.

Die Datenbank Schriftstellerinnen in Deutschland 1945 ff


94-3/4-574
Die Datenbank Schriftstellerinnen in Deutschland 1945 ff.
von
Marion Schulz

Die Datenbank Schriftstellerinnen in Deutschland 1945 ff.
[1] wird in Kooperation mit der Universität Bremen von der Stiftung Frauen-Literatur-Forschung e. V. aufgebaut und betrieben. Recherchen werden gegen Gebühren durchgeführt.[2]

1. Inhalt

Dokumentation der von Schriftstellerinnen und Übersetzerinnen in Deutschland veröffentlichten Monographien (fiktionale Literatur) ab 1945.

Dokumentation der in Deutschland veröffentlichten Anthologien ab 1945.

Dokumentation der Beiträge von Schriftstellerinnen und Übersetzerinnen in diesen Anthologien.

Die Dokumentation der biographischen Daten von Schriftstellerinnen und Übersetzerinnen befindet sich erst im Aufbau.

2. Die Datenbank ist auf verschiedene Weise nutzbar

2.1. als Werkverzeichnis

Recherche nach Verfasserinnen, Übersetzerinnen, Titeln, Verlagen, Erscheinungsjahren, Erscheinungsorten.

Ausgehend von der Erkenntnis, daß die Dokumentation deutschsprachiger Autorinnen trotz aller Bemühungen der letzten Jahrzehnte erst am Anfang steht, entsteht in Bremen ein umfassendes und Vollständigkeit anstrebendes Werkverzeichnis aller Veröffentlichungen von Schriftstellerinnen und Übersetzerinnen, die seit 1945 in Deutschland publizierten oder noch publizieren. Diese Dokumentation berücksichtigt Monographien, Hörspiele, Theaterstücke, Drehbücher, Beiträge in Anthologien und Literaturzeitschriften. Es werden keine qualitativen Maßstäbe angelegt.

Als Quelle für die Ermittlung von Monographien dient die Deutsche Bibliographie, für die Jahre 1945 - 1985 die gedruckten Bände, ab 1986 die CD-ROM-Ausgabe. Die systematische Ermittlung von Hörspielen, Theaterstücken und Drehbüchern wurde vorerst zurückgestellt.

Die Beiträge in Anthologien werden nach Autopsie ermittelt. Voraussetzung dafür ist eine Dokumentation der Anthologien selbst. Diese wird parallel zu der Auswertung der in der StuUB Bremen und in der Stadtbibliothek Dortmund vorhandenen Anthologien aufgebaut.

Bei der Ermittlung von Zeitschriften wird auf vorhandene Standortverzeichnisse zurückgegriffen. Der Aufbau der Dokumentation der Zeitschriftenbeiträge steht erst am Anfang, weshalb zur Zeit für diesen Bereich noch hauptsächlich auf die Auswertung im Deutschen Literaturarchiv in Marbach verwiesen wird.

Schwerpunkte der Nutzung sind selbstverständlich zunächst die "einfachen" Literaturrecherchen und Titelverifikationen, z.B.: Ist eine Autorin bereits nachgewiesen? Welche ihrer Titel sind in der Datenbank enthalten? Hat die Autorin in einem bestimmten Verlag veröffentlicht? In welchem Jahr ist ein bestimmter Titel erschienen?

2.2. zur Entwicklung neuer Forschungsansätze

Durch die Recherchemöglichkeiten in der Datenbank und die statistische Aufbereitung des Materials ergeben sich neue Fragestellungen und Forschungsansätze. Dazu einige Beispiele:

Die vergleichende Untersuchung von Romanen von Schriftstellerinnen aus Holland und aus der Bundesrepublik für die Zeit 1945 - 1960 bekommt aufgrund der Nachweise in der Datenbank die notwendige faktische Grundlage. Ohne die Datenbank wäre eine derartige Untersuchung, die ja gerade auch vergessene oder unbekannte Autorinnen zum Gegenstand hat, kaum möglich.

Wie verteilt sich die Anzahl der Veröffentlichungen von Schriftstellerinnen z. B. in einem Zeitraum von 10 Jahren? Haben sie nur eine Veröffentlichung, 2 - 3, 4 - 7, 8 - 10 oder mehr Veröffentlichungen vorgelegt?

Welche Verlage sind aktiv an der Publikation von Werken deutscher Schriftstellerinnen beteiligt?

Weit über diesen "engen" germanistischen Bereich hinausgehend, schafft die Datenbank auch die Grundlage für Untersuchungen in kultur- und gesellschaftspolitischen Bereichen, wie z.B. den Publikationsbedingungen, der Medienpräsenz u.a.


[1]
Eine ausführliche Darstellung zu Inhalt, Datenbankprogramm und -aufbau mit Beschreibung der Erfassungsmasken für bibliographische und biographische Daten, Recherchemöglichkeiten und Datenausgabe findet sich in folgendem Beitrag: Datenbank Schriftstellerinnen in Deutschland 1945 ff. / von Marion Schulz. // In: Neue Informations- und Speichermedien in der Germanistik : zu den Perspektiven der EDV als Informationsträger für die literaturwissenschaftliche Forschung / hrsg. von Klaus Barckow und Walter Delabar. - Bern [u.a.] : Lang, 1994. - (Jahrbuch für internationale Germanistik : Reihe A, Kongressberichte ; 38), S. 117 - 136. (zurück)
[2]
Anfragen an: Stiftung Frauen-Literatur-Forschung e. V., Prangenstr. 88, 28203 Bremen, Tel. 0421-78613 oder 218-4668, Ansprechpartnerin: Marion Schulz. Eine Gebührenordnung steht zur Verfügung; für wissenschaftliche Projekte werden besondere Konditionen individuell vereinbart. (zurück)

Zurück an den Bildanfang