Das Vorwort zu den beiden Bänden Anhaltische Baumeister - Baumeister
in Anhalt stellt die Frage "was war eigentlich zwischen Erdmannsdorff
und Gropius?", also dem bekannten klassizistischen Architekten
Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff[3] (1736 - 1800), der das Schloß im
Wörlitzer Park baute und Walter Gropius (1883 - 1969), der von 1919
- 1928 Direktor des Bauhauses und eine der zentralen Figuren in der
Entwicklung der modernen Architektur, des Städtebaus und der
industriellen Formgebung war. Auch wenn Erdmannsdorff und Gropius ihre
Artikel haben, geht es dem Autor nicht um die "Stararchitekten",
sondern um eine Bestandsaufnahme der in Anhalt tätigen Baubeamten und
Privatarchitekten in knappen tabellarischen Biographien: Name,
Geburts- und Todestag und -ort; Ausbildung, Studium, Stationen der
beruflichen Karriere; Bauten in Dessau getrennt von denen an anderen
Orten (auch außerhalb Anhalts); Literaturangaben; dazu häufig ein
Porträtphoto, vor allem aber zahlreiche Schwarzweißphotos von Bauten
(zum kleinen Teil auch farbig).
Obwohl die drei Bände zum Parlamentarismus in Anhalt die anhaltischen
Abgeordneten in drei chronologischen Schichten für die Parlamente in
Anhalt bzw. in den deutschen Parlamenten von 1848 bis 1933 behandeln,
sind sie nicht in dieser Reihenfolge erschienen, was seine Ursache im
unterschiedlichen Forschungsstand und den daraus folgenden
Schwierigkeiten bei der Bearbeitung hat; auch die gegenüber dem
Vorwort zu dem zuerst (1993) erschienenen Teilband 2 (der auf dem
Titelblatt versehentlich als 1 gezählt ist) geänderte
Erscheinungsfolge und die längeren Bearbeitungsfristen von Bd. 3
(1995) und 1 (1996) haben darin ihre Ursache. Alle drei Bände
enthalten (reich bebilderte) historische Einleitungen (in Bd. 2 eine
alle Perioden umfassende Geschichte des Landtags in Anhalt mit
Verzeichnis der Quellen und der Literatur), Tabellen über die soziale
Zusammensetzung der Abgeordneten verschiedener (auch ausländischer)
Parlamente des 19. Jahrhunderts (Bd. 1, S. 19), die Parlamente 1848/49
der vier anhaltischen Landesteile (Bd. 1, S. 41 - 44), die Landtage
von 1872 - 1918 (Bd. 2, S. 57 - 63), sowie die Wahlstatistiken für die
Jahre 1918 - 1932 (Bd. 3, S. 53 - 56). Im Zentrum aller Bände stehen
die Parlamentarierbiographien (z.T. mit Porträtphoto): Name, Beruf,
Partei, Geburts- und Todesdatum und -ort; Biographie (nicht bloß
chronologische Aufführung von Fakten); Fundstellen in der Literatur;
ggf. eigene Veröffentlichungen (Kurztitel). In Bd. 1 müssen sich viele
"Biographien" im Extremfall auf den Nachnamen und den Zeitpunkt der
Zugehörigkeit zum Landtag beschränken.
Verdiente Anhaltiner enthält die Biographien von Landeskindern,
Verdient um Anhalt diejenigen von "Ausländern", die von 1854 bis 1918
mit dem anhaltischen Verdienstorden für Wissenschaft und Kunst
ausgezeichnet wurden. Insgesamt fanden 126 bzw. 252 Verleihungen in
den beiden Kategorien statt. Der erste Band enthält eine
phaleristische Einleitung mit (z.T. farbigen) Abbildungen der drei
Klassen des Ordens und der Ordensbänder.[4] Unter den meist sehr kurzen
Biographien (z.T. konnten nicht einmal die Lebensjahre der
Ausgezeichneten ermittelt werden) sind die von Musikern und
Schauspielern am zahlreichsten, was mit dem besonderen Interesse von
Herzog Friedrich II. (1856 - 1918) zusammenhängt, der als
"Theaterherzog" in die anhaltische Kulturgeschichte eingegangen ist.
Vertreter der Kommunalpolitik in Anhalt in der Zeit vor 1933 sind in
den beiden letzten Bänden dokumentiert. Der erste beginnt mit einer
Einleitung über Die kommunale Selbstverwaltung in Gesamtanhalt (S. 4
- 23); es folgen Abschnitte mit (relativ ausführlichen) Biographien
der (Ober-)Bürgermeister, Ratsherren und Kreisdirektoren für die
anhaltischen Städte und Kreise, jeweils eingeleitet mit Tabellen der
Amtsinhaber. Die Biographien des zweiten Bandes sind demgegenüber
wesentlich knapper: außer Name, Beruf und Geburts- und Todesdatum und
-ort (die häufig fehlen) sowie glgtl. dem Namen der Ehefrau können
häufig nur die Zugehörigkeit zum Stadtparlament und die Partei
mitgeteilt werden.[5]
Klaus Schreiber
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