Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 1(1993) 1/2
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Der Springer-Verlag


93-1/2-050
Der Springer-Verlag : Katalog seiner Veröffentlichungen. - Berlin [u.a.] : Springer. - 28 cm
[1527]
1842 - 1945 / bearb. von Hans-Dietrich Kaiser (Bücher) und Wilhelm Buchge (Zeitschriften). Hrsg. von Heinz Sarkowski. - 1992. - XXIV, 594 S. - ISBN 3-540-55222-7 : DM 168.00
93-1/2-051
Der Springer-Verlag : Stationen seiner Geschichte. - Berlin [u.a.] : Springer. - 28 cm
[1528]
Tl. 1. 1842 - 1945 / verfaßt von Heinz Sarkowski. - 1992. - XV, 446 S. - ISBN 3-540-55221-9 : DM 78.00
93-1/2-052
General catalogue / Springer-Verlag, Berlin = Gesamtverzeichnis. - Berlin [u.a.] : Springer. - 30 cm
[1529]
1992. - XIII, 888 S.
93-1/2-053
Springer complete catalogue / Springer-Verlag, Berlin. - Berlin [u.a.] : Springer. - CD-ROM-Ausg.
[1530]
1842/1992 (1992). - 1 CD-ROM + Preisdiskette und Benutzerhandbuch - ISBN 3-540-14106-5 : DM 198.00
93-1/2-054
Catalogue / Elsevier Science Publishers. - Amsterdam [u.a.] : Elsevier. - CD-ROM-Ausg.
[1603]
1993 (1992). - Kostenlos für Bibliotheken.

Daß das Ende des Zweiten Weltkrieges für die meisten alten deutschen Verlage einen Einschnitt bedeutet, gilt für den Springer-Verlag genauso wie für den Reclam-Verlag. Während letzterer jedoch aus Anlaß des Firmenjubiläums gerade die Nachkriegsproduktion zum Gegenstand einer Bibliographie wählte, beauftragte der Springer-Verlag einen Antiquar und einen Bibliothekar zum einhundertfünfzigsten Jubiläum mit der bibliographischen Aufarbeitung der Verlagsproduktion aus dem ersten Jahrhundert seines Bestehens. Dieser historische Verlagskatalog schließt an drei frühere, jeweils mit dem Gründungsjahr 1842 einsetzende und bis zum jeweiligen Erscheinungsjahr 1892, 1904 bzw. 1911 reichende Verlagskataloge an, während für die Zeit nach 1911 nur laufend aktualisierte Preisverzeichnisse erschienen sind. Der Anlage des Kataloges folgt den drei Inhaberperioden 1842/77, 1878/1906 und 1907/45, eine Gliederung, die durch die unterschiedlichen sachlichen Schwerpunkte der Verlagsproduktion ebenso gerechtfertigt wie die Gliederung innerhalb der Perioden nach Sachgebieten sinnvoll ist. So dürfte den wenigsten Bibliothekaren von heute, die den Springer-Verlag nur als einen der führenden internationalen Verlage auf den Gebieten Mathematik, Medizin, Naturwissenschaften und Technik kennen, bekannt sein, daß in der ersten Epoche der Anteil von Titeln, die auf diese Fächer entfallen, weit hinter denen für andere Fächer zurücktritt und daß bei letzteren der Anteil der schönen Literatur (z. B. mit zahlreichen Einzel- und Sammelausgaben der Werke von Jeremias Gotthelf) sowie der Jugendschriften einen breiten Raum einnehmen, bis letzteres Verlagssegment 1866 an einen anderen Verlag verkauft wurde. Die Ausrichtung der Verlagsproduktion auf die oben genannten Schwerpunkte setzt mit der zweiten Epoche ein und wird in der dritten dominierend, wie die folgenden Zahlen belegen:

                              1842/77       1878/1906     1907/45
Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
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Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 1(1993) 1/2
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[ Bestand in K10plus ] Sonstige Fächer 950 (79,6%) 504 (30,8%) 958 (18,1%) Naturwissenschaften etc. 244 (20,4%) 1135 (69,2%) 4324 (81,9%) Summe 1194 1639 5282

Kennzeichnend für die zweite Epoche sind ferner die zahlreichen, in vielen Auflagen erschienenen Titel für die Praxis wie z. B. der Leitfaden für das Preußische Jäger- und Förster-Examen (Nr. 1946 - 1947) und nicht zuletzt das Reichs-Kursbuch (Nr. 1320 und 1334); daß in der dritten Periode bei Springer auch die Preußischen Instruktionen (Nr. 2711) erschienen sind, sei nur erwähnt. Ausführlichkeit und Genauigkeit der bibliographischen Angaben lassen nichts zu wünschen übrig.

Während die Verzeichnisse für die drei genannten Perioden auch fortlaufende Sammelwerke enthalten, sofern diese seltener als zweimal jährlich erscheinen, d. h. also auch die Jahrbücher berücksichtigen, sind die Zeitschriften im engeren Sinne unabhängig von Chronologie und Sachbezug in einem separaten Teil alphabetisch nach vorliegendem Titel (ohne Berücksichtigung von Urhebern) zusammengefaßt. Dieser Teil wurde von einem im Umgang mit dieser Materie durch langjährige Berufspraxis in der Redaktion der ZDB und insbesondere ihres Vorläufers GAZS geschulten Bibliothekar bearbeitet. Außer der Nennung der Herausgeber (die oft lange Listen bilden) sind vor allem die Hinweise auf die vielfältigen Zusammenhänge zwischen den Titeln wertvoll, so etwa zwischen den Zeitschriften und zugehörigen Referateteilen, desgleichen auf die früheren und ggf. späteren Verlage bei den zahlreichen Übernahmen und selteneren Abgaben; auch auf die Weiterführung nach 1945 wird hingewiesen. Ein spezielles Register ordnet die Zeitschriftentitel mit Angabe des Erscheinungsverlaufs chronologisch nach dem Erscheinungsjahr des ersten Bandes bzw. dem des ersten übernommenen Bandes. Register: 1. der Verfasser, Herausgeber und weiterer beteiligter Personen; 2. der Titel von Sachtitelwerken; 3. der Körperschaften aller Art, wobei die Verlagsnamen einen sehr hohen Prozentsatz ausmachen.

Der gleichzeitig mit dem historischen Katalog erschienene erste Band der Verlagsgeschichte gliedert den Stoff in kürzere Zeitabschnitte: der ersten Periode der Bibliographie entsprechen die Abschnitte für die Jahre 1852/58 und 1858/77, es folgt ein solcher für die Jahre 1877/1906, während die dritte Epoche der Bibliographie wiederum in drei Abschnitte zerfällt, die das Ende des Ersten Weltkriegs und das Jahr der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten als Einschnitt wählen. Gerade der sechste und letzte, "Jahre der Gefahr" überschriebene Abschnitt ist ein erschütterndes Kapitel sowohl über die "Arisierung" des Verlages als auch über die Gleichschaltung und die "Vertreibung des Geistes" aus Deutschland, und vor allem mit letzterem hängt auch die Tatsache zusammen, daß der Springer-Verlag nach 1945 nicht mehr die früher fast unangefochtene Weltgeltung als der führende naturwissenschaftliche Verlag einnehmen konnte. Daß dem Verlag im Dritten Reich nicht noch Schlimmeres passierte ist nicht zuletzt der Unverzichtbarkeit des Verlages als Devisenbringer zu verdanken und daß sich damals bereits amerikanische Bibliothekare wegen der Preispolitik bei den Zeitschriften zu Gegenwehr entschlossen, kommt einem heute auch nicht unbekannt vor, mit dem Unterschied freilich, daß sich heute kein amerikanischer Bibliothekar mehr um eine deutschsprachige Zeitschrift scheren würde. Aber die deutsche Sprache hat Springer ja in den letzten zwanzig Jahren nachhaltig aus seinen Zeitschriften vertrieben, was es auch zu bedenken gilt, wenn man diese faszinierende Verlagsgeschichte liest, die nicht zuletzt ein Stück internationale Wissenschaftsgeschichte ist. Es versteht sich fast von selbst, daß diese auf Grund einer Teilauswertung des Firmenarchivs[1] und unter Beschränkung "auf wesentliche Stationen" (S. XIII) bearbeitete Verlagsgeschichte" (S. XIII) großzügig gedruckt und mit zahlreichen Abbildungen von Autoren, Titelblättern, Verlagsverträgen etc. sowie mit Tabellen und Übersichten versehen ist.

Während die Fortsetzung der Geschichte mit einem zweiten Band für die Jahre von 1945 - 1992 aus der Feder des die Nachkriegsentwicklung maßgeblich bestimmenden Heinz Götze fortgeführt werden soll, scheint eine Weiterführung der Verlagsbibliographie für denselben Zeitraum nicht geplant zu sein. Der Verlag verweist stattdessen auf die im folgenden besprochene CD-ROM-Ausgabe, und wer diese Technik noch nicht nutzen kann, ist auf den gedruckten Jahreskatalog angewiesen; dieser kann jedoch den Anforderungen an eine historische Verlagsbibliographie nach dem Vorbild der oben besprochenen nicht erfüllen, da er nur die lieferbaren Titel enthält und die bibliographischen Angaben, die aus der Datenbank des VLB stammen, nur für den aktuellen Zweck dieses Jahreskatalogs ausreichen. Daher der Wunsch, nach einer Fortsetzung auch der historischen Verlagsbibliographie für die Jahre bis 1992.

Die beiden großen konkurrierenden, international tätigen Wissenschaftsverlage Springer und Elsevier brachten kurz hintereinander CD-ROM-Ausgaben ihrer Verlagskataloge auf den Markt, die sich sowohl inhaltlich als auch bei der Benutzerführung stark unterscheiden, was im folgenden ausführlich und kompetent untersucht wird. Obwohl es nahe liegt, daß Verlage, die CD-ROM-Produkte in ihrem Programm führen, diese Technik auch für ihre Verlagskataloge einsetzen, muß man trotzdem nach dem Nutzen derartiger CD-ROM-Ausgaben fragen. Letzterer scheint bei der Springer-CD-ROM beschränkt zu sein: am historischen Segment bis 1945 sind in erster Linie Buch-, Verlags- und Wissenschaftshistoriker sowie Bibliothekare interessiert, für deren Zwecke die gedruckte Bibliographie völlig ausreicht. Was die lieferbaren Titel betrifft, an denen der Buchhandel interessiert ist, so findet er diese im VLB aktuell und kein Buchhändler wird auf die Idee kommen, für seine Bedürfnisse zusätzlich Geld für eine spezielle CD-ROM auszugeben, zumal er den gedruckten Jahreskatalog des Verlages kostenlos erhält. Bleibt der Nachweis der nach 1945 erschienenen und nicht mehr lieferbaren Titel, nach denen aber wohl auch nur selten und dann von den genannten Historikern und Bibliothekaren gesucht wird. Etwas anders steht es um die Elsevier-CD-ROM, da die lieferbaren Titel dieses Verlages, da überwiegend englischsprachig, zwar auch in den CD-ROM-Ausgaben von Books in print bzw. International books in print angezeigt sein dürften, auf der Elsevier-CD-ROM aber wesentlich besser erschlossen und komfortabler zu recherchieren sind. Trotzdem ist es nur schwer vorstellbar, daß es eine Erleichterung des täglichen Geschäfts bedeuten würde, wenn andere Verlage mit großer Produktion - und nur für solche wäre die Herstellung eines CD-ROM-Katalogs überhaupt sinnvoll - elektronische Verlagskataloge anböten.

sh Das Verlagsjubiläum des Springer-Verlags war für diesen Anlaß, seine Produktion nicht nur in einer historischen Verlagsbibliographie für die Jahre 1842 - 1945, sondern für die gesamte Zeit seines Bestehens auch auf der CD-ROM Springer complete catalogue mit über 45.000 Nachweisen zu dokumentieren. Im Hauptmenü hat man die Auswahl zwischen vier Datenbanksegmenten: 1. Zeitschriften 1842 - 1945 entsprechend dem Zeitschriftenteil der historischen Verlagsbibliographie; 2. Adressen: Hinter diesem Menüpunkt verbirgt sich eine kurze, nicht recherchierbare Liste von 21 Verlags- und Vertriebsadressen; 3. Gesamtbestand der Bücher 1842 - 1992; 4. Bücher 1945 - 1992. Der Unterschied zwischen den Segmenten 3 und 4 besteht darin, daß bei letzterem zusätzliche Menüpunkte angeboten werden, nämlich Preis, inhaltliche Infotexte (nur für Titel ab 1987), bibliographische und Vertriebshinweise, Zuordnung des Urhebers zu einem Institut sowie Menüpunkte zur historischen Entwicklung (Auflagen/Nachdrucke) und zur strukturellen Einordnung (Reihe, Hierarchie, mehrbändiges Werk).[2] Im Expertenmodus sind noch weitere Felder recherchierbar (z. B. Produktart). Die Aufteilung in zwei sich zeitlich überlappende Datenbanken ist jedoch wenig benutzerfreundlich und störend beim Recherchieren. Die Benutzeroberfläche[3] ist durch Pull-Down-Menüs (Suche, Anzeige, Zusatz, Struktur, Druck, Option, Sprache, Hilfe) klar gegliedert und pragmatisch aufgebaut, und wer ganz ähnlich aufgebaute CD-ROM-Produkte wie das VLB aktuell oder die Deutsche Nationalbibliographie kennt, wird sich hier schnell zurechtfinden. Sie ist funktionstastenorientiert, kann aber auch mit der Maus bedient werden. Allerdings ist sie dafür nicht optimiert.[4] Wahlweise erfolgt die Anzeige der Hilfstexte und der Benutzeroberfläche in Deutsch oder Englisch. Bei der Recherche hat der Benutzer die Auswahl zwischen einem maskenorientierten Standardmodus mit 13, sowie einem befehlszeilenorientierten Expertenmodus mit 16 Suchfeldern. Im Datenbanksegment für die Zeitschriften sind nur 5 Felder recherchierbar: Name (des Herausgebers), Vorname, Titel, Jahr, globales Feld. Eine Vielzahl von Bedingungszeichen (=, <, >) und Maskierungsmöglichkeiten (*, ?), logische Verknüpfungen (UND, ODER, NICHT), zu denen zusätzlich sogar die NAHE-Bedingung zulässig ist, sowie hinterlegten Listen (F2-Taste) zu den Suchfeldern gewährleisten ein bequemes und effizientes Suchen. Bei der Anzeige der Treffer und dem Druck kann man zwischen einem fest eingestellten internen Format und einem individuellen Format wählen, bei dem man die Felder, die ausgegeben werden sollen, selbst bestimmen kann. Bei der Ausgabe auf Diskette läßt sich das Unimarc-Format oder ein individuelles Format einstellen. Um die Aktualität der CD zu gewährleisten, besteht die Möglichkeit, von einer Zusatzdiskette Dateien mit den neuesten Preisen auf die Festplatte zu überspielen. Ein ausführliches, deutsch und englisch abgefaßtes Handbuch mit Musterrecherchen erleichtert die Benutzung dieses elektronischen Verlagskatalogs.

Während Springer für die CD-ROM-Ausgabe seines Verlagskatalogs immerhin DM 198.00 verlangt, vertritt Elsevier Science Publishers bei der CD-ROM-Ausgabe seines Katalogs der lieferbaren Titel eine andere Philosophie, setzt er doch mit der kostenlosen Abgabe - zumindest an große Bibliotheken - auf eine breite Streuung seines Produkts. Dies mag wohl mit der Grund dafür sein, daß Springer dem Vernehmen nach im Herbst 1993 eine Neuausgabe seiner CD-ROM herausbringen will, die auf einer käuflich zu erwerbenden CD-ROM die historischen Titel einerseits und auf einer kostenlos abgegebenen CD-ROM die lieferbaren Titel andererseits enthalten soll. Auch in der Benutzerführung geht Elsevier neue Wege. Die englichssprachige CD-ROM läuft nur unter der graphischen, mausorientierten Oberfläche Windows von Microsoft und verwendet Hypertext-Techniken. Sie bedient sich der Top-Down-Methode, d. h., der Benutzer wird über eine Anzahl von Fenstern vom allgemeinen großen Datenpool zum speziellen Buch geführt: Im linken Teil des Hauptmenüs wählt der Benutzer mit der Maus diejenigen der 13 Fachgebiete an, in denen er suchen möchte. In der Mitte hat er die Wahl der Produkte, die er recherchieren möchte mit den Menüpunkten Journals by subject, Journals by title, Books by subject, Books by title, Book series by title, Author index, Electronic products (CD-ROMs, Datenbanken), Miscellaneous products (z. B. Wandkarten, Software). Weiterhin werden die Menüpunkte Free-text search, Ordering procedure (Verlagsadressen, Bestellkonditionen) und About Elsevier angeboten. Das generelle Suchprinzip sind Fenster mit spezieller werdenden Listen, die man mit der Maus durchblättern kann, ohne über die Tastatur Eingaben vornehmen zu müssen. Die Fenster sind frei auf dem Bildschirm verschiebbar und in der Größe veränderbar. Das Hypertext-Konzept sorgt für Schnelligkeit und Vollständigkeit der Suche: Hat man das gesuchte Medium gefunden, so werden Verweisungen auf Bücher und Zeitschriften aus verwandten Gebieten angeboten, die durch Anwahl mit der Maus direkt erreichbar sind. Verbindungen zu einer eventuell vorhandenen Reihenstruktur sind ebenfalls gegeben. Die Titeleinträge sind kurz und übersichtlich. Fett angezeigte Einträge mit drei Punkten dahinter lassen sich nochmals anklicken und erweitern sich um zusätzliche Informationstexte, in denen man gleichfalls mit demselben Komfort recherchieren kann. Zum Beispiel werden nach dem Anklicken des Feldes Price information ... der Kollationsvermerk, die ISBN und der Preis sichtbar. Die inhaltlichen Beschreibungen, die sogar Inhaltsverzeichnisse enthalten, sind weit ausführlicher als bei der Springer-CD und dazu bei allen Medien vorhanden. Zusätzlich bekommt man bei den Zeitschriften noch die Angabe, in welchem Referatedienst bzw. in welcher Bibliographie sie ausgewertet werden. Die Einblendung des verkleinerten Titelblatts einer Zeitschrift in den Titeleintrag nutzt die Möglichkeiten einer auch ästhetisch anspruchsvollen graphischen Benutzeroberfläche wie Windows, bringt aber keinen zusätzlichen Informationsgewinn. Ganz rechts im Hauptmenü befindet sich eine senkrechte Befehlsleiste mit Menüsymbolen, die mit der Maus wählbar sind. Diese Menüsymbole sind nicht immer auf den ersten Blick verständlich und erfordern eine längere Einarbeitungszeit als bei der Springer-CD, zumal das nur 31-seitige Handbuch, das in der CD-Hülle untergebracht ist, lediglich die elementarsten Hilfestellungen gibt. Durch die Hypertextfunktionen läuft man schnell Gefahr, sich in den einzelnen Fenstern zu verlaufen. Um dem vorzubeugen, werden dem Benutzer effektive Kontrollmechanismen zur Verfügung gestellt: Es gibt ein Menüsymbol, mit dem man die Fenster vor- und zurückblättern kann, ein Symbol, mit dem der Benutzer in der Treffermenge blättern kann samt zugehöriger Treffernummeranzeige und Symbole, mit denen die sogenannten Trail-Funktionen bedient werden. Diese Trail-Funktionen erlauben es dem Benutzer, Suchpfade anzulegen, zu editieren und auch abzuspeichern und eine Spur durch das Hypertext-Netz zu legen, an der er sich orientieren kann. Neben der Suche über die Fachgebiete ist auch eine freie Textsuche durchführbar. Hier kann, entweder eingeschränkt auf einzelne Fachgebiete oder im ganzen Katalog, in den Feldern Title, ISBN/ISSN, Publication year, Table of contents, Author(s), Editor(s), Editorial board und Full record gesucht werden. An Verknüpfungsmöglichkeiten der Treffermengen stehen die Operatoren AND und OR zur Verfügung, bei den Suchbegriffen selbst ist nur eine Rechtstrunkierung vorgesehen. Praktisch ist die Anzeige, in welchen Fachgebieten wieviele Treffer erzielt wurden. Die Ausgabe der recherchierten Medien ist über die Print-Funktion möglich, eine spezielle Downloading-Funktion ist nicht vorhanden. Es ist lediglich möglich, markierte Textpassagen über die Schnittstelle zu Windows (Clipboard) in anderen Windows-Programmen, z. B. einem Textverarbeitungsprogramm weiterzuverarbeiten. Dies ist ebenfalls möglich mit den Inhalten der Notiz-Fenster, die den Benutzer in die Lage versetzen, zu jedem Katalogeintrag eine persönliche Bemerkung zu schreiben. Die fortschrittliche Hypertext-Technologie des Elsevier-Produkts hat aber auch ihren Preis: Die hohen Systemanforderungen an die Hardware[5] stellen eine gewisse Hürde dar, so daß die CD-ROM nicht auf jedem PC eingesetzt werden kann. Obwohl sie schon auf einem PC mit 80286 Prozessor betrieben werden kann, empfiehlt sich ein Rechner mit 80386 oder 80486, um ein zügiges Arbeiten mit erträglichen Wartezeiten zu gewährleisten.

Hans-Wolfgang Klemm


[1]
Vgl. dazu ausführlich: Das Archiv des Springer-Verlags in Heidelberg / Heinz Sarkowski. // In: Buchhandelsgeschichte. - 1990,2, S. B50 - B58. - (Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 46. 1990,51, Beil.) (zurück)
[2]
Diese Aufzählung macht deutlich, daß die Daten neu erfaßt worden sind und nicht aus dem VLB-Datenpool stammen, aus dem der gedruckte Jahreskatalog lieferbarer Titel gespeist wird. (zurück)
[3] Optisearch von LASEC GmbH. (zurück)
[4]
So kommt man z. B. nur mittels der Maus in die Hilfemenüs, nicht jedoch wieder aus ihnen zurück auf die Hauptmenüebene. Oder: Zur Vollanzeige eines Titels muß man mit der Maus zuerst das Anzeigemenü und dann den Punkt Vollanzeige aufrufen, während bei der Tastenbedienung ein einziger Druck auf die F8-Taste genügt. (zurück)
[5]
Mindestanforderungen an das System: IBM-kompatibler PC mit 80286 Prozessor, 2 MB RAM, Windows ab Version 3.0, VGA-Bildschirmkarte, Maus. Dagegen erfordert die Springer-CD nur einen IBM-PC mit 640 KB Arbeitsspeicher. (zurück)

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