Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus:
Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 1(1993) 1/2
[ Bestand in K10plus ]

Richtlinien Handschriftenkatalogisierung


93-1/2-004
Richtlinien Handschriftenkatalogisierung / Deutsche Forschungsgemeinschaft, Unterausschuß für Handschriftenkatalogisierung. - 5., erw. Aufl. - Bonn-Bad Godesberg : Deutsche Forschungsgemeinschaft, 1992. - 94 S. - Kostenlos für Bibliotheken. - (DFG, Kennedyallee 40, 5300 Bonn-Bad Godesberg)
[1451]

Die 1963 erstmals veröffentlichten Richtlinien der DFG zur Katalogisierung von Handschriften, die seitdem unter wechselnden Titeln mehrfach publiziert und dabei dem jeweils neuesten Stand angepaßt wurden, liegen jetzt in der 5. Aufl. vor, die sich inhaltlich vor allem durch besonders ausführliche und rigide Normen für die Erstellung der Register zu den einzelnen Katalogen auszeichnet. Es hat sich nämlich gezeigt, daß der Versuch, die bisherigen Bandregister zu einem Gesamtregister zusammenzuführen, auf Grund der großen Vielfalt der Einzelregister äußerst schwierig ist.[1] Für das Hauptregister, das Eintragungen unter Verfassern, erwähnten Personen, Sachtiteln anonymer Texte, erwähnten Orten und Sachbegriffen enthalten soll, wird für die Ansetzung der Personennamen die Verwendung von RAK-PMA [2] vorgeschrieben, für die der Sachbegriffe dagegen eigene Regeln aufgestellt (im Text der Richtlinien wird hier fälschlich immer von Stichwörtern statt von Schlagwörtern gesprochen). In Zusammenhang mit der Anwendung von RAK-PMA für diesen Zweck steht auch eine Initiative, die RAK-PMA durch die Berücksichtigung zusätzlicher und vor allem maßgeblicher Nachschlagewerke für mittelalterliche Autoren auf eine breitere und zuverlässigere Basis zu stellen. Bei den Richtlinien für Nachlässe und Autographen vermißt man zumindest einen Hinweis auf neue Empfehlungen der DFG zum Einsatz der EDV.[3] Eigentlicher Grund für die Besprechung der Richtlinien an dieser Stelle ist jedoch die auf S. 63 - 94 abgedruckte "Übersicht über die in Deutschland seit 1945 erschienenen Kataloge abendländischer Handschriften". Gegenüber den beiden früheren Verzeichnissen wurden die Angaben nicht nur auf den Stand von November 1991 gebracht, sondern erstmals auch die in den neuen Bundesländern nach 1945 publizierten Kataloge berücksichtigt. Letztere sind natürlich ohne Unterstützung der DFG entstanden und andererseits sind selbstverständlich auch jene Kataloge für die alten Bundesländer verzeichnet, die ihr Entstehen gleichfalls nicht der DFG-Förderung verdanken. Aufgenommen und als "Voranzeige" markiert sind auch eine ganze Reihe von Katalogen, die vermutlich in fortgeschrittenem Bearbeitungszustand sind, was allerdings nicht ganz ungefährlich ist; in einem Fall hat wohl sogar nichts als ihr sehnlicher Wunsch der DFG die Feder geführt, als sie einen Katalog mit dem Erscheinungsjahr 1991 aufführt, der in Wirklichkeit erst mit dem richtigen Erscheinungsjahr 1992 im November ebendieses Jahres ausgeliefert wurde.[4]

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[1]
Vgl. jetzt zur Vorgeschichte und zum gegenwärtigen Stand des Gesamtindex der seit 1945 erschienenen Handschriftenkataloge: Handschriftenkatalogisierung in Deutschland : der Gesamtindex mittelalterlicher Handschriftenkataloge / Bernd Michael. // In: Gazette du livre médiéval. - Nr. 21 (1992), S. 12 - 17. (zurück)
[2]
Personennamen des Mittelalters : PMA ; Ansetzungs- und Verweisungsformen gemäß RAK / erarb. von der Bayerischen Staatsbibliothek. [Hrsg. von der Kommission des Deutschen Bibliotheksinstituts für Alphabetische Katalogisierung unter dem Vorsitz von Klaus Haller. Red. Bearb.: Claudia Fabian]. - Autorisierte Ausg. - Wiesbaden : Reichert. - 29 cm. - (Regeln für die alphabetische Katalogisierung ; 6). - [Grundwerk]. - 1989. - T. 1 - 2. - ISBN 3-88226-475-3. - Suppl. - 1992. - IX, 147 S. - ISBN 3-88226-544-2. - Vgl. die Rezensionen in ABUN in ZfBB 37 (1990),1, S. 39 - 42 (Grundwerk) und IFB 93-1/2-24 (Suppl.). (zurück)
[3]
Der Einsatz der Datenverarbeitung bei der Erschließung von Nachlässen und Autographen / bearb. von einer Arbeitsgruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft. [Mitglieder der Arbeitsgruppe: Joachim-Felix Leonhard ... Weiter haben mitgewirkt: Sabine Krauch ...]. - Berlin : Deutsches Bibliotheksinstitut, 1991. - 185 S. - (DBI-Materialien ; 108 : Schriften der Deutschen Forschungsgemeinschaft). (zurück)
[4]
Die Handschriften der Hessischen Landesbibliothek Fulda. - Wiesbaden : Harrassowitz. - 1. Die theologischen Handschriften ... / Regina Hausmann (S. 74). (zurück)

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