen, weil es zu seinen Aufgaben als Chronist von Veränderungen bei den wichtigen Informationsmitteln gehört. Andererseits erlaubt es das Abwarten, auch die erst im Laufe des Jahres 1992 erschienenen neuen Produkte Der Deutschen Bibliothek zu berücksichtigen. Nicht zuletzt hält der Rezensent die verspätete Berichterstattung auch deswegen für verzeihlich als Die Deutsche Bibliothek im Gegensatz zu früheren Zeiten eine ungleich verbesserte, fast professionelle Öffentlichkeitsarbeit betreibt, die nicht nur der Selbstdarstellung dient, sondern die auch Informationen zu ihren Dienstleistungen leicht und schnell verfügbar macht, die man früher allenfalls durch bohrende Nachfrage erhielt. Dieser Imagepflege, die die Leistungen Der Deutschen Bibliothek nicht nur bei den Bibliothekaren, sondern vor allem auch bei den Vertretern des Börsenvereins und insbesondere bei den Politikern stets positiv zu präsentieren verstand, ist es sicherlich neben dem persönlichen Einsatz des Generaldirektors zu danken, daß die Zusammenführung der räumlich getrennten Häuser der Deutschen Bibliothek in Frankfurt und des Deutschen Musikarchivs in Berlin einerseits mit der Deutschen Bücherei in Leipzig andererseits unter dem Namen Die Deutsche Bibliothek gegen mannigfache Widerstände ohne die zu befürchtenden Kahlschläge verwirklicht werden konnte. Und daß die gesetzlichen Grundlagen für die Schaffung dieses Gesamtarchivs und Nationalbibliographischen Zentrums für Deutschland, die auch eine Verdoppelung des zentralen Pflichtexemplaranspruchs[1] vorsieht, sogar im Einigungsvertrag vom 3. Oktober 1990 selbst verankert werden konnten, ist sicherlich nicht das kleinste Verdienst der derzeitigen Bibliotheksleitung.

Die erste Broschüre ist ein für weitere, nicht nur bibliothekarische Kreise bestimmtes Porträt Der Deutschen Bibliothek mit eher summarischer Beschreibung ihrer Aufgaben, Sammelprinzipien und Dienstleistungen, und zwar werden sowohl die an den drei Standorten verfügbaren als auch die nicht an die Standorte gebundenen Dienstleistungen beschrieben. Diese Broschüre soll, wie sich schon an der aufwendigeren Präsentation mit Photos ablesen läßt, längere Zeit verwendbar bleiben, was freilich nicht ausschließt, daß nachträglich vorgenommene organisatorische Änderungen als lose Blätter späteren Aussendungen beigelegt werden.

Die zweite Broschüre ist dagegen ganz auf die Information über den aktuellen Stand der Dienstleistungen für Nutzer außerhalb der drei Standorte abgestellt, weshalb sie auch jährlich neu, und zwar rechtzeitig zur Präsentation auf den Deutschen Bibliothekartagen aufgelegt wird. Die Angaben dieser Broschüre wurden für die folgenden Darstellungen der einzelnen Reihen verwendet und ergänzend - vor allem für die Preise - der Sonderprospekt der Buchhändler-Vereinigung als Verlag herangezogen.[2] Eine wichtige Quelle für weitere Informationen stellt die Zeitschrift Dialog mit Bibliotheken[3] dar, die zur Pflichtlektüre aller Bibliothekare gehört, die sich über die Entwicklungen bei Der Deutschen Bibliothek auf dem laufenden halten wollen sowie der gewichtige Jahresbericht[4], mit dem sich von den drei größten deutschen Bibliotheken nur der der Bayerischen Staatsbibliothek messen kann, während der der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz bisher erst beim Berichtsjahr 23. 1986 (1987) angelangt ist. Verwertet wurden ferner sonstige offizielle Verlautbarungen Der Deutschen Bibliothek.[5]

Die Publikation der Sammelrichtlinien für Die Deutsche Bibliothek gehört gleichfalls zu dem Konzept sachbezogener Öffentlichkeitsarbeit, handelt es sich dabei doch um die aktualisierte Zusammenstellung der detaillierten Arbeitsanweisungen, die in Frankfurt in verschiedenen internen Fassungen seit Jahren vorlagen und die den regionalen Pflichtexemplarbibliotheken auf Anfrage auch zugänglich gemacht wurden.[6] Trotzdem ist die Offenlegung für alle Nutzer der DNB sehr zu begrüßen. Es ist hier nicht der Ort, sich mit dem Inhalt dieser Sammelrichtlinien auseinanderzusetzen, wäre das doch eine Aufgabe, die die Kommission des DBI für Erwerbung und Bestandsentwicklung in Zusammenarbeit mit Bibliothekaren aus den regionalen Pflichtexemplarbibliotheken leisten müßte. Insbesondere letztere sind gefordert, da sie ihre eigenen, soweit dem Rezensenten bekannt, nirgends in gleicher Detailliertheit fixierten Sammelrichtlinien überprüfen müßten. Allgemein sei nur angemerkt, daß Die Deutsche Bibliothek versucht, die Entscheidung zwischen Sammeln und Nichtsammeln möglichst an formale Kriterien zu binden, ein Prinzip, das man nur unterstützen kann, auch wenn es letztlich unbefriedigend bleibt, da es ganz ohne inhaltliche Wertung letztlich keine in allen Fällen sinnvolle Lösungen gibt. Jedenfalls liegt hier eine Publikation vor, wie sie nach Wissen des Rezensenten bisher von keiner anderen Nationalbibliothek in gleicher Ausführlichkeit vorgelegt wurde.

Im folgenden werden zunächst alle noch aktiven Reihen der Deutschen Nationalbibliographie (DNB) - wie der Traditionsname nach der Zusammenlegung des gleichnamigen Leipziger Verzeichnisses mit der Deutschen Bibliographie seit Berichtsjahr 1991 heißt - aufgeführt und auf Veränderungen und Besonderheiten hingewiesen. Auf die Grundstufen der DNB folgen dann die Reihen für besondere Schriftengattungen, soweit sie in die anschließend behandelten Kumulationen eingehen; darauf folgen die Reihen für weitere besondere Schriftengattungen, sodann die neuen gedruckten Dienste und daran anschließend werden auch noch die inzwischen eingestellten Reihen aufgeführt sowie die potentiell noch weitergeführten, von denen jedoch noch kein Band unter dem neuen Titel erschienen ist. Ganz zum Schluß werden Änderungs- und Verbesserungswünsche zu einzelnen Punkten zusammengestellt, die z.T. längst bekannt und immer wieder geäußert wurden, ohne daß Die Deutsche Bibliothek bisher Abhilfe geschaffen hätte.

Ein Überblick über die neuen CD-ROM-Ausgaben der DNB ist für IFB 2 (1994) vorgesehen, die vor dem Hintergrund der nationalbibliographischen Online-Dienste besprochen werden sollen.

Zur Orientierung seien hier jedoch zunächst drei Tabellen abgedruckt, von denen die erste und die dritte auch in jedem Heft der DNB zu finden sind.[7] Die erste stellt die Reihen insgesamt vor, die beim Übergang von DB und DNB (alt) zu DNB (neu) teilweise präziser benannt und mit z.T. neuen Kennbuchstaben versehen wurden. In der zweiten versucht der Rezensent, eine Konkordanz zwischen den alten und den neuen Reihen aufzustellen. Die dritte führt schließlich die Verzeichnung einzelner Schriftengattungen in den verschiedenen Reihen übersichtlich vor Augen.

Tabelle 1 (derzeit nur in der Printversion von IFB)

                               Tabelle 2
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[ Bestand in K10plus ] DB (Frankfurt) DNB (neu) DNB (Leipzig)
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[ Bestand in K10plus ] A A A A, Beil. Bibliographie ein- gegangener Arbeiten / Archiv Ungedruckter Wis- senschaftlicher Arbeiten - - B B B C (Karten) C - C (Halbjahresverzeichnis) D Jahresverzeichnis des deutschen Schrifttums D (Fünfjahresverzeichnis) E Deutsches Bücherverzeichnis F (Amtsdruckschriften) - - E (Zeitschriften-Verz.) F [Verzeichnis deutschsprachiger Zeitschriften 1974/85] nicht erschienen G G Bibliographie fremdsprachiger Germanica und Bibliographie der Übersetzungen deutschsprachiger Werke H H C J = M M (auch als J bezeichnet) M Jahresverzeichnis der Musika- lien und Musikschriften N N - T T -

Tabelle 3 (derzeit nur in der Printform von IFB)


[1]
Ab 1993 sind auch die Zuständigkeiten von Frankfurt und Leipzig für die Pflichtsprengel neu geregelt: "Frankfurt ist für die Erwerbung und Erschließung der Publikationen aus den alten Bundesländern zuständig (mit Ausnahme von Nordrhein-Westfalen und Berlin), Leipzig für die neuen Bundesländer sowie Nordrhein-Westfalen und Berlin" (Rundbrief Der Deutschen Bibliothek vom 12.11.1992). Nach der Erschließung und der Bearbeitung (bis zur Magazinreife) werden dann die zweiten Pflichtexemplare an die jeweils andere Bibliothek weitergeleitet. (zurück)
[2]
Deutsche Nationalbibliographie und Bibliographie der im Ausland erschienenen deutschsprachigen Veröffentlichungen. - Stand der Preise: 1. Juni 1993. - Frankfurt : Buchhändler-Vereinigung, [1993]. - 21 S. (zurück)
[3]
Dialog mit Bibliotheken : Fachzeitschrift über Die Deutsche Bibliothek, ihre Aktivitäten, ihr Dienstleistungsangebot / [Hrsg.: Die Deutsche Bibliothek]. - Frankfurt. - 30 cm. - 1 (1989) -_. - Erscheinungsweise: jährlich dreimal. - ISSN 0936-1138. - Kostenlos auf Anforderung; ab 6 (1994) DM 20.00. (zurück)
[4]
Jahresbericht / Die Deutsche Bibliothek. - Frankfurt am Main. - 25 cm. - ISSN 0172-3782. - Kostenlos auf Anforderung. - Zuletzt: 1992 (1993). - 168 S. - Der Sprung von den früheren dünnen Broschüren (der Jg. 1990 hatte 38 S.) zum informativen Jahresbericht geschah mit Jg. 1991 (140 S. mit Photos und zahlreichen Tabellen).
Der gleichfalls stets lesenswerte Jahresbericht der Deutschen Bücherei erschien innerhalb des mit 26 (1990) eingestellten Jahrbuchs der Deutschen Bücherei zusammen mit Aufsätzen und gelegentlichen Bibliographien.
Für die Publikation buchhistorischer Beiträge steht jetzt das von der Deutschen Bücherei herausgegebene Leipziger Jahrbuch zur Buchgeschichte. - 1 (1991) -_ zur Verfügung. (zurück)
[5]
So vor allem der jährliche Rechenschaftsbericht des Generaldirektors vor der Hauptversammlung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels über die Jahre 1990 bis 1992 in: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. - 158 (1991),25, S. 1134 - 1139; ebd. 159 (1992),30, S. 39 - 46 und ebd. 160 (1993),31, S. 40 - 47 (letzterer zitiert als Lehmann 1993).
Ferner Berichte über die Neugliederung der DNB in: Börsenblatt ... 159 (1992),4, S. 6 - 8 sowie über die Arbeitsteilung zwischen Frankfurt und Leipzig in: Börsenblatt ... 159 (1992),9, S. 10 - 13 und schließlich zu denselben Themen in Buch und Bibliothek. - 44 (1992),4, S. 314 - 322.
Die bibliographische Tätigkeit der Deutschen Bibliothek in Rückblick und Ausblick / Gerhard Rost ; Ute Steigers. // In: Dialog mit Bibliotheken. - 3 (1991),2, S. 4 - 7. (zurück)
[6]
Leipzig hatte seine Sammelrichtlinien sogar schon früher ganz offiziell im Druck publiziert: Sammelgrundsätze der Deutschen Bücherei / [red. Bearb.: Helga Kucera]. - 3., veränd. Ausg. - Leipzig : Deutsche Bücherei, 1987. - 63 S. (zurück)
[7]
Reproduziert nach Dialog mit Bibliotheken. - 3 (1991),1, S. 3 - 4. (zurück)

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